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sommerlese
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Zu meinen Hobbies gehört Lesen einfach dazu. Meine Rezensionen erscheinen auch auf meinem Blog. Schaut doch bei Interesse mal rein! https://sommerlese.blogspot.com/
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Insgesamt 2610 Bewertungen
Bewertung vom 26.11.2024
Das Geheimnis der Weihnachtskiste
Ahland, Lisa

Das Geheimnis der Weihnachtskiste


sehr gut

Lisa Ahlands Roman Das Geheimnis der Weihnachtskiste erscheint im Goldmann Verlag.

Kurz vor Weihnachten bekommt Rike, geschiedene Mutter von Zwillingen, von ihrer Mutter Vally die Nachricht, dass sie ihr Haus in Husum verkaufen wird. Rike kann es kaum glauben, denn an diesem Ort hängen ihre Kindheitserinnerungen. Statt mit ihren Kindern gemütlich die Adventszeit zu verbringen, lässt sie sie bei ihrem Vater und fährt nach Husum, um Vally beim Ausräumen des Hauses zu helfen. Leider ist Vally nicht nur unorganisiert, sondern auch noch ein Weihnachtsgrinch. Daher freut sich Rike über ihre Zeit als Aushilfe im Husumer Weihnachtsmuseum. Dort stößt sie auf eine geheimnisvolle Weihnachtskiste und sie trifft auch ihren alten Jugendfreund Jasper wieder.

Wer sich in der Vorweihnachtszeit mit einer berührenden Weihnachtsgeschichte auf das Fest einstimmen möchte, findet hier die passende Atmosphäre mit Racletteduft, Gebäck und jeder Menge Tannenbaumschmuck. Ich fand es toll und interessant, dass die Legende um die Gurke als Weihnachtsschmuck aufgeklärt wird.

Im winterlichen Husum räumt Rike nicht nur den Hausrat ihrer Mutter in Kisten, sie entdeckt auch ein Geheimnis, das ihre Mutter ihr bisher verheimlicht hat. Hängt damit die Abneigung Vallys für Weihnachten zusammen? Bei ihrer Arbeit im Weihnachtsmuseum kann Rike ihrer Liebe für Weihnachtsdinge frönen, sie findet alte Freunde wieder und besucht mit Jasper ein plattdeutsches Scheunentheater. All das wird so unterhaltsam geschildert, als ob man selbst dabei ist.Lisa Ahland beschreibt ihre Figuren sehr sympathisch, natürlich und glaubhaft und man kann sich gut in Rike hinein denken. Der eingängige Erzählstil erscheint lebensnah und lässt automatisch weihnachtliche Vorfreude aufkommen, die besonders im Weihnachtsmuseum mit seinem Baumschmuck und weiteren vielen Details auflebt.
Passend zur Gegend wird auch ein wenig Platt gesprochen und beim Besuch eines Weihnachtsmarktes bekommt man Appetit auf Glühwein und gebrannte Mandeln. Die Liebesgeschichte ist nicht so vordergründig, es geht mehr um Vallys Geheimnis und warum sie eigentlich nie etwas über ihre Verwandten erzählt hat.

Diese Geschichte hat mich berührt, weil sie wichtige Themen um Familie, weihnachtliche Traditionen und das Gefühl von Zusammengehörigkeit und weihnachtlicher Magie verströmt. Für alle Leser:innen, die so richtig viel weihnachtliches Flair genießen wollen, bringt dieser Roman eine besinnliche und herzerwärmende Stimmung mit.

Bewertung vom 25.11.2024
Totholz / Kreuthner und Wallner Bd.11
Föhr, Andreas

Totholz / Kreuthner und Wallner Bd.11


gut

Leider nicht so überzeugend wie andere Bände der Reihe!
Totholz von Andreas Föhr ist der 11. Band der Krimireihe um Wallner & Kreuthner und erscheint im Knaur Verlag.

PHM Leonhardt Kreuthner ist wütend, seine Schwarzbrennerei bekommt Konkurenz durch eine Frau, dadurch werden seine illegalen Einnahmen erheblich dezimiert und dann mischt man ihm heimlich auch noch Buttersäure in den Schnaps. Kreuthner sinnt auf Rache und beschießt gemeinsam mit Wallners 93-jährigem Großvater Manfred die fremde Destille mit einer antiken Kanone.

Durch eine Zeugenaussage der Schwarzbrennerin Pippa wird eine verscharrte Leiche im Wald entdeckt, doch von dem Toten kennt man weder Namen noch weiß man, ob er überhaupt bei einem Kapitaldelikt verstorben ist. Die Autopsie stellt einen Motoradunfall fest. Aber wer vergräbt denn einen verunfallten Motoradfahrer im Wald? Kommissar Clemens Wallner beginnt mit seinen Ermittlungen und kurz darauf ist Pippa verschwunden.

Im 11. Fall für die Ermittler Wallner & Kreuthner konnte mich die Erzählweise noch am meisten überzeugen, ansonsten ist das Buch für mich bisher der schwächste Band der Reihe.

Wallner widmet sich dem Leichenfund, während sich Kreuthner lieber mit illegalen Dingen beschäftigt. Diese Aktionen fand ich immer ganz originell und unterhaltsam, aber dieses Mal war mir sein Verhalten einfach zu übertrieben. Die Geschichte wurde mit der Zeit immer verworrener und driftete ins Chaotische ab. Bei Wallner gab es jede Menge Verdächtige, aber irgendwie keine brauchbare Spur.

Bisher mochte ich die Krimireihe sehr, weil mir die Figuren und die unterhaltsame Handlung gefallen und die Bücher sehr humorvoll geschrieben sind. Ich mag die Hauptfiguren Wallner, Kreuthner und den verschrobenen Manfred, aber in diesem Roman wurde es mir doch zu bunt. Da brennt der Kreuthner seinen Schnaps schwarz, das kann ich so noch hinnehmen. Aber was man keinem glaubhaften Polizeibeamten zutraut und was mich deshalb auch gestört hat, ist der Kanonen-Angriff auf Pippas Schwarzbrennerei. Insgesamt war mir die Fülle an Gesetzeswidrigkeiten wie Mord, Betrug, Erpressung und Entführung ein wenig too much und die Figuren waren irgendwie alle etwas durchgeknallt.

Die Story zog sich insgesamt ziemlich in die Länge und bei den Tatverdächtigen gibt es einfach zu viele Wendungen, die mir beim Mitraten den Spaß verdarben.

Dieser Band konnte mich leider nicht fesseln und ich habe an diesem Krimi auch sehr lange gelesen.

Bewertung vom 23.11.2024
Die Tote trug Diamanten / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.4
Bennett, S J

Die Tote trug Diamanten / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.4


ausgezeichnet

Raffiniert gestrickter Krimi - für mich der Beste der Reihe!
Im Knaur Verlag erscheint der 4. Teil der Krimireihe "Die Queen ermittelt" mit dem Titel "Die Tote trug Diamanten" von S J Bennett.

London 1957: Der skandalöse Mordfall an einer erdrosselten Escort-Dame in der Nähe des Buckingham Palace erregt das Aufsehen der Öffentlichkeit. Man munkelt, auch die High Society sei in den Fall involviert. Die Tote war nur in Unterwäsche gekleidet und trug auf dem Kopf eine kostbare Tiara auf dem Kopf und an ihrer Seite lag ein strangulierter Mann.

Pikantes Detail an dem Fall ist, zur Mordzeit traf sich in dem Haus eine illustre Runde von Herren aus der High Society Londons und auch Prinz Philip war in dieser Nacht in der Nähe. Sein Alibi macht der Queen Sorgen, denn er war in der Nacht nicht in seinem Bett. Um Licht in diese heikle Angelegenheit zu bringen, benötigt Elizabeth eine Hilfe, die öffentlich für sie agieren soll. Sie stösst auf die engagierte und vertrauenswürdige Typistin Joan, die für sie die geheimen Ermittlungen diskret führen soll.

Dieser Fall führt zurück ins Jahr 1957, die junge Queen absolviert die ersten Amtsgeschäfte ihrer Regentschaft und unternimmt Staatsbesuche nach Frankreich und Amerika, um die diplomatischen Beziehungen zwischen den Ländern zu intensivieren. Ihre Kinder sind noch klein, die Trennung von ihnen fällt Elizabeth immer wieder schwer, auch wenn sie weiß, dass sich die Angestellten und ihre Mutter, Queen Mum um sich kümmern. Aber noch mehr macht ihr zu schaffen, dass ein Maulwurf in ihren eigenen Reihen agieren könnte und wie weiß, dass Prinz Philips Alibi in dem Mordfall mit dem Escort-Mädchen nicht stimmt. Unter diesem persönlichen Interesse setzt sie die vertrauenswürdige Joan auf den Fall an, um die offenen Fragen nicht persönlich klären zu müssen.

Die Mordsituation ist heikel, der Fall lässt viele Fragen offen und Elizabeth ist besonders interessiert, weil auch Prinz Philip irgendwie in den Fall verstrickt ist. Wir lernen Joan kennen, die von den Herren in Elizabeths Büro angefeindet wird. Dank ihr bekommt die Queen Informationen rund um die Tat und setzt die einzelnen Puzzleteile geschickt zusammen und findet am Ende auch den Täter.


S J Bennetts wunderbar flüssiger Erzählstil führt gut durch die Handlung und lässt uns an der interessanten Ermittlung des Falls teilhaben. Besondere Erwähnung verdienen meiner Meinung nach die intelligenten und den Personen und ihrem Umfeld angemessenen Dialoge.



Sehr lebendig und von der Charakterzeichnung her absolut glaubhaft werden familiäre Gespräche geführt, die die Queen mit ihrem Ehemann Prinz Philip, mit ihrer Mutter und Schwester, sowie mit Angestellten und Vertrauten führt. Dadurch erfährt man Details aus dem Leben am Hofe und entdeckt, das auch unter engsten Vertrauten Intrigen und eigene Interessen die Menschen umtreiben.

Joan arbeitet im Schreibbüro der Queen, damit ist sie eigentlich unterfordert, denn im Krieg war sie für den Geheimdienst aktiv und nimmt gerne die Gelegenheit an, als die Queen ihr die neue Aufgabe anbietet.

Die undurchsichtige Situation der Herrenrunde und die Beteiligung des MI5 hat mich den ganzen Krimi über beschäftigt und es ist schwierig, die Figuren zu durchschauen. Aus der Erzählung geht hervor, wie sich die Queen immer mehr an ihre öffentlichen Aufgaben heran wagt und dabei ihre Rolle als Mutter immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird. Zu ihren Empfängen trägt sie Juwelen und teure Designerroben, die die Autorin auch bildhaft beschreibt.

Sehr aufschlussreich baut die Autorin das Zeitgeschehen mit in die Geschichte ein und lässt die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse sichtbar werden. Und sie lässt ihre Leser gemeinsam mit der Queen einen Auftritt der Jazz-Größe Duke Ellington miterleben, den die Queen zeitlebens gern gehört hat.

In diesem raffiniert gestrickten Krimi entwickelt sich eine spannende Suche nach dem Täter und ganz nebenbei erhält man Einblick in das royale Leben der jungen Queen. Für mich der beste Band der Reihe!

Bewertung vom 21.11.2024
Aber nach drei Strophen ist Schluss! / Online-Omi Bd.20
Bergmann, Renate

Aber nach drei Strophen ist Schluss! / Online-Omi Bd.20


ausgezeichnet

Ein humorvoller und weihnachtlicher Spaß mit Renate und Co!
Im Rowohlt Verlag erscheint der weihnachtliche Renate Bergmann-Band "Aber nach drei Strophen ist Schluss!", der Autor ist Torsten Rohde.

Auf die gemütliche Weihnachtszeit freut sich Renate immer besonders, doch dann verläuft diese Zeit trotz »Sissi« und echter Nordmanntanne gar nicht wie erwartet. Das Chaos bricht herein und Renate bemüht sich, es allen recht zu machen und rettet am Ende das Weihnachtsfest auf ihre ureigene liebenswerte Weise. Von diesem Fest wird die Nachbarschaft noch lange erzählen.

"Eine Nordmanntanne von Fichten-Schorsch ist der Pudel unter den Weihnachtsbäumen, sie haart... ähm, nadelt nicht. " Zitat 166

Renate Bergmann genießt den Spätsommer und beginnt bereits jetzt mit den Vorbereitungen und Überlegungen für Weihnachten, denn das soll wie immer ein wunderschönes Fest werden, bei dem sich alle wohl fühlen können.

Wie am Schnürchen erzählt sie wunderbar, fast ohne Punkt und Komma,was in ihrem Alltag alles passiert oder schief geht, das betrifft besonders die aktuelle Sanierung ihres Wohnblocks, die ihr in der Vorweihnachtszeit so gar nicht passt.

Während das Baustellenchaos tobt, putzt Renate die Wohnung, denkt sie an vergangene Weihnachtsfeste, lässt Lebensweisheiten einfließen und sinniert darüber, was die Nachbarn, Freunde und Verwandten alle so machen, welche Geschenke sie besorgt und was für sie unbedingt zu einem schönen Fest dazu gehört (geschmückter Tannenbaum und Buttercremetorte). Besonders lustig fand ich ihre Gedanken rund um den "Slow-Cooker" für Ariane.

Wie gewohnt, schweift Renate beim Erzählen gern mal ab, doch genau das macht für mich den besonderen Reiz des Buches aus. Denn Renate hat schon viel erlebt, vier Männer überlebt und gibt gern ihren Senf zu allem Möglichen ab. Das macht sie aber auf eine so liebenswerte Art und Weise und mit einem trockenen Humor, der mich bei jedem ihrer Bücher wieder begeistert und immer wieder lachen lässt. Von den negativen Seiten des Lebens lässt sich Renate nicht unterkriegen. Viel mehr freut sie sich auf das traditionelle Holen des Weihnachtsbaums mit Ilse und Kurt in ihrem "Koyota" und auf die große Weihnachtsbackaktion mit Freundin Gertrud. Es ist immer wieder ein Vergnügen, wie Torsten Rohde auch diesen Nebenfiguren Leben einhaucht und sie mit Witz beschreibt.

Die Sanierung der Wohnungen machen auch den Nachbarn zu schaffen, nicht nur der viele Dreck und die Dauerbaustelle sind ärgerlich, die Arbeiten gehen einfach nicht so recht voran. Aber Renate weiß sich die Arbeiter gefügig zu machen, besonders Herr Bogdan kann ihrer schmackhaften Hausmannskost nicht widerstehen und schafft arbeitstechnisch so manches Hindernis aus dem Weg.

Am Ende findet das Weihnachtsfest schliesslich ganz anders statt, als es sich Renate ausgemalt hat, doch es wird ein Fest, bei dem alle glücklich sind, die Gemeinschaft genießen und das Leben feiern.

Dieser vorweihnachtliche Roman ist humorvoll, chaotisch und durch Renates ureigenste Art einfach wieder nur liebenswert und gut zu lesen. Dieses Mal erleben wir den Zauber der Weihnacht, denn Renate rettet mit unnachahmlicher Herzlichkeit das Weihnachtsfest. Ich hätte am liebsten sofort dort mitgefeiert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2024
Kakadu und Kolibri fahren eine Runde ... Ski!
Frixe, Katja

Kakadu und Kolibri fahren eine Runde ... Ski!


sehr gut

Reimend durch die Vorweihnachtszeit
Im Carlsen Kinderbuch Verlag erscheint das Bilderbuch aus Hartpappe "Kakadu und Kolibri fahren eine Runde ... Ski!" von Katja Frixe mit Illustrationen von Juliane Zickelbein. Das Buch richtet sich an die Altersklasse ab zwei Jahren.

Es ist Winter und die Landschaft ist von Schnee bedeckt, was für eine weiße Pracht! Das lockt die Tiere nach draußen uns sie spielen vergnügt eine Schneeballschlacht oder fahren Ski. Sie freuen sich auf die Vorweihnachtszeit und natürlich auf das große Fest.

Kinder lieben Reime und raten gerne mit! In diesem tollen Buch lernen sie viele Tiere kennen und können sich mit beim Reimen üben. Die bunten Bilder und lustig gekleideten Tierfiguren kann man sich immer wieder anschauen und ständig neue Details entdecken, welche die Kinder suchen und worüber man mit ihnen sprechen kann. Durch diese Interaktion wird das Sprachvermögen geübt, was in Verbindung mit den tierischen Akteuren Spaß macht.

Die Handlung spielt im Winter, alles ist verschneit und die Tiere tummeln sich im Schnee. Was haben denn die Kinder alles schon im Schnee unternommen. Die bunten Bilder bieten die Möglichkeit zum Austausch. Und da es auf Weihnacht zu geht, passt dieses Buch besonders gut in die Vorweihnachtszeit hinein und man kann mit den Kindern ins Gespräch kommen, was sie so alles unternehmen oder worauf sie sich freuen.

Die stabile Hartpappe ist robust und durch Kinderhände nicht so schnell kaputt zu kriegen. Beim Vorlesen kommen die spaßigen Reime gut an und die Kinder bekommen ein Gefühl für Reimmuster. Hat man das Buch bereits mehrfach vorgelesen, wissen die Kinder schon von allein, wie die Reime enden. So wird Sprachverständnis vermittelt und der Wortschatz erweitert.

Beim ersten Vorlesen hat uns etwas irritiert, dass die Anordnung der Bilder auf den Seiten auch mal die Richtung wechseln, sodass man das Buch hochkant ansehen muss. Durch die Reimwörter ist die Seitenausrichtung aber schnell gelöst.

Ein witziges Spaß-Buch zum Mitraten, Reimen und Entdecken für Kleinkinder! Bietet sich besonders in der Vorweihnachtszeit an und fördert die Sprachwicklung!

Bewertung vom 17.11.2024
Coco Chanel
Hess, Megan

Coco Chanel


ausgezeichnet

Ein echter Eyecatcher als Coffee Table Book!
Unter dem Titel Coco Chanel - Die zauberhafte Welt der Stilikone erscheint von Megan Hess eine bebilderte Biografie im Prestel Verlag.

Gabrielle, genannt Coco Chanel ist ein Phänomen. Sie kam als uneheliches Kind erst ins Waisenhaus, dann ins Kloster und entwickelte sich zu einer der unabhängigsten, erfolg- und einflussreichsten Frauen des letzten Jahrhunderts. Sie prägte die Mode wie keine Andere, denn sie ermöglichte den Frauen mit ihren gradlinigen Schnitten ungeahnte Bewegungsfreiheit. Ihre Mode wurde in Europa und in Amerika berühmt, weil sie den Frauen mit der Kleidung Selbstbewusstsein und ein emanzipiertes Frauenbild ermöglichte. Sie selbst war ihre beste Werbung und revolutionierte die Mode durch zeitlosen Chic.

Das weiß-schwarze Cover des edel aufgemachten Buches ist mit Goldfolie verziert und besitzt einen goldenen Farbschnitt. Mit diesem Auftritt ist es ein echter Eyecatcher als Coffee Table Book!

Megan Hess präsentiert uns mit ihren wunderschönen Bildern Coco und ihre Mode, sie zeigt Abbildungen von Flakons, Kosmetik und Accessoires der Marke Chanel. Die eingeschobenen Texte informieren über Stationen aus Cocos Leben und ihren Werdegang als Designerin. Eingestreute Zitate sorgen für einen Eindruck von der Ideologie und Überzeugung, die Coco zelebrierte und lebte.

"STIL, welch eine Wissenschaft! SCHÖNHEIT, welch eine Waffe! BESCHEIDENHEIT, was für eine Eleganz!" Zitat Seite 182

Die Modeikone sorgte für die Beseitigung der Korsetts und setzte damit ein Zeichen für die Befreiung der Frau. Ihre Kostüme (in Tweed) und Kleider waren elegant, bequem und dennoch voller Eleganz und körperlicher Reize und diese Mode wurde von berühmten Frauen wie Greta Garbo, Gloria Swanson, Grace Kelly, Jackie Kennedy und Liz Taylor getragen, die dazu die legendären Taschen, Schuhe und Perlenketten kombinierten.

Coco Chanel hat im letzten Jahrhundert maßgeblich den Bereich der Mode geprägt, sie sorgte für Bewegungsfreiheit, entsorgte das Korsett und machte Ringelshirts, Matrosenhosen, das Kleine Schwarze und ihre legendären Tweed-Kostüme berühmt. Sie war eine Vorreiterin der Emanzipation durch ihre modische Revolution. Nach ihrem Tod 1971 übernahm u.a. Balenciaga die Leitung der Haute-Couture-Abteilung, bis Karl Lagerfeld 1983 dann das Ruder übernahm und das Modehaus zu weiterem Ruhm brachte.

Diese edel aufgemachte und wunderschön illustrierte Biografie ist ein echtes Schmuckstück! Sie prägt ein eindrucksvolles Bild dieser besonderen Persönlichkeit und die abgebildeten Kleidungsstücke zeigen die zeitlose Eleganz und das besondere Stilempfinden der Modeikone Coco Chanel. Einfach wunderbar und als Coffee Table Book für Modebegeisterte zu empfehlen!

Bewertung vom 16.11.2024
Auf das Leben!
Ackstaller, Susanne

Auf das Leben!


sehr gut

Lebe dein persönliches Glück!

Wie können Frauen ab fünfzig ihr Leben gestalten, um möglichst viel Glück, Zufriedenheit und Lebensfreude zu genießen? Es gibt immer noch unerfüllte Wünsche und Ziele, manchmal muss man sein Leben neu gestalten, damit genügend Platz für das persönliche Glück bleibt. Susanne Ackstaller stellt eine Auswahl von interessanten Frauen vor, die ihr Antworten und Erklärungen für das eigene Glück geben und dabei Einblick in ihr Leben gewähren.

"Mein Plan für den Ruhestand: das Leben jeden Tag aus vollem Herzen und mit allen Sinnen genießen." Zitat Irit Eser Seite 154

In diesem Lifestyleratgeber stellen sich siebzehn Frauen vor, die beweisen, dass sie mit ihrem Leben ab 50 noch viel anfangen oder neu starten können. Die Lebenswünsche und Motive sind breit gestreut, manchmal gibt eine Trennung oder ein Schicksalsschlag den Ausschlag, um sich selbst noch einmal zu beweisen oder endlich das zu tun, was man schon immer gerne machen wollte, wozu sich bisher aber nie die Gelegenheit ergab oder einfach die Zeit fehlte.

Teilweise haben sich die Frauen nachdem ihre Kinder aus dem Haus sind, neue Tätigkeiten gesucht oder ihr Hobby bzw. ihre Berufung zu einem neuen Lebensinhalt gemacht. Eine Frau engagiert sich ehrenamtlich in einem Hospiz und erzählt, wie sehr sie diese Aufgabe erfüllt. Eine andere Frau zieht mit ihrem Mann in ein anderes Bundesland und lebt auf einem Bauernhof. Eine fünfzehnfache Großmutter mit silbernen Haaren arbeitet als Model und eine Frau liebt ihre Arbeit als Modeverkäuferin für große Größen. Ob Krankheiten der Auslöser sind, oder einfach nur der Wunsch mal etwas anderes zu machen. Diese Frauen versprühen Lebensfreude und zeigen, wie man sich von negativen Gedanken lösen kann.

Zwischen den einzelnen Berichten der Frauen gibt Susanne Ackstaller in ihren Kolumnen gedankliche Impulse zu Themen wie Aussehen, Träume, Gesundheit, Mode, Wechseljahre, Work-Life-Balance u.a. Dabei gibt sie unterschiedliche Tipps (roter Lippenstift) und Impulse (Aufhören zu hadern), denen man durch die humorvolle Erzählweise gut folgen kann.

Was Menschen glücklich macht, ist immer eine Frage der Sichtweise. Ich habe mich durch die Geschichten und persönlichen Berichte gelesen und die vielen Lebenswege interessiert verfolgt. Zu meinem Erstaunen gibt es auch einen Beitrag über die Schriftstellerin Lisa Graf. Sie hat sich erst spät ihren Traum vom Schreiben verwirklicht und damit auch noch großen Erfolg. Zufälligerweise habe ich von ihr aktuell den Roman Sprüngli & Lindt gelesen.

Besonders interessant finde ich die vielen persönlichen Leseempfehlungen der Frauen, die mit kurzem Abriss beschrieben werden.

Für mich ist das Buch mehr Impulsgeber als Lifestyleratgeber, denn für unser eigenes Glück sind wir selbst zuständig. Alle Frauen ab fünfzig, die mit ihrem persönlichen Glück hadern, sollten sich die Lebensbeispiele der Frauen näher ansehen!

Bewertung vom 15.11.2024
Lindt & Sprüngli Bd.1
Graf, Lisa

Lindt & Sprüngli Bd.1


sehr gut

Der Traum von Schokolade
Im Penguin Verlag erscheint mit Zwei Familien, eine Leidenschaft der Auftaktband der Lindt & Sprüngli - Reihe von Lisa Graf-Riemann.

Zürich 1826: Der kleiner Rudolf Sprüngli hat Sorge um seine schwerkranke Mutter und kauft von seinem Erspanrten als Heilmittel eine Art Schokolade beim hilfsbereiten Apotheker Flückiger. Als seine Hoffnungen setzt er in dieses Wundermittel und siehe da - seine Mutter wird wieder gesund und in Rudolf wird der Wunsch erweckt, eines Tages echte Schokolade herstellen zu können. Als Rudolf längst erwachsen ist, möchte er seine große Liebe Katharina heiraten, doch familiäre und politische Gründe stehen gegen diese Bezeihung. Rudolf lässt sich davon aber nicht unterkriegen und geht weiter seinen Weg und träumt weiter von seinem Wunsch einer eigenen »Confiserie Sprüngli«. Doch zunächst gilt es die Herstellung von Pralinen und Schokolade zu perfektionieren und auch die Schwierigkeiten der hohen Kosten von Kakaobohnen zu überwinden.

Im ersten Band der Reihe zeigt uns Lisa Graf eine gut recherchierte Geschichte, die sich mit der Familie Sprüngli und der Weiterentwicklung ihrer Firma beschäftigt und uns die Personen lebendig und mit allen Höhen und Tiefen ihres Lebens nachvollziehbar näher bringt.

Rudolf Sprüngli wird wie sein Vater David Zuckerbäcker, aber weil David sein ambitioniertes Vorhaben der Schokoladenherstellung nicht teilt, geht Rudolf nach der Lehre auf Wanderschaft in die Westschweiz. Seit seiner Kindheit hegt er den Wunsch, Schokolade herstellen zu können und der erste Chocolatier von Zürich zu werden. Diese Kunst erlernt er bei Chocolatier François-Louis Cailler und kehrt erst nach Zürich zurück, als sein Vater die Konditorei Vogel kauft und daraus einen Familienbetrieb macht.

Ich wurde schnell eingefangen von der Geschichte und habe das Leben der Protagonisten in der Zeit von 1826 bis 1863 interessiert mitverfolgt. Auf ansprechende Weise stellt uns Lisa Graf die Schauplätze vor, lässt uns in die belebte Marktgasse in Zürich blicken und erzählt aus der Sicht ihrer vielzähligen Charaktere die Entwicklung der Familie Sprüngli und ihrer Chocolaterie. Der eingestreute Schweizerdeutsche Dialekt sorgt für die passende Atmosphäre, die wichtigsten Begriffe werden im Anhang näher erklärt.


Seine spätere Frau Katharina liebt Rudolf seit seiner Kindheit, aber sie müssen einige Hürden nehmen bis sie zusammen kommen. Als Tochter des Feuerwächters und Instrumentenbauers Kaspar Ammann bekommt man interessante Informationen über die Funktion der Feuertürme mit den im Notfall zu läutenden Glocken. Anschaulich schildert Lisa Grad die schlechten Zustände in den Fabriken, aber auch technische Fortschritte, wie die Entwicklung der Dampfschifffahrt und die Entstehung der Eisenbahnlinien. Die Lebensumstände der ärmeren Bürger werden aufgezeigt, vor allem die Folgen der Cholera-Epidemie setzt den Menschen stark zu. So bekommt man einen ernüchternden Einblick in die Lebensbedingungen der hart arbeitenden Menschen und erlebt aus unterschiedlichen Perspektiven die weibliche Sicht auf das Leben durch die Frauen und Töchter der Familie Sprüngli.

Der Auftaktband der Reihe bringt uns auf anschauliche Weise das gesellschaftliche Leben in dieser Zeit und auch die Entwicklung der Schokoladenherstellung näher. Auf die Fortsetzung der Geschichte bin ich schon sehr gespannt.

Bewertung vom 12.11.2024
Wer hat von meinem Keks genascht?
Astner, Lucy

Wer hat von meinem Keks genascht?


sehr gut

Eine lustige Spurensuche
Im Baumhaus Verlag erscheint das Bilderbuch Wer hat von meinem Keks genascht? von Lucy Astner mit Illustrationen von Nadine Y. Resch. Es ist für Kindergartenalter ab vier Jahren geeignet.


Der Igel ist aus seinem Winterschlaf erwachtund findet vor seiner Tür einen dicken, runden Keks, der zum Anbeißen aussieht. Obwohl er furchtbar hungrig ist, besinnt er sich auf seine Manieren und holt sich eine Serviette. Er kehrt zurück und entdeckt, dass in der Zwischenzeit jemand bei dem Keks angebissen hat.

Igel ist sauer und marschiert mit dem Keks los, um den Keksbeißer zu finden. Er trifft das Eichhörnchen, das die Vorwürfe von sich weist und mit einem Biss in den Keks ihren persönlichen Abdruck hinterlässt. Das sieht ganz anders aus als der erst Abdruck. Der Maulwurf kommt Igel verdächtig vor, doch dieser beweist mit einem Biss in den Keks seine Unschuld. So geht es weiter, es dürfen noch Haselmaus-, Frosch- und Specht einmal herzhaft zubeißen. Dabei wird der Keks immer kleiner und Igel geht wieder enttäuscht nach Hause.

Die Geschichte wird kindgerecht mit kurzen und einfachen Textzeilen erzählt, die liebenswerten Illustrationen bilden eine gute Ergänzung und zeigen die Vorgänge auf wunderbare Weise. Die einzelnen Tierarten sind gut erkennbar und wirken sehr niedlich. Die Bilder sind ein echter Blickfang für Kinder.

Die Geschichte startet mit einem Keksrezept zum Nachbacken und die Suche nach dem heimlichen "Beißer" ist einfach eine lustige Angelegenheit, denn die Kinder merken natürlich, wie schnell der Keks immer kleiner wird. Die Bissspuren sehen alle unterschiedlich aus und sind ein Beweis für die Unschuld der jeweiligen Tier, auch das ist für Kinder interessant zu sehen. Das Buch findet ein schönes Ende und der Igel stellt fest, dass Teilen auch glücklich machen kann.

Ein lustiges Bilderbuch mit Suchspaß und der Botschaft, das Teilen Freude bereiten kann und Freunde schafft!

Bewertung vom 12.11.2024
Mord in der Therapie / Miss Merkel Bd. 4
Safier, David

Mord in der Therapie / Miss Merkel Bd. 4


sehr gut

Gute und humorvolle Krimiunterhaltung mit Spürnase Miss Merkel
Bei Rowohlt Kindler erscheint Mord in der Therapie, die vierte Folge der Miss Merkel-Krimireihe von David Safier.

Während Angela ihre Autobiografie schreibt, stellt sie fest, dass ihre Politik viele Probleme des Landes nur unzureichend gelöst hat und bei der Russland- oder China-Politik die Verantwortlichen einfach falsch eingeschätzt hat. Das macht sie nicht nur nachdenklich, sondern sogar depressiv und so meldet sie sich auf Anraten ihres Ehemanns Achim zu einer Therapie bei dem einzigen Psychologen in ihrem Wohnort Klein-Freudenstadt an. Die Plätze sind rar gesät und so muss Angela wohl oder übel einen Platz in einer Gruppentherapie annehmen.

Das Buch beginnt mit einer nachdenklichen Angela, die sich wegen ihrer politischen Entscheidungen als Kanzlerin echte Vorwürfe macht und so manchen Fehler erkennt. Darunter leidet ihre Psyche so sehr, dass ihr Achim und auch ihre beste Freundin Marie zu einer Therapie raten. Die startet bei Doktor Felix Fenstermacher und schon nach der ersten Gruppensitzung stirbt der Therapeut, als sein Hausboot in die Luft gesprengt wird. Auch wenn Angela ihn bedauert, so weckt dieser neue Fall ihre Ermittlerleidenschaft und sie bekommt wieder neue Energie und nimmt die Verdächtigen voller Elan unter die Lupe.

Der Kreis der Verdächtigen setzt sich aus Mitgliedern der Gruppensitzung zusammen, dazu gehören ein Wutbürger, eine Katzenfrau, eine Viren-Phobikerin, eine Klimaaktivistin und ein Mann, der nicht mehr sprechen kann. Doch zunächst fällt der Verdacht auf Angela als Neue der Gruppe. Und auch der unfähige Kommissar Hannemann ist wieder mit von der Partie und wird immer mehr zur Witzfigur, dieses Mal hofft er auf einen großen Karrieresprung. Da muss nicht nur Angela staunen.

Bei der Handlung baut David Safier wieder viele humorvolle Szenen und Wortspielereien ein, die der Geschichte den für die Reihe üblichen Unterhaltungscharakter verleihen. Ich musste häufig schmunzeln und war gefühlt mittendrin im Geschehen.

Die Figuren werden lebendig vorgestellt und so eingeführt, das man die recht unterschiedliche Charaktere gut vor Augen hat. Ein Natürlich sind auch die alten Bekannten wie Personenschützer Mike, seine Verlobte Marie und Angelas Mann Achim dabei. Die Hochzeit von Mike und Marie steht bevor und ich habe mich sehr darüber amüsiert, wie dieser gestandene Bodyguard Angst vor diesem Schritt hat. Etwas übertrieben fand ich die häufige Nennung von Puffel und Puffeline, das ist schon fast Klamauk und nicht ganz so amüsant.

Der Fall ist knifflig, denn es sind unterschiedliche Mordmotive denkbar und ein weiterer Todesfall setzt Angela unter Ermittlungsdruck, mit diesem Täter ist nicht zu spaßen. Gekonnt setzt sie die richtigen Fragen und kombiniert geschickt ihre Informationen und kommt den Hintergründen der Personen auf die Schliche.

Auch ich habe mir beim Lesen so meine Gedanken zu den Tatverdächtigen gemacht und hatte jemanden im Visier. Allerdings präsentierte mir die Geschichte dann doch einen anderen Täter mit einer Motivlage, die durchaus logisch erscheint.

Gute und humorvolle Krimiunterhaltung mit Spürnase Miss Merkel, deren Psyche von ihren Entscheidungen als Kanzlerin in Mitleidenschaft gezogen wird.