Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ingwo
Wohnort: 
Bassum

Bewertungen

Insgesamt 150 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2018
Sherlock Holmes, Sisi und das Erbe des Karl Marx
Walter, Klaus-Peter

Sherlock Holmes, Sisi und das Erbe des Karl Marx


weniger gut

Sherlock Holmes wird von Friedrich Engels beauftragt den zweiten und dritten Teil des von Karl Marx verfassten Buches „Das Kapital“ wiederzubeschaffen. Der Schwiegersohn Karl Marx's hat es beim Kartenspiel als Pfand hinterlegt. Leider sind die Bücher am nächsten Tag mit dem Pfandnehmer verschwunden. Die Suche beginnt, Sherlock Holmes und Dr. Watson verfolgen die Spur nach Europa.

Eigentlich hat der Klappentext schon die ganze Geschichte vorweggenommen – schade. Die Handlung ist am Anfang sehr schleppend. Viele zeitgenössische Figuren erscheinen und verschwinden wieder ohne mit der eigentlichen Handlung etwas zu tun zu haben. Die Spannung bleibt dabei teilweise auf der Strecke.

Der Fall selber wird von Dr. Watson gelöst und Sherlock Holmes macht sich (für meinen Geschmack) zu rar. Auch fehlt mir der Flair den ausgehenden 19. Jahrhunderts.

Ein Krimi der mich nicht begeistert hat.

Bewertung vom 14.06.2018
Willems letzte Reise
Steinbach, Jan

Willems letzte Reise


ausgezeichnet

Willem hat seine Kühe schweren Herzens verkauft und bekommt auch noch eine schlechte Diagnose – so sollte sein Leben als Bauer eigentlich nicht enden.

Sein Enkel Finn der ihm, mehr oder weniger, aufgedrängt wird fordert Willem als Opa. Dann entdecken die beiden ihre Liebe zu einem alten Traktor. So beginnt Willems letzte Reise mit Finn auf einem Lanz Bulldog an das andere Ende Deutschlands.

In diesem Buch geht es um ein gestörtes Vater-Tochter-Verhältnis. Keiner von beiden hat sich viel um den anderen gekümmert nachdem die Tochter aus dem Haus gegangen und die Mutter gestorben ist. Opa und Enkel finden auf der Fahrt zueinander. Der Autor hat es verstanden den Protagonisten ein Gesicht zu geben. Obwohl es eher um ein trauriges Thema geht, hat mir das Lesen viel Freude bereitet. Es gibt durchaus lustige Begebenheiten.

Für mich als Trecker-Fan (norddeutsch für Traktor) gibt es nur eine Kleinigkeit zu bemängeln. Der auf dem Cover abgebildete Traktor ist kein Lanz Bulldog. Der Autor hat im Buch den Lanz Bulldog sehr gut beschrieben und das schöne Bild versinnbildlicht „Willems letzte Reise“ trotzdem perfekt.

Bewertung vom 27.05.2018
Die Tote im Pfarrhaus / Inspector Wexford Bd.23
Rendell, Ruth

Die Tote im Pfarrhaus / Inspector Wexford Bd.23


gut

Reverend Sarah Hussein wird erwürgt im Pfarrhaus aufgefunden. Sie war alleinerziehende Mutter einer fast 18-jährigen Tochter und nicht sehr beliebt. In Kingsmarkham mag man anscheinend keine weiblichen Reverends und mit indischen Wurzeln schon gar nicht.

Inspektor Wexford ist im Ruhestand, wird aber von seinem Nachfolger Mike Burden bei diesem Mord zu Rate gezogen.

Ich musste mich erst daran gewöhnen, das Inspektor Wexford nicht mehr der Chef ist und eigentlich auch gar nicht ermitteln darf. In den vorangehenden Büchern war er immer so korrekt und jetzt wird er zu einem „Hobbyermittler“. Das hat für mich nicht gepasst.

Mit den vielen zum Teil verwirrenden Handlungsstränge haben mir den Anfang nicht leicht gemacht. Mir hätte ein Personenregister geholfen. Der Schreibstil sagt mir nicht ganz zu, etwas sprunghaft. Die Ermittlungsarbeit selber war dann doch so spannend, dass ich bis zum Schluss weitergelesen habe.

Bewertung vom 27.05.2018
Verrat am Kaiser-Wilhelm-Kanal
Marschall, Anja

Verrat am Kaiser-Wilhelm-Kanal


ausgezeichnet

Am Kaiser-Wilhelm-Kanal, dem heutigen Nord-Ostsee-Kanal wird 1896 die Leiche einer jungen Frau aus dem Wasser gezogen. Kommissar Hauke Sötje, der bei der Bergung der Leiche hilft, glaubt nicht an einen Selbstmord und fängt an zu ermitteln.

Ein historischer Krimi der mich von Anfang an begeistert hat. Ich habe die beiden ersten Bände der Reihe um Hauke Sötje nicht gelesen. Die Handlung in diesem Buch ist eigenständig und die Vorgeschichte gut eingewoben.
Hauke Sötje der Hautptprotagonist, ein kerniger Mann der neben seinem Beruf versucht sein Glück zu finden. Seine Verlobte Sophie, eine (zu der Zeit) moderne Frau, steht ihm hilfreich zur Seite.

Jedes Kapitel beginnt mit einer Zeitungsanzeige oder einem kurzen Bericht. Lehrreiches und Kurioses, welches nicht unbedingt mit der Handlung zu tun hat aber den „Zeitgeist“ gut aufzeigt. Mir hat es sehr gefallen und ich habe einiges Neues daraus erfahren.

Der Schreibstil ist flüssig und der Zeit angepasst (einige Alltagsgegenstände, bzw. die Bezeichnung dafür waren mit unbekannt). Ich habe die Lektüre von der ersten bis zur letzten Seite genossen ohne das nur ein einziges mal Langeweile aufkam. Zeitgenössische Karten haben das Lesevergnügen vervollständigt.

So ganz nebenbei habe ich wieder einiges gelernt, was für mich einen historischen Roman ausmacht.

Der Kriminalfall wird natürlich aufgeklärt und es war kein Selbstmord – mehr verrate ich nicht.

Bewertung vom 20.05.2018
Der kleine Affel Knufftuff
Sperber, Florian;Sperber, Isabela

Der kleine Affel Knufftuff


ausgezeichnet

Ein Vorlese mit 8 Gute-Nacht-Geschichten.

Der kleine Affel Knufftuff sucht sich eine Familie und bringt deren Alltag durcheinander. Er ist neugierig und weiß nicht wie man sich benimmt. So kommen viele lustige und lehrreiche Geschichten zustande.

Auf dem Cover guckt Knufftuff schon sehr schuldbewusst und das mit gutem Grund. Nicht nur die überschäumende Waschmaschine bringt ihn in Verlegenheit.

Der Schreibstil ist kindgerecht und die Geschichten sind aus der Erzählerperspektive geschrieben. So bekommen auch Kinder schnell einen Bezug zu den Geschichten.

Die bunten Illustrationen im Buch gefallen mir und meinen Enkelkindern. Es sind nicht so viele aber hier stehen ja auch die Geschichten im Vordergrund. Jedes Kapitel beginnt mit einer Art Ritual. Es wird gefragt, ob die Kinder schon im Bett liegen und bereit sind für die Gute-Nacht-Geschichte. Jedes Kapitel endet auch mit einem Gute-Nacht-Gruß.

Das Buch hat ein schönes Format und die Schrift ist auch für brilletragende Omas (wie mich) gut vorlesbar.

Wer möchte kann das Buch personalisieren lassen (3 Kinder).

Bewertung vom 07.05.2018
Muscheln, Mord und Meeresrauschen / Ostfriesen-Krimi Bd.5
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Muscheln, Mord und Meeresrauschen / Ostfriesen-Krimi Bd.5


ausgezeichnet

Der Dorfpolizist Rudi ermittelt in einem Todesfall durch Brandstiftung. Auf der Baustelle des Entspannungszentrums Meeresrauschen stirbt beim Brand ein polnischer Arbeiter.
Rudi zur Seiten stehen die Lehrerin Rosa, die sich selber als Hobby-Ermittlerin sieht, und der Postbote Henner.
Es bleibt nicht bei einem Toten. Der Bauunternehmer Johann Gehrken wird ermordet und es gibt einige Verdächtige.
Neben den Ermittlungen geht es um das Leben in Neuharlingersiel mit Tratsch beim Frisör und Bäcker, dem nicht immer guten Miteinander der Einwohner und dem Ermittlerteam der Polizei aus Wittmund. Die gewählte Gegenwartsform macht das Lesen zum Vergnügen. Ich habe mich mittendrin gefühlt, auch weil mir fast alle Protagonisten sehr sympathisch waren.
Die Männer im Ort haben Yoga für sich entdeckt und sogar Henners Vater macht mit, einfach köstlich!
Am Ende des Buches ist ein Personenverzeichnis. Sehr hilfreich wenn man die vorhergehenden Bände nicht gelesen hat. Aber dieses Buch ist auch als "Einzelstück" ohne Probleme zu lesen denn die handelnden Personen werden gut beschrieben.
Es wird auch gut und gerne gegessen und die Rezepte aus Mudder Steffens' Küche am Ende des Buches haben mir den Mund wässrig gemacht. Leider gibt es hier im Binnenland keine frischen Krabben.
Ein Ostfriesen-Krimi bei dem der Spaß nicht zu kurz kommt und der trotzdem bis zu letzen Seite spannend bleibt.

Bewertung vom 29.04.2018
In den Wäldern
Johnsen, Ellen

In den Wäldern


gut

Der Bär erwacht aus dem Winterschlaf und erzählt seinem Freund, dem Eichhörnchen, einen abenteuerlichen Traum.

In diesem Kinderbuch geht es um die Freundschaft der Tiere untereinander. Für uns Erwachsene ist der nicht immer gute Umgang der Menschen mit der Natur deutlich herauszulesen.

Kurze Sätze und sehr viele Absätze prägen das Buch. Die Vögel sprechen in Versen und diese sind durch Noten gekennzeichnet. Ich habe beim Vorlesen gar nicht erst versucht diese Verse zu „singen“. Eine Melodie ist auch nicht vorgegeben. Die Verse haben weder mir noch meiner 6-jährigen Enkeltochter gut gefallen. Sie hat ziemlich schnell die Lust am Zuhören verloren.

Das Cover gefällt mir. Den Preis von 10 Euro für dies kleine Büchlein finde ich allerdings etwas zu teuer.

Für mich/uns ist dieses Buch leider beim Vorlesen durchgefallen obwohl die Geschichte selber sehr schön ist.

Bewertung vom 26.04.2018
Jazz trifft Beat (eBook, ePUB)
Boyd, Lyl

Jazz trifft Beat (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine erste Kurzgeschichte von Lyl Boyd. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht so gerne Kurzgeschichten lese aber hier hat mich der Titel "Jazz trifft Beat" gelockt.
Nur was dahintersteckt hat mich überrascht. Es geht um Demenz und Musik. Wie Lieder/Songs aus der Vergangenheit für kurze Zeit das Gedächtnis zurückbringen können.
Der Schreibstil und der Inhalt haben mich überzeugt. Eine einfühlsame Geschichte einer durch Demenz beeinträchtigten Vater-Sohn-Beziehung. Mich hat die Erzählung berührt und zum Nachdenken gebracht.