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Elchi130
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Essen

Bewertungen

Insgesamt 418 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2024
Sunset Days / Broken Heart Summer Bd.1
Krüger, Tonia

Sunset Days / Broken Heart Summer Bd.1


gut

Leider nur durchschnittlich

Maya und Rea sind beste Freundinnen seit Kindertagen. Zusammen fliegen sie nach Hawaii, um Mayas Vater, den sie nicht kennt, zu suchen. Schnell ist dieser gefunden und Maya verbringt ihre Tage damit, ihren Vater kennenzulernen. Rea, die normalerweise ihre Tage mit Lernen verbringt, trifft zufällig Cam, dem sie bereits kurz am Flughafen von San Francisco begegnet ist. Er zeigt ihr die schönsten Plätze der Insel.

Die Autorin Tonia Krüger war mir bereits aus ihrer Reihe „Love Songs in London“ bekannt. Daher war ich mir sicher, dass ich mit ihrem neuen Buch „Sunset Days – Broken Heart Summer“ nichts verkehrt machen würde.

Leider habe ich mich getäuscht. Der Autorin merkt man auf vielen Seiten ihre Begeisterung für Hawaii an. Sie beschreibt Tauchgänge, Sonnenauf- und -untergänge, die Natur und die Städte Hawaiis sehr ausführlich. Die Handlung kommt dabei für mich zu kurz, sodass ich mich beim Lesen gelangweilt habe.

Die Figuren bleiben teilweise viel zu blass. Lediglich Maya, Rea und Cam lernen wir ein wenig besser kennen. Dabei kommt besonders Maya nicht gut weg. Sie ist sehr impulsiv, reflektiert ihr Handeln in keiner Weise und in ihrer Wahrnehmung dreht sich die ganze Welt nur um sie, sodass sie teilweise fast egozentrisch wirkt. Einfühlungsvermögen für ihre Freundin fehlen ihr ebenso, wie Freude oder nur einfache Teilnahme an deren Erlebnissen.

Rea ist die Figur, die eine deutliche Entwicklung in dem Buch erfährt. Sie ist ängstlich, introvertiert, brav, strebsam und hat immer ein Lehrbuch vor der Nase als sie auf Hawaii ankommt. Doch durch die Erlebnisse mit Cam überwindet sie nach und nach ihre Ängste, entwickelt Selbstvertrauen und lernt viel über sich selbst und ihre Bedürfnisse und Wünsche ans Leben.

In der Geschichte gibt es ein paar sehr schöne Szenen, wie sich Rea und Cam nach und nach näherkommen. Das sind jedoch die einzigen Szenen, in denen ich mit den Figuren mitfühlen und miterleben konnte. Das ist für einen guten Liebesroman einfach zu wenig.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, sodass sich das Buch schnell lesen lässt. Die Geschichte hat jedoch zu wenig Tempo, zu wenig Gefühl und zu viel Maya sowie zu viel Beschreibungen von Hawaii.

Bewertung vom 03.06.2024
Das Lied der Biene
Groß, Gabriela

Das Lied der Biene


sehr gut

Wohlfühlroman mit ernsten Themen und tollen Figuren

Marga arbeitet schon seit vielen Jahren als Haushälterin für den Unternehmer Paul Alprecht. Doch nun will sie kündigen, denn seine Verlobte Sybille und sie kommen nicht sonderlich gut miteinander aus. Doch da kommt es zu einem Unfall und Sybille verstirbt plötzlich. Durch dieses Ereignis ausgelöst, kommt in Marga eine alte Trauer wieder hoch und sie fängt an, Paul anonyme E-Mails zu schreiben.

Zuerst sind mir beim Lesen des Buches die liebevollen und dennoch realistisch gezeichneten Personen aufgefallen, die die Autorin Gabriela Groß erschafft. Sie sind Mitten aus dem Leben gegriffen. Dabei sind sie nicht eindimensional, sondern zeichnen sich sowohl durch gute als auch durch schlechte Eigenschaften aus. Sie treffen gute, aber auch schwer nachvollziehbare Entscheidungen, haben Ecken und Kanten und sind interessant. Die Personen im Buch reflektieren ihr Handeln und Sein und entwickeln sich dadurch beständig weiter. Das trifft besonders für die Hauptfigur Marga zu.

Beim Lesen ist mir schnell klargeworden, dass dies auch für die Autorin zutrifft. Denn das Buch steckt voller Lebensweisheiten. Diese zeichnen sich in erster Linie durch eine dem Leben und den Menschen zugewandte positive Einstellung aus. Wenn ihr die Möglichkeit bekommt, beispielsweise bei einer Lesung, mit der Autorin Gabriela Groß in Kontakt zu kommen, nutzt diese Gelegenheit. Es lohnt sich!

Wie es bei realitätsnahen Personen der Fall ist, treffen die handelnden Personen in diesem Buch nicht immer Entscheidungen, die ich nachvollziehen kann. Bei diesem Buch hat sich deshalb meine romantische Stimmung gegen Ende verabschiedet. Das Buch ist trotzdem ein Wohlfühlbuch, das von starken Frauen erzählt, von persönlicher Entwicklung und vom Abenteuer Leben.

Bewertung vom 15.05.2024
The Hike (MP3-Download)
Clarke, Lucy

The Hike (MP3-Download)


gut

Für mich eine Enttäuschung

Die vier Freundinnen Liz, Helena, Joni und Maggie verbringen einmal im Jahr einen gemeinsamen Urlaub. In diesem Jahr geht es zum Wandern nach Norwegen. Doch schon am ersten Tag der Wanderung brechen Konflikte zwischen den vier Frauen auf. Dazu kommen seltsame Begegnungen mit Einheimischen und Erzählungen um eine Frau, die vor einem Jahr zu einer Wanderung aufbrach und nie mehr wieder gesehen wurde.

Die Autorin Lucy Clarke stellt uns zu Beginn des Buches die vier Frauen ausführlich vor. Was macht sie aus, wo liegt Konfliktpotential und wie intensiv ist die Freundschaft des Kleeblattes? Diese Einführung hat mir sehr gut gefallen. Sie war kurzweilig und ich habe ein Gespür für die vier Freundinnen bekommen. Zudem konnte ich bereits erste Interna der Freundschaft verstehen: wer steht wem besonders nahe, wo gibt es Eifersüchteleien, wie eng ist die Verbundenheit wirklich.

Nachdem die Frauen mit ihrer Wanderung begonnen haben, wurde es schnell spannend. Erste Konflikte traten auf, geheimnisvolle Begegnungen fanden statt. Ich wollte unbedingt wissen, ob die Freundschaft die Wanderung übersteht. Gibt es wirklich eine Bedrohung von außen? Bringt das Wetter die Wanderinnen in Gefahr oder eine Person, die in der Gegend zuhause ist? Werden sie herausfinden, was vor einem Jahr passiert ist?

Leider habe ich mich bei „The Hike“ für das Hörbuch entschieden. Denn dies war für mich einer der seltenen Fälle, bei denen ich besser das Buch gewählt hätte. Schon von Anfang an hatte ich Probleme mit der weiblichen Sprecherin. Erst im Laufe des Hörbuchs habe ich gelesen, dass jede Figur ihre eigene Sprecherin hatte. Herausgehört habe ich das nicht. Zu ähnlich waren sich die weiblichen Stimmen und für mich alle nicht zu einem Thriller passend. Viel zu weich und dünn die Stimmen. Von Helena zum Beispiel habe ich eine resolute Stimme mit Biss erwartet, eher tief und volltönend. So habe ich mich eher durch das Hörbuch geschleppt und konnte mich nicht immer auf die einlullenden Stimmen konzentrieren. Jedes Mal, wenn der männliche Sprecher übernommen hat, habe ich aufgeatmet. Hier wäre aus meiner Sicht eine Sprecherin oder ein Sprecher für das komplette Buch die bessere Wahl gewesen. Vera Teltz oder Dietmar Wunder wären toll gewesen.

Aber auch die Geschichte hat mir zum Schluss immer weniger gefallen. Die Auflösung mochte ich nicht. Genauso wenig wie die Ereignisse bei dem Showdown. Manche Ereignisse sind für die Geschichte einfach unnötig und entsprechend enttäuscht war ich vom Ende des Hörbuchs.

Bewertung vom 15.05.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


sehr gut

Bitte löst euch von allen Vergleichen

Arthie und Jin führen ein luxuriöses Teehaus in Ettenias. Tagsüber kommen die Reichen der Stadt zum Tee trinken, nachts Vampire, um ihren Durst zu stillen. Eines Tages wird den beiden mitgeteilt, dass das Gebäude den Besitzer wechselt und sie ihr Teehaus aufgeben müssen. Doch die beiden werden ihr Geschäft nicht kampflos aufgeben. Als ihnen ein Fremder einen Deal anbietet, gehen sie darauf ein…

Es bleibt nicht aus, dass ich beim Lesen an Ketterdam gedacht habe. Die Stadt, die Leigh Bardugo in ihren Fantasyromanen zum Leben erweckt hat. Zumal der Knaur Verlag das Buch „A tempest of tea – Ein Hauch von Tee und Blut“ damit bewirbt. Wenn man sich jedoch darauf versteift, ist die Enttäuschung vorprogrammiert. Niemand schreibt wie Leigh Bardugo. Sie hat ihren ganz eigenen Stil. Mir hat es geholfen, mich einfach auf den ersten Band von A tempest of tea einzulassen.

Die Autorin Hafsah Faizal hat einen mitreißenden und lebendigen Schreibstil. Die meisten Figuren ihrer Erzählung sind mir sofort ans Herz gewachsen. Arthie ist clever, misstrauisch, sie ist analytisch und kann sehr gut planen. Jin ist mutig, verführerisch und ebenfalls misstrauisch. Es gibt jedoch noch weitere tolle Figuren. Sie alle wachsen und entwickeln sich weiter im Laufe der Geschichte.

Die Entwicklung der Geschichte ist eher leise, aber für mich trotzdem spannend. Es gab ein paar Wendungen, die ich nicht erwartet habe. Manches ist so eingetroffen, wie ich vermutet habe. Aber das ist auch nicht immer etwas Schlimmes.

Ich habe mich sehr wohl in und mit dem Buch gefühlt und bin schon sehr gespannt, was Arthie, Jin und ihre Verbündeten im zweiten Teil noch alles erwartet.

Bewertung vom 29.04.2024
Evas Rache / Paul Stainer Bd.4
Ziebula, Thomas

Evas Rache / Paul Stainer Bd.4


ausgezeichnet

Abwechslungsreich

Ein Vergewaltiger und Mörder treibt in Leipzig sein Unwesen. Eine Entführung entwickelt sich anders als von den Tätern gedacht. Ein Racheplan wird durchkreuzt. Derweil befindet sich Paul Stainer neben den Ermittlungen auch noch im Kampf mit seinen persönlichen Dämonen.

Nachdem die beiden Vorgänger „Abels Auferstehung“ und „Engel des Todes“ für mich Krimi-Highlights waren, hat mich der Beginn des Abschlussbandes „Evas Rache“ ein wenig enttäuscht. Wieder ein Frauenschänder und Frauenmörder, der nach dem ersten Weltkrieg sein Unwesen treibt. Doch schnell rutschte diese Ermittlung erst einmal neben den anderen Handlungssträngen in den Hintergrund. Das hat mich dann wiederum sehr beeindruckt. Der Autor Thomas ZIebula ist nicht auf den offensichtlichen Zug aufgesprungen, sondern hat andere Handlungsaspekte in den Vordergrund gestellt.

Zum Beispiel die reiche, aber naive Gattin eines Geschäftsmannes und Erfinders, der auf den ganz großen Ruhm hofft. Im Laufe der Geschichte entwickelt sich die Figur der Eva-Maria Dorn zu einer selbstbewussten, starken Frau, die ihr Geschick in die eigenen Hände nimmt und Verantwortung für sich und ihr Leben übernimmt. Für mich eine tolle Romanfigur.

Der zunehmende Nationalismus und das Aufkommen der NSDAP schwingen wie eine dunkle Wolke oft über dem Geschehen. Allein das Bewusstsein als Leserin, dass dieser fanatische Nationalismus die Welt für immer verändern wird, löst in mir großes Unbehagen aus. Immer wieder möchte ich den Figuren zurufen, dass sie sich mehr einsetzen sollen, damit es nicht so weit kommt. Natürlich ist mir klar, dass meine Wünsche vergebens sind. Aber die Situation lässt sich gut in die heutige Zeit übertragen und den Wunsch, dass wir dieses Mal hartnäckiger sind, um das Erstarken der Rechten zu verhindern.

Sehr schade finde ich, dass wir uns jetzt von Paul Stainer verabschieden müssen. Er ist eine facettenreiche und gebrochene Figur, die nicht aufgibt, sondern immer wieder darum kämpft, den Halt nicht zu verlieren. Ich mag ihn und hätte gerne noch viel mehr mit und über ihn gelesen.

Das Buch selbst ist sehr gut aufgebaut. Die verschiedenen Handlungsstränge lösen sich geschickt ab, sorgen für einen ständig steigenden Spannungsbogen, bis sich schließlich alles vereint. Die Auflösung hat mir super gefallen, lediglich eine Entwicklung hätte ich gerne anders erlebt. In der Konsequenz der Ereignisse ist sie jedoch besser gelöst, als in meinem Wunschdenken.

Der Autor Thomas Ziebula schafft es immer wieder, Geschichten spannend und stimmig zu erzählen, tolle Figuren zu schaffen und mich in seine Welt zu ziehen. Ich wünsche mir noch viele weitere Bücher des Autors.

Bewertung vom 11.04.2024
Der blaue Salamander
Ventura, Luca

Der blaue Salamander


gut

Ich hatte mir mehr versprochen

Mit „Der blaue Salamander“ entführt Luca Ventura uns bereits zum fünften Mal zu einem Kriminalfall auf die Insel Capri. Als Rosalinda ermordet im Beichtstuhl der Kirche gefunden wird, hat jede und jeder Einheimische sofort eine Meinung, warum sie ermordet wurde und wer der Täter ist. Denn Rosalinda war eine von ihnen.

Die Krimis des Autors leben vor allem durch das Lokalkolorit und das Ambiente der Insel. Im Mittelpunkt stehen der Inselpolizist Enrico Rizzi und seine Kollegin, die strafversetzte Polizistin Antonia Cirillo. Neben der Ermittlungsarbeit erfahren wir auch immer Details aus ihrem Privatleben. Doch genau darüber war ich dieses Mal enttäuscht. Wir haben zwar das eine oder andere Detail über Rizzi und Cirillo erfahren. Für meinen Geschmack jedoch viel zu wenig. Die privaten Probleme wurden eher nebenbei abgehandelt. Das führte dazu, dass ich mit den beiden dieses Mal gar nicht richtig warm werden konnte.

Ebenso enttäuscht war ich von der Ermittlungsarbeit der beiden. Denn auch diese war viel zu sehr in den Hintergrund gerückt. Sowohl, was die Ermittlungen vor Ort auf der Insel angeht als auch die Rivalität mit der Kriminalinspektion Neapels sind mir zu kurz gekommen.

Immer wieder hatte ich den Gedanken, dass das Buch vor sich hinplätscherte und weder Fleisch noch Fisch war. So rauschte der Inhalt an mir vorbei, ohne mich mitzuziehen. Das kann der Autor auf jeden Fall besser.

Bewertung vom 06.04.2024
Hunting Souls Bd.1 (MP3-Download)
Köpke, Tina

Hunting Souls Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

Hat mich gepackt

Katrina Smythe stammt aus einer Familie von Übernatürlichen. Ihre Eltern sind Vampire, die 16-jährige Schwester Lyn ist eine Junghexe, ihr Bruder ein Werwolf und Katrina ist seit einem Unfall vor einem Jahr eine Untote. Als die Familie Smythe neue Nachbarn erhält, entpuppen diese sich als Jäger, die Jagd auf Übernatürliche machen. Doch die Familie Walker wendet sich an die Smythe, weil sie die Hilfe der Übernatürlichen benötigt. Als würde das nicht schon genug Ärger bedeuten, werden Katrina und Tate, der Sohn der Walkers, aufgrund eines verpfuschten Fluchs aneinander gebunden und kommen sich viel näher als beiden lieb ist.

Zu Beginn fand ich den Erzählstil langatmig. Die Figuren und die Umgebung wurden sehr ausführlich eingeführt. Ich hatte schon die Befürchtung, dass es keine Wendungen und kein Tempo mehr geben wird. Doch dann nahm die Geschichte Fahrt auf und das Geschehen plätscherte zum Glück nicht mehr so vor sich hin. Spätestens mit dem verpfuschten Fluch kam Bewegung in die Ereignisse.

Es gibt ein paar sehr schöne Szenen zwischen Tate und Katrina. Manchmal hat mich ihr Miteinander an „Twilight“ erinnert. Die Stimmung bei einem Ausflug war ähnlich, die Chemie zwischen den Protagonisten auch teilweise. Das habe ich aber nicht als Nachteil empfunden.

Da es sowohl Kapitel aus Katrinas als auch aus Tates Sicht gibt, konnte ich mir ein hinreichendes Bild von beiden Figuren machen. Das finde ich sehr wichtig, um ein Gefühl für die Hauptpersonen zu bekommen. Und das ist der Autorin gut gelungen. Besonders Tate ist mir im Laufe des Hörbuchs immer mehr ans Herz gewachsen. Er entwickelt sich unglaublich und steht für das ein, woran er glaubt. Dazu kommt, dass er sehr empathisch und aufmerksam ist.

Mit Rebecca Veil und Louis Friedemann Thiele hat der Argon Verlag sich für sehr gute Sprecher entschieden. Sie haben angenehme Stimmen und schaffen es perfekt, den Figuren Leben einzuhauchen.

Ich freue mich schon auf Band 2 und hoffe, wir müssen nicht lange auf die Fortsetzung warten. Zumal Band 1 mit einem fiesen Cliffhanger endet.

Bewertung vom 29.03.2024
Queen of Fashion - Für ihre Mode wird Vivienne Westwood gefeiert, doch sie will die Welt verändern (MP3-Download)
Holden, Stephanie

Queen of Fashion - Für ihre Mode wird Vivienne Westwood gefeiert, doch sie will die Welt verändern (MP3-Download)


ausgezeichnet

Macht neugierig auf die Person hinter der Geschichte

Die Autorin Stephanie Holden beschreibt in ihrem Roman „Queen of Fashion“ das Leben und Wirken von Vivienne Westwood. Sie hat dabei den Schwerpunkt auf die Anfänge von Westwood als Designerin gelegt. Wir erleben ihre gemeinsamen Jahre mit Malcolm McLaren. Wie er sie inspiriert hat, aber auch die Zeit danach, in der sie ihre eigene Kreativität entwickelt und zu DER Vivienne Westwood wird.

In diesem Buch wird Vivienne Westwood als Freigeist dargestellt. Sie ist sehr mutig, kreativ und optimistisch. Stets versucht sie ihren Weg zu gehen und sich dabei nicht von Normen, Menschen oder Vorurteilen einengen zu lassen. Allerdings ist sie auch sehr gutgläubig, geradezu naiv. Immer glaubt sie an das Gute im Menschen und wird dabei wiederholt ausgenutzt. Doch sie geht ihren Weg und der Erfolg gibt ihr langfristig Recht.

Natürlich sagte mir der Name Vivienne Westwood etwas. Sofort hatte ich das Bild einer Frau mit karottenrotem Haar vor meinem inneren Auge und wilde Kreationen, die nicht immer als Alltagskleidung taugten. Dieses Buch hat meine Neugierde sowohl auf die Person Vivienne Westwood als auch auf ihren Look, die außergewöhnlichen Kreationen, die Ideen hinter den Entwürfen und die tollen Modelle geweckt. Genauso, wie ich mich intensiver mit den Vorstellungen von Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Umweltengagement der Künstlerin beschäftigen werde.

Gelesen wird das Hörbuch von Kaja Sesterhenn. Sie passte für mich zur Person Vivien Westwood wie die Faust aufs Auge mit ihrer ausdrucksstarken Stimme, die sich oft amüsiert oder übersprudelnd anhörte. Dadurch hat sie den gezeichneten Charakter noch unterstrichen und mir ein wahres Hörerlebnis beschert.

Bewertung vom 24.03.2024
Trophäe
Schoeters, Gaea

Trophäe


sehr gut

Beeindruckend

Hunter White ist weiß, Amerikaner, kann sich für Geld alles kaufen. Seine Leidenschaft ist die Jagd. Als er die Gelegenheit hat, eine Lizenz zum Abschuss eines Nashorns in Afrika zu erwerben, geht ein Traum für ihn in Erfüllung. Endlich kann er die Big Five vollmachen. Doch dann kommt alles anders als er gedacht hat.

Gaea Schoeters ist eine Autorin, wie sie mir nur selten begegnet und ich lese sehr viel. Ihr Buch „Trophäe“ umfasst lediglich 256 Seiten. Doch ihr Erzählstil ist so dicht und komprimiert, dabei jedoch so umfangreich, dass sie es schafft, in wenigen Sätzen eine ganze Welt vor meinem Auge entstehen zu lassen. Ihre Beschreibungen, wie Hunter White, der Jagdleiter und Berufsjäger Van Heeren sowie die Spurenleser, der Fährte des Nashorns durch das Gelände folgen, lässt Bilder von Afrika wie in einem Film in meinem Kopf entstehen. Das hat mich unglaublich beeindruckt.

Allerdings fordert der Schreibstil vom Lesenden auch viel. Da die Autorin viele Gedankengänge und Geschehnisse in wenig Seiten packt, habe ich das Buch oft nach 20 Seiten, die sich angefühlt haben wie 200, zur Seite legen müssen, um mich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen und ihn zu verarbeiten.

Die zweite Sache, die mich an diesem Buch beeindruckt hat, ist, dass die Autorin es schafft, dass ich meine Meinung hinterfrage und über ihre Argumente nachdenke. Eigentlich habe ich eine feste und wie ich finde, wohlbegründete Meinung, was die Jagd auf Tiere aus reinem Vergnügen am Jagen betrifft. Doch Hunter White ist von seiner Leidenschaft dermaßen überzeugt und sich zudem sicher, dass er damit einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leistet, dass seine Ansichten auf den ersten Blick durchaus vernünftig scheinen.

Die ersten Zweidrittel des Buches haben mich gefesselt und geradezu umgehauen vor Begeisterung. Das letzte Drittel hat mich hingegen enttäuscht. Der Schreibstil der Autorin wirkte mir zu unklar, die Beschreibungen waren nicht eindeutig einzuordnen und das Ende zu sehr vom Zufall geprägt.

Nichtsdestotrotz ist „Trophäe“ ein Buch, das ich wärmstens empfehlen kann.