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Benutzername: 
flieder
Wohnort: 
Waldrohrbach

Bewertungen

Insgesamt 152 Bewertungen
Bewertung vom 18.06.2023
Nicht ein Wort zu viel
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


sehr gut

Faja Bartels erhält ein verstörendes Video auf ihr Handy, dass sie aber erstmals nicht besonders ernst nimmt. Zu sehen ist Class Rehagen, der mit Folie gefesselt auf einem Stuhl sitzt. Bestimmt wieder einer von den makaberen Scherzen, für die Claas bekannt ist. Doch leider weit gefehlt, den das Video ist echt und die Botschaft lautet: Erzähl mir eine spannende Geschichte, die nur aus 5 Wörtern bestehen darf, sonst muss dein Freund sterben. Der Schreck ist groß, als die Buchcommunity, in der beide aktiv sind, vom Leichenfund Claas`hören. Leider ist er nicht das einzige Opfer, den schon bald taucht wieder ein Video auf und die Forderung ist wieder fünf Worte oder das Opfer stirbt. Die Polizei tappt lange Zeit im Dunkeln, da einzig nur die Liebe zu Thrillern die Opfer verbindet.



Die Bücher von Andreas Winkelmann versprechen immer Unterhaltung und spannenden Lesegenuss. Auch Nicht ein Wort zu viel konnte mich wieder überzeugen. Eigentlich erscheint die Aufgabe, die den Opfern gestellt wird unmöglich und man darf gespannt sein, wie der Autor das löst. Durch einen 2. Handlungsstrang, bei dem ein junger Mann vermisst wird, kommt weitere Spannung auf. Der Schreibstil ist wie immer gewohnt flüssig und fesselt den Leser ziemlich schnell. Die Charaktere sind authentisch und mal mehr oder weniger sympathisch beschrieben. Die Handlung ist zwar schon ein wenig konstruiert, aber im großen Ganzen nachvollziehbar. Das Cover ist sehr schlicht, aber es fällt trotzdem ins Auge. Mir hat dieses Buch wieder sehr viel Spaß gemacht und kann deshalb eine Leseempfehlung für alle Thrillerfreunde aussprechen

Bewertung vom 29.05.2023
Der Follower / Tom-Bachmann-Serie Bd.3
Meyer, Chris

Der Follower / Tom-Bachmann-Serie Bd.3


sehr gut

Tom Bachmann, der seinem Ruf als Seelenleser alle Ehre macht, wird von seiner Bekannten Lisa aus der Kindheit um Hilfe gebeten. Ihre Freundin, eine sehr aktive Influencerin scheint spurlos verschwunden, obwohl sie noch etwas gepostet hat. Anscheinend hat sie alle Brücken hinter sich abgebrochen um nach Dubai zu gehen. Tom hat da so seine berechtigte Zweifel, da sie auf dem letzten Bild wie tot aussieht. Einige Luminoltests in ihrer Wohnung lassen das ganze Ausmaß aufleuchten. In der Wohnung scheint ein Schlachtfest stattgefunden zu haben. Schnell ist klar, dass hier ein sadistischer Mörder sein Unwesen treibt. Es ist Eile geboten, da nach kurzer Recherche der Polizei noch mehr Ungereimtheiten auftauchen. Es sind weitaus mehr Influencerinnen betroffen, die von heute auf morgen angeblich nach Dubai ausgewandert sind und in allen Wohnungen scheint jemand in einen Blutrausch gefallen zu sein. In einem zweiten Handlungsstrang lernen wir auch den Tom Bachmann aus der Kindheit kennen, der durch seinen Vater eine unvorstellbar grausame Kindheit durchleben musste.



Der Autor Chris Meyer versteht es meisterlich, den Leser mehr als einmal zu schocken. Seine blutrünstigen Morde lassen einem den Atem stocken und erzeugen wahre Gänsehautschauer. Der Schreibstil ist flüssig und spannend zu lesen. Man möchte kaum das Buch aus der Hand legen, da immer wieder etwas Neues und gleichzeitig abartiges passiert. Die Personen sind sehr authentisch beschrieben und schnell leidet man mit ihnen mit. Die schmerzerfüllten Schreie schrillen einem quasi in den Ohren. Das Cover ist eher unscheinbar und man vermutet keineswegs einen blutrünstigen Thriller. Ich finde es mehr als gelungen. Alle Thrillerfans, denen es nicht blutig genug sein kann, können hier definitiv nichts falsch machen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und spreche eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus, gerne vergebe ich 4 Sterne und freue mich schon auf ein nächstes Buch des Autors.

Bewertung vom 30.04.2023
Die Kinder der Luftbrücke
Weinberg, Juliana

Die Kinder der Luftbrücke


sehr gut

Berlin 1948: Nora hat es nicht einfach. Ihr Mann ist schon einige Jahre im Krieg verschollen und sie weiß kaum wie sie ihre Kinder satt bekommen soll. Die Lebensmittelmarken bringen kaum Erleichterung, da die Regale, nach stundenlangem Anstehen, fast immer leer sind. Auch die Unterstützung von Noras Schwester Hanna, die als Krankenschwester arbeitet, und ihrer Mutter Else lassen den Tisch nicht voller werden. Aus diesem Grund ist Nora mehr als glücklich, als sie einen Job als Übersetzerin bei den US-Alliierten am Flughafen Tempelhof bekommt. Die Lage verschlimmert sich allerdings noch dramatisch, als die Sowjets eine Blockade rund um Westberlin legen. Der Bevölkerung droht schon bald der Hungertod. Als Nora den Piloten Matthew kennenlernt, der mit seinem ``Rosinenbomber`` Berlin Tag und Nacht mit den dringendsten Gütern versorgt, spürt sie ein schon lange vergessenes Kribbeln im Bauch. Doch die Schuldgefühle gegenüber ihres Mannes werden immer stärker, schließlich kommen immer noch Spätheimkehrer aus der Gefangenschaft zurück.



Die Kinder der Luftbrücke beschreibt eine extrem harte Zeit in Berlin der Nachkriegszeit. Die Menschen hungerten jeden Tag ein bisschen mehr und es gab kaum Aussicht auf Besserung. Was durch die Luftbrücke erreicht wurde ist auch heute noch ein unglaubliches Ereignis, das eine ganze Stadt vorm Verhungern bewahrte. Die Autorin Juliana Weinberg hat diese harte Zeit sehr gut eingefangen und man spürt, wie verzweifelt die Menschen damals waren. Die Charaktere sind sehr authentisch und sympathisch beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen und die Geschichte realistisch umgesetzt. Mir hat diese Buch sehr gut gefallen, weswegen ich gerne an alle Fans dieses Genres eine Leseempfehlung ausspreche. Auch wenn es nicht ganz für 5 Sterne gereicht hat, so kann ich doch guten Gewissens 4 Sterne ( fast sogar noch ein bisschen mehr) vergeben

Bewertung vom 27.04.2023
Mutterliebe
Selvig, Kim

Mutterliebe


sehr gut

Sylvia Bentz führt neben ihrem erfolgreichem Mann Stefan ein privilegiertes Leben und es stehen ihr fast alle Türen offen. Doch warum fährt sie an einem Morgen in ein Waldstück und bringt ihren Sohn um? Die Tochter überlebt schwerverletzt und nur ein glücklicher Umstand rettet ihr Leben. Was treibt Sylvia zu dieser Tat? Die Journalistin Heike Holland, von allen nur Kiki genannt, wollte sich eigentlich ein paar freie Tage gönnen, doch der Anruf ihres Chefs macht dies schnell zunichte. Sie muss für ihre kranke Kollegin einspringen. In der Gerichtsverhandlung spürt Kiki schnell, dass der Fall so einfach nicht ist und sie macht sich auf die Suche, um etwas mehr über die Familie und ihre Lebensumstände zu erfahren. Nie im Leben hätte sie geahnt, in was für einem Sumpf sie landen wird und sogar ihr eigenes Leben ist ganz plötzlich in Gefahr.



Mir hat der Krimi der etwas anderen Art recht gut gefallen. Es war mein erstes Buch des Autorenduos, das unter dem Pseudonym Kim Selvig schreibt. Der Schreibstil ist flüssig und die Spannung kommt auch nicht zu kurz. Als Leser versucht man ständig hinter des Rätsels Lösung zu kommen, allerdings fällt das zu Anfang nicht leicht. Doch der Aha-Effekt lässt nicht lange auf sich warten. Durch einige Rückblicke in die Vergangenheit, die durch Kursivschrift leicht erkennbar sind, erfährt man mehr über das Leben von Sylvia Bentz und ihrem Ehemann. Die Charaktere sind bildlich sehr gut dargestellt und erscheinen authentisch. Das Cover ist sehr schlicht und passt gut. Leider sind mir auch einige kleinere Fehler aufgefallen, die eigentlich nicht der Rede wert sind. Doch auf der vorletzten Seite schleicht sich ein sehr gravierender Fehler ein, der so auf keinen Fall passieren dürfte. Bei meiner Bewertung schwankte ich zwischen 3 und 4 Sternen und habe mich dann für die bessere Bewertung entschieden, da mir das Buch doch sehr gut gefallen hat

Bewertung vom 23.04.2023
Diabolisch
Wagner, Jonas

Diabolisch


sehr gut

27. 2.1995: Das Geschwisterpaar Lotte und Alex wartet vergeblich auf den Vater, der sie von der Sporthalle abholen soll. Auch einige Versuche von Lotte, eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen, scheitert am Unwillen verschiedener Dorfbewohner. Also entschließen sie sich in das wenige Kilometer entfernte Dorf zu laufen. Doch nur Lotte, die große Schwester kommt unversehrt zu Hause an, der 6 jährige Alex bleibt erst einmal vermisst.

Juni 2022: Ein Vater bekommt ein schreckliches Video auf sein Handy, der 3 jährige Ben wurde scheinbar entführt und muss sterben, wenn sein Vater nicht den Anweisungen folgt. Dann geht es in dem idyllischen Dorf Schlag auf Schlag. In immer schnellerer Folge tauchen Tote auf, die zum Teil grausam verstümmelt, aber auch scheinbar durch Eigenverschulden ums Leben kamen. Ein Einzeltäter kann es unmöglich gewesen sein und so ermittelt Polizeihauptkommissar Heger und seine Kollegin Larissa in mehrere Richtungen, aber ein roter Faden, der etwas Licht ins Dunkel zu bringen scheint, ist nicht zu finden. Doch es ist Eile geboten, da der kleine Ben immer noch vermisst wird und es auch sein Leben kosten könnte.



Mir hat der Thriller Diabolisch von Jonas Wagner sehr gut gefallen, da er irgendwie aus dem Gewohnten herausfällt. Die Handlung wurde glaubhaft und detailliert beschrieben. Auch wenn man den vermeintlichen Täter zu kennen glaubt, so wird einem doch relativ schnell klar, dass es so wahrscheinlich nicht sein kann. Es gibt einige in dem Dorf, die Dreck am Stecken haben und dem Tod nicht ganz unschuldig ins Auge gesehen haben. Das Cover ist eher schlicht gehalten, sticht aber trotzdem ins Auge. Für alle Thrillerfans kann ich eine Leseempfehlung aussprechen und vergebe gerne 4 von 5 möglichen Sternen.

Bewertung vom 02.04.2023
Nachtjagd
Fjell, Jan-Erik

Nachtjagd


ausgezeichnet

Erster Erzählstrang: In der Nähe von Oslo, an einem kleinen See, wird die Leiche einer toten Frau aufgefunden. Ihr geschundener Körper weißt viele Verletzungen auf. Alles erinnert an eine Mordserie von vor einigen Jahren. Der Täter saß in Haft, konnte aber flüchten und ist seitdem nie mehr in Erscheinung getreten. Kriminalkommissar Anton Brekke ist davon überzeugt, dass Stig Hellum wieder sein Unwesen treibt. Die Polizei versucht mit allen Mitteln Hellum wieder habhaft zu werden. Doch alle Spuren scheinen schon längst kalt zu sein und der Mörder ist immer wieder einen Schritt voraus. Die Polizei wird in Aufruhr versetzt, denn nach wenigen Tagen taucht eine weitere Leiche auf, ebenfalls trägt der tote Körper die Handschrift von Stig Hellum. Nun ist absolute Eile geboten, da schon bald das nächste Opfer vermutet wird.

Zweiter Erzählstrang: In Texas sitzt ein verurteilter Mörder in der Todeszelle. Die Hinrichtung steht kurz bevor. Einem Priester offenbart der Todgeweihte seine Lebensgeschichte, die viele Jahre vor den Ereignissen in Norwegen stattfindet.



Mir war der Autor Jan-Erik Fjell, der in seinem Heimatland als erfolgreicher Schriftsteller zählt, gänzlich unbekannt. Doch ich hoffe, dass sich das schnell ändert. Durch die zwei Erzählstränge bleibt die Spannung immer sehr hoch. Der Schreibstil ist durchweg flüssig und die Charaktere, mit all ihren Eigenheiten, werden bildlich beschrieben. Die Handlung ist absolut nachvollziehbar, doch bleibt es dem Leser bis fast zum Schluss verborgen, wie die Vergangenheit und Gegenwart zusammenhängt. Das Ende lässt dann keine Fragen mehr offen und die Auflösung ist fast nicht zu toppen. Da ich schon immer ein Fan skandinavischer Krimis und Thriller war, wurde ich hier wieder mit einem empfehlenswerten Buch belohnt. Deshalb kann ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung abgeben, die ich gerne mit 5 Sternen belohne.

Bewertung vom 19.03.2023
Der Bojenmann
Schlenz, Kester;Jepsen, Jan

Der Bojenmann


sehr gut

Der Bojenmann ist weithin über Hamburg hinaus bekannt. Doch an diesem Morgen ist etwas anders als sonst. Irgendetwas stimmt nicht mit der Holzfigur. Erst auf den zweiten Blick wird klar, dass die Figur ausgetauscht wurde und zwar durch eine echte Leiche, die plastiniert über die Elbe schaut. Diese Arbeit kann nur durch einen Fachmann durchgeführt worden sein. Thies Knudsen, der leitende Ermittler des Hamburger LKA ist fassungslos. Wie konnte so etwas geschehen, gibt es doch nur eine kleine Zeitspanne in der Nacht, wo dieser Teil der Elbe nicht frequentiert wird. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, doch die plastinierte Leiche bleibt leider nicht alleine. In immer kürzeren Abständen tauchen grotesk zurecht gemachte Opfer auf, die kaum von lebenden Menschen zu unterscheiden sind. Eine erste Spur führt Thies Knudsen und sein Team ins Duckdalben, eine bei den Matrosen sehr beliebte Seemannsmission. Doch wirklich weiterhelfen kann man ihnen dort auch nicht. Eine weitere Spur könnte Erfolg bringen, doch der gesuchte Mann ist schon seit einigen Jahren spurlos verschwunden.



Mir hat der Start dieser neuen Krimireihe sehr gut gefallen. Gespickt mit viel hanseatischem Charme und Witz war es ein Genuss, in die kriminelle Welt Hamburgs einzutauchen. Der Schreibstil ist flüssig und spannend zugleich. Die Charaktere sind sehr authentisch dargestellt und brachten mich mehr als einmal zum schmunzeln. Auch der Aufbau der Geschichte und die Lösung wurden nachvollziehbar beschrieben. Das Cover verbreitet eine sehr düstere Stimmung und bietet Raum für Spekulationen. Der Bojenmann hat mich durchaus gut unterhalten und ich freue mich schon jetzt auf eine weitere Begegnung mit der Hamburger Unterwelt. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung für alle Freunde dieses Genres aus

Bewertung vom 19.02.2023
Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2
Burton, Jessie

Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2


sehr gut

Amsterdam 1705. Thea wächst behütet in dem großen Familienanwesen in der Herengracht auf. Ihrer Meinung nach zu behütet. Doch das hat seinen Grund, Thea ist das Kind einer weißen Mutter, die bei ihrer Geburt gestorben ist, und einem dunkelhäutigen Vater. In der damaligen Zeit ist das natürlich ein ziemliches Problem. Doch Thea lässt sich nicht beirren. Ihre Zeit verbringt sie gerne im Theater, aber nicht nur weil ihre Freundin Rebecca dort engagiert und eine gefeierte Schauspielerin ist. Eigentlich ist sie viel lieber hinter den Kulissen, da es dort einen Bühnenmaler gibt, der ihr Herz im Sturm erobert hat. Das ihr Leben mit Walter natürlich niemals wahr werden kann ist ihr von Anfang an bewusst. Denn ihre Tante Nella ist schon auf der Suche nach einem geeigneten Mann, der sollte allerdings einiges an Vermögen mitbringen, da die Familie mittlerweile immer mehr in die Armut rutscht. Thea ist davon natürlich gar nicht begeistert, doch ihr scheint keine andere Wahl zu bleiben.



Leider habe ich viel zu spät erfahren, dass es sich hier um den 2. Band rund um die Familie handelt und so hatte ich am Anfang ein wenig Probleme mich bei den Protagonisten zurechtzufinden. Aber schon nach wenigen Seiten war dieses kleine Manko gelöst und ich fühlte mich schon bald recht gut unterhalten. Der Schreibstil ist sehr flüssig und einprägsam und die Charaktere sind authentisch beschrieben. Es war spannend, in die damalige Zeit hineinzuschnuppern. Das Cover ist sehr passend, da im Buch immer wieder geheimnisvolle Miniaturen auftauchen, deren Geheimnis nicht wirklich offenbart wird. Mir hat das Buch gut gefallen und so kann ich gerne eine Leseempfehlung aussprechen, allerdings hat es der Leser wesentlich einfacher, wenn er zuerst Band 1 Die Magie der kleinen Dinge liest.

Bewertung vom 05.02.2023
Der Tote im Kurhaus / Fräulein vom Amt Bd.2
Blum, Charlotte

Der Tote im Kurhaus / Fräulein vom Amt Bd.2


sehr gut

Baden-Baden 1924. Die Stadt ist in heller Vorfreude. Im Kurhaus soll Verdis Aida aufgeführt werden und zahlreiche Prominente besuchen die Stadt. Auch Alma Täuber und ihre Freundin Emmi Wolke, die sich um den Blumenschmuck der Festivitäten gekümmert haben, sind schon ganz aufgeregt. Doch was so fröhlich begann, endet in einer Katastrophe. Während der Premierenfeier wird die Leiche eines erschlagenen Mannes aufgefunden. Eine Identifizierung ist schnell möglich, da es sich um den Tenor des Ensembles handelt. Ausgerechnet der Mann, mit dem Emmi kurz zuvor noch ein Techtelmechtel begann. Der Verdacht fällt schnell auf August, ein glühender Verehrer von Emmi. Alma, die sich schon vor zwei Jahren geschworen hat nicht mehr privat in einem Mordfall zu ermitteln, kann nicht aus ihrer Haut. Schließlich glaubt sie nicht, dass August etwas mit dem Mord zu tun hat. Schnell wird ihr klar, dass so einige als Täter in Frage kommen könnten.



Ich habe mich wieder sehr gut mit dem zweiten Band Fräulein vom Amt unterhalten gefühlt. Auch wenn es nicht ganz an den ersten Band heranreicht. Wieder wurden die Charaktere sehr identisch und mehr oder weniger sympathisch dargestellt. Das Autorenduo zeigt, dass es nicht immer blutig in einem Krimi zugehen muss. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und macht Lust auf mehr. Auch die Einblicke in die damalige Zeit sind recht spannend. Die Geschichte ist logisch und gut aufgebaut und löst sich sinnvoll auf. Auch das Cover ist wieder ein echter Hingucker und sticht aus der Masse. Auch wenn ich nicht ganz 5 Sterne vergeben kann, so hat das Buch es doch allemal verdient weiterempfohlen zu werden. Deshalb kann ich guten Gewissens eine Leseempfehlung für alle Freunde dieses Genres aussprechen. Schon jetzt freue ich mich auf ein Wiederlesen mit den 2 sympathischen Fräuleins.

Bewertung vom 07.01.2023
Cäcilias Erbe / Gut Erlensee Bd.2
Weinberg, Juliana

Cäcilias Erbe / Gut Erlensee Bd.2


ausgezeichnet

Endlich ist Cäcilias Traum Wirklichkeit geworden. Sie hat erfolgreich ihr Lehrerinnenseminar absolviert. Mit der Entscheidung Lehrerin zu werden, versagt sie sich gleichzeitig einer Ehe, da im Jahr 1922 ein sogenanntes Lehrerinnenzölibat Gültigkeit hat. Auch ihr Wunsch, in der Nähe von Gut Erlensee zu unterrichten, wurde ihr erfüllt. Voller Vorfreude richtet sie sich in der Schule ein. Doch ihre neuen Lehrmethoden sind dem Pfarrer, der die Schulleitung unter sich hat, ein Dorn im Auge. Auch einigen Eltern widerstrebt es, ihre Kinder von Cäcilia unterrichten zu lassen. Aber sie ist bereit den Kampf auf sich zu nehmen. Wäre da nicht Jakob Kaltenbrunner, ein etwas zerstreuter Physiker, der hier an dem idyllischen Fleckchen Erde ein Buch schreiben möchte und der immer öfters ihre Nähe sucht. Auch in der Familie kommt es immer wieder zu Streitigkeiten, die eskalieren, als Cäcilias Vater, der in Nürnberg wohnte, unerwartet starb. Plötzlich ist für Cäcilia nichts mehr so wie es war und sie muss eine Entscheidung fürs Leben treffen.

Gut Erlensee ist mittlerweile Band 2 rund um die sympathische Familie. Es ist natürlich von Vorteil, wenn man die Geschichte von Anfang an kennt, aber nicht zwingend erforderlich. Auch hier erlebt man die spannenden Höhen und Tiefen der Familie und es wird ein gut gehütetes Geheimnis offenbart. Die Charaktere sind sehr bildlich und detailgetreu beschrieben und man scheint sie schon gut zu kennen. Die damaligen Widrigkeiten, die sich berufstätige Frauen gefallen lassen mussten, machen einen sehr nachdenklich. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und man kann kaum aufhören zu lesen. Auch das Cover gefällt mir sehr gut und ist passend gewählt. Ich freue mich schon sehr auf die nächste Begegnung mit der Familie und spreche für alle Freunde dieses Genres gerne eine Leseempfehlung aus.