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Benutzername: 
Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1307 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2024
Kinder brauchen Flügel, keine Helikopter!
Edlynn, Emily

Kinder brauchen Flügel, keine Helikopter!


sehr gut

Autonome Kinder

„Kinder brauchen Flügel, keine Helikopter!“ ist ein Erziehungsratgeber der kalifornischen Autorin Emily Edlynn.
Letztendlich ist es das Ziel aller Eltern ihre Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen.
Leider ist es dabei nicht einfach das richtige Maß zu finden und genau damit beschäftigt sich die Autorin.
Sie möchte die Selbstständigkeit der Kinder fördern und dadurch die Eltern entlasten.
Dieser Gedanke gefällt mir zunächst einmal ausgesprochen gut.
Auch dass sie hier auf verschiedene Altersstufen eingeht, ist durchaus hilfreich.
Allerdings ist mir der Schreibstil etwas zu ausufernd und ich hätte mir an einigen Stellen gewünscht, dass die Autorin schneller zum Punkt kommt.
Außerdem ist zu merken, dass das Erziehungskonzept für die amerikanische Gesellschaft geschrieben wurde, da es immer wieder Punkte gibt, die hier einfach nicht so richtig in die Gesellschaft passen wollen.

Dennoch enthält dieses Buch viel interessante und hilfreiche Impulse, deren Ziel es ist, durch glückliche, ausgeglichene Eltern selbstbewusste und selbstbestimmte Kinder zu erziehen.

Bewertung vom 27.12.2024
Dein ist die Schuld / Laurie Moran Bd.8
Clark, Mary Higgins;Burke, Alafair

Dein ist die Schuld / Laurie Moran Bd.8


ausgezeichnet

Wer war es ?

„Dein ist die Schuld“ ist bereits der 8. Band der Laurie-Moran-Serie der Autorinnen Mary Higgins Clark und Alafair Burke. Zum Verständnis dieses Falls keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Büchern notwendig.
Direkt nach dem Prolog - in dem die Zwillingsbrüder Ethan und Simon Harrington gerade ihr Examen feiern und die Eltern Sarah und Richard ermordet werden - gibt es einen Zeitsprung von zehn Jahren.

Frankie, die kleine Schwester der Zwillinge hat sich an die Investigativjournalistin Laurie Moran gewendet, die die Vergangenheit in der TV-Sendung „Unter Verdacht“ aufarbeiten soll, damit endlich die Wahrheit ans Licht kommt. Haben ihre Brüder etwas mit dem Tod der Eltern zu tun ?
Laurie nimmt ihre Arbeit ernst. Es geht ihr nicht um Ruhm und Bekanntheit, sondern um die Realität. Entsprechend akribisch recherchiert sie.

Schnell muss sie feststellen, dass die Polizei damals nicht besonders engagiert war. Der Fall wirft immer mehr Fragezeichen auf und auch das einst so bilderbuchhaft erscheinende Familienleben der Harringtons, sieht auf einmal gar nicht mehr so harmonisch aus.
Was nun ans Tageslicht kommt ist unglaublich und war für mich zu Beginn absolut unvorhersehbar.

Es werden fortlaufend weitere Geheimnisse enthüllt, Lügen aufgedeckt und es gibt immer wieder Wendungen, so dass die Spannung durchgehend hoch gehalten wird.
Die Auflösung kommt am Ende ziemlich plötzlich, ist aber schlüssig und rund.
Die Charaktere werden authentisch dargestellt und es bleibt keiner eindimensional.

Mich hat dieser 8. Fall von Laurie Moran wieder einmal durchgehend gefesselt. Die Autorinnen verstehen es ihre Leser*innen zu fesseln, zu verblüffen und mitzureißen. Ich kann diesen Band ebenso empfehlen wie die Vorgänger.
Laurie Moran ist einfach genial!

Bewertung vom 26.12.2024
Zeit des Vertrauens / Die Töchter der Ärztin Bd.3
Sommerfeld, Helene

Zeit des Vertrauens / Die Töchter der Ärztin Bd.3


ausgezeichnet

Gelungener Trilogieabschluß

"Die Töchter der Ärztin - Zeit des Vertrauens" ist der dritte Band in der Reihe „Die Thomasius-Schwestern“ des Autorenehepaares Helene Sommerfeld. Zuvor gab es schon drei Bücher über „Die Ärztin“ und auch wenn es möglich ist die Bücher unabhängig voneinander zu lesen, empfehle ich dies der Reihe nach zu tun, da die Entwicklung der Charaktere ausgesprochen interessant ist.

Die Handlung beginnt 1931 in Berlin. Im Mittelpunkt stehen die beiden Töchter - Henny und Antonia - der Ärztin Ricarda Thomasius.
Henny lebt inzwischen mit ihrem Mann Victor in Los Angeles und leitet dort in einem Krankenhaus die Frauenstation.
Ihre jüngere Schwester Toni arbeitet als Frauenärztin in der ehemaligen Praxis der Familie Thomasius in Berlin.
Die Zeiten sind unruhig und in vielerlei Hinsicht - politisch, beruflich, familiär – herausfordernd.

Im vorderen Innencover befindet sich eine Karte von Berlin und im hinteren ein Stammbaum der Familien Thomasius und Freystetten. Da die Anzahl der Figuren recht hoch ist, fand ich Letzteres ausgesprochen hilfreich, um die Übersicht über die Beziehung der Charaktere untereinander zu behalten. Zusätzlich gibt es vorab einen Personenverzeichnis über die wichtigsten Personen.

Die Handlung ist sehr lebendig und gut mit dem politische Zeitgeschehen verknüpft. Dadurch kommt es zu Höhen und Tiefen. Die Ereignisse scheinen sich zwischenzeitlich zu überschlagen, sind aber so nah am Leben, dass alles ausgesprochen authentisch wirkt.
Mich hat das Buch emotional mitgenommen und ich habe mit den Charaktere gehofft, gebangt und mich gefreut.
Das Nachwort rundet die gesamte Reihe gut ab und gibt einen kleinen Einblick zu Entstehung der Reihe.

Der Abschluss ist rund und stimmig. Ich habe das Buch mit einem Lächeln zufrieden zur Seite gelegt
und kann es Lesern, die historische Romane mögen, empfehlen.

Bewertung vom 26.12.2024
Ein Ohrensessel, zwölf Fragen und eine Reise zu dir selbst
Köhler, Tanja

Ein Ohrensessel, zwölf Fragen und eine Reise zu dir selbst


ausgezeichnet

Über die Kraft der Veränderung

„Ein Ohrensessel, zwölf Fragen und eine Reise zu dir selbst“ ist eine liebevoll gestaltetes Buch der Autorin und Diplom-Psychologin Tanja Köhler.

Im Laufe seines Lebens kommt man immer wieder an einen Punkt, an dem man sich eine Veränderung wünscht oder seinem Leben einen Richtungswechsel geben möchte.
Veränderungen herbeizuführen ist nicht immer ganz einfach, aber dieses Buch bietet eine gute Grundlage herauszufinden, was man möchte und einfach einmal in sich hineinzuhorchen.
Dazu hat die Autorin zwölf Themen ausgewählt, die zum Nachdenken anregen. Die Fragen, die sie am Ende ihrer Kapitel stellt, haben mir dabei geholfen in mich hineinzuhören und mich neu zu sortieren.

Alles beginnt mit der Suche nach dem richtigen Platz für einen Ohrensessel. Ein ungewöhnlicher, aber gelungener Aufhänger, um die Frau, die diesen sucht auf ihrer inneren Reise zu sich selbst zu begleiten.

Dies ist kein Buch, das man einmal durchliest und zur Seiten legt, sondern eines, über das man nachdenkt und das einem Möglichkeiten zu Veränderungen aufzeigt.
Ich bin an den farbig gedruckten Botschaften immer wieder hängen geblieben und habe dadurch sehr viele gehaltvolle Sätze entdeckt, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben werden.

Jede einzelne Seite wurde von der Grafikdesignerin Nicole Pfeiffer liebevoll gestaltet und es macht Spaß das Buch in die Hand zu nehmen.

Es ist sowohl inhaltlich als auch optisch ein kleines Highlight und ich kann es jedem, der den Wunsch hat, bei sich etwas zu verändern und zu sich zu finden, nur empfehlen.

Bewertung vom 21.12.2024
Berlin war meine Stadt
Mann, Klaus

Berlin war meine Stadt


ausgezeichnet

Ausgewählte Einblicke in die Werke und das Leben von Klaus Mann

„Berlin war meine Stadt“ ist eine Ansammlung von Texten des Schriftstellers Klaus Mann.
Hier finden sich Auszüge aus seinen Autobiografien, Romanen und Kritiken. In diesen spiegelt sich der Einfluß den das Leben in Berlin auf ihn hatte wider und durch sie wird die Stadt lebendig.

Klaus Mann lebte in einer schwierigen Zeit. Er war ein ruheloser Lebemann, der vom ersten Weltkrieg geprägt wurde und der älteste Sohn von Thomas Mann.
In seinen Texten lebt das Berlin der 1920er Jahre auf, die Atmosphäre wird greifbar und ich hatte das Gefühl eine kleine Zeitreise in die Weimarer Republik zu machen.

Wer historisch und literarisch interessiert ist, dem wird dieses Buch sicherlich gefallen und dank seiner hochwertigen Aufmachung ist es auch ein schöner Geschenktipp.

Bewertung vom 16.12.2024
Finsteres Herz / Die Toten von Marnow Bd.2
Schmidt, Holger Karsten

Finsteres Herz / Die Toten von Marnow Bd.2


ausgezeichnet

Komplex & spannend

„Finsteres Herz“ ist nach „Die Toten von Marnow“ der zweite Fall für Lona Mendt und Frank Elling des in Stuttgart lebenden Autors Holger Karsten Schmidt. Das Buch lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse aus dem vorherigen lesen.

Die beiden Kriminalhauptkommissare Lona Mendt und Frank Elling arbeiten für die Kripo Schwerin. In ihrem aktuellen Fall läuft einiges schief, sie werden angeschossen, schwer verletzt und in ein künstliches Koma versetzt. Das 12-jährige Waisenmädchen Sarah, das alles mit angesehen hat, ergreift die Flucht.
Maja Kaminski und Hagen Dudek von der Bundespolizei in Rostock übernehmen den Fall und versuchen Sarah zu finden.

Die Story besteht aus zwei Erzählsträngen aus denen im Wechsel berichtet wird. Sowohl die Ereignisse um Mendt und Elling als auch die um Kaminski und Dudek sind spannend und fesselnd.
Dadurch ist es schwierig das Buch aus der Hand zu legen. Nachdem ich einmal begonnen hatte, wollte ich immer weiterlesen.

Die Charaktere sind vielschichtig und gut ausgearbeitet. Mir war zwischenzeitlich nicht klar, wem ich trauen kann und wer hier falsch spielt. Da die Anzahl der Namen recht hoch ist, Vor- und Nachnamen im Wechsel verwendet werden, die Perspektive immer wieder wechselt und die Handlung komplex ist, musste ich mich beim Lesen ganz schön konzentrieren. Aber genau das war es auch, was mich gefesselt und begeistert hat.

Die Auflösung hat mir gut gefallen, sie war stimmig und rund.

Das Buch steckt voller Action, ist nichts für schwache Nerven und war für mich eines meiner Thrillerhighlights des Jahres.

Bewertung vom 14.12.2024
Gefühle
Bohnstedt, Antje

Gefühle


ausgezeichnet

Gefühle verstehen – ein monsterstarkes Buch

„Gefühle: Das große Bestimmungsbuch“ ist ein unterhaltsames und sehr wertvolles Buch der Autorin, Illustratorin und Grafikerin Antje Bohnstedt.

Eddie ist ein kleines grünes Monster, dem man seine Gefühle gut ansehen kann. Mit seiner Hilfe werden hier die 14 häufigsten Gefühle - positive wie auch negative - dargestellt und erklärt.

In einfachen Sätzen und klaren Worten erfährt man, woran ein Gefühl äußerlich zu erkennen ist, wie es sich innerlich anfühlt, was es ausgelöst hat und welche Gefühle mit diesem verwandt sind.

Eddies Mimik und seine Körpersprache werden dabei richtig gut eingefangen.
Die Illustrationen sind einfach süß und machen Spaß. Auf jeder einzelnen Seite gibt es eine Menge zu entdecken.
Deutlicher und treffender hätte man die jeweiligen Gefühle nicht darstellen können.

Das Buch eignete sich perfekt, um schon kleinen Kindern Gefühle zu erklären und dafür zu sorgen, dass sie diese richtig zu- und einordnen können.

Mir gefällt die Grundidee des Buches sehr und die Umsetzung ist hier wirklich richtig gut gelungen.
Ich kann das Buch nur empfehlen, nicht nur für die Kleinsten, sondern für alle, die sich ihre Gefühle einmal bewußt machen wollen.

Bewertung vom 14.12.2024
Rosa Fröhlich - Der Tod wird kalt serviert
Mohn, Frieda

Rosa Fröhlich - Der Tod wird kalt serviert


ausgezeichnet

Eine Berliner Gastronomin ermittelt

„Rosa Fröhlich – Der Tod wird kalt serviert“ ist ein humorvoller und spannender Cosy-Crime der in Berlin lebenden Autorin Frieda Mohn.

Rosa Fröhlich ist Gastronomin, die ihren Beruf liebt und lebt. Ihr Vater war Hauptkommissar bei der Kripo und ihre Tochter ist ebenfalls bei der Polizei tätig. Bisher war das so gar nicht Rosas Welt, aber nachdem ich Bio-Fleischlieferant tot im Kühlhaus aufgefunden wird, beginnen die drei gemeinsam zu ermitteln. Dabei beliebt es nicht ungefährlich für die Wirtin.

Die Handlung spielt mitten in Berlin und die Atmosphäre der Stadt, der Berliner Lokalkolorit kam direkt bei mir an. Rosa ist eine echte Berlinern, mit Berliner Schnauze und ganz viel Herz. Ich mochte sie sofort. Sie und auch die anderen Charaktere wirken authentisch.
Die Dialoge mit Berliner Dialekt machen einfach Spaß und dadurch wird dieser Krimi zu einem lebendigen Leseerlebnis.

Die Kapitel sind kurz - 26 auf 304 Seiten - und tragen ausgesprochen amüsante Überschriften.

Der Fall ist spannend und ich bin den Ermittlungen gerne gefolgt. Immer wieder wurde ich dabei von der Autorin auf eine falsche Fährte gelockt. Das Ende hat mich dann sehr überrascht, aber es war schlüssig.

Ich kann das Buch Liebhabern von Cosy Crime nur empfehlen und hoffe auf weitere Fälle mit Rosa.

Bewertung vom 14.12.2024
Damals waren wir frei
Jana, Stephanie

Damals waren wir frei


ausgezeichnet

Eine Reise in die jüngste Vergangenheit – berührend & ergreifend

In ihrem Roman „Damals waren wir frei“ beschäftigt sich die Autorin Stephanie Jana mit Ereignissen aus der jüngsten deutschen Geschichte zur Zeit der Wende in Berlin.

Die Handlung beginnt 1988.
Die 19-jährige Sängerin Mina lebt mit ihrer Familie in Ost-Berlin. Dort hat ihre Großmutter Marianne, den „Tanzpalast“ gegründet, eine Disco, in der inzwischen die ganze Familie sowie Freunde mit anpacken und in der so richtig ausgelassen gefeiert wird. Hier lernt Mina auch Jan - einen jungen Medizinstudenten aus West-Berlin - kennen. Die beiden verlieben sich, aber durch die Mauer hat ihre Liebe keine Zukunft.
Minas Mutter Elly hat vor 20 Jahren ihre Familie im Westen für sieben Tage besucht. Damals hat sie sich in Uli verliebt. Bis heute trauert sie diesem still und heimlich hinterher.
Wiederholt sich nun die Geschichte der beiden?

Der Schreibstil von Stephanie Jana liest sich toll. Direkt von Beginn an, hat sie mich abgeholt und mitgenommen, in das Ost-Berlin kurz vor der Wende und die 1960er Jahre.
Die Kapitel werden im Wechsel aus der Perspektive von Mina, Elly und Marianne erzählt. Dabei begleiten wir zunächst Elly durch ihre 7 Tage im Westen und erfahren so, was in der Vergangenheit passiert ist.

Die Charaktere sind allesamt sehr gut angelegt und nachvollziehbar beschrieben. Jeder von ihnen hatte etwas Besonderes, war auf seine Art und Weise liebenswert und authentisch.

Die Atmosphäre wird in beiden Zeitebenen gelungen eingefangen. Ich konnte Ellys Gefühl der Freiheit im Westen und auch die Aufbruchstimmung im Osten der späten 1980er Jahre sehr gut nachvollziehen und regelrecht spüren.

Für mich war das Buch ein ganz großartiges Leseerlebnis, das mich sehr berührt hat. Es ist ein Stück Deutsche Geschichte, die ich hier anhand der Leben von Mina, Jan, Elly, Uli und den ganzen anderen miterleben durfte – einfach großartig!!!

Bewertung vom 10.12.2024
Die Lungenschwimmprobe
Renberg, Tore

Die Lungenschwimmprobe


ausgezeichnet

Ein wirklich außergewöhnlicher historischer Roman

„Die Lungenschwimmprobe“ ist der erste historischer Roman des norwegischen Autors Tore Renberg

Die 15-jährige Anna Voigt ist Tochter eines Gutsbesitzers und soll ihr Baby direkt nach der Geburt getötet haben. Nun soll sie verurteilt werden. Bei der Untersuchung der Leiche wird die Lungenschwimmprobe nach Dr. Schreyer angewendet, die besagt, dass das Baby tot zur Welt gekommen ist, wenn die Lunge im Wasser direkt auf den Boden sinkt.

Die Handlung ist in Leipzig im 17. Jahrhundert angesiedelt und kombiniert historische Fakten und den Kriminalfall rund um Anna. Diese wird vor Gericht durch Christian Thomasius vertreten, der die juristischen und medizinischen Fakten dargelegt.

Die Sprache passt in das 17. Jahrhundert und ist nicht immer leicht zu lesen. Dadurch wird die Atmosphäre der damaligen Zeit ganz hervorragend vermittelt. Allerdings sind die gerichtlichen Maßnahmen, um einen Beschuldigten zum Geständnis zu bringen, nichts für zarte Gemüter.

Es ist zu merken, dass der Autor ausgiebig recherchiert haben muss. Er gibt tiefe Einblicke in das damalige Leben, vermittelt interessante Fakten über das Rechtssystem und das rechtsmedizinisches Verfahren zur Überprüfung von Totgeburten - eben jener Lungenschwimmprobe, die zunächst höchst umstritten ist.

Das Werk ist in sechs Bücher und 41 Kapitel unterteilt. Es ist gleichermaßen interessant, komplex und spannend, so dass es mich beim Lesen gefesselt und gefordert hat.

Durch sein Nachwort rundet Tore Renberg sein Buch gelungen ab.

Abschließend gibt es einen QR-Code mit einem ausführlichen Register der historischen Personen, Karten und Illustrationen sowie ein Literatur- und Quellenverzeichnis.
Insbesondere das Personenverzeichnis und die Karten fand ich interessant und hätte mich gefreut, wenn sie im Buch enthalten gewesen wären.

Mich hat dieser historische, sehr detaillierte Gesellschaftsroman gefesselt und ich habe mich keinen Moment gelangweilt, obwohl er sicherlich an einigen Stellen etwas straffer sein könnte.
Hier werden wissenschaftliche und gesellschaftliche Umbrüche unterhaltsam und nachvollziehbar dargelegt. Ich kann das Buch allen historisch und gesellschaftlich interessierten Lesern empfehlen.