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Turbulenzen.und.so
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 14.05.2024
#buch4you: Dein Mitmach-Buch
Busch, Nikki

#buch4you: Dein Mitmach-Buch


ausgezeichnet

Heute ist das "Mitmachbuch für Ferien und Freizeit" angekommen und ich habe es sofort durchgeblättert. Es wirbt mit "170 knallbunten Ideen für unterwegs zu Hause". Knallbunt ist das Cover und auch die Gestaltung innen. Es macht sofort gute Laune und Lust aktiv zu werden.
Und zum Aktiv werden bietet das Buch jede Menge. Es gibt Urlaubschecklisten, Seiten für Erinnerungen und Urlaubsgeschichten, sowie ein Ferientagebuch. Infos zu Sonnenbrand und Co., Freizeittipps die nichts kosten. Spielideen zum allein beschäftigen oder für die ganze Familie, Basteltipps, Dekovorschläge, Rätsel und und und.
Dabei ist dieses Buch nicht nur für die Sommerferien gedacht, sondern bietet für jede Jahreszeit etwas. 224 prall gefüllte Seiten, die eine Anregung nach der anderen präsentieren, eine besser als die andere. Ganz ehrlich, bei diesem Buch möchte ich direkt selbst noch einmal Kind sein.

Der Verlag empfiehlt es ab 10 Jahre, aber ich weiß jetzt schon, dass sich unsere 15jährige Tochter dafür keinesfalls zu alt vorkommt

Bewertung vom 14.05.2024
Sorry not sorry
Landsteiner, Anika

Sorry not sorry


ausgezeichnet

Als ich gelesen habe, dass Anika Landsteiner, deren Buch 'Nachts erzähle ich Dir alles' mich schon sehr begeistert hat, ein Buch über weibliche Scham herausbringt, war mir klar, dass ich es lesen werde.

Ich bin beeindruckt, wie viele persönliche Details Landsteiner von sich preisgibt. Dadurch macht sie das Sachbuch zu einem sehr persönlichen Essay, dass greifbar ist. Dabei ist es nicht so, dass sie einfach eine Abfolge neuer Erkenntnisse präsentiert, sondern es ist für mich eher eine Sammlung. Ein Zusammentragen intimer, aber auch gesellschaftspolitischer Gedanken.

Viele Fakten waren mir bekannt, manches wurde mir neu bewusst gemacht und einiges hörte ich tatsächlich zum ersten Mal. Ich erwischte mich immer wieder dabei, zusätzlich zum Buch zu recherchieren oder Personen und Ereignisse zu googeln. Selten habe ich mir in einem Buch so viel markiert.

Es gibt Passagen, in denen stimme ich Landsteiner nicht unbedingt zu aber das zeigt auch, wie sehr das Buch anregt, sich austauschen zu wollen. Es bietet so viel Stoff für Eike Diskussionsrunde und ich hätte große Lust, dieses Buch in einem Forum, in einer Leserunde erneut gemeinsam zu lesen, um einen kontroversen Diskurs zu starten, gern mit allen Geschlechtern.

Vielen Dank für dieses inspirierende Buch.

Bewertung vom 13.05.2024
Mit Kindern draußen in Berlin
Schunack, Gary

Mit Kindern draußen in Berlin


sehr gut

Als Berlinerin und Mutter von drei Kindern bin ich ständig auf der Suche nach Inspiration, wohin mit den Kindern, wenn wir alle zusammen frei haben. Und mit immer älter werdenden und teilweise pubertierenden Kids suche ich Ideen, die Kinder nach draußen zu locken ohne dass ich Augenrollen und Stöhnen ernte.

Der Bebra-Verlag hat vor kurzem ein neues Buch herausgebracht und wirbt mit 111 naturnahen Aktivitäten in der Hauptstadt. Eins vorweg, es sind nicht 111 Aktivitäten im klassischen Sinne, es sind vor allem Orte, an denen man etwas aktiv machen kann, an denen man Natur genießen kann oder man übernachten kann.

Ich bin ehrlich, als ich anfing das Buch von Anfang an durchzublättern, dachte ich wie schade, dass ich das alles schon kenne. Ok, ich lebe eben auch fast mein ganzes Leben in Berlin. ABER und jetzt kommt mein aber, ich habe bis zuende geblättert. Es kommen nämlich doch auch für mich Vorschläge. Vorschläge, die ich so nicht im Kopf hatte, die vielleicht nicht ganz neu und auch keine Geheimtipps sind, die sich aber wieder in Erinnerung gebracht haben. Ich bekomme richtig Lust, die nächsten Wochenenden zu planen und den Berlin-Blick meiner Kids zu erweitern.

Besonders gut gefallen haben mir übrigens die Tipps im Umland, vor allem die traumhaften Übernachtungsmöglichkeiten. Wir müssen nun definitiv mehr Kurztrips einplanen.

Fazit: Eine tolle Zusammenstellung, die Anregungen gibt und zeigt, das Berlin trotz Großstadt auch ein Naturparadies sein kann. Geeignet für alle die in Berlin leben und auch für die die Berlin besuchen.

Eine ganze Reihe von Aktivitäten sind kostenpflichtig. Preise und Öffnungszeiten findet man im Buch nicht. Es ist aber meistens eine Website angegeben, unter der man alle weiteren Informationen finden kann.

Ich werde mir nun sicher noch 'Brandenburg mit Kindern' aus dem Bebra Verlag näher anschauen

Bewertung vom 06.05.2024
Fest im Sattel
Hicks, Faith Erin

Fest im Sattel


ausgezeichnet

Im Gegensatz zu meiner Schwester, mochte ich zwar Pferde, war aber nie das typische Pferdemädchen. Dementsprechend sind auch Wendy und Co., sowie Pferdebücher fast komplett an mir vorbei gegangen.

'Fest im Sattel' hat mich auf Anhieb angesprochen. Dabei war es weder Cover noch Titel, die mein Interesse geweckt haben, denn die erinnern schon eher an die typische Pferdelektüre. Dabei ist dieser Pferdecomic in seinem Inhalt so ganz anders. Pferde sind toll keine Frage, aber hier stellt ein Mädchen fest, dass da auch noch etwas anderes im Leben ist, das sich nicht der ganze Tag rund ums Pferd drehen muss. Was die Alternative sein kann und wie sie dorthin kommt, beschreibt das Buch auf eine ganz warme, liebevolle Art. Das Buch ist unterhaltsam, divers, leicht zu lesen und dennoch mit Tiefgang. Alles Figuren wirken sehr authentisch und ich finde es richtig, richtig gut, dass man hier mal ganz ,normale, Körperformen findet. Ich kann mich erinnern, dass früher in den Wendy-Comics die Protagonistinnen oft an Barbies erinnerten.

Ein wunderbarer Comic für alle Pfernärinnen oder auch nicht ab ca 12 Jahren

Bewertung vom 05.05.2024
Ein Leuchtturmsommer voller Geheimnisse
Graf, Maren

Ein Leuchtturmsommer voller Geheimnisse


gut

Weil Oma gestürzt ist und Mama Oma am liebsten zu sich nach Frankfurt holen möchte, reist die ganze Familie auf die Hallig Lüchtermoor, denn dort lebt Oma.

Lucie, 10 Jahre alt, von Natur aus neugierig und ein absoluter Wirbelwind, liebt es auf der Hallig und wittert bei dem alten Leuchtturm ein Abenteuer. Und sie hat den richtigen Riecher.mit Jonne, einem Nachbarsjungen, macht sie magische Entdeckungen.

Das Kinderbuch liest sich wunderbar leicht und entwickelt teilweise richtig spannende Momente. Die beiden Kinder, mit so ganz unterschiedlichen Charakteren ergänzen sich perfekt. Ein Buch, das absolut positiv ist und ohne Bösewichte auskommt. Die perfekte Ferienlektüre.

Ich konnte beim Lesen den Wind spüren und das Salzwasser riechen und hatte direkt Lust, mal wieder auf eine Hallig zu reisen.

Bewertung vom 30.04.2024
Und alle so still
Fallwickl, Mareike

Und alle so still


ausgezeichnet

Bücher von Mareike Fallwickl stehen schon länger auf meiner Wunschliste. Nun ist "Und alle so still" das erste geworden. Am Anfang fand ich tatsächlich schwer hinein. Ich hatte irgendwann mal den Klappentext gelesen, aber inzwischen schon wieder vergessen. Daher wusste ich erst nicht, wohin mich das Buch führt. Aus Sicht der drei Protagonist*innen Nuri, Elin und Ruth erzählt nähern wir uns schnell dem Thema weibliche Ausbeutung. Aber das Buch ist so viel mehr. Es ist ein feministisches Mahnmal, eine Dystopie die gar nicht so weit entfernt scheint. Die Kraft der Frauen, der Zusammenhalt, die Zuversicht hat mich in dieses Buch hineingezogen, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Nur, der männlich gelesene Protagonist, der sich gegen das Patriarchat stellt, macht Hoffnung. Ruth, die in den alten Strukturen festhielt, findetveinen Weg hinaus und Elin ruht sich nicht auf ihren Priviliegien aus. Drei ganz individuell und doch zueinander passende Charaktere, so fein gezeichnet in dieser erschütternde, bewegenden und vor allem aufrütteönden Erzählung.
Bitte solch ein Roman als Schullektüre.

Bewertung vom 24.04.2024
Das andere Tal
Howard, Scott Alexander

Das andere Tal


gut

Ohne die Leserunde wäre ich aufgeschmissen gewesen. Noch nie bin ich in einem Buch so oft mit meinen Gedanken angeschweift. Dabei ist das Buch alles andere als uninteressant. Drei Täler, eines in der Gegenwart, eines in der Vergangenheit und eines in der Zukunft. Es gibt die Möglichkeit Anträge zu stellen, um in ein anderes Tal reisen. Darüber entscheiden tut das Conseil, eine Art Regierung.

Das Thema birgt so viel: Spannung, Drama, Philosophie... Ab und an gab es Passagen, die so spannend waren, dass ich wie im Sog gelesen habe. Leider waren mir diese Passagen zu wenig und die Zwischenräume teilweise lang und zäh.

Durch den Austausch in der Community bin ich dran geblieben und hab andere Perspektiven entdeckt. So habe ich zumindest etwas Zugang gefunden. Die Idee finde ich auch nach Beenden des Buches grandios. Die Umsetzung hat bei mir aber leider keinen Flow verursacht.

Bewertung vom 21.04.2024
Wo die Asche blüht
Que Mai, Nguyen, Phan

Wo die Asche blüht


ausgezeichnet

'Der Gesang der Berge' steht schon so lange auf meiner Wunschliste. Wie wunderbar, dass ich nun Gelegenheit hatte 'Wo die Asche blüht' zu lesen.

Der Vietnamkrieg war mir durch Hollywood-Filme präsent. Schon immer wollte ich andere Perspektiven kennenlernen und bin sehr dankbar über dieses Buch.

Hätte ich nicht zwischendurch arbeiten müssen, ich hätte es wohl in einem Rutsch durchgelesen. Ich habe mit den Protagonist*innen mitgeliebt, mitgelitten und mitgefiebert. Ja, manches war vorhersehbar, aber das hat mich hier nicht gestört. Nguyen Phan Que Mai verbindet die Schicksale verschiedener Personen. Das Hauptthema sind Amerasier*innen, die Kinder aus den Verbindungen vietnamesischer Frauen und US- amerikanischer GIs. Den meisten dieser Kinder war ein Leben in Armut und mit Anfeindungen vorherbestimmt. Das beschreibt die Autorin so klar, dass es weh tut. Zum Ende hin wird es etwas kitschig und unglaubwürdig. So dachte ich zumindest. Aber auch hier folgt eine authentische Auflösung.
Mein Blick auf die Welt ist durch dieses Buch wieder etwas größer und offener geworden. Für mich vielleicht das Lesehighligt im April.

Bewertung vom 11.04.2024
Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1
Nore, Aslak

Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1


gut

Bücher skandinavischer Autoren lese ich wirklich gerne. Ich mag die oft nüchterne Erzählweise. Bei Meeresfriedhof hat mich zudem die Verbindung zur Vergangenheit interessiert. Das Cover selbst ist recht unscheinbar, passt aber zum Inhalt.
Ein norwegischer Familienclan, der sich um ein Erbe streitet, dummerweise ist das Testament verschwunden. Außerdem spielen zwei Jahreszahlen im der Vergangenheit eine große Bedeutung. 1940 als das MS Princesse Ragnhild sank und 1970 als Vera, Familienoberhaupt des Konzerns und Überlebende, die wahre Geschichte des Untergangs aufschreibt.
Das Lesen fiel mir anfangs immer wieder schwer. Ich empfand einige Passagen als zäh und ich wurde mit den Charakteren nicht warm. Auf den ersten Seiten ist ein Familienstammbaum abgebildet, dieser war für mich auch notwendig, um bei den ganzen Namen nicht durcheinander zu kommen.
Neben den Passagen in der norwegischen Vergangenheit gab es immer wieder Sprünge in den Nordirak, die sich mir längere Zeit nicjt erschlossen und die ich als anstrengend empfand.
Im letzten Drittel nimmt das Buch an Fahrt auf, was die Spannung betrifft. So einige Familiengeheimnisse tauchen auf und werden nach und nach enttarnt. Leider waren einige von mir erwartet.
Meeresfriedhof ist ein solides nicht uninteressantes Buch, für mich aber zu vorhersehbar. Den Cliffhanger am Ende hätte es für mich nicht gebraucht. Bei einer Trilogie habe ich genau mit dieser Situation gerechnet.

Bewertung vom 09.04.2024
Die Kriminalistinnen. Acht Schüsse im Schnee
Berg, Mathias

Die Kriminalistinnen. Acht Schüsse im Schnee


gut

Ein Krimi, der 1970 spielt, das ist im Grunde genommen schon etwas besonderes. Aber Autor Mathias Berg legt noch einen drauf. Seine Protagonistinnen befinden sich in der Ausbildung im Polizeidienst und sind weiblich. Und das ist damals ein Novum. 'Acht Schüsse im Schnee' ist bereits Band 2 rund um Lucia Sprecht und ihre Kolleginnen. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen, hatte aber das Gefühl, dass sich dieser Band auch gut lesen lässt ohne Vorkenntnisse zu haben. Einiges erschließt sich im Verlauf, sodass es keine großen Wissenslücken gibt, dennoch wäre es sicher interessant auch Teil 1 nochmal zu lesen.

Lucia ernittelt nämlich neben dem Fall um einen toten Unternehmer, auf den der Titel des Buches hindeutet, in ihrem eigenen privaten Fall. Der Tod ihrer Mutter vor elf Jahren konnte nie aufgeklärt werden, was ihr bis heute keine Ruhe lässt. Während des Lesens hatte ich den Eindruck dass diese private Tätersuche viel mehr Raum einnimmt, als der eigentliche Fall, über dem immer mal am Rande etwas Neues erfährt. Die Ermittlungen auf eigene Faust sind nicht ganz ohne und für mich manchmal nicht so ganz nachzuvollziehen. So manches Mal ließ mich Lucia kopfschüttelnd zurück und ich bedaure. Die Auflösung am Ende war mir fast zu schnell und war mich nicht ganz überzeugend, aber es lässt Raum für einen weiteren Teil, ebenso wie der Cliffhanger.

Der Fall um den ermordeten Unternehmer rückte durch diverse Nebenschauplätze in den Hintergrund, so dass mir das Interesse daran zeitweise entgleist. Die Klärung dieses Falls war dann aber schlüssig, wenn auch nicht spektakulär.

Dennoch habe ich 'Die Kriminalistinnen' gerne und fast in einem Rutsch gelesen. Es ist unterhaltsam und man bekommt einen gut recherchierten Blick auf eine Zeit, in der es Frauen im Beruf nicht leicht hatten, sich neben den Männern zu behaupten. Die Charaktere der Frauen haben mir im Übrigen durchweg gut gefallen.