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Bücherfreundin
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Leipzig

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Insgesamt 523 Bewertungen
Bewertung vom 29.05.2024
Die Halbwertszeit von Glück
Pelt, Louise

Die Halbwertszeit von Glück


sehr gut

In "Die Halbwertzeit von Glück" von Louise Pelt geht es um das Schicksal und die Schuldgefühle von drei unterschiedlichen Frauen zu unterschiedlichen Zeiten und in verschiedenen Ländern. Auf dem ersten Blick haben die drei unterschiedlichen Frauen nichts gemeinsam, aber im Laufe des Romans fügen sich die losen Fäden langsam zusammen.

Zunächst spielt der Roman 1987 in einem DDR Grenzgebiet, wo ein kleines Mädchen versteckt wird. Die Einsiedlerin Johanna hat mit ihren eigenen Schuldgefühlen zu kämpfen und versucht dadurch wieder etwas Gut zu machen.

Als nächstes springen wir in das Jahr 2003, wo Hollys Kollegin Jay durch ihren Fehler ums Leben gekommen ist. Auch sie hat mit ihren Schuldgefühlen zu kämpfen und versucht eine Wiedergutmachung zu machen.

Und dann gibt es noch Mylene 2019 in Paris, die kurz vor ihrer Hochzeit steht. Doch das bekommt sie einen Brief, der ihr ganzes Leben völlig auf den Kopf stellt. Sie fängt nicht nur an, ihr ganzes Leben in Frage zu stellen, sondern begibt sich auf die Spuren der Vergangenheit, um Antworten zu bekommen.

Louise Pelt schafft es die Lebensgeschichten der jeweiligen Frau an einem Wendepunkt in ihrem Leben eindrucksvoll und bildgewaltig darzustellen. Erst recht spät, wird dem Leser klar, wo der rote Faden der drei Leben liegt. Auch wenn ich ein wenig länger gebraucht habe, richtig in das Buch rein zu finden, konnte es mich am Ende doch insgesamt überzeugen und gut unterhalten.

Bewertung vom 27.05.2024
Everything I Hate About You / Mighty Bastards Bd.1 (eBook, ePUB)
Saxx, Sarah

Everything I Hate About You / Mighty Bastards Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Die junge Tess verarbeitet ihre Gefühle häufig in Gedichten, die sie in einem Notizbuch niederschreibt. Als sie das Notizbuch bei einem One-Night-Stand mit Alexander in einem Hotel vergisst, setzt sie zunächst alles dran, ihr wichtigstes Utensil wieder zu bekommen. Doch zunächst klappt dies nicht.

Dann hört sich ein paar Jahre später ausgerechnet ihr Gedicht an ihre verstorbene Freundin als Songtext der aufstrebenden Band Migthy Bastards und der Sänger Lex (ihr damaliger One-Night Stand) wird darin als Songwriter des Liedes vermarktet.

Tess kann so eine große Dreistigkeit nicht glauben und will Lex unbedingt zur Rede stellen. Da bietet sich die Gelegenheit die Jungs als Tourbusfahrerin auf ihrer Europatournee zu begleiten.

Lex ist glücklich endlich seine Tess wiedergefunden zu haben, denn nicht nur die Nacht sondern auch ihre Texte gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf. Endlich scheint er die Gelegenheit zu bekommen, zu erklären wie es zu diesem (speziellen) Song gekommen ist. Allerdings fällt ihm die Aussprache und das Geständnis gegenüber Tess immer schwerer, denn es knistert immer noch gewaltig zwischen den beiden.

Sarah Saxx legt mit "Everything I Hate about you" den 1. Teil rund um die Rockband Migthy Bastards vor. Der Schreibstil passt voll zu dem Genre und auch wenn man schon ziemlich am Anfang weiß, wie die Geschichte ausgehen wird, kann man gut für kurze Zeit dem Alltag entfliehen. Es ist kein Buch was lange in Erinnerung bleiben muss, aber trotzdem nett für zwischendurch und um abends abzuschalten.

Bewertung vom 15.05.2024
Solange ich dich suche
Weiß, Josefine

Solange ich dich suche


ausgezeichnet

Maddie will den letzten Wunsch ihrer todsterbenskranken Zweitmama Janet erfüllen und begibt sich nach 11 Jahren auf die Suche nach ihrer ehemaligen besten Freundin Aden. Diese verschwand mit 18 Jahren spurlos und ihre Mutter Janet hat jahrelang nichts mehr von ihr gehört. Einziger Anhaltspunkt ist ein kurzes Lebenszeichen von Aden von vor 4 Jahren aus einem kleinen schottischen Dorf. Aden wollte es damals unbedingt weiter geheimhalten und es sollte keiner Kontakt zu ihr aufnehmen. Trotzdem reist Maddie in das kleine Dorf und versucht Aden ausfindig zu machen.

Dort trifft sie auf den geheimnisvollen Vermieter Dean, der sich sehr merkwürdig und recht zurückhaltend Maddie gegenüber verhält. Irgendwas scheint er zu verbergen und es scheint so, als ob es eine Verbindung von Dean zu Aden und ihrer Familie zu geben.

Josefine Weiß legt mit „Solange ich Dich suche“ wieder einen tiefgründigen, emontionalen und berührenden Roman vor, der nahezu alle Facetten des Lebens widerspiegelt. Durch den bildhaften Schreibstil kann man sich sehr gut in Maddie hineinversetzen und sie auf ihrer Suche nach Aden mit allen Gefühlslage begleiten.
Wie in ihren vorherigen Romanen beschäftigt sich Josefine Weiß intensiv auch mit der Thematik Trauer und Abschied und auch Neuanfang. Kein lockerleichtes Buch, aber trotzdem berührend und schön. Auf jeden Fall kann ich eine klare Leseempfehlung geben.

Bewertung vom 11.05.2024
Immer am Meer entlang
Jebens, Franziska

Immer am Meer entlang


sehr gut

Während sich Josie mit ihrer Bulifahrt entlang den Küsten Europas einen lang gehegten Traum erfüllt, entscheidet sich Paul eher spontan zu seinem Roadtrip. Beide suchen grenzenlose Freiheit und einsame Strände. Zunächst begegnen sich die beiden rein zufällig, aber nach und nach hinterlassen sie sich Hinweise und treffen immer öfters aufeinander. Finden sie durch ihre besondere Reise endlich ihr persönliches Glück - sei es zu zweit oder doch ganz alleine?

Franziska Jebens legt mit "Immer am Meer entlang" einen sommerlichen Roadtrip vor, der einen an einsame Küstenstrände entführt und für Sommerfeeling sorgt. Es weckt Urlaubssehnsucht. Leider legt die Autorin ein wenig zu viel Wert auf die Beschreibung der Örtlichkeit (die sich mit der Zeit sehr ähneln und wiederholen) und zu wenig auf die Tiefgründigkeit der Personen. Da hätte ich mir etwas mehr gewünscht.

So bleibt es bei einer netten und locker leichten Sommerlektüre, der nett zum zwischendurch lesen ist, aber leider nicht wirklich lange im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 11.05.2024
Mein Leben als Tatortreiniger
Hanke, Kathrin;Plähn, Dirk

Mein Leben als Tatortreiniger


ausgezeichnet

Auch wenn es in unserer Gesellschaft eher ein Tabuthema ist, gibt uns der Tatortreiniger Dirk Plähn in seinem Buch "Mein Buch als Tatortreiniger" Einblicke in seinen Arbeitsalltag. Er beschreibt sowohl bildhaft aber auch einfühlsam von den letzten Hinterlassenschaften des Mensches. Irgendwie ist es an manchen Stellen echt traurig zu lesen, wie einsam Menschen sterben müssen und wie lange sie nicht gefunden werden, weil kein Mensch sie vermisst.

Interessant fand ich auch zu lesen, wie sich der menschliche Körper auch noch den Tod verändert und wie er sich im Laufe der Zeit zersetzt bzw. auflöst. Zwar ist es an manchen Stellen nix für schwache Nerven, aber irgendwie gehört das ja auch zum Lebenskreislauf dazu.

Dirk Plähn schafft es in seinem Buch sehr gut, seinen Berufsalltag authentisch darszustellen ohne in den Voyerismus oder zu Blutrünstig abzutrifften. Für Fans von TrueCrime Storys kann ich eine klare Leseempfehlung abgeben, für andere könnte die Thematik eventuell etwas gewöhungsbedürftig sein. Da ich dieses Genre sehr gern lese, habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 10.05.2024
Rocky Mountain Cats
Fox, Virginia

Rocky Mountain Cats


ausgezeichnet

Eigentlich ist Chiara Lehrerin, aber nun braucht sie ein neuen Lebensinhalt und so engagiert sie sich im örtlichen Tierheim und adoptiert eine kleine Katzenfamilie. Dort lernt sie den stillen Computerspezialisten Marc kennen, der schon lange Interesse an der jungen Frau hat. Als seine Schwester dringend Hilfe von Chaiara benötigt, ist das für Marc eine günstige Gelegenheit Chaiara endlich näher kennenzulernen.

Natürlich steht in dem Roman "Rocky Mountain Cats" von Virginia Fox nicht nur die zu bewältigenden Schwierigkeiten zwischen den beiden Hauptpersonen im Mittelpunkt, sondern auch die beginnende Liebesgeschichte.

Es ist mittlerweile der 27. Teil der Kleinstädtchen Serie, aber man kann die Teile sehr gut unabhängig voneinander lesen. In jedem Roman steht ein anderes Pärchen im Mittelpunkt und erlebt die so typischen Höhen und Tiefen einer guten Liebesgeschichte.
Durch den bildhaften und sympathischen Schreibstil von Virginia Fox macht es Spaß, die Bücher zu lesen. Es ist ein sehr schönes Wohlfühlbuch zum Entspannen und dem Alltag zu entfliehen. Für Fans dieses Genres kann ich eine klare Leseempfehlung geben, denn es hat mit viel Spaß gemacht Chiara und Marc auf ihren Weg zu begleiten. Ich freue mich auf weitere Besuche in dem kleinen Städtchen und ihren liebevollen Bewohnern.

Bewertung vom 10.05.2024
Yoga Town
Speck, Daniel

Yoga Town


weniger gut

Für mich war es das erste Buch von Daniel Speck gewesen, aber so richtig konnte es mich leider nicht überzeugen.

Vom Klappentext hörte es sich spannend an, denn ich mag Familiengeschichten auf 2 Zeitebenen recht gerne. Doch da sich in dem Roman sehr viel um Yoga und Meditation dreht, fand ich nur schwer in die Thematik rein. Mit Yoga und Meditation habe ich bisher noch keine Erfahrungen gemacht und wollte mich daher mal auf etwas neues einlassen.

Auch wenn ich Ende der 60ger Jahren noch nicht gelebt habe, kam für mich der Zeitgesit der Flowerpower- und Hippiezeit gut rüber und ich konnte mich gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Ich weiß zwar nicht, ob die Beatles jemals in Indien gewesen sind, aber es könnte auch so gewesen sein.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es leider für mich nicht das richtige Buch gewesen ist, aber sicherlich seine Fans findet. So war es für mich persönlich leider ein Reinfall gewesen.

Bewertung vom 10.05.2024
Notizen zu einer Hinrichtung
Kukafka, Danya

Notizen zu einer Hinrichtung


sehr gut

Der Serienmörder Andel Parker ist zum Tode durch die Todesspritze verurteilt, doch wir begleiten ihn nur am Rande bei seinen letzten Stunden. Vielmehr stehen 3 besondere Frauen in seinem Leben im mittelpunkt des Romans.

Da ist zum einen seine Teenagermutter, die ihn früh sich alleine überlässt und quasi auch vernachlässigt. Ohne mütterliche Liebe wächst er in einer Pflegefamilie auf und wird dadurch zu einem Menschen ohne Mitgefühl und irgendwelche Schuldgefühle für seine späteren Handlungen.

Dann gibt es noch Sally, die Anselm recht schnell durchschaut. Als zuständige Kommissarin gibt sie alles um Anseln als Mörder überführen zu können. Auch hier bekommen wir einen intensiven Eindruck in ihre Gedanken und können ihren "Kampf" mitverfolgen.

Als letztes steht Hazel, seine Schwägerin und Zwillingsschwester seiner Frau, im Mittelpunkt. Auch sie erkennt recht schnell Anselm wahres Gesicht und versucht mit allen Mitteln seine Manipulationsversuche zu unterbinden und ihre Schwester aus der zerstörischerischen Beziehung rauszuholen.

Danya Kukafka legt mit "Notizen zu einer Hinrichtung" einen ungewöhnlichen Roman vor, der zum Nachdenken animiert. Ist unser Verhalten wirklich nur durch die Erfahrungen in unserer Kindheit geprägt ohne prägt uns das Umfeld mehr als wir zunächst glauben. Oder haben wir es mehr selber in Händen und können unser tatsächliches Verhalten jederzeit noch selber ändern / steuern?

Ungewöhnlich fand ich hier auch, dass nicht der Täter oder die Opfer im Mittelpunkt stehen, sondern das drei (besondere) Frauen aus Anselms Leben erzählen, die ihn alle auf unterschiedliche Art und Weise geprägt haben. Durch die wechselnden Perspektiven bekommt man einen recht guten Einblick in Anselms Leben und seine Taten.

Insgesamt ein nicht leichter Roman, aber trotzdem instensiv und lesenswert.

Bewertung vom 04.05.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


gut

Zunächst scheint es ein unglücklicher Hausbrand in Akranes zu sein, den Elma und ihre Kollegen aufzuklären haben. Doch bei den ersten Ermittlungen stellt sich schnell heraus, dass das junge Todesopfer beim Brand schon tot gewesen ist.

Bei den weiteren Ermittlungen kommt noch ein vermisstes holländisches Aupair-Mädchen hinzu, welches Kontakt zu dem Mordopfer gehabt hat. Wie hängen diese beiden Todesfälle zusammen und wo liegt das (gemeinsame) Motiv? Verdächtige gibt es verschiedene und irgendwie scheint auch fast jeder irgendwas zu verschweigen.

"Verborgen" von Eva Björg Aegisdottir ist bereits der dritte isländische Band um die Kommissarin Elma und ihr Team. An die für mich etwas befremdlichen Namen habe ich mich langsam gewöhnt, aber trotzdem hatte der Roman für mich leider einige Schwächen. Am meisten gestört hat mich der ständige Perspektivwechsel, der nur durch die kursive Schrift erkennbar gewesen ist. Zwar bekam man als Leser dadurch einen recht guten Überblick, was vor den Mordfällen geschehen ist , aber ich hätte es insgesamt besser gefunden, wenn es nur Kapitelweise gewechselt hätte.

Auch hat mich die finale Auflösung des Falles nicht wirklich überzeugen können. Zwar war für mich relativ früh klar, wer der Täter ist, so dass ich das Gefühl bekam, man will unbedingt noch einen anderen Täter in die Geschichte unterbringen.

Auch wenn man es bereits der 3. Fall der Serie ist, kann man den Fall ohne Vorkenntnisse der anderen Bände lesen. Persönlich hatte ich mir insgesamt mehr erwartet, so dass ich nicht wirklich eine Leseempfehlung abgeben kann.

Bewertung vom 04.05.2024
Funny Story
Henry, Emily

Funny Story


ausgezeichnet

Daphne wurde gerade von ihrem Freund Peter für seine Jugendliebe Petra verlassen. Und da ihr Job nicht gerade viel abwirft, zieht sie in eine WG zu einem (zunächst) Fremden. Doch schnell stellt sich raus, dass Miles ihr neuer Mitbewohner, der Exfreund von Petra ist und somit in einer ähnlicher Situation wie Daphne ist.

Auch wenn beide Bewohner sehr unterschiedlich sind, kommt ihnen in einer Alkohllaune die verrückte Idee, sich als neues Paar zu posten um ihre jeweiligen Expartner eifersüchtig zu machen. Was eigentlich nur ein Spaß sein sollte, entwickelt schneller als beiden lieb ist ein Eigenleben und irgendwann kommen doch mehr Gefühle ins Spiel als zunächst geplant. Doch sind beide wirklich nach der jeweiligen Enttäuschung schon wieder bereit sich auf etwas Neues einzulassen oder wäre es ein Fehler sich auf ein so verletztes Herz einzulasen?

Emily Henry legt mit "Funny Story" wieder eine romantische und lustige Story vor, die mit witzigen Dialogen und sympathischen Hauptpersonen zu überzeugen weiß. Es ist ein schöner Sommerwohlfühlroman, der Spaß macht zu lesen. Wie schon in den Vorgängerromanen schafft es die Autorin die Hauptperson zum einen verletzlich und gleichzeitig tough rüberzubringen. Sie lassen sich nicht unterkriegen und kämpfen für ihr eigenes (Liebes-)glück. Da ich mich teilweise köstlich amüsiert habe, gebe ich gerne eine klare Leseempfehlung ab.