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Bewertungen
Insgesamt 170 BewertungenBewertung vom 27.02.2021 | ||
Kein Weg zu dir / Elbendunkel Bd.2 „Elbendunkel 2: Kein Weg zu dir“ von Rena Fischer ist die Fortsetzung von „Elbendunkel 1: Kein Weg zurück“, einer Fantasy-Reihe voller Action, Gesellschaftskritik und tiefen Gefühlen. Der erste Band hatte mich begeistert und so war ich nun mehr als gespannt auf die Fortsetzung. Die Story über Elben und Menschen versprach bereits von Anfang an zu überraschen und tiefer zu gehen, als man anfangs vermuten mag. In Band 2 drohen nun Rassismus und gesellschaftliche Vorurteile, angefacht von korrupten Politikern mit einer fragwürdigen Agenda, die Welt endgültig ins Chaos zu stürzen. |
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Bewertung vom 14.02.2021 | ||
In den Fängen der Finsternis / Elias & Laia Bd.3 Nachdem mich Band 1 und 2 der „An Ember in the Ashes“-Reihe ( „An Ember in the Ashes“ und „A Torch Against the Night“) von Sabaa Tahir bereits mitgerissen haben, gelang es der Autorin auch mit Band 3, mich komplett zu fesseln. Dabei beginnt „A Reaper at the Gates“ um einiges ruhiger als die Vorgänger, in denen Action und Spannung unmittelbar im Vordergrund standen. In diesem Teil konzentriert sich die Handlung auf die einzelnen Protagonisten, die getrennt voneinander versuchen, das Reich und die Ihren zu schützen. Laia sucht nach dem letzten Stück des Sterns, um zu verhindern, dass der Nightbringer sein Volk befreien kann und sorgt sich gleichzeitig um die Scholars, die weiterhin verfolgt und getötet werden. Elias bemüht sich, seiner Aufgabe als Soul Catcher gerecht zu werden, immer hin- und hergerissen zwischen seinen Gefühlen für Laia und seiner Verantwortung. Und Helene, der Blood Shrike, muss die Pläne des Commandant durchschauen, um das Empire zu beschützen und ihre Schwester vor Marcus und seiner berechnenden Boshaftigkeit in Sicherheit zu bringen. |
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Bewertung vom 26.01.2021 | ||
Autor und Musikproduzent Johann Scheerer knüpft in „Unheimlich nah“, seinem im Januar 2020 erschienenen autofiktionalen Roman, an sein Debüt „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ an. Darin schildert er die bangen Wochen der Unsicherheit, nachdem sein Vater Jan Philipp Reemtsma entführt worden war. Nun, fast drei Jahre später, erzählt er, was danach geschah. Vom Leben nach dem Verbrechen. Die 90er Jahre neigen sich dem Ende und die 2000er Jahre stehen in den Startlöchern. Europa begrüßt den Euro und während sich Johanns Freunde von ihren Eltern und generell allen Erwachsenen emanzipieren, sieht sich Johann mit einer völlig anderen Realität konfrontiert. Statt seine Jugend unbeschwert und vor allem unbeobachtet genießen zu können, verfolgen ihn Personenschützer auf Schritt und Tritt. Was denken die Freunde über ihn? Reden sie über ihn? Und wie soll er so auf Partys gehen, sich verlieben? Wie kann er auch mal Mist bauen oder in eine Prügelei verwickelt werden, ohne dass ihm ständig jemand über die Schulter blickt? |
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Bewertung vom 20.01.2021 | ||
„Berlin“ lautete das Thema der Ausschreibung für diese Anthologie – ehe Corona über uns hereinbrach und so vieles in unserem Alltag veränderte. Umso schöner, so die Herausgeberinnen Sophie-Marie Gruber, Liv Modes, Jen Pauli und Katharina Stein, dass die Texte in „Großstadtklänge – Von singenden Vögeln in dunklen Gassen“ von insgesamt 31 Autor:innen nun an ein Berlin vor der Pandemie erinnern. Es ist eine brodelnde, berauschende, traurige, nachdenklich und glücklich stimmende Mischung aus Momentaufnahmen. Die Geschichten feiern die großen und kleinen Augenblicke des Lebens und setzen sie in einer Stadt in Szene, die niemals ruht, die abstoßend wirken und gleichzeitig einen unbestreitbaren Sog ausüben kann. |
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Bewertung vom 11.01.2021 | ||
Der neue Roman von John Boyne ist faszinierend, packend, erschreckend, überraschend, lustig und tragisch! Allem voran ist Johne Boyne ein sprachlicher Genuss. Boyne schreibt scharfsinnige und kluge Geschichten, und so sind seine Sätze in „Die Geschichte eines Lügners“ wie geschliffenes Glas, gefährlich scharf und gleichzeitig wunderschön. Jede Formulierung sitzt wie ein maßgeschneiderter Anzug. Dem dadurch entstehenden Sog konnte ich mich frühzeitig nicht mehr entziehen und jegliche Zweifel, ob das Buch wohl meinen Geschmack treffen würde, waren vom Tisch gefegt. Ich lernte also Maurice Swift, diesen Gauner, kennen. Im Laufe der Geschichte wurden meine Umschreibungen seines Charakter nicht freundlicher. Sie reichen von durchtriebener Widerling, zerstörerischer Egoist, berechnender Heuchler bis hin zu überhebliches, verblendetes Ungeheuer – um nur eine Auswahl zu nennen. Der Protagonist ist wahrhaftig unsympathisch und unangenehm. Möchte man über so jemanden ein ganzes Buch lesen? Im Grunde nicht, wäre meine Antwort, doch Boyne garniert seine Geschichte mit genau der richtigen Prise beißendem Humor, um sie verträglich(er) zu machen. |
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Bewertung vom 05.01.2021 | ||
Mit „Cryptos“ hat Ursula Poznanski einen Climate Fiction-Roman geschrieben, der einen düsteren Blick in die Zukunft wagt. Die Erde ist heiß und trocken, das Land zu großen Teilen vom Meer überflutet und die Bevölkerungszahlen sind explodiert. Die Geschichte klingt nicht nur spannend, sie ist es auch. Inhaltlich erinnert sie mich ein wenig an „Otherland“ von Tad Williams, in dem das Netz, also das Internet, immer mehr an Bedeutung gewinnt. Virtuelle Realität und Simulationen sind hier die Stichworte. Die Idee ist mir also nicht neu. Auch in „Cryptos“ geht es um virtuelle Welten, die von Designern entworfen werden und in denen die Menschen den Großteil ihrer Zeit verbringen, weil die Realität keine ansprechende Alternative ist. Die Welt wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Die Bevölkerung lebt auf begrenztem Raum, die Böden sind trocken und unfruchtbar, es leben kaum noch Tiere, alles ist unwirtlich. Auch die Infrastruktur ist in sich zusammengefallen und in Häusern, Fabrikanlagen oder Schulen befinden sich neben den notwendigsten Dingen lediglich Kapseln, mit denen sich die Menschen in die designten Welten begeben. Dort essen und trinken sie, dort treffen sie Familie und Freunde, kämpfen gegen Drachen, Kinder gehen dort in Schulen und in Spielwelten. Wer in einer Welt stirbt, wacht lediglich in der Kapsel auf und kann in eine andere Welt reisen. |
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Bewertung vom 11.12.2020 | ||
Dante Medema reduziert „Diese eine Lüge“ auf das Wesentliche und erzielt damit eine maximale Wirkung. Die Geschichte besteht aus Gedichten, E-Mails und Chatnachrichten, und dennoch (oder gerade deswegen) schafft sie es, tiefe Gefühle besonders hervorzuheben. Es geht um Delia, die im Rahmen eines Schulprojekts ihre DNA testet und herausfindet, dass ihr Vater nicht ihr biologischer Vater ist. Vermutet hatte sie es schon lange, doch die Bestätigung wirbelt ihr Leben dennoch vollkommen durcheinander. Gleichzeitig muss sie sich weiter mit dem begonnenen Projekt auseinandersetzen und sich mit ihren Gefühlen für ihren Kindheitsfreund Kodiak befassen. Eine aufwühlende Handlung und ein Roman, der nicht nur aufgrund der Erzählform auffällt. |
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Bewertung vom 20.11.2020 | ||
Mit „LoveStar“ wagt Andri Snær Magnason einen absurden, düsteren, tragischen, wahnwitzigen, bitterbösen und überraschend humorvollen Blick in die Zukunft der Menschheit. Tatsächlich ist es die spannendste Dystopie, die mir seit langem begegnet ist. In ihr denkt und entwickelt der Autor und Umweltaktivist Magnason konsequent die digitale und mediale Gesellschaft weiter, gießt sie zu einem fragwürdigen Endprodukt und beschreibt gleichermaßen ihr selbst verursachtes Ende. Es ist eine Reise durch die Abgründe der menschlichen Konsumgesellschaft, in der Menschen von Werbung beeinflusst und gesteuert werden und den Blick für das echte Leben vollkommen aus den Augen verloren haben. Ein durch und durch faszinierender Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite erstaunt, überrascht und gefesselt hat. |
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Bewertung vom 16.11.2020 | ||
Zufällig vegan - International In „Zufällig vegan“ hat die Köchin, Autorin und Foodbloggerin Marta Dymek 100 internationale und vegane Rezepte zusammengestellt. Das Beste daran ist, dass sich diese exotischen Gerichte mit teils schwer erhältlichen Zutaten, ganz einfach auch mit regionalen Alternativen zubereiten lassen. Für mich ein riesiger Pluspunkt, denn so kombiniert das Kochbuch drei spannende Dinge: vegane Ernährung, Regionalität und Saisonalität. Finde ich großartig, denn sobald ein Kochbuch zu speziell wird, die Rezepte zu kompliziert und die Zutaten zu umfangreich sind, bin ich raus. So schien „Zufällig vegan international“ genau das Richtige für mich zu sein. Ob dem auch tatsächlich so war, erfahrt ihr hier. |
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Bewertung vom 01.11.2020 | ||
Goldrote Finsternis (eBook, ePUB) Mika M. Krüger hat sich mir vor ein paar Jahren mit ihrem Werk „Totenläufer: Silver Coin 203“ ins Gedächtnis gebrannt – eine eindringliche und atmosphärische Dystopie. Umso gespannter war ich nun auf ihr neues Buch „Goldrote Finsternis“, ein Mystery-Roman mit Gruselelementen, wie die Autorin ihn auf ihrer Homepage beschreibt. „Nebel, Regen […] und die Farben Orange, Rot und Gold inklusive“, heißt es außerdem. Also perfekt für den Herbst! Und tatsächlich erwies sich dieser Roman als tolle Begleitung durch dunkle Abende. Denn was Ilyan, Lois, Rayl und Hanne in Flußwalde erleben, ist wirklich gruselig und mysteriös. |
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