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Benutzername: 
Nica
Wohnort: 
Norddeutschland

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 03.01.2011
Gottesopfer
Pleva, Tanja

Gottesopfer


gut

Am Anfang war ich von dem Buch richtig gefesselt, denn der Beginn ist spannend und man will unbedingt wissen, wie es weitergeht in Tanja Plevas Debütroman "Gottesopfer". Zumal ich diese Art von Roman sehr mag, freute ich mich daher umso mehr, als ich es endlich lesen konnte. Leider verfolg die anfängliche Begeisterung sehr schnell.

Tanja Pleva schafft es nämlich leider nicht, die Spannung aufrecht zu erhalten. Nach dem tollen Beginn dümpelt die Geschichte bis kurz vor Schluss eher so vor sich hin. Vielleicht liegt es daran, dass trotz aller Bemühung kein rechtes Interesse bei mir an dem Ermittler Sam o'Connor aufkommen wollte. Aber nicht nur er, auch die anderen Charaktere wirken irgendwie blass. Es wird zwar versucht, ihnen Tiefe zu gehen, aber das scheitert dann an Beschreibungen, die austauschbar und langweilig sind. Den Höhepunkt bildet hier Lina. Immer wieder werden Passagen mit ihr eingestreut und der geneigte Leser fragt sich die ganze Zeit, warum ihn die Autorin mit solchen Banalitäten langweilt. Am Ende löst sich das zwar auf, aber bis es erst soweit ist. Puh, da muss man irgendwie durch. (Und die Sache mit Linas Vaters, also das war dann auch mir eine Spur zu abgedroschen!)

Gestört haben mich gar nicht mal die vielen Zufälle in diesem Buch. Was ärgerlich war, ist, dass das Buch unheimlich vorhersehbar und durchschaubar ist. Schon seit mindestens der Hälfte war eigentlich klar, worauf es hinauslaufen wird. Schade. Für mich einfach nicht gut genug durchdacht das ganze. Denn die Thematik bzw. die Idee des Buches war nicht schlecht. Nur leider irgendwie langweilig ausgearbeitet. Vielleicht sind 332 Seiten auch schlicht zu wenig für gute Charaktere und eine gute Geschichte.

Letztlich konnte das Buch dann die letzten 70-80 Seiten noch retten. Auch wenn alles offensichtlich für mich war, es war dann doch irgendwie spannend. Obwohl es dann plötzlich husch, husch gehen musste.

Fazit: Gute Idee, leider mangelhafte Ausführung. Ich bin trotzdem gespannt, ob Tanja Pleva bei ihrem 2. Fall für Sam o'Connor dazu gelernt hat und das Buch dann besser zu unterhalten weiß. Flüssig zu lesen war es nämlich, nur an der Spannung haperte es massiv.

Bewertung vom 03.01.2011
Der Kuss des Engels
Lukas, Sarah

Der Kuss des Engels


schlecht

Ich muss sagen, ich bin tierisch enttäuscht - und das ist noch untertrieben. Laut dem Klappentext wäre dieses Buch genau mein Ding gewesen. Allerdings bleibt am Ende des Buches nur Ernüchterung, denn von dem vielversprechenden Klappentext ist nicht viel übrig geblieben auf über 400 Seiten.

Dabei fand ich den Anfang von Sarah Lukas' Debütroman eigentlich noch recht vielversprechend. Aus der ganzen Geschichte hätte sich durchaus was machen lassen, allerdings verstand es Lukas nicht, ihrer Geschichte Leben einzuhauen oder sie gar mit Spannung zu versetzen!
Anfangs findet man Sophie, die Hauptprotagonistin, die ihren geliebten Rafe in Kolumbien verloren hat, noch durchaus sympathisch. Aber spätestens im Verlauf das Buches war ich nur noch genervt von ihrer Dämlichkeit und Besessenheit, ich hab mich wirklich nur noch geärgert über sie.

Überhaupt ist die Charakterentwicklung eine weitere Schwäche in dem Buch. Die Nebencharaktere sind blass, Jean dient z.B. nur als Info-Dumping-Lücke. Und die Nebengeschichte mit Lilyth war im Nachhinein einfach nur lächerlich, ich wurde das Gefühl nicht los, dass damit nur Seiten gefüllt werden mussten, aber dazu später mehr.

Auch die eigentliche Beziehung zu Rafe, also sorry, aber damit konnte ich nichts anfangen. Diese angebliche Liebe der beiden war nie spürbar, greifbar. Man wusste nur, sie lieben sich, und gut. Aber irgendwie war oft nur von Rafes Aussehen die Rede. Reichlich dünn für so eine angeblich unsterbliche Liebe.

Tja, wie gesagt, der Anfang vermochte mich noch anzusprechen, aber spätestens ab dem 1. Drittel war ich nur noch gelangweilt. Lukas ergeht sich in einem Paris-Geschwafel, das ihres gleichen sucht. Jede popelige Straße und jeder (um mal zu übertreiben) Mülleimer wird aufgezählt. Spätestens nach dem 10. Straßennamen war ich nur genervt. Man kann es auch übertreiben!

Das Schlimmste an dem ganzen Geschwafel ist aber, das nichts passiert. Es gehen 300 Seiten ins Land, bis man annährend das Gefühl hat, dass es nun losgeht. Aber selbst ab da wird man getäuscht.
Das Ende kommt total unbefriedigend daher, dass ich z.B. nur sauer war, diese Zeit auch noch investiert zu haben! Auf den letzten 50 Seiten muss alles flott gehen, was am Anfang für Zeit draufgegangen ist, um Sinnloses zu beschreiben, der Rest wird nun in 3 Seiten abgehandelt. Ich weiß nicht, aber ich war da nur noch verwirrt von allem. Ich wusste ehrlich nicht, was da nun eigentlich los war, da bleibt zu viel offen und die ganze Endhandlung ist schlicht wirr. Und der Epilog ist eine Katastrophe, aber es würde mich nicht wundern, wenn es einen Folgeband gibt. Von daher...

Sarah Lukas hat sich in meinen Augen mit diesem Thema einfach übernommen. Alles wird in den Topf geschmissen, einmal kräftig durchgerührt. Am Anfang scheint noch eine Idee dagewesen zu sein, aber dann verliert sich Lukas in endlosem Geschwafel, wo sie vergeblich versucht am Ende den Bogen zu kriegen. Es geht komplett nach hinten los.

Das Beste an dem Buch ist das Cover, und die schöne Gestaltung mit Leseband und Karte. Über den Inhalt werfen wir liebe das Tuch des Schweigens.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2011
Die Zarentochter / Zarentochter Trilogie Bd.2
Durst-Benning, Petra

Die Zarentochter / Zarentochter Trilogie Bd.2


sehr gut

Normalerweise gehören ja historische Romane, in denen die Biografie von real-existenten Leuten als Grundlage genommen wird, nicht zu meinem bevorzugten Beuteschema. Auch bei "Die Zarentochter", war ich am Anfang mehr als skeptisch. Der Klappentext hatte mich nicht wirklich vom Hocker gehauen, aber wie es der Zufall so will, habe ich dem Buch doch eine Chance gegeben. Vermutlich, weil ich für russische Geschichte eine Schwäche habe und mir die Bücher von Petra Durst-Benning bislang immer sehr gut gefallen haben.

Auch hier wurde ich, trotz großer Skepsis, nicht enttäuscht. Natürlich sollte man von vorneherein wissen, dass das Buch eben ein Roman ist, und keine wissenschaftliche Abhandlung. Von daher darf man bei einigen Dingen auch gerne etwas nachsichtig sein. ;) Aber trotz allem hat man das Gefühl, die Autorin weiß, wovon sie schreibt und man kauft es ihr ab. Und das ist, denke ich, das Wichtigste!

Die Geschichte von Olga und ihrer Familie, dem Freud und Leid, ist durch das ganze Buch spannend und interessant. Man fliegt förmlich durch die Seiten, weil man wissen will, was als nächstes geschieht. Allerdings, trotz allem, die Zeitsprünge am Anfang, aber auch zu Teilen in der Mitte, verwirrten mich manchmal doch zusehends. Einiges wusste ich mehrfach lesen, weil es eingeschoben worden war und nicht ganz klar herauskam, dass es eben nur eine Erinnerung war. Schade fand ich auch, dass einige Person wie Iwan auftraten und dann plötzlich verschwanden. Ich hätte gerne gewusst, was mit ihnen noch geschah.

Das Ende ist einerseits geschlossen, aber auch offen. Und ich freue mich jetzt schon auf den 2. Teil im Herbst 2010, nachdem ich bereits etwas recherchiert habe, dürfte es spannend weiter gehen. Ich freue mich drauf!

Bewertung vom 03.01.2011
In Todesangst
Barclay, Linwood

In Todesangst


schlecht

Nachdem ich von "Ohne ein Wort" dermaßen begeistert war, war ich richtig gespannt auf das 3. Buch von Linwood Barclay. Vielleicht waren meine Erwartungen deshalb zu hoch, weil anders kann ich mir nicht erklären, dass ich es nun doch abgebrochen habe.

Schon die ersten paar Seiten konnten mich nicht wirklich überzeugen. Ich weiß nicht, ob es am Stil lag, aber das war alles so öde und zog sich wie Kaugummi. Auch das 1. Kapitel, Tim und die beiden nervigen Autokunden, sorry, aber das war echt zu viel. Das war nicht lustig oder sonst was, sondern nur albern und überflüssig.

Ich dachte, überschlägst du ein paar Seiten, mal gucken. Aber es wurde und wurde nicht besser. Dann kurz am Ende reingelesen und nur mit Mühe ein Gähnen unterdrückt. Nee, überhaupt nicht mein Fall. Und irgendwie traue ich mich nun gar nicht mehr, "Dem Tode nah" noch zu lesen. Zumindest nicht in nächster Zeit. Schade, schade, schade.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2011
Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1
Carter, Chris

Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1


ausgezeichnet

Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich keine zu hohen Erwartungen hatte, was dieses Buch angeht. Der Klappentext klang interessant, aber richtig gefesselt hatte es mich (noch) nicht. Als ich aber die ersten Seiten gelesen habe, war ich voll drin. Der Anfang, den man auch gut als Prolog klassifizieren kann, wirft einen direkt in die Handlung, 5 Wochen, nachdem die Handlung quasi beginnt. Ein Vorausblick, der einem schon da das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Aber was dann kommt, wird noch besser. Die Story entfaltet sich immer mehr, man kann zu dem Punkt das Buch quasi nicht mehr aus der Hand legen. Obwohl man fairerweise sagen muss, allzu zartbesaitet sollte man nicht sein, denn es geht sehr blutig und grausam zu. Aber davon mal abgesehen, es ist spannend bis zum Schluss. Ich muss ehrlich gestehen, ich hätte mit dem Ende nicht gerechnet und war schon teilweise geschockt, als sich die losen Fäden zu einem ganzen zusammenfügen.

Ein großartiges Buch, und endlich mal wieder ein richtig guter Thriller, den ich ohne Probleme allen Thrillerlesern ans Herz legen kann. Da kann man nur hoffen, dass Chris Carter bald einen ähnlich guten 2. Thriller schreibt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.