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Mondtaube
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Kirkel

Bewertungen

Insgesamt 41 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2021
Ich und der Andere
Kaizik, Jürgen

Ich und der Andere


weniger gut

Ich hatte etwas anderes erwartet

Das Leben als Musiker, die Stimmung der 60er Jahre und Drogenkonsum. Auch wenn ich nicht viel über die Band „The Doors“ weiß und mich auch mit Jim Morrison selbst nicht gut auskenne, hatte mich die Thematik des Buchs direkt angesprochen.

Durch Inhaltsangabe und Leseprobe bin ich davon ausgegangen, dass es sich hierbei um einen Roman über Jim Morrison handeln wird. Jedoch handelt dieses Buch nicht ausschließlich von diesem, sondern auch von „dem anderen“.
Dabei handelt es sich um einen Dichter, welcher sehr stark an Hölderlin, welcher mehrere Jahrhunderte vor Morrison geboren wurde, angelehnt wurde. Man versuchte damit anscheinend eine weitere Quelle der Inspiration für Jim Morrison in die Geschichte einzubringen und eine interessante Bindung der Charaktere aufzubauen. Für mich hattet das jedoch nicht funktioniert und ich hätte einen Roman, welcher sich nur mit Jim Morrison beschäftigt, wesentlich interessanter empfunden.

Wie man es von Romanen über berühmte Persönlichkeiten kennt, gibt es jedoch auch hier viele biografische Elemente. Jene empfand ich als besonders interessant, leider gingen diese Jedoch in der Menge von geschilderten Gedankengängen unter.
Oft hatte ich das Gefühl, dass der Inhalt von 5 Seiten auch genauso gut auf ein bis zwei Seiten Platz gefunden hätte.
Durch all diese Abschweifungen konnte ich mich auch nie richtig in die Geschichte einfinden. Eher hatte ich mich so gefühlt, als ob ich die Geschehnisse nur durch einen Schleier hinweg beobachtet hätte.

Der Schreibstil des Autors erschwert das Lesen zudem noch mehr. Denn hier bekommt man einen verschachtelten Satz nach dem anderen zu lesen. Unter den Sätzen befinden sich zwar wahrhaftige Schätze, die wirklich zum Nachdenken anregen. Leider gehen jedoch genau solche schönen Sätze regelrecht unter, wenn jeder Satz Überlänge hat.
Dazu kommt auch noch, dass das Buch zwar Absätze hat, aber nicht in Kapitel unterteilt wurde. Dadurch weiß man am Anfang eines neuen Absatzes oft nicht direkt, ob die Handlung an derselben Stelle, oder einer ganz anderen weitergeht.

Fazit:
Insgesamt bin ich leider sehr enttäuscht von dem Buch, obwohl ich die Geschichte von Morrison sehr interessant fand. Leider gerät diese jedoch durch viele verschachtelte Sätze und philosophische Ausschweifungen zu sehr in den Hintergrund.
Falls Interesse an dem Buch vorhanden ist, würde ich empfehlen, zuerst die Leseprobe lesen. Dabei sollte man sich jedoch bewusst sein, dass das Buch nicht erst nach der Leseprobe richtig in Fahrt kommen wird (wie ich es zuerst vermutet hatte), sondern genau so weitergeht.

Bewertung vom 08.12.2020
Das Wunder von R.
Cavallo, Francesca

Das Wunder von R.


ausgezeichnet

Ein Weihnachtsfest voller Wunder

Mit einer fünfköpfigen Familie in eine neue Stadt zu ziehen ist nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn der Umzug ganz plötzlich ansteht und es auch noch kurz vor Heiligabend ist.
Wie wird ein Weihnachtsfest, in einer noch unbekannten Stadt, in welcher man niemanden kennt und wo selbst die eigene Wohnung noch fremd ist, wohl sein? Können in einer solch kurzen Zeit bereits neue Freundschaften entstehen und was haben eigentlich 10 kleine Elfen mit der ganzen Geschichte zu tun?

Dieses Buch hatte mich vollkommen überrascht und das in einem positiven Sinn. Angefangen hatte das schon vor der eigentlichen Geschichte, bei dem im Buch enthaltenen Vorwort.
In diesem berichtet die Autorin davon, wie sie selbst in ihrer Kindheit Weihnachtsgeschichten erlebt hatte und wie sehr sie sich wünschen würde, dass es in diesen mehr Vielfalt geben würde. Genau ein solches Buch hat sie mit „Das Wunder von R“ geschaffen. Eine Geschichte über eine ganz normale Familie, bei welcher die Kinder jedoch zwei weibliche Elternteile haben. Dabei steht die Sexualität der Eltern niemals im Vordergrund, diese ist ganz nebensächlich für die eigentliche Geschichte. Als eine Frau, die bis jetzt selbst nur Beziehungen mit anderen Frauen eingegangen ist, ist mir hierbei etwas das Herz aufgegangen. Denn hier wird mit einer Normalität mit dem Thema umgegangen, die wir noch viel öfter zu lesen/sehen bekommen sollten. Genau so sollte Liebe immer sein – etwas komplett normales.

Worum geht es nun aber in der eigentlichen Geschichte?
Auch wenn das Buch durchweg sehr Kindgerecht ist, scheut es sich nicht davor, wichtige Themen anzusprechen. Denn so geht es hier nicht ausschließlich um den Zauber von Weihnachten, sondern auch um den Aufbau von Vertrauen, das Kennenlernen neuer Freunde, das Loslassen von Gewohnheiten und darüber, über seinen eigenen Schatten zu springen. Zudem vermittelt die Geschichte, dass es nicht immer gut ist, sich zurückzuziehen und man offen neuem Gegenüber sein sollte.
Das alles wird in einer zuckersüßen Weihnachtsgeschichte verpackt, welche voller Magie steckt und regelrecht zum Träumen einlädt. Hier wurde wirklich eine gute Mischung aus einer Geschichte geschaffen, welche zum Nachdenken anregt und dennoch ein absolut wohliges Gefühl vermittelt.

Unterstrichen wird die weihnachtliche Stimmung von wunderschönen Illustrationen von Verena Wugeditsch. Diese passen immer gut zu dem geschriebenen Text und machen es dem Leser noch einfacher, in die Geschichte einzutauchen.

Fazit:
Diese Weihnachtsgeschichte schafft es, sowohl eine ganz festliche Stimmung zu verbreiten, als auch gute Werte zu vermittelt und zum Nachdenken anzuregen. Dabei ist „Das Wunder von R“ viel mehr, als nur ein Kinderbuch, denn viel eher ist es ein Buch für die ganze Familie, aus welchem jeder etwas lernen kann.

Bewertung vom 08.12.2020
Das Zauber-Rentier
Bentley, Sue

Das Zauber-Rentier


ausgezeichnet

Ein neues Land, eine neue Sprache, eine neue Schule. Darias Leben hat sich durch den Umzug ihrer Familie Grund auf verändert und es fällt ihr alles andere als leicht, mit diesen Veränderungen glücklich zu sein. Oft fühlt sie sich einsam, denn neue Freunde zu finden ist nicht einfach, immerhin fallen Freunde nicht vom Himmel. Zumindest ist das so, bis sie plötzlich einem wunderschönen Rentier gegenüber steht. Wo kommt es her? Was möchte es von Daria und was hat das alles mit Weihnachten zu tun?

Bei „Das Zauber-Rentier“ handelt es sich um eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte, welche nicht nur ein liebevolles Rentier zu bieten hat, sondern auch allerhand gute Werte vermittelt.
Der Schreibstil ist dabei sehr einfach und gut verständlich gehalten, so, dass das Buch auch perfekt für Leseeinsteiger geeignet ist.
Die Protagonistin der Geschichte, Daria, wirkt durchweg sehr sympathisch und authentisch, so, dass junge Mädchen sich gut mit ihr identifizieren können.
Die Geschichte selbst erzählt von Freundschaft, kleinen Missgeschicken, Unsicherheit, Zusammenhalt und Vertrauen. Trotzdem fantastischen Anteil werden hier Gedanken und Situationen angesprochen, die jeder wohl in seinem Leben schon so ähnlich erleben konnte. Es geht nicht um die materiellen Aspekte von Weihnachten, sondern vor allem darum, Zeit mit Menschen zu verbringen, die einem etwas bedeuten und um Zusammenhalt.

Fazit:
Die Geschichte um Daria und das Rentier Stternenglanz ist durchweg gut gelungen und beinhaltet sowohl lustige, nachdenkliche, als auch spannende Momente. Hierbei handelt es sich um ein absolutes Wohlfühlbuch, welches gute Werte vermittelt, gut für Leseeinsteiger (oder ein gemeinsames Lesen mit der Familie) geeignet ist und eine wohlig, weihnachtliche Stimmung vermittelt.

Bewertung vom 19.11.2020
Wer das Dunkel ruft / Kaleidra Bd.1
Licht, Kira

Wer das Dunkel ruft / Kaleidra Bd.1


ausgezeichnet

Neben der Schule und den Plänen für ihre Zukunft, versucht Emilia vor allem so viel Zeit wie möglich mit ihren beiden besten Freunden zu verbringen. Immerhin steht sie kurz vor ihrem Abschluss und die Zeit, welche sie gemeinsam verbringen können, wird danach viel geringer werden. Doch komplett unerwartet, öffnet sich Emilia eine komplett neue, nie erträumte Zukunft. Gefangen zwischen Überwältigung und Unglauben versucht sie, mit samt all den neuen Erkenntnissen, ihren Weg zu finden.

Direkt am Anfang der Geschichte werden wir mitten in den Alltag unserer Protagonistin, Emilia, geworfen. Somit bekommen wir sehr schnell ein gutes Gefühl für ihre Lebensart. Wie man es von Büchern aus dem Urban-Fantasy Genre kennt, dauert es auch hier nicht lange, bis sich die Magie in der Welt offenbart. Hier kommt es dem Leser auch wirklich zugute, dass all die übernatürlichen Ereignisse für Emilia selbst ebenfalls komplett neu sind. Denn besonders am Anfang des Buches werden wir mit sehr vielen neuen Informationen überhäuft, welche jedoch auch das Interesse an der Geschichte selbst immer größer werden lassen.
Insgesamt sind die fantastischen Aspekte und Ideen in Kaleidra, welche sich sehr mit Alchemie, Geschichte, Biologie und dem Zusammenspiel verschiedener Elemente befassen, sehr originell und interessant.

Die verschiedenen Charaktere, welche wir im Laufe der Geschichte kennenlernen, wurden durchweg interessant beschrieben. Natürlich wird man nicht jeden mögen, aber da alle Charaktere ihre ganz besonderen Eigenarten haben, wird für jeden ein Lieblingscharakter mit dabei sein.
Emilia selbst, welche als Protagonistin wohl für den Leser der wichtigste Charakter ist, wirkt sehr authentisch und sympathisch. Dennoch entspricht ihre Rolle in dem Buch durchaus dem Klischee des ganz normalen Mädchens, welches in ein Abenteuer stolpert, plötzlich große Kräfte erlangt und eine große Wichtigkeit in der Geschichte einnimmt.
Jedoch ist dies bei Kaleidra keinesfalls störend. Durch Emilias sympathischen Charakter, die detailreich ausgearbeiteten Nebencharaktere und die interessante Welt kann man darüber wunderbar hinwegsehen.

Neben einer originellen Welt und interessanten Charakteren kann das Buch auch mit emotionalen und spannenden Momenten überzeugen. Es gab in der Geschichte zwar durchaus Situationen, welche etwas vorhersehbar waren, aber wiederum auch viele, die komplett unerwartet auf den Leser zukommen.

Fazit:
Kaleidra konnte mich vollkommen überzeugen. Die Welt hat so sehr mein Interesse geweckt, dass ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte und es jetzt definitiv zu einem meinen Jahresfavoriten gehört.
Wer sich für Alchemie, Geheimnisse und Elemente interessiert, oder wer einfach nur Interesse an einer originellen Urban-Fantasy Geschichte hat, wird mit dem Buch definitiv Freude haben können.
Ich kann mir übrigens gut vorstellen, dass das Buch ebenfalls Lesern gefallen wird, welche „Das Erbe der Macht“ von Andreas Suchanek, „City of Bones“ von Cassandra Clare und/oder den Comic „Blackbird“ von Sam Humphries und Jen Bartel mögen. Dennoch geht Kaleidra natürlich seine komplett eigenen Wege.

Finde den Zugang zu dieser Geschichte und die Magie wird dir gehören!

Bewertung vom 13.11.2020
One Last Song / One-Last-Serie Bd.1
Böhm, Nicole

One Last Song / One-Last-Serie Bd.1


sehr gut

Zwischen den Klängen der Gefühle

Riley hat einen großen Traum, sie möchte singen und das nicht nur für sich alleine, sondern auf der Bühne.
Doch dieser Traum ist alles andere, als einfach zu erreichen. Ihre Zeit in New York läuft ab, für Gesangsunterricht fehlt ihr das Geld und das Verlieren ihres Jobs lässt die schlechten Aussichten nicht besser werden. Doch Riley ist niemand, der einfach aufgibt, sie ist eine Kämpferin.

Das hier war mein erster New Adult Roman. Die Autorin, Nicole Böhm, kannte ich bereits von den Seelenwächtern. Diese Reihe hatte mich, obwohl ich sie objektiv betrachtet gut fand, dennoch nicht überzeugen können, da ich einfach mit den Charakteren nicht warum wurde. Um so gespannter war ich jetzt also, wie mir dieses Buch gefallen würde.

Direkt am Anfang des Buchs wird man schon in das Geschehen hinein geworfen. So lernt man sehr schnell das Leben unserer Protagonistin, Riley, kennen. Dabei bleibt Riley jedoch nicht die einzige Hauptperson, denn das Buch bietet uns immer wieder abwechselnde Kapitel zwischen ihr und Julian, unserem männlichen Protagonisten.
Da sich beide Charaktere in sehr unterschiedlichen Lebenslagen befinden, sind beide Sichtweisen sehr interessant. Abgesehen davon bekommen wir so nicht nur einen wundervollen Einblick in das Gefühlsleben der Charaktere, sondern lernen auch die verschiedensten Personen, aus deren Umfeld kennen.

Was die Charaktere betrifft, so wirken diese größtenteils sehr natürlich, was sie direkt noch viel sympathischer macht. Denn hier ist niemand durchweg perfekt, jeder hat mit eigenen Problemen zu kämpfen, was sehr natürlich wirkt.
Die Entwicklung der Beziehung, welche im Laufe der Geschichte entstehen wird, geht sehr langsam vor sich, Gefühle entwickeln sich also nicht von einem Moment auf den anderen, sondern in einem Tempo, dass einen sehr realistischen Eindruck vermittelt.
Ebenfalls ist das Buch nicht voll mit erotischen Szenen, sondern lebt vor allem von den zwischenmenschlichen Gefühlen.
Auch wenn es einige spannenden Momente gibt, so handelt es sich hierbei vor allem um eine ruhige und sehr emotionale Geschichte, welche perfekt zum Abschalten ist.

Das Setting, welches in New York angesiedelt ist, und sich größtenteils in einer Musical und Schauspiel Akademie befindet, ist sehr interessant. Wenn man weiß, dass die Autorin selbst an einer solchen Akademie in New York eine Ausbildung absolviert hatte, ist dieser Aspekt direkt noch viel interessanter. Nicole Böhm scheint hier viel von ihren eigenen Eindrücken aus dieser Zeit mit eingebracht zu haben. Zum Beispiel hatte sie einmal auf Instagram erwähnt, dass sie in ihrer Zeit in New York nicht einmal dazu kam, sich die Brooklyn Bridge anzusehen und eine ähnliche Szene gibt es auch im Buch.
Eventuell sind es gerade diese persönlichen Erfahrungen, die das Buch so rund wirken lassen.

Fazit:
Insgesamt hatte ich mich beim Lesen der Geschichte sehr wohlgefühlt. Als großer Musical Fan hatte ich zudem sehr viel Spaß an den ganzen Erwähnungen, die immer Mal wieder vorkommen.
Die Geschichte ist fesselnd, vollgepackt mit sympathischen Charakteren und bietet eine sehr schöne, langsam aufgebaute, Liebesgeschichte. Wenn man ein Buch sucht, bei dem man einfach Mal etwas abschalten kann, liegt man mit diesem definitiv richtig.
Ich bin schon sehr gespannt darauf, was der zweite Band zu bieten hat.

Bewertung vom 01.11.2020
Das Perchtenerbe (eBook, ePUB)
Arnold, Birgit

Das Perchtenerbe (eBook, ePUB)


weniger gut

Eine gute Idee auf zu wenigen Seiten

Criste hat es alles andere als einfach im Leben. Das Geld in ihrer Familie ist knapp und der Winter ist hart. Das einzige, was ihr eine Festigkeit im Leben zu geben scheint, ist ihr Glaube, ihr Glaube an Frau Percht. Doch dieser Glaube geht immer mehr in der Welt verloren, was Criste vor allem dann zu spüren bekommt, als selbst ihre eigene Mutter einen alten Brauch missachtet.

Am Anfang der Geschichte war ich noch sehr begeistert von der dichten Atmosphäre und der winterlichen Stimmung, die der Schreibstil vermittelt hatte. Ich hatte erwartet, eine interessante und spannende Geschichte über alte Bräuche und Legenden zu bekommen. Leider hatte sich jedoch diese dichte Atmosphäre sehr schnell in Wortwiederholungen und nicht nachvollziehbaren Handlungen der Protagonisten verloren.

Besonders die Gefühlsgebungen und Reaktionen der Protagonisten erschienen mir an vielen Stellen sehr unbegreiflich. Einerseits erfahren die Charaktere zwar schwere Schicksalsschläge, andererseits wird auf diese nur sehr schnell und emotionslos eingegangen.
Natürlich kann man auf gerade einmal 150 Seiten die Charaktere nicht perfekt ausarbeiten, aber alleine deshalb hätten dem Buch ein paar Seiten mehr gutgetan.
So kamen mir die Charaktere im Buch leider oft sehr kalt und fremd vor, einige Entscheidungen wirkten gar unbegreiflich auf mich.

Ein sehr großes Thema in der Geschichte ist, wie der Alte Glaube, durch den der christlichen Kirche, langsam vertrieben wurde. Dies ist ein sehr interessantes Thema, aber auch dieses Thema hätte durchaus besser ausgearbeitet werden können.
Hier hätte ich es schön gefunden, wenn man mehr über die alten Bräuche erfahren hätte und auch darüber, wie die Kirche einige der alten Bräuche für sich selbst übernommen hatte. Zwar wurde das zuletzt benannte Thema einmal kurz in Bezug auf den Drei Königs Tag angesprochen, jedoch war dies die einzige Erwähnung davon.

Auch von Frau Percht und den verschiedenen Welten, in welchen sie sich bewegt, habe ich das Gefühl, nur sehr wenig erfahren zu haben. Denn obwohl die Geschichte genau von dem Thema der Perchten handelt, wird das gesamte Thema nur viel zu knapp behandelt. Nach dem Lesen blieben sehr viele Fragen und der Wunsch, mich mehr mit dem Thema zu befassen, in mir zurück.

Die Rahmenhandlung dient leider auch nur Mittel zum Zweck. Von der Inhaltsangabe her ging ich aus, dass Marie die Protagonistin der Geschichte sein wird, jedoch befasst sich das Buch nur am Anfang und Ende kurz mit ihr. Somit bleibt Marie selbst regelrecht eine fremde, über die wir fast nichts erfahren.
Die eigentliche Geschichte ist die Erzählung von Criste (weshalb ich in der Zusammenfassung am Anfang der Rezension auch nur auf sie eingegangen bin) und Frau Percht. Diese hätte keine weitere Handlung gebraucht, sondern wahrscheinlich noch besser funktioniert, wenn man die Seiten für diese zusätzliche Rahmenhandlung ebenfalls genutzt hätte, um diese Erzählung weiter auszubauen.

Fazit:
Das Buch hat sehr viel Potenzial, welches jedoch nicht komplett genutzt wurde. Leider merkt man dem Buch deutlich seine geringe Seitenzahl an, denn die Charaktere hätten durchaus mehr Tiefe gebracht und auch der Einblick in die alten Bäuche fand leider zu wenig Raum. Insgesamt ist die Geschichte ein düsteres Märchen, welches man gerne lesen wird, falls man so etwas mag, welches man wohl aber auch nicht mehr als einmal zur Hand nehmen wird.

Bewertung vom 27.10.2020
Uralte Weisheiten der Bäume
Marvin, Liz

Uralte Weisheiten der Bäume


sehr gut

Ein ganz neuer Blick auf unsere Bäume

Bäume sind interessant und vielfältig. Sie bieten uns die Luft, die wir zum Atmen brauchen, kommen mit den unterschiedlichsten Lebensbedingungen klar und haben, jede Baumart für sich, ganz individuelle Eigenschaften. Einige dieser positiven Eigenschaften werden uns hier näher gebracht und das auf eine Art, durch welche auch wir selbst ganz viel für unser eigenes Leben ziehen können.

Bevor es mit dem eigentlichen Inhalt losgeht, bekommen wir zuerst eine kurze Einführung zu Lesen. In dieser wird sehr gut beschrieben, was wir auf den nächsten Seiten erwarten dürfen.

Nach der Einführung geht es auch schon direkt mit dem ersten Baum los. Das Buch ist nämlich so aufgeteilt, dass sich jede Doppelseite, die wir aufschlagen, mit einem neuen Baum beschäftigt.
Links bekommen wir eine Abbildung des Baumes, welche von Annie Davidson illustriert wurde, zu sehen und rechts gibt es kurze Informationen zum Baum. Bei den Informationen wurde sich vorrangig auf eine einzige, besonders positive, Eigenschaft, des jeweiligen Baumes, konzentriert. Dennoch werden auch oft zusätzlich Dinge, wie der Lebensraum des Baumes, angesprochen. Somit hat man das Gefühl, trotz des kurzen Textes, einen guten Überblick über die Bäume zu bekommen.

Dass sich vorrangig auf eine einzige Eigenschaft konzentriert wird, hat vor allem damit zu tun, dass es sich dabei um Eigenschaften handelt, welche man auch sehr gut auf das eigene Leben übertragen kann. Was genau der Baum uns mit seinem Handeln erklären kann, wird in den Texten auch jedes Mal gut erklärt. Dadurch lernt man nicht nur Wissenswertes über Bäume, sondern auch einiges für das eigene Leben. Das Buch schafft es, einen zum Nachdenken anzuregen und hinterlässt dennoch ein sehr wohliges und positives Gefühl nach dem Lesen.

Am Endes Buches findet man noch, mit den dazu passenden Abbildungen, eine Übersicht aller, im Buch enthaltener, Bäume. So findet man auch schnell die passende Seite, falls man einen bestimmten Baum nachschlagen möchte.

Fazit:
Das Buch verbindet Informationen über Bäume mit Informationen, die einem selbst im Leben voranbringen. Man darf es nicht mit einem Lexikon vergleichen, es ist mehr ein Geschenkbuch, das kurze Informationen vermittelt und dabei auf jeder Seite positive Gefühle hervorruft. Wer genau so etwas sucht, wird mit dem Buch viel Freude haben.

Bewertung vom 19.10.2020
Die Magie der Raunächte

Die Magie der Raunächte


sehr gut

Eine Zeit der Selbstreflexion

Es wird kühler, die Tage werden kürzer und das neue Jahr rückt immer näher. Viele nehmen Silvester als Anlass, neue Ziele zu beginnen. Viele beginnen jedoch schon früher damit, sich über diese im Klaren zu werden. Einige davon nehmen dazu die Raunächte zum Anlass. Die Raunächte lernen uns viel über uns selbst, unser Leben, unsere Ziele und Träume.
Genau dies versucht uns auch dieses Buch, als Begleiter für die Raunächte, näherzubringen und schmückt es mit passenden Erzählungen aus.

Als ich das Buch aufgeschlagen hatte, war ich direkt komplett von der Aufmachung begeistert. Das Buch wirkt hochwertig und wurde mit wunderschönen Illustrationen von Petra Braun ausgeschmückt. Bei diesen dominieren überwiegend blaue Farbtöne, wodurch das Buch sehr winterlich wirkt und die passende Stimmung zum Thema erzeugt wird.

Inhaltlich beginnt das Buch mit einer Einführung, die uns zuerst kurz erklärt, was man von diesem Buch erwarten kann und uns die Raunächte etwas näher bringt.
Daraufhin folgt eine Inhaltsangabe. Diese ist sehr übersichtlich und selbsterklärend gestaltet, denn jede der 12 Raunächte findet hier ihr eigenes Kapitel.

Das Buch bringt uns jedoch nicht nur die einzelnen Raunächte näher und gibt uns Tipps dazu, was man passendes an ihnen unternehmen kann, sondern beinhaltet auch immer zur jeweiligen Raunacht passende Kurzgeschichten, Legenden und Sprüche. Unter anderem findet man somit auch bekannte, so wie unbekannte Märchen, Erzählungen aus der nordischen Mythologie und Informationen über magisches wirken.
Hier liegt auch eindeutig die Stärke des Buchs. Sich die einzelnen Texte durchzulesen hat regelrecht etwas Entspannendes, gleichzeitig wird man sehr oft zum Nachdenken angeregt. Da es bei den Raunächten, unter anderem, viel um Selbstfindung und Selbstliebe geht, ist dies durchaus sehr passend.

Schade fand ich, dass das Buch, welches sich den Raunächten widmet, auf keiner einzigen Seite erwähnt, wann genau diese sind. Wenn man sich schon etwas mit dem Thema befasst hat, wird man das wahrscheinlich wissen. Falls das jedoch nicht der Fall sein sollte, könnte dies verwirrend sein.
Ebenfalls schade finde ich, dass das Buch direkt nach der letzten Raunacht endet. Ein paar schöne Worte zum Abschluss, so wie wir sie auch am Anfang bekommen hatten, hätten alles noch etwas Runder wirken lassen.

Fazit:
Das Buch regt durch seine schöne Gestaltung und die Auswahl der einzelnen Geschichten regelrecht zum Entspannen an. Die Informationen zu den jeweiligen Raunächten sorgen zudem dafür, dass man sich viele Gedanken um sich selbst, das eigene Leben, Ziele und Träume macht. Falls man sich mehr mit den Raunächten beschäftigen und diese zelebrieren möchte, ist man hier sehr gut aufgehoben. Jedoch ist das Buch auch genauso gut dafür geeignet, um einfach etwas Entspannung und Inspiration zu finden.