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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Toschi3
Wohnort: 
Magdeburg

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2010
Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1
Castillo, Linda

Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1


ausgezeichnet

Eigentlich sollten die Officers nur ein paar Kühe eintreiben, die in der schneereichen Nacht von ihrer Koppel entrückt waren. Doch dann machen sie einen grausamen Fund, der mit Kühen nichts mehr zu tun hat: eine furchtbar entstellte Leiche einer jungen Frau. Und die Spuren am Opfer treiben nicht nur der örtlichen Polizeichefin Kate die Sorgenfalten auf die Stirn: ein altbekannter Serientäter scheint nach 16 Jahren wieder im Dorf umzugehen. Doch wenn diese Vernutung sich bestätigt, muss Kate nicht nur um die Enthüllung ihres gutgehüteten Geheimnisses, sondern auch um ihren Job bangen...
Die Autorin Linda Castillo entführt die Leser in eine amerikanische Gemeinde, raus aus den Großstädten, in denen es nur so von Roman-Serientätern wimmelt. Doch auch die eigentliche Kleinstadtidylle trügt: zwischen der amischen Gemeinde, der auch die Hauptheldin entstammt, und den englischen Einwohnern gibt es so manche tiefe Kluft. Die Polizeichefin muss mit diesen Konflikten auch bei ihren Mordermittlungen zurecht kommen. Die Tatsache, dass sich sowohl ein Wählerstimmen-hungriger Bürgermeister als auch ein pressegeiler Sheriff in ihre Arbeit einmischen, macht den Fall noch komplizierter.
Geschickt stellt die Autorin dar, wie eine Frau in dieser abgebrühten Welt zurecht kommen muss. Sie schafft es perfekt, ihre Heldin glaubhaft darzustellen. Sie ist weder abgekühlte Ermittlerin, noch versteckt sie sich feige vor ihrer Vergangenheit und dem Mörder. Ihre Gefühle und Handlungen sind nachvollziehbar und machen Kate damit sympathisch. Überraschende Wendungen im Fall tragen zu noch mehr Spannung bei.
Sehr überzeugend schildert Castillo das Leben der amischen Gemeinde. Ich gebe zu, dass ich mich vorher nicht intensiv mit dieser Glaubensgemeinschaft beschäftigt habe und mein Wissen sehr oberflächlich war. Aber die teilweise extrem altmodischen Einstellungen haben mich sehr schockiert, auch wenn das Gesamtbild durch den Zusammenhalt der Gemeinde wieder etwas verbessert wird.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht zu lesen. Das Manko für meinen persönlichen Geschmack: ich mag eigentlich keine Romane in Präsensform. Doch nach 40-50 Seiten merke diesen Stil fast gar nicht mehr. Bei Castillo ist das leider nicht möglich: sie schreibt aus verschiedenen Erzählperspektiven, eine davon ist die Ich-Form aus Sicht von Kate. Alle anderen Perspektiven sind in der dritten Person in Präteritum gehalten, nur Kates Form ist im Präsens. Durch diesen Unterschied wird mir die ungeliebte Form immer wieder vor Augen geführt und stört mich.
Nach einem spannenden Auftakt hält das Buch den Spannungsbogen gut oben. Lediglich an vereinzelten Stellen hat man das Gefühl, dass es ein paar weniger Sätze zur Beschreibung der Situation auch getan hätten. Aber dieses Ende!!! Kennen Sie auch das Gefühl, man kann gar nicht so schnell lesen, wie man an die Auflösung des Falles kommen will. Man frisst jeden Satz in sich hinein, saugt das Buch auf und vergisst die Welt um sich herum? Dieses Gefühl hatte ich lange nicht mehr, aber bei Die Zahlen der Toten ist es endlich wieder da!
Ach ja: und die Kühe aus dem Titel: sie sind fast ein netter Running-Gag und büchsen das Buch hindurch immer mal wieder aus. Wie abwechslungsreich doch eine Kleinstadt sein kann.
Fazit: Ein Knüller! Lesen, lesen, lesen! Und auf den nächsten Thriller von Linda Castillo freuen.

Bewertung vom 08.08.2010
Der Trakt
Strobel, Arno

Der Trakt


ausgezeichnet

In einem kargen Krankenhausraum erwacht Sylvia aus dem Koma. Sie hat Fragen, doch der anwesende Arzt geht ihr aus dem Weg. Mit einem Trick kann sie sich befreien und geht auf die Suche nach ihrer Familie. Damit beginnen Sylvias Probleme erst richtig: ihr Mann erkennt sie nicht, und der Sohn, nach dem sie immer wieder fragt, hat scheinbar nie existiert. Allein Rosi scheint eine Verbündete auf der Suche nach der Wahrheit zu sein. Wer ist Sylvia wirklich und was ist mit ihr passiert?
Eine irrwitzige Situation ist die Grundlage für diesen spannenden Krimi von Arno Strobel. Was ist, wenn deine Erinnerungen nicht mit denen deiner Mitmenschen übereinstimmen und niemand dir glauben will?
Beim Auftakt fühlte ich mich sehr an das Buch Der Splitter von Sebastian Fitzek erinnert, doch schon schnell geht Strobels Handlung eigene Wege. Er entwickelt ein feines Gespinst aus geheimnisvollen Personen und Handlungen, jeder könnte gegen Sylvia arbeiten, niemand ist wirklich vertrauenswürdig. Die Geschichte nimmt den Leser mit und lässt die Sympathien zur Hauptperson wachsen.
Der sehr gute Schreibstil und die kurzen Kapitel tragen dazu bei, dass das Buch ein echter Pageturner ist. Voller Spannung habe ich dem Ende entgegen gefiebert. Die Auflösung ist ab einem gewissen Punkt (der bei mir als geübter Krimileserin leider etwas früh kam) vorhersehbar und dennoch schockierend. Auch wenn dieser Thriller nicht mit blutrünstig zerstückelten Mordopfern übersät ist, läuft einem doch so manche Gänsehaut über den Rücken.

Fazit: ein spannender Thriller. Lesen! Den Namen Arno Strobel werden wir Thriller-Fans uns merken müssen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.08.2010
In weißer Stille / Kommissar Dühnfort Bd.2
Löhnig, Inge

In weißer Stille / Kommissar Dühnfort Bd.2


gut

Ein angesehener Kinderarzt in Pension wird ermordet in seinem Wochenendhaus aufgefunden. Es sieht aus wie ein Raubmord, doch seine Vergangenheit birgt dunkle Geheimnisse, so dass auch schnell Rache als Motiv in Frage kommt. Je tiefer Kommissar Dühnfort mit seinem Team gräbt, desto größer wird die Zahl der potentiellen Täter. Und welche Rolle spielen die drei Kinder des Toten?
Die Autorin Inge Löhnig legt uns hier solide Krimikost vor. Die Geschichte ist interessant aufgebaut, die handelnden Personen sind nicht nur schwarz oder weiß, es gibt angenehm viel grau dazwischen. So lässt sich nicht allein anhand von Sympathie oder Antipathie auf den Täter oder die Täterin schließen.
Der Schreibstil ist gut zu lesen, die Länge der Kapitel ist angenehm. Dennoch schafft es die Autorin in meinen Augen nicht, den Leser wirklich an die Geschichte zu fesseln und mitzureißen. Zu langatmig sind oft die Beschreibungen der privaten Probleme der Ermittler, zu vorhersehbar doch einige Entwicklungen in der Mordermittlung. Auch das Ende des Buches hat mich nicht wirklich überzeugt.
Fazit: ein durchschnittlicher Krimi, der nicht lange im Gedächtnis bleibt. Schade, die Handlung hätte mehr verdient.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.08.2010
Biosphere
Fahy, Warren

Biosphere


sehr gut

Beim Dreh zu einer Realityshow macht die Crew einer Yacht eine unglaubliche Entdeckung: Eine Insel, die seit Millionen Jahren unberührt von der Umwelt eine eigene Entwicklung genommen hat. Doch schnell wird aus der Freude Panik, als sie den ersten Kontakt mit den „Bewohnern“ der Insel haben.
Was wäre wenn ... eine Insel ihre eigene unberührte Entwicklung nehmen könnte? Warren Fahy macht sich mit interessanten Thesen auf, diese Gedankenwelt zu errichten und schickt seine Hauptdarsteller in eine Welt voller unvorstellbarer Lebewesen. Dabei berücksichtigt er intelligent die Evaluationstheorien verschiedener Wissenschaftler.
Die Idee des Autors finde ich sehr spannend und auch gut ungesetzt. Die Kapitel sind meistens recht kurz gehalten. Zu lang geraten für meinen Geschmack die wissenschaftlichen Abhandlungen, sind aber für die Darstellung der Theorien wohl aber notwendig. So erscheint die Handlung des Buches „realer“.
Leider kommen für meinen Geschmack zu viele Personen vor, auch die Quote der Verluste ist unnötig hoch. Doch die Hauptpersonen werden gut vorgestellt, die Charaktere werden klar skizziert und macht die Personen in ihren Handlungen glaubwürdig. Das Ende ist etwas kitschig geraten.
Dennoch ist diese Geschichte faszinierend und spannend. Die kleinen Ungereimtheiten habe ich gern hingenommen.
Fazit: Biosphere ist Fiktion und kein Sachbuch. Spannende Unterhaltung ist für alle garantiert, die sich auf neue Ideen einlassen und das Einschalten des Kopfkinos beherrschen.

Bewertung vom 06.06.2010
Kalix - Werwölfin von London
Millar, Martin

Kalix - Werwölfin von London


weniger gut

Kalix, eine junge Werwöflin, muss aus ihrer Heimat fliehen: im Streit hat sie ihren Vater, den Clan-Chef, schwer verletzt. Doch in London hat sie einiges auszustehen: eine Mode-designende Schwester, die sie beschützen soll aber nicht will, musizierende Cousinen, die mit den Werwölfen nicht zu tun haben wollen, Häscher ihrer Brüder, die den Vater rächen wollen, und eine Horde von Werwolfjägern. Das ist der richtige Zeitpunkt, um bei zwei jungen Studenten unterzutauchen.
Dieses Buch ist wirklich eine Herausforderung. Auf den ersten 50 Seiten wird man mit gefühlt 1000 verschiedenen Personen überschüttet und richtig warm wird man mit keiner dieser Subjekte. Der Schreibstil des Autors ist gewöhnungsbedürftig: schnelle Szenenwechsel, zu viel oberflächliches Geplänkel, zu viele Handlungsebenen – man kommt sich vor wie in einem 750-seitigen MTV-Video, und dafür bin ich mindestens 20 Jahre zu alt.
Nach ungefähr 250 Seiten hatte mich dann aber an die Schreibweise und die Rollen gewöhnt und dann doch bis zum Ende durchgehalten. Fakt ist: das Buch ist ganz nett, Fakt ist aber auch: die nach Angaben des Verlages geplant Fortsetzung werde ich mir sicher nicht antun.
Fazit: nettes Fantasybuch für Jugendliche ohne besonderen Tiefgang.

Bewertung vom 30.05.2010
Paradies der Lust
Sailor, Lara

Paradies der Lust


ausgezeichnet

Alea, eine junge Privatdetektiven, bekommt einen pikanten Auftrag von einer Freundin: In ihrem Luxusclub für reiche Frauen unterschlägt jemand Geld und bestiehlt die Kundinnen. Als Gast getarnt, nimmt Alea ihre Ermittlungen auf.
Es gibt viele erotische Romane, aber dieser hier, hält, was das Genre verspricht: seeehr erotisch, sehr ästhetisch, sympathische Hauptheldin, also einfach Klasse! Das ist Erotik von Frauen für Frauen.
Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend und flüssig. Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen. Die Autorin hält perfekt die Balance zwischen Rahmenhandlung und erotischen Begegnungen. Hoffen wir, mehr von Lara Sailor zu lesen!

Bewertung vom 24.05.2010
Mr. Monster / John Cleaver Bd.2
Wells, Dan

Mr. Monster / John Cleaver Bd.2


ausgezeichnet

John, der 16-Jährige mit soziopatischer Veranlagung, kommt nicht zur Ruhe. Kaum ist das Monster aus „Ich bin kein Serienkiller“ gestellt, taucht ein neuer Mörder im kleinen Örtchen Clayton auf. Außerdem schafft es der Junge nur schwer, das Monster in ihm ruhig zu halten. Seine selbstauferlegten Regeln hält er schon nicht mehr ganz so ernst ein und die Jagd nach dem neuen Mörder gibt dem Monster in ihm ebenfalls neue Nahrung. Außerdem fängt der seit dem letzten Fall in Clayton ansässige FBI-Agent an, John ziemlich zu nerven...
Ja-Ja-Ja! Dan Wells hat es in meinen Augen wirklich geschafft, das hohe Niveau seines Erstlings aufrecht zu erhalten. Zunächst hatte ich befürchtet, dass der zweite Teil um John Cleaver nur ein Abklatsch des ersten Romans wird. Aber diese Befürchtung hat sich zum Glück nicht bestätigt.
Der Schreibstil des Autors ist weiterhin sehr gut zu lesen, er treibt vorwärts und durch die Ich-Perspektive seiner Erzählung lassen sich die Beweggründe des Hauptdarstellers sehr gut nachvollziehen. Auch dieses Buch liest sich sehr schnell, wieder ein perfekter Pageturner, man will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Der Kreis der handelnden Personen bleibt überschaubar, was in einem kleinen Ort des Geschehens wie Clayton nicht weiter tragisch ist.
Fazit: Toller nicht ganz natürlicher Krimi! Lesen!, und wer den ersten Teil nicht kennt: auch lesen! Und: in Geduld üben und hoffen, dass das Finale der Trilogie bald auf den Markt kommt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2010
Schneemann / Harry Hole Bd.7
Nesbø, Jo

Schneemann / Harry Hole Bd.7


ausgezeichnet

Harry Hole bekommt es mit einem ungewöhnlichen Fall zu tun: viele verschwundene Frauen, und dann tauchen makabre Schneemänner auf, die Köpfe der Opfer statt einer Schneekugel aufgesetzt. Schnell ist der Fall gelöst und die Leitung der Polizei lässt sich feiern. Doch hat man auch den richtigen Täter? Und welche Ziele verfolgt Harrys Kollegin mit ihren eigenen Ermittlungen?
Ein toller Fall, den uns der Autor hier vorlegt. Es ist alles da, was das Krimiherz begehrt: Opfer, Intrigen, falsche Fährten, eigene Wege, der große Unbekannte und ein Finale furioso. Hinzukommt der gewohnte starke Schreibstil von Nesbo. Man fliegt durch die Seiten, hofft, dass das Buch noch etwas länger ist, und fiebert mit den Protagonisten. Spannung und Gänsehaut sind, nicht nur ob der frostigen Jahreszeit, garantiert.
Auch wenn der Autor auf ein eingespieltes Team von Ermittlern greift, hat man als Nesbo-Neuling nicht das Gefühl, im Regen zu stehen. Alle handelnden Personen werden ausreichend erklärt und beschrieben, die Zusammenhänge gut dargelegt. Auch die Verbindungen und Motive der mutmaßlichen Täter werden verdeutlicht.
Fazit: Auf jeden Fall macht dieser Krimi Lust auf mehr von Jo Nesbo. Sollte man nicht Harry-Hole-Junkie sein, wird man nach diesem Buch schnell die vorherigen krimis kaufen und damit die Wartezeit auf den nächsten Teil überbrücken.

Bewertung vom 24.05.2010
Salvador und der Club der unerhörten Wünsche
Torres Blandina, Alberto

Salvador und der Club der unerhörten Wünsche


sehr gut

Tag ein, Tag aus, ist Salvador auf dem Flughafen anzutreffen. Er arbeitet für die Reinigungsfirma. Seinen Job macht er ordentlich, aber noch lieber unterhält der die Fluggäste oder das Flughafenpersonal mit seinen Anekdoten, die er im Laufe seiner Berufsjahre in seinen Erinnerungen angesammelt hat. Und da erfährt man schon mal vom Club der unerhörten Wünsche, oder dass es Japan in Wirklichkeit far nicht gibt. Mal kurzweilig, mal als Fortsetzungsgeschichte begegnen uns die unterschiedlichsten Menschen und ihre Erlebnisse.
Der Autor legt hier tolle Geschichten in seinem Episodenroman vor. Manche sind sehr kurz, einige tauchen als Fortsetzung wieder auf, manche ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Der Schreibstil des Autors ist sehr eigenwillig. Zum Teil liest sich das Buch sehr flüssig, aber wenn Salvador bei seinen Erzählungen ins Poetische, fast schon ins Philosophische abgleitet, dann hatte ich manchmal Schwierigkeiten, der Geschichte noch zu folgen. Hier ist es leider manchmal zu viel des Guten.
Ansonsten sind die Geschichten sehr spannend. Eigentlich ist das Buch dazu geeignet, an einem Stück gelesen zu werden. Aber ich habe festgestellt, dass es noch mehr Spaß macht, nach jedem Kapitel eine kleine Pause einzulegen. So hat man wirklich das Gefühl, dass jede Geschichte einer anderen Person erzählt wird.
Fazit: ein nettes, unterhaltsames Buch, dass man am besten beim Warten auf dem Flughafen (wahlweise auch auf dem Bahnhof) liest.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.05.2010
Schneller als der Tod / Pietro-Reihe Bd.1
Bazell, Josh

Schneller als der Tod / Pietro-Reihe Bd.1


weniger gut

Pietro, ein ehemaliger Mafiakiller, ist nun Arzt in einem Krankenhaus. Doch alle Zeugenschutzmaßnahmen helfen nichts: er wird von einem Patienten, ebenfalls Mafioso, erkannt und verpfiffen. Während er sich nicht entscheiden kann, ob er seinen Patienten hilft oder sich sofort verdrückt, lässt er sein bisheriges Leben Revue passieren.

Josh Bazell nimmt den Leser mit auf eine Geschichte, wie ein einfacher Junge durch einen traurigen Verlust in eine richtige Familie kommt, und damit auch in DIE Familie. In Rückblenden erzählt er davon, wie sein Hauptdarsteller Pietro die Geschichte seiner Familie recherchiert, seine große Liebe findet, seinen ersten Mord begeht und bald untertauchen muss, weil er die Familie verrät.

Der Schreibstil des Autors ist gewöhnungsbedürftig. Sein Literaturkurs und seine Kritiker mögen aufjubeln, dass das eine neue Art zu unterhalten ist, aber schön ist das in meinen Augen nicht. Derb und blutig: okay. Aber was zu viel ist ...

Der Autor hat Literatur und Medizin studiert. Und dass er auf letzterem Gebiet Ahnung hat, lässt er den Leser auch deutlich merken, mal anhand von bisweilen recht witzigen Fachsimpeleien, leider aber auch in ziemlich geschmacklosen Episoden. Insbesondere mit dem Ende hat Bazell meine Grenze des guten Geschmacks definitiv überschritten und mindestens einen Stern in der Bewertung verspielt.

Fazit: wer viel Blut und eine skurrile Geschichte mag, ist hier an der richtigen Stelle. Mein Geschmack ist dieser Roman definitiv nicht.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.