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m.curie

Bewertungen

Insgesamt 23 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2021
Meine sehr italienische Familie
Bignardi, Daria

Meine sehr italienische Familie


gut

Daria Bignardis Roman "Meine sehr italienische Familie" ist autobiographisch. Sie nimmt den Tod ihrer Mutter zum Anlass, sich an ihre Familie zu erinnern. An ihren Vater, den sie abgöttisch geliebt hat, an ihre Schwester und besonders an ihre Mutter. Die Beziehung zu ihr war noch nie einfach.
Ungeachtet der Schwierigkeiten, Probleme und Unanehmlichkeiten die sie mit ihrer Mutter in all den Jahren hatte, liest man sehr viel Liebe aus ihrer Erzählung, die aus einzelnen Episoden zusammengesetzt ist. Die Reihenfolge ist nicht chronologisch, sondern macht eher einen willkürlichen Eindruck.
Ich persönlich mag am liebsten Romane mit einer zusammenhängenden Story, die durchaus aus einzelnen Erzählsträngen bestehen darf. Dies habe ich hier ein bisschen vermisst. Die Sprache ist aber angenehm und flüssig zu lesen. Die Autorin zeichnet jeweils ein sehr deutliches Bild der einzelnen Charaktere und Situationen. Etwas schwierig ist es, bei der ganzen Verwandtschaft, bestehend aus zahlreichen Onkeln, Tanten, Cousins und Cousinen, den Überblick zu behalten. Trotzdem oder gerade deshalb hatte ich während des Lesens immer eine sehr italienische Familie vor Augen.

Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

Bewertung vom 02.03.2021
Die Schule am Meer
Lüpkes, Sandra

Die Schule am Meer


ausgezeichnet

1925 gründeten Paul und Anni Reiner zusammen mit weiteren Lehrern eine reformpädagogische Schule auf der Nordseeinsel Juist. Sie wird zur Heimat für viele Jungen und Mädchen und die Lehrer und Mitschüler zu ihrer Familie.
Dass einige Lehrer, aber auch Schüler Juden sind, macht die Schule immer wieder zur Zielscheibe, denn leider wirft die kommende Zeit bereits ihre Schatten voraus. Viele der Einheimischen stehen ihr aber auch aufgrund ihres, für die damalige Zeit sehr fortschrittlichen und umstrittenen, Konzepts ablehnend gegenüber.
Die Autorin, selbst Juisterin, hat historisch Belegtes – die Schule am Meer, viele geschilderte Begebenheiten und erwähnte Personen gab es wirklich – mit von ihr Ersonnenem zu einer stimmigen Geschichte ausgeschmückt. Als Leser kann man sich gut vorstellen, dass sich alles genau so zugetragen haben könnte. Einerseits wünscht man sich fast, dort zur Schule gegangen zu sein und ist aber andererseits auch froh, dass einem genau das und überhaupt die ganze Vorkriegszeit erspart geblieben ist.
Der packende Schreibstil und die Handlung erzeugen eine starke Sogwirkung und lassen einen das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Viel zu schnell ist man trotz der gut 570 Seiten am Ende angelangt.
Eine Roman, der Unterhaltung und ein Stück deutsche Geschichte hervorragend vereint.

Bewertung vom 12.06.2010
Alle meine Schwestern
Lennox, Judith

Alle meine Schwestern


sehr gut

Das Buch liest sich sehr flüssig. Man fühlt sich sofort in das England des beginnenden 20. Jahrhunderts versetzt. Die unterschiedlichen Charaktere der vier Schwestern sind schön herausgearbeitet und schlüssig miteinander verwoben. Das Buch erinnert an Jane Austen und ist jedem zu empfehlen, der diese Art von Büchern mag!