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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Anja
Wohnort: 
Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2023
Und plötzlich warst du fort
Espach, Alison

Und plötzlich warst du fort


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich sehr überrascht. Ich hätte hier eine etwas seichtere und oberflächlichere Geschichte erwartet aber das war es absolut nicht.
Es wird über den Verlust eines geliebten Menschen erzählt, von der Trauer, vom Weitermachen und wie dieser Verlust das restliche Leben beeinflusst. Die Autorin schreibt unheimlich einfühlsam mit feinem Humor und lässt uns so an den Gedanken von Sally teilhaben. Die sind sehr direkt und authentisch. Wir erfahren auch viel über das Gefühlsleben der Eltern und wie sie mit der Trauer umgehen, sich unvollständig und unverstanden fühlen und noch irgendwie versuchen für Sally da zu sein.
Im diesem Buch begleiten wir Sally ab der Kindheit vor dem Tod der Schwester bis ins Erwachsenenalter. Man bekam dadurch einen guten Einblick über das Verhältnis der Schwestern untereinander und später wie sie ihr Leben weiterführt.

Bewertung vom 23.10.2023
Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle
Freytag, Anne

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle


sehr gut

Endlich wieder ein Buch von Anne Freytag. Auch in diesem überzeugt sie mit tiefgründigen, authentischen Charakteren und lässt uns an deren Gedanken teilhaben. Hier geht es gleich um eine Familie, Mama mit 4 Kindern. Auch da erfahren wir sehr viel über die Familienmitglieder und deren Umgang mit der Situation rund um Corona. Hauptsächlich geht es aber um Sally, die sich unverstanden und nicht zugehörig fühlt. In diesem Buch wird erzählt von der manchmal schmerzhaften Abnabelung der Kinder, wie Sally versucht zu sich selbst zu finden und darum, dass es immer irgendwie weitergeht. Alles zusammen ergibt einen sehr schönen Jugendroman.

Bewertung vom 22.10.2023
Endstation Malma
Schulman, Alex

Endstation Malma


ausgezeichnet

„Wann weiß man, dass man ein Kind verloren hat?“
Unaufgeregt, klug und sensibel wird hier erzählt von Generationentraumata, Verlust, zerrissener Familie und die Liebe zur Freiheit. Alex Schulman nimmt uns dahin mit wo es richtig wehtut. In drei verschiedenen Zeitebenen wird von Zugfahrten nach Malma erzählt, jeweils aus der Perspektive von Harriet, Oskar oder Yana. Da erfährt der Leser dann mehr über die einzelnen Geschichten und Schicksale der Familie. Er hat es geschafft einen Roman zu schreiben, der immer in meinem Kopf bleiben wird. Es war teilweise grausam zu lesen was die Familienmitglieder erlebt haben, wie viele Dinge unausgesprochen blieben und jeder für sich allein versucht hat das Erlebte zu verarbeiten und weiterzumachen. Für mich bisher eins der besten Bücher dieses Jahres, eine ganz große Empfehlung.

Bewertung vom 20.10.2023
Was wir uns versprechen
Wesseling, Antonia

Was wir uns versprechen


ausgezeichnet

Ach war das sweet. Endlich mal wieder ein toller New Adult Roman mit Tiefgang. Wichtige und ernste Themen wurden hier wirklich schön und relativ leicht umgesetzt, war für mich nicht zu melancholisch. Alicia und Julian sind auch sehr sympathische und authentische Protagonisten, die ich gern mochte aber manchmal auch am liebsten geschüttelt hätte. Hab hier sehr mit Alicia mitgelitten aber ihr Verhalten war absolut nachvollziehbar. Auch Julian hab ich direkt ins Herz geschlossen mit seiner lieben Art trotz seiner traurigen Kindheit. Das Buch hat mich zeitweise auseinandergenommen aber auch wieder zusammengesetzt. Da war alles dabei. Hätte gedacht es geht noch mehr um die toxische Beziehung aber hier lag eher der Schwerpunkt darauf mit welchen Auswirkungen auch danach die Betroffenen noch zu kämpfen haben. Ein wirklich schöner Abschluss dieser Reihe.

Bewertung vom 07.10.2023
Diamantnächte
Rød-Larsen, Hilde

Diamantnächte


sehr gut

Auf sehr anspruchsvolle und sachliche Art wird hier über das Leben von Agnete erzählt. Ihr Mann fährt weg und sie hat Zeit über ihr Leben nachzudenken. Sie wirkt sehr angepasst, will nicht auffallen und hat gelernt ihre Gefühle zu unterdrücken. Eine Meisterin des Selbstbetruges. Agnete musste in ihrem Leben auch negative Erfahrungen machen und hat nie gelernt damit umzugehen. Sie erzählt uns in diesem Buch von ihrer Jugend, Freundschaft und einer toxischen Beziehung.
Ich empfand die Sprünge in die verschiedenen Zeiten als anstrengend und musste immer kurz überlegen wo wir denn jetzt gerade sind. Dadurch hab ich auch eine Weile gebraucht um in die Geschichte reinzukommen. Die Kapitel sind auch alle kurz bis sehr kurz gehalten. Wenn man sich aber erstmal daran gewöhnt hat liest es sich gut. Es ist ein spannendes Thema aber für mich sind noch einige Fragen offen geblieben.

Bewertung vom 23.09.2023
Die Kinder des Don Arrigo
Sciapeconi, Ivan

Die Kinder des Don Arrigo


ausgezeichnet

Dieser Roman wird mir noch einige schlaflose Nächte bereiten, da er mich sehr beschäftigt hat. Ich lese viele Bücher über die Zeit im und nach dem 2. Weltkrieg aber von dieser Thematik wusste ich bisher allerdings noch nichts. Der Autor schreibt flüssig, man kommt sehr gut in die Geschichte rein. Nach der Hälfte wurde es auch noch sehr spannend. Man fiebert einfach mit den Kindern mit in dieser gefährlichen Zeit. Den Protagonisten hab ich sofort ins Herz geschlossen, man kann ihn nur mögen. Er und auch seine Familie sind sehr einfühlsam beschrieben und wirken, wie auch alle anderen, sehr authentisch. Ich mochte hier sehr den Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft, die in dem Zusammenhang in dieser Zeit nicht selbstverständlich waren. Alles zusammen ein wirklich toller Roman für alle Leser*innen von historischen Romanen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2023
Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1
Völler, Eva

Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1


sehr gut

Da ich gern Romane lese, die im 2. Weltkrieg und der Zeit danach spielen musste ich natürlich auch dieses Buch unbedingt lesen. Das Cover gefällt mir gut und Eva Völler schreibt toll. In diesem Kriminalroman geht es um den Alltag in dieser Zeit, Armut, Hunger, die Entnazifizierung, wie einige Nazis doch wieder Stellen in der Justiz bekommen haben und die damit verbundenen Intrigen. Das alles gepaart mit einem Mordfall und der Geschichte der 3 Schwestern Anne, Frieda und Lotti. Insgesamt war die Story toll umgesetzt, war sehr interessant und wurde dann ca. ab der Hälfte richtig spannend. Auch die Auflösung hat mir gut gefallen. Das fand ich schon sehr überraschend. Das Buch war jetzt für mich kein absolutes Highlight aber es hat sich wirklich gut gelesen und die historischen Aspekte waren wirklich sehr interessant. Eine Empfehlung für Fans von Kriminalromanen und historischen Romanen.

Bewertung vom 09.09.2023
Als wir an Wunder glaubten
Bürster, Helga

Als wir an Wunder glaubten


ausgezeichnet

Helga Bürster entführt uns hier in diesem Roman nach Unnenmoor in der Nachkriegszeit. Es geht um diese harte Zeit, die Armut, Glaube und Aberglaube, Verbitterung aber auch um Fortschritt und Hoffnung, wie sich Freundschaften verändern können und was Angst mit Menschen machen kann. Ich war von der ersten Seite an voll dabei, mochte schon das Cover sehr gern. Es geht hauptsächlich um 2 sehr verschiedene Frauen und ihre Kinder, man lernt allerdings auch viele andere Bewohner dieses Dorfes sehr gut kennen. Die Protagonisten sind alle ganz wunderbar und sehr einfühlsam beschrieben. Der Schreibstil der Autorin ist großartig, es wurde alles unheimlich bildlich und atmosphärisch beschrieben, man war einfach mittendrin und möchte es nicht mehr weglegen. Das Buch ist ein absolutes Highlight für mich und eine ganz klare Empfehlung.

Bewertung vom 26.08.2023
Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1
Skybäck, Frida

Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1


ausgezeichnet

Vorab: ich lese sehr selten Kriminalromane. Dieser hier hat mich aufgrund der Leseprobe interessiert durch die düstere und melancholische Atmosphäre.
Das Cover ist ansprechend, der Schreibstil der Autorin flüssig, man möchte das Buch nur sehr ungern aus der Hand legen. Ich mochte die beiden Ermittler unheimlich gern, sehr verschiedene und beides interessante Charaktere. Man erfährt viel von deren Privatleben und ich möchte da gern auch noch mehr erfahren. Dann noch der Fall, der lange sehr verworren erschien und man lange nicht wusste wie das aufgelöst und enden wird. Die Spannung hat sich im Laufe der Geschichte immer weiter aufgebaut. Alles in allem ein großes Lesevergnügen. Hoffe es wird hier noch weitere Teile geben. Von mir eine ganz klare Empfehlung für alle, die skandinavische Kriminalromane mögen und eigentlich auch für alle anderen 😉.