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Leuchtturmwaerterin
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Kassel

Bewertungen

Insgesamt 125 Bewertungen
Bewertung vom 01.11.2019
Lvstprinzip
Lachner, Theresa

Lvstprinzip


ausgezeichnet

Eine witzig-spannende Reise zu sich selbst und zur sexuellen Offenheit unserer Generation.

Es beginnt wie einer dieser typischen Reiseberichte. Eine junge Frau will raus aus ihrem Alltag, raus aus dem Zwang und der Ödnis ihres Lebens. Sie will was erleben und die Welt entdecken.
Doch anders als bei den typischen Reiseberichten, kommt hier eben schnell die Frage auf: Wie soll man diesen ganzen Spaß finanzieren und wie hält man sich über Wasser, wenn man keinen festen Wohnsitz hat und durch die Welt reist?
Und so wird Theresa zur Digitalnomadin, trifft interessante Menschen, schreibt für die verschiedensten Zeitschriften und bloggt über Sex.

Ihre Sprache ist frech, spritzig und ab und zu ein wenig too much, aber genau das macht dieses Buch zu einem Leseerlebnis.

Eine Biografie wie man sie nur selten findet. Ehrlich, offen und einfach herrlich verrückt.

Beim Lesen muss man immer wieder schmunzeln und fragt sich oft, wie man selbst in dieser oder jener Situation reagieren würde. Doch die meisten von uns werden wohl kaum in solch skurrile Situationen kommen, weil der Mensch zumeist den bequemeren "langweiligeren" Weg begeht, anstatt wirklich mal in sich hineinzuhorchen und zu schauen, was wirklich für jeden einzelnen der Sinn des Lebens bedeutet.

Eine grandiose Biografie von einer tollen und freien jungen Frau, die mich absolut begeistern konnte. 5 von 5 Sternen und zwar mit Recht!

Bewertung vom 12.09.2019
Too Late
Hoover, Colleen

Too Late


ausgezeichnet

Sloan, eine Studentin, die es nicht leicht im Leben hat, lebt mit ihrem Freund, einem Drogendealer zusammen und weiß nicht so recht, wie sie ohne ihn finanziell überleben soll. Sie würde gerne raus aus der ganzen Situation, weiß aber nicht recht wie.

Colleen Hoover beschreibt in dieser Geschichte das typische finanzielle Dilemma, was viele Studenten kennen, die nicht aus reichem Elternhaus stammen. Man kommt gerade so über die Runden. Wenn man sich dann noch, wie Sloan in diesem Buch, um ein geistig und/oder körperlich behindertes Familienmitglied kümmern muss, wird es teilweise echt eng.
Diese Ausgangssituation macht es besonders Menschen einfach, die andere manipulieren und für sich vereinnahmen wollen. So hat Asa bei Sloan sehr leichtes Spiel und macht sie komplett abhängig von sich.

Und dann taucht auch noch eine dritte Figur auf, die das jetzt schon komplizierte Leben von Sloan ziemlich auf den Kopf stellt.

Die Figuren sind wirklich toll beschrieben. Colleen Hoover versteht es, die Leser mitzunehmen und sie genau das fühlen zu lassen, was die Figuren in ihren Geschichten fühlen. Man hasst, liebt und freut sich mit ihnen. Die Sprache der Autorin ist klar, schnörkellos und in diesem Buch (eher untypisch für sie) nimmt sie kein Blatt vor den Mund.

Nach und nach entfaltet sich das ganze Ausmaß dieser Geschichte und man kommt aus deren Bann nur schwerlich wieder raus.
Auch die Idee, keine straighte Story zu schreiben, sondern den Prolog ans Ende zu setzen und dem Epilog noch einen Epilog draufzusetzen war genial umgesetzt.

Ein wirklich gelungenes Buch mit einer etwas anderen "Liebes-"Geschichte und tollen Protagonisten. Für mich absolut passend im Bold Verlag und hoffentlich nicht das letzte Buch dieser Art von Colleen Hoover.

Von mir erhält es 5 von 5 Sternen, weil es nicht nur unterhalten hat, sondern richtig unter die Haut gegangen ist.

Bewertung vom 26.08.2019
Schönheit regiert / The Belles Bd.1
Clayton, Dhonielle

Schönheit regiert / The Belles Bd.1


sehr gut

Wenn Schönheit das wichtigste Gut auf der Welt ist und man als "Belle" zur Elite gehört ...

Camelia ist 16 und Debütantin bei den Belles. Sie und ihre Schwestern wurden ihr Leben lang auf dieses Ereignis vorbereitet. Denn eine von Ihnen wird eine ganz besondere Belle werden, die Belle der Königin. Mit ihren Fähigkeiten sollen sie die Schönheit an die Menschen verkaufen. Aussehen und Charakter sollen sie verändern. Doch nach und nach merkt Camelia was wirklich hinter ihrer Berufung steckt.

Die Autorin hat nicht nur einen spannenden Fantasy-Jugendroman geschrieben, sie zeigt auch mit dem Finger auf die Gesellschaft, in der Schönheit und Oberflächlichkeiten immer wichtiger werden und die wahren Dinge des Lebens in den Hintergrund treten. Sie hat eine Sprache gefunden, um zu zeigen wie vergiftet doch diese Welt mittlerweile ist und versucht den Lesern die Augen zu öffnen.

Ich habe etwas gebraucht, bis ich mich wirklich auf die Geschichte einlassen konnte, doch dann bin ich durch die Seiten geflogen. Die Sprache der Autorin ist toll und man will wissen, was sich hinter diesem ganzen Schönheitswahn verbirgt. Mit tollen Wendungen und jeder Menge Spannung in der Story.

Ein Roman, der aufrüttelt und mit dem Finger auf die oberflächliche Gesellschaft zeigt. Selbstinszenierung ist eben doch nicht alles ...
Für mich eine Geschichte, die 4 von 5 Sternen verdient hat. "Nur" 4, weil ich recht lange gebraucht habe, um mich reinzufinden, doch dann war es wirklich toll.

Bewertung vom 09.06.2019
Die Frauen am Fluss
Webb, Katherine

Die Frauen am Fluss


sehr gut

Der Mord an einem Gutsbesitzer in England 1922 und dessen Aufklärung durch seine Frau und ein Stallmädchen. Die Geschichte ist wirklich schön und auch spannend. Man möchte wissen was alles geschehen ist und warum der junge Mann sterben musste.

Anna Thalbach liest die Geschichte wirklich toll. Ich mag ihre dunkle und ruhige Stimmfarbe und sie hat gerade dem Stallmädchen Pudding Leben eingehaucht.

Die Zeitsprünge kann man zu Beginn nicht ganz so gut auseinanderhalten. Daher braucht es etwas, bis man in die Geschichte eingetaucht ist. Doch dann fiebert man mit und will wissen, wie sich alles zugetragen hat und wer denn nun der Mörder ist.

Die Figuren sind super gezeichnet. Zu Beginn vielleicht etwas viele, die man erst einmal in die verschiedenen Zeitstränge einfädeln muss, aber das liegt sicher auch an der "gekürzten" Hörbuchfassung.

Alles in allem ist es eine spannende Geschichte mit einem guten Schluss. Da mich die Zeitsprünge zu Beginn allerdings etwas verwirrt haben, kann ich keine volle Sternzahl geben. Daher gibt es von mir 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 10.05.2019
Mrs Fletcher
Perrotta, Tom

Mrs Fletcher


sehr gut

Tom Perrotta hat mit diesem Buch eine witzige Geschichte über das Leben geschrieben und über die alltäglichen Probleme, mit denen sich eine Frau in ihren besten Jahren rumschlagen muss und ein Junge in seinen wildesten Jahren ebenfalls. Abwechselnd geschrieben aus der Sicht von Eve und ihrem Sohn Brendan.
Die amüsante Art, in der der Autor beschreibt, wie Eve Fletcher ihre Mutterrolle für einige Zeit hinten anstellt und endlich wieder Frau sein kann, Pornoseiten für sich entdeckt und auch das ein oder andere Abenteuer erlebt, hat mich oft schmunzeln lassen.
Nicht nur die Themen Sexualität und Elternschaft wird angesprochen, Tom Perrotta findet auch einen guten Weg Transgender mit einzubeziehen und es trotzdem nicht zu überhöhen im Thema.
Auch Datingapps werden thematisiert und es wird klar gemacht, dass diese Apps bloß für eine schnelle Nummer gut sind.
Seine Sprache ist humoristisch und klar. Keine sprachlichen Schnörkel, aber dafür jede Menge Schmunzler, die die Leserin / den Leser begleiten.
Die Kapitel, die sich um Eve drehen, sind etwas interessanter. Brendans Kapitel haben teilweise ein paar Längen. Doch das stört beim Lesen wenig. Man freut sich einfach darauf, was bei Eve als nächstes geschieht.
Die Hauptfigur "Mrs Fletcher" ist so lebendig gezeichnet vom Autor, dass man ihr ihr Verhalten komplett abkauft. Brendan wirkt dagegen eher blass und langweilig, ein amerikanischer Teenager, wie es sie zu Duzenden gibt.

Ein wirklich lustiges Buch, was Spaß gemacht hat beim Lesen und mich bestens unterhalten hat. Die kleinen Längen konnte ich gut überlesen und mich hat "Mrs Fletcher" jederzeit bei der Stange gehalten.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen und bin gespannt, was man vom Autor sonst noch so zu lesen bekommt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2019
Die Runenmeisterin
Fink, Torsten

Die Runenmeisterin


gut

Die Leser begleiten die Zwillinge Ayrin und Baren auf ihrer Reise durchs Land und erleben ihre Abenteuer mit.

Torsten Fink hat einen Jugendroman geschrieben, der ohne große sprachliche Ausschweifungen und Schnörkel auskommt. Allerdings nimmt die Geschichte kaum Fahrt auf und über die Hälfte des Buches wirkt lediglich wie das Vorgeplänkel zur eigentlichen Story.

Die Figuren sind recht gut ausgearbeitet, auch wenn man zu Beginn erst einmal rätseln muss, was es mit ihnen auf sich hat. Dafür werden die Nebencharaktere gleich genauer eingeführt. Gerade Ragne wird zu Beginn oft erwähnt, im weiteren Verlauf spielt sie für meinen Geschmack aber eine zu kleine Nebenrolle. Diese hätte man deutlich ausbauen können. Erst nach und nach erfährt man mehr über die Hauptfiguren und ihre Bestimmungen.

Ich habe etwas gebraucht, bis ich tatsächlich in die Geschichte hineinkam. Es hat mich nicht von Anfang an gefesselt.

Nett sind solche kleinen Ideen, wie dass Findelkinder von Raben gebracht werden und sie deshalb als Nachnamen Rabensohn oder Rabentochter heißen. Solche kleinen Einstreuer kommen immer mal wieder im Buch vor.

Bei diesem Roman kann man wirklich sagen: "Der Weg ist das Ziel." Denn darum geht es. Das Ende hätte etwas ausgeschmückt werden können, um es noch spannender zu gestalten, doch darauf kommt es hier wohl nicht an, denn es geht mehr um die Reise der Zwillinge, als um ihr eigentliches Ziel.

Mich kann dieses Buch leider nicht wirklich überzeugen. Es ist mir nicht spannend genug und es kratzt mir zu sehr an der Oberfläche. Daher kann ich ihm nur 3 von 5 Sternen geben, was aber natürlich nur meine Meinung ist und andere Leser ganz anders sehen können.

Bewertung vom 18.04.2019
Das Leuchten jenes Sommers
Scott, Nikola

Das Leuchten jenes Sommers


ausgezeichnet

Chloe und Madeleine führt ein Zufall zusammen und man erlebt ihrer beider Leben auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen. Es ist eine mitreißende Geschichte, in der beide Figuren auf ganz unterschiedliche Weise ihr Leben meistern und zeigen wie stark Frauen durchaus sein können.
Nikola Scott hat einen wunderbaren Schreibstil. Sie formuliert klar und nutzt wenig Schnörkel, sodass man sich gleich in die Geschichte hineinfallen lassen kann.
Ihre Hauptfiguren kämpfen mit Ängsten und haben beide ihre ganz eigenen Probleme, doch fühlen sie sich, wenn sie aufeinandertreffen gleich miteinander verbunden. Sie haben Tiefe und man glaubt ihnen sofort, was sie erleben.
Und was in dieser Geschichte besonders gut gelungen ist, man kann sich nicht nur mit den Protagonisten identifizieren, man hat sogar zwei Antagonisten, die man überhaupt nicht leiden kann. Ich persönlich finde das für einen "zeitgenössischen Liebesroman" wirklich sehr gut, denn oft fehlt diesen Geschichten diese Ausgewogenheit. Das ist hier super gelöst.
Der geschichtliche Hintergrund wird nur ganz am Rande immer mal erwähnt, was ich bei diesem Roman nicht als störend empfunden habe. Auch wenn eine Zeitebene zu Beginn des 2. Weltkrieges spielt, merkt man einfach, dass es die gehobene Gesellschaft auf der britischen Insel erst einmal wenig kümmerte. Sie konnten ihr Leben weiterleben wie bisher, auch wenn einige der jungen Männer aus dem Ort los mussten, um in den Krieg zu ziehen.
Mir hat das Buch große Freude bereitet beim Lesen. Ich habe mich bereits auf den ersten Seiten wohlgefühlt und konnte nur so durch die Seiten fliegen. Die Figuren sind stimmig und die beiden Zeitebenen machen den Roman spannend und man will von Kapitel zu Kapitel wissen wie es den beiden Hauptcharakteren weiter ergeht.
Dieses Buch wird nicht das letzte gewesen sein, welches ich von der Autorin gelesen habe.

Bewertung vom 01.04.2019
Das verlorene Symbol / Robert Langdon Bd.3
Brown, Dan

Das verlorene Symbol / Robert Langdon Bd.3


ausgezeichnet

Dan Brown, der meister der Cliffhanger. In diesem Band ist es wieder so gewesen, dass man von Kapitel zu Kapitel immer weiterlesen will, weil jedes mit einem Cliffhanger endet und man natürlich gleich wissen will, wie es weitergeht. So ist auch Band 3 der Langdon-Reihe wieder ein absoluter Pageturner.

Robert Langdon wird von seinem alten Freund und Mentor Peter Solomon nach Washington bestellt, um dort einen Vortrag zu halten. Doch es wäre natürlich nicht Robert Langdon, wenn alles so wäre wie gedacht. Daher passieren einige merkwürdige Dinge und Robert befindet sich in mitten eines großen Rätsels um eine geheime Vereinigung.

Der Autor hat mit seiner Hauptfigur Robert Langdon natürlich einen sehr starken Charakter erschaffen, der von Band zu Band lebendiger wird. Doch auch die Nebenfiguren sind nie nur eindimensional, sondern haben ihre ganz eigenen Charakterzüge, Stärken und Schwächen. Man nimmt ihnen ab, dass sie sind wie sie sind.

Ein rasanter Thriller mit jeder Menge toller Infos und top Recherche vom Autor zu den Themen. So macht Geschichte Spaß!