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Benutzername: 
Dine
Wohnort: 
Eislingen
Über mich: 
ich lese für mein leben gerne! krimis/thriller, paranormale romane, jugendromane, frauenromane

Bewertungen

Insgesamt 209 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2011
Cut / Keye Street Bd.1
Williams, Amanda Kyle

Cut / Keye Street Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover ist schlicht gehalten. Der Hintergrund ist weiß und der Titel ist mit großen roten Buchstaben in der Mitte platziert. Oben steht nach innen geprägt der Name des Autors. Durch die verschobene Sicht des Titelbildes erregte es meine Aufmerksamkeit. Dadurch wuchs mein Interesse an dem Inhalt des Buches.

Keye Street ist Privatdetektivin und zuständig für Kautionsflüchtlinge und Kleindelikte. Früher war sie eine angesehene psychologische Gutachterin des FBI, bis sie alkoholabhängig wurde. Nun ist sie zwar wieder trocken, aber auch ihren Job los. Darum ist sie für jeden Auftrag dankbar, den sie als Privatschnüfflerin bekommt.
Als plötzlich ein Serientäter in ihrer Stadt sein Unwesen treibt und die Polizei sie für ein psychologisches Profil über ihn hinzuzieht, ist sie alles andere als begeistert.
Aber um eines Freundes willen bei der Mordkommission, arbeitet sie sich schließlich ein und möchte sich dann doch nützlich machen.

Allerdings erledigte sie erst noch mehrere ihrer eigenen Aufträge und gab den Beamten nur pro forma ein Täterprofil, bevor Keye richtig bei der Polizei mit einstieg. Als sie sich jedoch endlich mehr in den Fall einarbeiten möchte, wird sie wegen eines Vorfalles von dem Fall abgezogen. Ihr Ersatz ist ihr früherer Chef vom FBI, der leider mehr auf seine eigene Erscheinung Wert legt, als sich in den Fall einzuarbeiten.
Doch dank ihres Freundes bei der Polizei wird sie zumindest auf dem Laufenden gehalten und kann diesem immer wieder ihre Eindrücke zu dem Mörder mitteilen.
Als es sich bei einem ihrer Aufträge eines Flüchtigen um ein Opfer des Serienmörders handelt, erreicht sie damit, dass sich der Killer nun auch für sie persönlich interessiert. Und dadurch beginnt ein Katz und Mausspiel, in dem Keye plötzlich sehr wichtig zu sein scheint.
Als die Polizei dann einen Verdächtigen hat, scheint alles vorbei zu sein und Keye kann aufatmen. Bis etwas Neues geschieht, was sie stutzen lässt ...

Schon die Leseprobe, die ich lesen durfte, zeigte mir, dass dieser Roman etwas anders gestrickt ist, als die typischen Hardcorethriller. Ich merkte von Anfang an die weibliche Note und den dazugehörigen Schuss Humor, was sehr erfrischend wirkte.
Der Schreibstil ist flüssig, die Autorin beschreibt alles anschaulich und interessant. Auch wenn es um Kleindelikte ging, denen Keye nebenher nachgehen musste, waren diese nie langweilig erzählt und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht. Und ab dem Moment, als Keye plötzlich ohne zu wissen, wieso, in das Visier des Serienkillers gerät, wurde es immer spannender.
Auch die Beziehungen zu einzelnen herausragenden Figuren spielten eine Rolle und diese wurden teilweise genauestens analysiert. Dabei wurden sie anschaulich beschrieben und dadurch konnte ich mir ein gutes Bild von Keyes Freundschaften machen.
Ich merkte beim Lesen, dass die Autorin sich mit den Örtlichkeiten gut auskennt. Alles wurde präzise erklärt.
Auch konnte ich besonders Keyes Sicht der Dinge sehr gut nachempfinden. Ihre Gefühlswelt wurde toll beschrieben.

Fazit:
Ich bin begeistert und hoffe, dass es nicht allzu lange dauert, bis der nächste Teil dieser überaus menschlichen Privatdetektivin rauskommt.
Ich gebe diesem Debütroman fünf volle Sterne!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.09.2011
Skinned / Lia Kahn Bd.1
Wasserman, Robin

Skinned / Lia Kahn Bd.1


ausgezeichnet

Lia Kahn ist tot ... und lebt trotzdem weiter ...
Bei einem Autounfall erleidet sie Verletzungen, die irreparabel sind. Als sie zu sich kommt, kann sie weder sprechen noch die Augen öffnen. Nur ihr Hörsinn ist noch intakt.
Nachdem einige Tests an ihr durchgeführt wurden, dämmert ihr langsam, wie schlimm ihre Verletzungen wirklich sind und was aus ihr geworden ist!
Da Lia in einer Zeit lebt, in der Knochen und Organe wie Ersatzteile ersetzt werden können, ist natürlich alles möglich.
Gleichzeitig laufen aber schon die ersten Mechs umher: mechanisch-künstliche Körper, wie selbstständige Roboter mit einem Chip in sich, der das Gehirn eines verstorbenen oder verkrüppelten Menschen in sich hat.
Und Lia Kahn ist nun eine dieser Mechs, denn sie ist tatsächlich gestorben. Ihre Eltern wollten sie nicht gehen lassen und fertigten von ihr eine Art Kopie an: ein Wesen, das unter der Haut aus Metall und Draht besteht, dank eines Downloads ihres Gehirns mit ihren Gedanken ausgestattet ist.
Dass Lia selbst schockiert ist und es sie völlig aus der Bahn wirft, ist verständlich.

Da sie ihre neue Situation nicht im Mindesten akzeptieren will, dauerte es, bis sie mit ihrem Körper wenigstens einen Kompromiss einging.
Sie musste alles neu lernen, wie Reden, Schreiben, selbst wie sie blinzelt und den Mund öffnet und schließt. In ihrem neuen Dasein ist so etwas wie das Atmen nicht mehr von Belang, ebenso wenig wie den natürlichsten Bedürfnissen nachzugehen.
Doch was für sie in ihrem Körper der absolute Horror ist: Sie fühlt nichts mehr!

Lias Gedanken bei ihrer Neufindung, ihrer veränderten Situation, und um die Menschen in ihrer Umgebung, konnte ich mir sehr gut vorstellen.
Da ich die Außenseiterrolle kenne, die Lia nach ihrem Unfall nun einnimmt, und wie sie diese empfindet, konnte ich gut nachfühlen. Ihre Zweifel und Ängste brachte Robin Wasserman gut rüber.
Auch konnte ich die Menschen in ihrem Umfeld verstehen, dass diese ihr nun misstrauen. Schließlich ist sie nicht mehr sie selbst, sondern eine mechanische Ausführung von ihr, die vorgibt, Lia zu sein.

Dass es sich bei dem Auftakt dieser Trilogie um Lias neuen Lebensumstand, und wie sie damit umgeht, dreht, wurde während des Lesens immer klarer.
Dazu kamen das abweisende Verhalten von ihren Mitmenschen, die Distanzierung ihrer eigenen Familie und die Suche nach neuen Freunden. Um diese Faktoren ging es in diesem ersten Teil vorrangig.

Die Autorin schuf eine Welt, in der ich persönlich niemals leben wollen würde. Es wurde plausibel erklärt, wozu die mechanischen Eingriffe sowie die hypermodernen Computer, Chips und dergleichen gut sind.
Da die Protagonistin ein Teenager ist, war der Schreibstil sehr einfach und gut verständlich gehalten. Dadurch merkte ich auch, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt.
Robin Wasserman hat einen lebendigen Schreibstil, der mich in seinen Bann zog.
Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich mir vorstellte, selbst ein Mech zu sein und wie ich es empfinden würde …

Fazit:
Der Roman war faszinierend und erschreckend zugleich!
Ein interessantes Thema für Jung und Alt.
Daher vergebe ich die volle Punktzahl: fünf Sterne.

Bewertung vom 05.09.2011
Wolfsdunkel / Geschöpfe der Nacht Bd.7
Handeland, Lori

Wolfsdunkel / Geschöpfe der Nacht Bd.7


ausgezeichnet

Claire, von zu Hause geflohen um ihr Leben in einer Großstadt allein auf die Reihe zu bekommen, kehrt durch einen Schicksalsschlag in ihre Heimat zurück: der Tod ihres Vaters. Dass sie dadurch sein Amt als Bürgermeister von Lake Bluff übernimmt, ist für sie anfänglich enorm schwierig, mit all den übertriebenen Problematiken. Nicht umsonst hatte sie dem Kleinstadtleben den Rücken gekehrt. Aber ihr verstorbener Vater ist nicht der einzige Grund, weshalb sie zurückkommt. Auch ein Erlebnis, welches sie sehr traumatisierte, ließ sie angsterfüllt in ihre gewohnte Umgebung fliehen, um den Folgen des Erlebten in Atlanta zu entgehen.
Und nun muss sie sich um ein alljährliches Event kümmern, bei dem es immer mehr Schwierigkeiten als gute Vorschläge zu geben scheint.

Eine Zigeunergruppe wurde ohne Claires Wissen für das Mondfestival engagiert und diese bringt unbewusst die Stadtbewohner in Rage. Ihr Auftauchen hat zur Folge, dass Claire Ärger mit der Presse und mit einem Mitglied der Gemeinde hat, das ebenfalls für die nächste Bürgermeisterwahl kandidieren wird.
Als sie sich auch noch mit Malachi Cartwright, dem "Anführer" der Zigeuner, einlässt und kurz darauf einige Menschen spurlos verschwinden, droht ihr alles über den Kopf zu wachsen.

Bei diesem Roman kann ich wirklich von einem mystischen Romantikkrimi sprechen. Denn dies alles beinhaltet dieses schöne Werk in einer exzellenten Mischung.
Alle drei Aspekte bauten langsam aber stetig eine richtig schöne, prickelnde Spannung auf, die mir sehr gut gefällt. Diese war teilweise zwar nur unscheinbar zu spüren, doch Lori Handeland zeigte mir dadurch wieder einmal, dass sie eine ausgezeichnete Autorin ist und ihr Handwerk vortrefflich versteht!
Ihr Schreibstil ist flüssig, die Handlung zog mich immer weiter. Auch hatte fast jedes Kapitel am Ende einen kleinen Cliffhanger, sodass mich die spannende Geschichte immer fesselte.

Alle wichtigen Figuren um Claire herum hatten etwas Geheimnisvolles an sich. Sei es ihre beste Freundin, ihre Sekretärin, ihr Exfreund oder Malachi und seine Zigeunertruppe.
Sie alle wurden auch anschaulich dargestellt und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen.
Und auch ein Naturphänomen wirkte sich beängstigend und gleichzeitig mysteriös auf Claire und auch auf mich aus, welches zum Ende hin eine kleine Rolle spielte.

Nachdem die Autorin bei Band vier und fünf etwas geschwächelt hatte, ist dies nun der zweite Roman seither, der mir sehr gut gefällt und mich begeistern konnte. Am liebsten hätte ich mit Claire getauscht, trotz manch einer dramatischen Situation, die ihr alles abverlangte.
Darum sage ich nur: Es war ein fantastisches Leseerlebnis!
So konnte mich auch der siebte Teil der "Geschöpfe der Nacht"-Serie von Anfang bis Ende fesseln und wunderbar unterhalten.
Ich vergebe diesem Werk fünf von fünf Sternen und freue mich schon auf den nächsten Band!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.08.2011
Noah / Schattenwandler Bd.5
Frank, Jacquelyn

Noah / Schattenwandler Bd.5


ausgezeichnet

Samhein und Beltane sind zwei Ereignisse, während denen die Dämonen gerne dem Wahnsinn verfallen und ihre Würde, ihre Gesetze und alles, was sie ausmacht, über Bord werfen, um ihrem fleischlichen Gelüsten nachzugehen. Mit dem Ergebnis, dass um sie herum alles zerstört wird, wenn dies eintrifft.
Eines dieser zwei großen Feste im Jahr steht kurz bevor und der Dämonenkönig Noah wird von Träumen heimgesucht, die heißer nicht sein könnten. In diesen Träumen ist er seiner zukünftigen Gefährtin begegnet und sie suchen sich gegenseitig jede Nacht im Schlaf wieder, um dem Verlangen nachzugehen.
Doch auf einmal ändert sich etwas. Noah findet keinen Zugang mehr zu Kestra und nähert sich dem nackten Wahnsinn der Dämonen mehr, als ihm selbst bewusst ist.
Er begibt sich auf einen Pfad, auf dessen Weg er seine engsten Vertrauten verletzt, zum Teil verrät und seinen Status bei seinem Volk in Frage stellt.
Doch ihm ist plötzlich alles egal, er möchte nur seine Gefährtin endlich in seinen Armen halten und wissen, dass alles gut ausgeht.
Kestra dagegen wehrt sich mit Händen und Füßen gegen ihn, die Verbindung und alles, was mit seiner Welt zu tun hat. Sie ist eine eigenständige Frau, die auf keine Hilfe angewiesen ist und es auch nie sein möchte.
Selbst als Noah ihr in verständnisvollen Worten versucht zu erklären, dass ihrer beider Leben miteinander verwoben sind, flieht sie und verliert dabei fast ihr Leben.

Da sich an Samhain bei den geprägten Paaren fast alles nur um Sex dreht, war Erotik in diesem Roman ein großes Thema. Vor allem, da ausgerechnet zu dieser Zeit der Dämonenkönig seiner Gefährtin begegnet. Und Sex ist zu Anfang die einzige Gemeinsamkeit, denn kaum verfallen sie einander, sind sie nicht mehr voneinander zu trennen.
Diese Szenen waren schön umschrieben, aber für manch einen vielleicht doch etwas zu detailreich und auch die Häufigkeit dieser Momente ist nicht jedermanns Geschmack. Mir hingegen machte es nichts aus. Von den Vorbänden wusste ich schon, dass Jacquelyn Frank Erotik gerne in ihre Romane einbaut.

Noah und Kestra wurden beide als zwei sehr starke Charaktere beschrieben, die jeweils dem anderen nicht klein beigeben wollen. Bis zum Schluss hatten sie Probleme miteinander. Sie verstanden sich zwar in allen Belangen, doch waren sie nie ganz ehrlich zueinander. Damit gab es immer ein kleines Pulverfass, das sich regelmäßig entzündete und zu dicker Luft zwischen ihnen führte …
Während die beiden sich immer wieder bekriegten, näherte sich still und leise eine Bedrohung von unermesslichem Ausmaß.

Dadurch, dass abwechselnd auch andere Figuren aus den Vorbänden regelmäßig vorkamen, wurde mir auch deutlich, wie groß die Problematik wirklich ist, die auf sie zukam.
Was bei dem ersten Roman “Jacob” mit der Dämonin Ruth und den Nekromanten anfing, wechselte im Laufe der Serie zu einer anderen Spezies, die viel gerissener und brutaler zu Werke geht.
Nur gemeinsam können sich Dämonen, Lykanthropen und Vampire in diesem Band gegen diese Gegner wehren.

Mir gefiel es besonders, dass die Pärchen aus den Vorbände in diesem Buch ebenso wichtig waren wie die beiden Protagonisten. Jeder hatte seine Aufgabe und erfüllte diese mit Bravour. So dachte ich zuerst auch, dass dies der Abschluss einer spannenden und herrlichen Serie war, doch es soll zumindest noch ein Band folgen, auf den ich schon gespannt bin.
Die wichtigsten Situationen aus den früheren Teilen werden zwar kurz angeschnitten, doch ich empfehle bei einer Serie immer, mit dem ersten Teil zu beginnen.

Fazit:
Es war wieder einmal eine tolle Geschichte mit klasse Figuren, die mich von Anfang bis Ende fesseln konnte!
Somit vergebe ich auch diesem Band der Serie um die Schattenwandler fünf von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.08.2011
Die Wundärztin Bd.1
Rehn, Heidi

Die Wundärztin Bd.1


ausgezeichnet

Eine tragische Liebesgeschichte während des 30jährigen Krieges!

Magdalena, während des 30jährigen Krieges groß geworden, trifft im Kindesalter auf Eric, der sie vor den Flammen rettet. Jahre später finden sie sich im gleichen Tross wieder, denn sie ist eine begabte Wundärztin und er ein ausgebildeter Zimmermann. Beides kann man in diesem Krieg sehr gut gebrauchen und darum sind beide in einem Tross des Kaisers immer auf Wanderschaft zu neuen Kämpfen gegen die Franzosen oder Schweden.
Die Liebe, die zwischen den beiden entbrennt, steht unter einem schlechten Stern und wird auf eine große, jahrelange Probe gestellt.

Magdalenas Lebensgeschichte wurde anschaulich und mitfühlend beschrieben. Und jedes Mal, wenn Eric in ihr Leben trat, hatte sie schöne Momente mit ihm, aber auch verzwickte Situationen wegen ihm. Als es dann auch noch um Leben und Tod ging, konnte ich mich nicht mehr von dem Roman lösen.
Durch dieses Auf und Ab von Magdalenas Dasein im Tross baute sich langsam aber sicher eine Spannung auf, die zum Ende hin dramatische Auswirkungen hatte.

Heidi Rehn hat einen lebendigen Schreibstil, sie kann selbst die kleinsten Dinge fesselnd beschreiben. Sie berührte mich in meinem Innersten und ab und an zerdrückte ich sogar ein paar Tränen, da ich mit Magdalena richtig mitgehen konnte.
Auch war ich fasziniert von der Genauigkeit, die Frau Rehn an den Tag legte, wenn es um medizinische Bereiche ging. Fremdwörter kamen nie vor und wenn, dann wurden sie im selben Satz erklärt.

Eigentlich bin ich ja nicht so der historische Romanleser, aber dieses Werk fesselte mich von Beginn an!
Die Autorin ging spielerisch auf Kleinigkeiten ein, die dem Roman das gewisse Etwas gaben.
Jede wichtige Figur wurde liebevoll beschrieben und ich hatte sehr schnell heraus, wem ich meine Sympathie schenkte und wem meine Antipathie. Wobei mir eine der Figuren nur noch leidtat. Elsbeth, Magdalenas Cousine, hatte ein Gespür für die wichtigsten und aktuellsten Neuigkeiten und wusste diese geschickt zu ihrem Vorteil einzusetzen. Leider nicht immer zu Magdalenas Gunsten.
Aber auch ihre ältere Freundin Roswitha, ihr Feldscher Meister Johann und Eric wurden gut beschrieben. Mein Kopfkino funktionierte wunderbar.

Fazit:
Heidi Rehn verzauberte mich mit dieser Geschichte von Anfang bis Ende. Mit der Wundärztin hat sie einen wundervollen, dem Zeitalter und dem damaligen Krieg entsprechenden, historischen Roman erschaffen.
Ich freue mich schon auf den zweiten Teil „Hexengold“ und gebe diesem Werk fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 22.08.2011
Spiegeljagd / Land der Schatten Bd.2
Andrews, Ilona

Spiegeljagd / Land der Schatten Bd.2


ausgezeichnet

William, der im ersten Teil der Serie “Land der Schatten” schon eine Nebenrolle hatte, ist hier der männliche Hauptcharakter. Er soll als Geheimagent einen Feind erledigen, an dem bisher alle anderen Agenten gescheitert sind.
Um an diesen Gegner zu gelangen, braucht er Hilfe von einem Ortsansässigen im Edge. Dieser Bezirk trennt das Brocken, die menschliche Welt, vom Weird, der Welt der Magie. Und dort im Edge trifft er auf Cerise, die selbst große Familienprobleme zu bewältigen hat und seine Hilfe, die er ihr anbietet, daher dankend annimmt. Nicht ahnend, dass sie für William als Lockvogel herhalten soll, um seinen Feind aus der Deckung zu holen.

Bevor es aber um die eigentlich Mission ging, mussten Cerise und William viele Wortkämpfe zwischen sich ausfechten und einige Machtkämpfe gemeinsam gegen eine andere Familie führen. William, ein Gestaltwandler und zum Killer ausgebildet, sowie Cerise, die magisch etwas in petto hat, vor dem sich selbst die stärksten im Moor fürchten, sind beide starke Charaktere, die mir im Laufe des Buches immer mehr ans Herz wuchsen.
Bis sich Cerise’ und Williams Wege kreuzten, erfuhr ich in parallelen Handlungen einiges über Williams Leben und auch, was es mit Cerise’ Familienverhältnissen auf sich hat.

Als sie sich dann kennenlernten und sich gemeinsam durch das Moorland von Edge quälten, wusste ich, dass “Spiegeljagd” jetzt schon besser ist, als es der erste Band “Magische Begegnung” war. Denn die Dialoge zwischen den beiden waren einfach fantastisch! Immer wieder musste ich laut lachen oder hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Diese Dialoge erinnerten mich stark an die Hauptfiguren aus Ilona Andrews’ anderer Serie “Stadt der Finsternis”.
Die Gedanken von Cerise und William, welche in Kursivschrift dargestellt wurden, wenn es um den anderen ging, und auch Williams Begriffsstutzigkeit, als es um Flirtversuche mit Cerise ging, halfen dabei ebenfalls. Mit viel Witz und ordentlich gepfefferten Dialogen wurde mir das Lesen verschönert.

Aber auch eine gewisse Spannung lag von Anfang an in der Luft. Richtig spürbar wurde sie erst im Laufe der Handlung, was meinen Lesegenuss noch steigerte. Der Spannungsbogen zog sich sehr schön durch das Buch, wuchs stetig und endete in mehreren dramatischen Situationen.
Während William und Cerise sich langsam kennenlernten, bereitete Williams Gegner schon ihren Tod vor. Ob ihm das gelingt?

Die Geschichte wurde aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, wobei die der beiden Protagonisten natürlich häufiger zum Zug kam. Aber auch der Blickwinkel des Feindes wurde regelmäßig erwähnt, sodass ich eine gute Übersicht der verschiedenen Handlungsstränge hatte.

Im Gegensatz zu ihrer ersten Serie “Stadt der Finsternis”, die sich nur um einzelne Hauptfiguren drehte, lässt Ilona Andrews auch die Familien der Hauptcharaktere in den Vordergrund treten. Das ist ein großartiger Unterschied, wodurch beide Serien jeweils ihren Vorzug haben.

Fazit:
Ein humorvoller Spannungsroman mit tollen Charakteren!
Ich bin schon gespannt, wie es im dritten Teil weitergeht und gebe dem Roman fünf von fünf Sternen und mache ihn zu meinem dritten Highlight im Juli.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.08.2011
Nach dem Sommer / Mercy Falls Bd.1
Stiefvater, Maggie

Nach dem Sommer / Mercy Falls Bd.1


ausgezeichnet

Schon allein das Cover des Schutzumschlags mit seiner Schlichtheit zog mich immer wieder an. Die zarten Farbtöne und der Titel sowie das Mädchen und der Wolf stechen durch ihre Glanzlackierung etwas hervor.
Da mir dieses Buch von allen Seiten empfohlen wurde, Freunde begeistert waren und selbst mein kleiner Buchladen Werbung machte, wanderte es nun nach einiger Verzögerung doch in meinen Besitz. Die Inhaltsangabe tat ein Weiteres, mich neugierig zu machen. Und nun bereue ich es nicht, es gewagt zu haben, diese tolle Geschichte regelrecht verschlungen zu haben.

Grace, die als junges Mädchen von Wölfen in den Wald verschleppt und gebissen wurde, sehnt sich seitdem nach einem bestimmten Wolf, der ihr nichts zuleide getan hatte. Als sie ins Teenageralter kommt, verändert eine Situation plötzlich ihr ganzes Leben: Ein Junge liegt nackt auf ihrer Veranda, blutet und hat dieselben Augen wie die ihres Wolfes.
Sam ist ein Werwolf, in jungen Jahren selbst gebissen worden und verwandelt sich seitdem jedes Jahr wenn es kalt wird in einen Wolf. Seit er Grace als junges Mädchen vor einem Angriff seines Rudels rettete, suchte er in Wolfsgestalt regelmäßig ihre Nähe auf. So entstand eine eigenartige Beziehung zwischen dem Mädchen und dem Wolf, der sie vom Waldrand aus beobachtete.

Ab dem ersten menschlichen Aufeinandertreffen wurden Grace und Sam unzertrennlich. Doch wie ein Damoklesschwert schwang Sams innerer Wolf, der ihn zum Werwolf macht, sobald er längere Zeit der Kälte ausgesetzt ist, über ihm. Und das wird dem Leser durch die Temperaturangaben über jedem Kapitel deutlich gemacht.
Ob Grace ihn immer vor dem tückischen Frost bewahren kann? Zumindest ist sie sehr umsichtig und schaut als erstes immer, ob es Sam warm genug hat. Aber auch Grace hat besondere Anwandlungen, die sie zwar unterdrückt, aber nicht ganz lassen kann. Ist auch sie in gewisser Weise in Gefahr?
Als wäre die Kälte nicht schon dramatisch genug für die beiden Turteltauben, ist ein neuer Wolf in der Stadt. Mit seinem Auftauchen steht für Sam und sein Rudel plötzlich alles auf dem Spiel.

Anfangs brauchte die Autorin eine Weile, um etwas wie Spannung zu erzeugen. Doch trotzdem wurde es nie langweilig. Dazu wurde die gesamte Geschichte einfach zu schön erzählt.
Wie sich Grace und Sam kennenlernten und sofort wussten, dass sie zueinander gehören, wurde in wundervollen Worten beschrieben. Die Autorin zeigte echtes Einfühlungsvermögen und zog mich damit vollkommen in ihren Bann.
Gleich zu Beginn merkte ich, dass dies eindeutig ein Jugendbuch ist. Der Schreibstil, den die Autorin benutzte, wirkte sehr feinfühlig und zart. Auch die Worte waren entsprechend schön gewählt, was das Gefühl der Jugend, die aus dem Buch sprach, verstärkte.
Ganz plötzlich wurde dem Roman auf einmal Spannung eingehaucht und diese wuchs zu einem dramatischen Finale an. Ab dem Zeitpunkt war es für mich kaum mehr möglich, das Buch aus der Hand zu legen.
Fantastisch gemacht, Maggie Stiefvater. Weiter so!

Abwechselnd aus Sicht der beiden Protagonisten wird die Geschichte in Ichform erzählt. Aus wessen Perspektive gerade erzählt wurde, wird immer am Kapitelanfang deutlich.
Sams Erzählungen gefielen mir persönlich mehr, da er sehr viel von seinem Rudel erzählte und immer wieder in Erinnerungen schwelgte, die mir halfen, ihn besser zu verstehen und so auch mehr über seine Wolfsgefährten zu erfahren. Sam konnte ich mir sehr gut als süßen Softie vorstellen, der fast ALLES für seine Liebsten tun würde.
Grace hingegen wurde als selbstständiges Mädchen beschrieben. Sie geht gern zur Schule und hat einen kleinen Freundeskreis, der ihr auch genügt. Sie weiß, wann man am besten schweigen sollte, ist aber nicht auf den Mund gefallen und kann sich durchsetzen.
Der Roman hatte ein angenehmes Ende, ohne einen nervenaufreibenden Cliffhanger.
Die Liebesgeschichte wurde stimmig und wunderschön dargestellt und konnte mich von Anfang bis Ende begeistern!

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.08.2011
Im Reich der Königin / Alterra Bd.2
Chattam, Maxime

Im Reich der Königin / Alterra Bd.2


ausgezeichnet

Nach dem Sturm aus Band eins, "Die Gemeinschaft der Drei" der ALTERRA-Trilogie, und der Entdeckung von neuen Gebieten und Pans, wie die Kinder und Jugendlichen sich jetzt nennen, geht es nun weiter.
Matt, Tobias und Ambre wollen sich das Reich, das sich die Erwachsenen erschaffen haben, genauer ansehen. Sie wollen herausfinden, was es mit dieser "Königin" der Großen auf sich hat und noch dringender wollen sie erfahren, was es mit einem Steckbrief auf sich hat, auf dem Matts Gesicht abgelichtet ist.
Auf ihrem Weg erleben die drei erneut ein wahrhaft ergreifendes Abenteuer.
Sie erforschen neue, fremdartige Bereiche, lernen andere Lebewesen kennen und kommen dabei ihrem Ziel immer näher.
Auf ihrem Weg treffen sie alte Bekannte, finden neue Mitstreiter, stoßen auf schon gekannte Übeltäter und selbst ein Mensch aus ihrem alten Leben begegnet ihnen wieder.

Für mich war dieser Roman ein einzigartiges Erlebnis!
Kaum hatte ich ein paar Sätze gelesen, schon folgte ich der "Gemeinschaft der Drei" wie ein Schatten in ihr neues Abenteuer. Da der Autor einen detaillierten und anschaulichen Schreibstil hat, forderte dieser das Gefühl der Dazugehörigkeit und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Der Autor schaffte es gekonnt, alles sehr lebendig und realitätsnah zu schildern.
Am Interessantesten fand ich dabei die Zeit, die Matt und seine Freunde bei außergewöhnlichen Pans verbrachten. Wie diese lebten und was für einen Lebensinhalt und -sinn sie hinter der Wandlung der Natur sehen, war äußerst beeindruckend.

Während Matt und Tobias die ganze Geschichte meist glimpflich durchlebten, machte mich Ambres Rolle hingegen zunehmend nachdenklicher.
Ihr Verhalten sorgte mich im Laufe des Buches immer mehr. Ihr Part war zum Ende hin sehr erwachsen und ich litt mit ihr in einzelnen Situationen. Darum hoffe ich, dass es mit ihr im letzten Teil wieder aufwärts geht. Denn gerade sie wuchs mir in diesem zweiten Band sehr ans Herz!

Zum Schluss wurde es noch ziemlich heftig. Die Drei begaben sich in große Gefahr und verloren sich dabei fast selbst. Und am Ende existierte die Gemeinschaft der Drei plötzlich nicht mehr. Wie es dazu kam und was sich alles veränderte, lest ihr am besten selbst.
Nur soviel sei verraten: Das Ende birgt Hoffnung, aber auch Angst und eine Traurigkeit in sich, die im letzten Teil hoffentlich überwunden wird.

Ich musste zwischendurch Pausen einlegen, um die Ereignisse zu verarbeiten und das geschriebene Wort entsprechend zu würdigen.
Der Roman war ein fantastisches Erlebnis, führte mich in eine andere Welt und ließ mich durch einen flüssigen Schreibstil alles hautnah miterleben.
Am Ende gibt es, wie im Vorgängerband, eine Karte, auf der man den Weg von Matt und seinen Freunden verfolgen kann.

Fazit:
Ich bin sehr gespannt, wie Maxime Chattam diesen tollen Roman mit dem Nachfolger noch toppen möchte und vergebe seinem aktuellen Werk fünf von fünf Sternen und mache es zu meinem zweiten Highlight im Juli.
Auf dass die Kinder im nächsten Band die Oberhand gewinnen.

ALTERRA-Trilogie:
1. Die Gemeinschaft der Drei
2. Im Reich der Königin
3. Der Krieg der Kinder

© Tikvas Schmökertruhe 30.7.2011

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.