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Benutzername: 
rewa
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wien

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Insgesamt 346 Bewertungen
Bewertung vom 22.01.2024
DAS STOFFUNIVERSUM (eBook, ePUB)
Neumüller, Ralph Alexander

DAS STOFFUNIVERSUM (eBook, ePUB)


sehr gut

Frank führt ein einsames Leben. Er ist ein ,,Springer“ und landet immer wieder in einer anderen Stadt, trifft andere Menschen und muss dabei auch jedes Mal seine Familie zurück lassen, wenn er eine hat. Er weiß nie, wenn er am Abend schlafen geht, wo er am nächsten Tag aufwacht. Bis zu dem Tag, als er einen Physiker begegnet, der eine eigene Theorie aufstellt und ihn fortan in jedem neuen Leben treffen möchte. Auch lernt Frank Sarah kennen, der es ebenso ergeht und plötzlich scheint sein Leben einen Sinn zu ergeben. Als sie dabei auch auf andere Gleichgesinnte treffen haben sie eine Mission, die sie zum Wohle der Menschheit erfüllen wollen.
Im Debüt Roman des Autors Ralph Alexander Neumüller ,,Das Stoffuniversum“, landet der Leser genauso wie die Protagonisten in einer zumeist dystopisch angehauchten Welt, wo sich die Handlung hauptsächlich in Wien abspielt. Es ist nicht nur eine spannende, originelle, sondern auch sehr berührende Geschichte.
Es mag zwar interessant sein, wenn man sich in Parallelwelten bewegen kann und man Dinge dabei sieht, die kein anderer zu sehen bekommt, aber so wie Frank und all die anderen ,,Springer“ lassen sie dabei immer wieder liebgewonnene Menschen zurück und müssen oftmals in ein neues Leben einsteigen, von dem sie nie wissen, was sie erwartet.
Der Autor hat dabei eine Vielzahl an verschiedenen Welten erschaffen, wo man als Leser sowohl Hoffnung, als auch Niedergeschlagenheit erkennen konnte.
Man trifft dabei KI´s, die das Sagen haben ebenso wie von Krieg und Hungersnot leidende Menschen. Aber auch eine Politik, die den Klimaschutz ernst nimmt und Wien eine lebenswerte und schöne Stadt ist, wo die Menschen sich wohl fühlen.
Die Geschichte ist spannend erzählt, wo mir aber die wissenschaftlich und philosophisch angehauchten Erklärungen manchmal etwas zu anstrengend waren.
Der Titel ,, Das Stoffuniversum“ lässt zu Beginn zwar keine Vermutung zu, was er bedeuten könnte, aber es folgt dann im Roman eine schöne und passende Erklärung dazu.
Der Roman war interessant zu lesen und das Eintauchen in die verschiedenen Welten und wie die Menschen darin leben waren nicht nur für Frank wie ein ,,Überraschungsei“, sondern auch für mich als Leser und es hat Spaß gemacht ihn auf seiner abenteuerlichen Reise zu begleiten.

Bewertung vom 06.01.2024
Elias - wenn Freiheit nicht genügt
Loos, Birgit

Elias - wenn Freiheit nicht genügt


ausgezeichnet

Elias ist erst 12 Jahre, als er dank seines boshaften Bruders Nathan sein Gehör verliert. Sein Leben gestaltet sich von nun an noch schwieriger, als es bereits ist. Er fühlt sich von seinen Eltern in Stich gelassen, sein Bruder lässt ihn noch öfters spüren, dass er nutzlos ob seiner Behinderung ist und so beschließt er mit 19 Jahren alle Brücken hinter sich abzubrechen und geht von zu Hause weg. Jahrelang irrt er ziel-und planlos in der Welt herum und genießt seine Freiheit, bis zu dem Tag, als seine 15 jährige Schwester Sophie ihn bittet zurück zu kommen. Seine Mutter und sein Bruder sind bei einem Unfall mit dem Traktor ums Leben gekommen. Doch seine Rückkehr verläuft nicht problemlos und plötzlich muss er sich entscheiden für seine Familie oder seine Freiheit.
In dem Roman ,, Elias, wenn Freiheit nicht genügt“ wird man als Leser in eine Geschichte hineingezogen wo man mit Verzweiflung, Hass, Eifersucht, aber auch mit tiefen Gefühlen, Hoffnung und Liebe konfrontiert wird.
Die Autorin Birgit Loos lässt ihren Protagonisten vieles erleiden und erdulden, bis er endlich sein Glück findet. Schön wird dabei beschrieben wie er zwar seine körperliche Freiheit ausleben kann, aber seinen inneren Frieden dabei einfach nicht finden kann.
Gut beschreibt sie dabei seine Gefühle, wo er auch von sich selbst immer wieder schlecht denkt, wo er sich wertlos fühlt, aber wo er auch anderen die Schuld gibt weil er einfach beleidigt ist und sich unverstanden fühlt. Erst im Laufe der Geschichte beginnt er vieles aus einem anderen Licht zu sehen und nach und nach wird ihm vieles klarer wo er merkt, dass miteinander reden manchmal besser wäre als zu schweigen.
Es ist eine berührende Geschichte die auch zeigt, wie schwer es gehörlose Menschen haben können wenn ihre Gesprächspartner nicht gewisse ,,Spielregeln“ einhalten und so wie Elias manchmal das Gefühl haben, dass sie nicht als vollwertige Menschen gesehen werden.
In dem Roman haben es die Protagonisten nicht leicht ein ruhiges Leben zu führen und es gibt immer wieder Probleme, die gelöst werden müssen. Egal ob es sich um das bankrotte Weingut handelt, kriminelle Machenschaften ihm und seiner Schwester gefährlich werden können oder ob ein homosexuelles Paar hofft, endlich offen zu ihrer Liebe stehen zu können, immer wieder muss sich dabei Elias fragen, ob, oder wie weit er bereit ist seine Freiheit für andere aufgeben zu wollen. Es ist ein langer und schwieriger Weg den er dabei gehen muss, aber am Ende weiß er, wie er sich entscheiden muss.

Bewertung vom 04.01.2024
Blinder Tod (eBook, ePUB)
Abrolatis, Karina

Blinder Tod (eBook, ePUB)


sehr gut

Während der Ausbruch der weltweiten Covid Pandemie beginnt, wo jeder noch verunsichert ist und so mancher die ganzen Vorschriften für übertrieben hält, muss Kriminalhauptkommissarin Becca Brigg nicht nur den Tod ihrer jüngeren Schwester verkraften, sondern auch mit ihrem neuen Team einen ungewöhnlichen Todesfall an einer jungen Frau auflösen, der ein Auge fehlt.
Mit ihrem Partner, dem Ex Feldjäger Jan Herz, kommt Becca überhaupt nicht klar und so laufen die Ermittlungen schleppen und zäh. Auch in einem anderen Fall, wo ein wohlhabender Besitzer eines Schlachthofes einiges zu verbergen scheint, finden die Kommissare zunächst keinen wirklichen Hinweis der ihnen weiterhelfen könnte. Und so wird auch der Druck von oben immer größer und Becca spürt, dass es Zeit wird, endlich Erfolge ab zu liefern.

,, Blinder Tod : Bodenseekrimi – Becca Brigg Kripo Ravensburg“ ist der Beginn der 5 Sinne Reihe, wo jedes Mal ein Sinnesorgan, sowie ein dazu gehörendes Verbrechen im Vordergrund stehen.
Die Autorin Karina Abrolatis hat im ersten Teil das Auge als Leitthema genommen, wo man gleich mit einem brutalen Mord startet. Im Laufe der Geschichte bekommt man es nicht nur mit menschlichen Schicksalen und Tragödien zu tun, sondern man taucht auch in verschiedene andere Themen ein wie Macht, Geldgier, medizinische Experimente oder die Covid Pandemie, die in dem Roman immer wieder erwähnt wird und man dabei vieles schon vergessen oder verdrängt hat und man bei der Geschichte wieder daran erinnert wird, wie viel an Unsicherheit und Zweifel an den Meldungen was man tun darf oder soll, in den Menschen vor gerufen hat.
Die Protagonisten, allen voran Becca, haben ihre Ecken und Kanten und so mancher in dem Roman wird nicht unbedingt ein Sympathieträger sein. Besonders Becca tut sich schwer mit anderen Menschen und sie sucht immer wieder die Schuld bei anderen, wenn es mit der Zusammenarbeit nicht so klappt, wie sie sich das vorstellt. Dabei zeigen besonders die Polizeipräsidentin und auch die Staatsanwältin, dass sie ,,Haare“ auf den Zähnen haben und direkt ihre Meinungen sagen, wenn sie mit der Ermittlungsarbeit unzufrieden sind.
Der Mordfall zu Beginn entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einem Geflecht auch Vertuschung und brutalen Machenschaften mehrerer Personen, die es den Ermittlern nicht immer leicht machen.
Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil und lässt dabei auch ein wenig an Lokalkolorit einfließen, wo man die Region rund um den Bodensee ein wenig kennen lernen kann. Man muss bei dem Roman auch auf Kleinigkeiten achten beim Lesen, da manche Hinweise ein wenig ,,unauffällig“ sind und man sich dann unnötige Fragen stellt, weil man scheinbar etwas überlesen hat.
Ein interessanter Regionalkrimi wo es spannend sein wird, wie die Autorin die anderen Sinne in ihren weiteren Geschichten einfließen lassen wird.

Bewertung vom 31.12.2023
Five Minds
Morpuss, Guy

Five Minds


ausgezeichnet

Da die Überbevölkerung immer mehr wird, muss die Lebenszeit begrenzt werden und eine der vier möglichen Existenzformen ist als sogenannte Multiple fünft Menschen und ihre Persönlichkeit in einen Körper zu transferieren. So leben nun schon seit vielen Jahren Alex, Ben, Mike , Kate und Sierra in einem Gemeinschaftskörper. Riskante und nicht immer ungefährliche Spiele im Todespark ermöglicht es den Teilnehmern um Lebenszeit zu spielen, wo sie bisher immer als Sieger hervor gegangen sind. Aber nun gibt es eine Person, die nach dem Leben der anderen trachtet. Keiner weiß, wer von den fünf ein Mörder ist und plötzlich kann keiner mehr dem anderen vertrauen.
In dem Thriller ,, Five Minds“ bietet der Autor Guy Morpuss eine spannende und nervenaufreibende Geschichte in einer Welt, in der der Mensch nicht immer über sich und seinen Körper frei entscheiden kann.
Originell und anders ist der Gedanken, dass fünf Menschen in einem Körper stecken, wo jeder pro Tag nur wenige Stunden Zeit hat seinen eigenen Bedürfnissen nach zu gehen. Keiner kann mit dem anderen in Kontakt treten, nur schriftliche Protokolle ermöglichen es den anderen wichtige Dinge mit zu teilen.
Zu Beginn ist es nicht leicht einen Zugang zu der Geschichte zu finden, da es doch ein wenig Zeit braucht sich in dieser ungewöhnlichen Konstellation der Protagonisten zurecht zu finden. Aber mit der Zeit bekommt man immer besser den Durchblick, wie alles zusammen hängt und man ist so in der Geschichte gefangen, dass man nicht aufhören kann zu lesen.
Der Roman ist ein düsterer Zukunftsthriller mit originellen Einfällen, wo mir auch die Simulationsspiele gut gefallen haben, in denen die Protagonisten sich gegen Aliens behaupten müssen oder auch so schnell als möglich von einem brennenden Schiff sich in Sicherheit bringen sollen.
Der Roman ist sehr gut geschrieben und man wird immer tiefer in die Geschichte hinein gezogen, wo man Zeuge eines perfiden Katz- und Mausspiels wird.
Die einzelnen Protagonisten werden ebenfalls gut beschrieben und es ist ein beängstigendes Gefühl, wenn man sich das Leben der Personen vorstellt, wo sie zwar eigenen Persönlichkeit sind, aber im Grunde in einem Körper ,,gefangen“ sind und alle voneinander abhängig sind.
Ein toller Thriller mit einem interessanten Thema, das vom Autor sehr spannend und originell umgesetzt wurde.

Bewertung vom 17.12.2023
7 Tage
Lemark, Joseph

7 Tage


sehr gut

Im beschaulichen Apulien passieren gerade in der Weihnachtszeit seltsame Selbstmorde von älteren Männern und auch sonstige unerklärliche Unfälle. Deshalb dauert es auch nicht lange bis Josef Vierziger vulgo Dottor Quaranta  mit den ,,Ermittlungen“ beginnt. Bald stellt sich heraus, dass alle Opfer zuvor einen Brief mit einem Foto und der Zahl 7 als besonderen Hinweis bekommen haben. Sein Spürsinn ist nun erwacht und keiner hofft, dass das organisierte Verbrechen dahinter steckt.
,, 7 Tage“ ist bereits der 6. Roman aus der Krimireihe rund um den sympathischen Josef Vierziger wo ihn der Autor Joseph Lemark bereits das dritte Mal in Apulien auf Verbrecherjagd schickt.
Wie immer ist es ein eher beschaulicher und emotionaler Krimi, wo Dottor Quaranta sich nicht aus der Ruhe bringen lässt und seine kulinarischen Gaumenfreuden dabei auch nicht zu kurz kommen dürfen.
Von Beginn an rätselt man mit warum sich jemand freiwillig umbringt und warum es alte Menschen auf einem Foto sind, die der Reihe nach aus dem Leben scheiden.
Ich habe ein wenig gebraucht um in die Geschichte zu kommen, da mir dieses Mal zu viele Namen und Personen waren, die in dem Roman vorkommen.
Es gibt lange Zeit keine wirkliche Spur auf den Täter und Quaranta hofft, dass nicht doch alle Menschen auf dem ominösen Foto sterben werden.
Mit Hilfe seiner Freunde und seiner Lebensgefährtin kommt er langsam aber sicher auf die richtige Spur. Das Schön an der Geschichte ist immer wieder wie menschlich der Ex Kommissar ist und er stets versucht anderen zu helfen.
Das Ende ist dann überraschend und emotional und zeigt, wie die menschliche Seele über viele Jahre leiden kann und schließlich am grausamen Schicksal zerbricht.
Am Ende findet man wieder ein paar kulinarische Schmankerln und italienische Ausdrücke sind in einem Glossar übersetzt.
Es hat wieder einmal Spaß gemacht Dottor Quaranta zu begleiten und ich freue mich schon auf ein neues Abenteuer von ihm.

Bewertung vom 03.12.2023
Perchtoldsdorfer Todesrausch
Schleifer, Christian

Perchtoldsdorfer Todesrausch


gut

Eigentlich wollte die Charlotte nur in Ruhe in Schladming mit ihrer Schwester Flora ihren Urlaub verbringen, doch schneller als gedacht, landet sie Mitten in mysteriöse Mordfälle. Da sie von jeher ihre Nase überall rein stecken muss, ist es für sie selbstverständlich, dass sie der unfähig erscheinenden Polizei unter die Arme greift, sehr zum Leidwesen des unsympathischen Kommissar Keiffer, der am Liebsten alles unter den Teppich kehren würde, damit keine unnötige Aufmerksamkeit entsteht. Dass sie bei ihren ,,Ermittlungen“ auch noch nebenbei ihre große Liebe Andrea kennen lernt ist ein angenehmer Nebeneffekt.

In dem Roman ,,Perchtoldsdorfer Todesrausch“ taucht man als Leser in die Vergangenheit ein, wo man nach drei vorherigen Bänden endlich erfährt, warum Charlotte ihren Dienst bei der Polizei quittiert hat, wie sie ihre Lebenspartnerin Andrea kennenlernt und warum sie sich schlussendlich dazu entscheidet, das Weingut ihrer Eltern zu übernehmen.
Der Autor Christian Schleifer hat wieder einmal einen humorvollen und teils auch etwas überzogenen Krimi rund um Charlotte und ihrer kleinen Schwester Flora geschrieben.
Manche Szenen gleiten dabei schon etwas ins Unglaubwürdige ab, was man aber schon aus den vorherigen Bänden gewohnt ist.
Wer die Reihe nicht kennt wird sicher erstaunt sein, dass vor jedem Namen der Artikel steht und man somit von der Charlotte liest oder der Joe mit der Charlotte flirtet.
Die Geschichte beginnt etwas langatmig, wo man erst im Laufe mehr an Spannung bekommt. Dass dabei oftmals Alkohol getrunken wird und auch recht deftig dabei geflucht wird, sollte auch erwähnt werden.
Es es eine recht wilde Geschichte, wo man viel an Action und auch Klamauk präsentiert bekommt.
Der Krimi hat mir insgesamt nicht so gut gefallen wie die vorherigen, aber wenigstens ist jetzt einmal das ganze Rätsel rund um Charlotte geklärt was sie früher gemacht hat, denn so hat man in drei Bänden immer nur Andeutungen davon bekommen und somit hat sich der Kreis jetzt wunderbar geschlossen.

Bewertung vom 02.12.2023
Zwielicht 18
Blackwood, Algernon

Zwielicht 18


sehr gut

Die Herausgeber Michael Schmidt und Achim Hildebrand bieten in der 18. Zwielicht Ausgabe wieder einmal eine bunte Mischung an verschiedenen mehr oder weniger gruseligen Geschichten.
In 17 Horrorgeschichten wird man unter anderem ins weite Weltall entführt, wo vielleicht nicht jeder die Reise überlebt oder eine besondere Achterbahnfahrt, bei der man wohl nicht gerne einsteigen möchte.
Das schöne an dem Horrormagazin ist immer wieder, dass auch bekannte und unbekannte Autoren von früher ihren Platz darin finden. So wie z.b ,, Die Körperformer kommen“ von Winston K. Marks aus dem Jahr 1955. Eine herrlich abgedrehte und witzige Geschichte, die der Protagonist aber nicht so lustig am Ende findet.
Unheimliche, berührende und gruselige Geschichten findet man darin genauso wie humorvolle und übersinnliche.
Am Ende gibt es zwei interessante Artikel, die das Magazin wieder gut abrunden, sowie eine Vita der Autoren.
Das Titelbild ist von Björn Ian Craig und passt wieder einmal wunderbar in die Zwielicht Reihe.

Bewertung vom 30.11.2023
Elbschatz
Wollschlaeger, Nicole

Elbschatz


sehr gut

Ein defekter Reisebus und eine wartende Reisegruppe wären eigentlich nichts besonderes in Kophusen. Als man aber eine Leiche findet und allen Anschein nach der eine oder andere Reiseteilnehmer etwas damit zu tun haben könnte, müssen die Ermittler alles daran setzen den Täter zu finden, bevor der Ersatzbus kommt und die Fahrt mit dem möglichen Mörder fortgesetzt wird. Ein Geocacher, der in seinen Verstecken immer wieder mit seltsamen Gegenständen die Ermittler verwirrt und ein mysteriöser Kastenwagen, der ständig auftaucht und gleich wieder verschwindet, machen die Ermittlungen auch nicht gerade leicht. Also heißt es für das Trio, so schnell als möglich den Täter finden.
,, Elbschatz“ ist der mittlerweile 8. Fall rund um den Ermittler Philip Goldberg und seinen beiden Kollegen. Die Autorin Nicole Wollschlaeger hat wie immer in ihrer gewohnten Art und Weise einen spannenden und humorvollen Krimi geschrieben, wo man problemlos einsteigen kann, auch wenn man die vorherigen Bände nicht kennt.
Es ist ein Katz- und Mausspiel zwischen dem Täter und den Ermittlern, wo man als Leser bis zum Schluss verwirrt ist, weil man einfach keinen wirklichen Anhaltspunkt findet, wer der Mörder sein könnte.
Die gruselige Schnitzeljagd rund um das Geocaching ist spannend inszeniert und man kann als Leser mit raten und mit fiebern.
Schön ist bei der Geschichte wieder einmal, wenn die Ermittler zeigen, was Teamgeist bedeutet und sich jeder um den anderen Sorgen macht. Es ist eine sympathische Truppe, wo jeder seine Eigenheiten hat. Dass dabei der oftmals slapstickartige Humor nicht zu kurz kommt ist gut so, denn diese Auflockerungen gehören einfach dazu und ich als Leser wäre enttäuscht, wenn das nicht passieren würde.
Wie immer war es ein Lesevergnügen und ich freue mich schon, auf den nächsten Fall mit Philip, Peter und den unverwechselbaren Frauenschwarm Hauke.

Bewertung vom 29.11.2023
Die Welt war voller Fragen
Dutzler, Herbert

Die Welt war voller Fragen


ausgezeichnet

Während Siegfried das Haus seiner verstorbenen Mutter aufräumt fallen ihm viele Dinge aus seiner Kindheit in die Hände und die Erinnerungen an damals nehmen seinen Lauf.

In dem Roman ,, Die Welt war voller Fragen“ begleitet der Leser zum zweiten Mal den jungen Sigi, der in Österreich in den 60iger Jahren aufwächst, auf einer spannenden, humorvollen und vor allem sehr emotionalen Reise wie seines Aufstiegs ins Gymnasium und der Erkenntnis, dass es nicht immer erwünscht ist, wenn man Erwachsene etwas fragt.
Obwohl ich den ersten Teil nicht kenne, lässt sich der Roman von Herbert Dutzler problemlos lesen.
Die Geschichte ist geprägt vom ausgeprägten Rollenbild, dass die Frau weder den Führerschein machen sollte, da ihr das Autofahren nicht zugetraut wird, sowie der Annahme, dass eine Frau nicht arbeiten gehen soll, da ja der Mann dafür zuständig ist. Sehr schön ist darin beschrieben, wie schwer es für Sigis Mutter ist, sich ständig gegen ihren Mann durchsetzen zu müssen um ihn bewusst zu machen, dass sie selbst über ihr Leben und ihrem Wunsch nach Selbständigkeit und Selbstverwirklichung bestimmen möchte.

Der Roman ist ein Eintauchen in eine längst vergessene Zeit, wo mir selbst als ,,Kind“ der 60iger, vieles wieder in Erinnerung tritt und so manche Szenen wie die Dame von Donauland oder das Kopieren mit Blaupapier mir ein Schmunzeln entlockt haben.
Der Roman zeigt aber auch auf, dass auf politischer Ebene noch viele Menschen mit der Nazi Zeit noch nicht wirklich abgeschlossen haben und so manche Probleme, besonders in der Schule mit alten Lehrern immer wieder für Zündstoff sorgen.

Sigi ist in der Geschichte wirklich nicht zu beneiden, der so viele Fragen im Kopf hat die ihn beschäftigen und er mit der Zeit merkt, dass sein Wissensdurst nicht immer gut ankommt. Er tut einem wirklich Leid, wenn er ganz unschuldig etwas fragt, es bei seinem Gegenüber aber als provokant rüber kommt und er sogar dafür immer wieder einen Eintrag ins Klassenbuch bekommt.
Die Szenen wechseln ständig zwischen humorvoll und witzig, wenn er z.b sein Benimm Handbuch zu Rate zieht und er damit aber auch nicht wirklich erfolgreich ist aber auch mit recht unschönen Szenen, wenn sein Vater ständig Alkohol trinkt und Sigis Mutter um ihren Platz in der Familie kämpfen muss, wo nicht nur einmal Tränen der Verzweiflung fließen.
Es ist ein schöner Roman wo man eintauchen kann in die Vergangenheit und wo sicher viele Leser Erinnerungen an ihre eigene Kindheit wieder finden und man sich gut unterhalten fühlt.

Bewertung vom 19.11.2023
Findungstag (Evergreen Ray Band1)
Hofstätter, Caroline

Findungstag (Evergreen Ray Band1)


ausgezeichnet

Im Jahr 2095 scheint das Leben in Wien eigentlich ein Traum zu sein, denn die Concordia KIs kümmern sich um die Menschen wo es nur geht. Gesundheitliche Probleme werden schnell behoben, was man zum Leben braucht und was einem gut tut, wird von verschiedenen Avataren der KIs an die Menschen herangebracht. Doch da ist die junge Eve, die unter einer falschen Identität leben muss und dadurch von Lexxe, einem skrupellosen Ganoven erpresst wird. Wenn Eve ihr altes Leben wieder zurück haben möchte, dann muss sie sich gegen die übermächtige Concordia stellen und das, wird alles andere als einfach werden.
In dem Roman ,,Findungstag : Evergreen Ray“ landet man im ersten Band der spannenden Science Fiction Reihe von Caroline Hofstätter, wo das Leben im Jahr 2095 trotz modernster Technik und revolutionären Errungenschaften auf dem Gebiet der KI, vielleicht doch nicht so lebenswert und toll ist, wie es zunächst den Anschein hat.
Ihre Protagonistin Eve ist dabei zumeist auf sich alleine gestellt, wenn sie gegen verschiedene Widrigkeiten kämpfen muss und sie dabei nicht immer logisch und geplant vorgeht.
Es ist eine Actionreiche und interessante Geschichte, wo man sowohl schmunzeln kann, ob besonders netten Szenen mit Eves KI Hund Dande, der sich entzückend um sie kümmern möchte, aber auch wo man sich ärgern kann, wie gemein und brutal Lexxe immer wieder mit Eve umgeht, weil er weiß, dass sie von seiner Verschwiegenheit abhängig ist.
Die Autorin hat sich einige Besonderheiten einfallen lassen, wie es im Jahr 2095 aussehen könnte und wie die Menschen von den KIs nicht immer zum Guten beeinflusst und manipuliert werden. Im Grunde steht jeder unter ständiger Bewachung und Beobachtung und ein eigenständiges Leben ist somit kaum mehr möglich.
Beim sogenannten Findungstag wird für Eve ihr zukünftiges Leben nicht so dargestellt
wie sie es erhofft hat, deshalb wird sie letztendlich zu einer Gejagten, wo sie dabei zeigt, dass sie trotz allem, immer wieder an andere denkt und diese beschützen und auch helfen möchte.
Eine spannende Geschichte also, die im nächsten Band sicher noch einiges zu bieten hat.