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Ibbenbüren

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Insgesamt 166 Bewertungen
Bewertung vom 11.08.2024
Starling House
Harrow, Alix E.

Starling House


ausgezeichnet

Starling House kommt in einem wunderschönen Cover mit einen Ornamente, dass an einen Käfig erinnern könnte in dessen Mitte sich eine Feder befindet und dem ein Star sitzt. Außenherum befinden sich Verzierungen die ebenso wie der ‚Käfig‘ goldfarbig ist. Der Farbschnitt ist einfacg atemberaubend. In dunklen Farbtönen zwischen lila und grün schwankend setzen sich die Blätter vom Cover fort. Ein atemberaubender und mystischer Anblick.

Der Schreibstil der mir völlig unbekannten Alix E. Harrow ist ebenso berauschend wie fesselnd. Sie hat mich binnen weniger Worte so sehr in das Starling House gezogen, dass ich dort die gesamte Nacht verbracht habe und mich dann nach Beendigung des Buches nur sehr schwer lösen konnte. Zu spannend ist die Geschichte von Opal und dem mystischen und sagenumwobenen Haus. Ich habe mit ihr diese verwunschen wirkende Anwesen, der Autorin ihres Lieblingsbuches, naja mehr Bücher besitzt Opal nicht, erkundet. Musste feststellen dass das Haus nach eigenen Regeln existiert und nicht immer freundlich gesinnt ist. Starling House sperrt auch mal gern Menschen aus und macht den Wiedereintritt nicht gerade leicht. Aber wo ein Wille ist findet sich auch ein Weg.

Ja wirklich, es wirkt als würde Starling House leben und seine eigenen Regeln zu besitzen um all die kleinen und großen Geheimnisse zu schützen. Obwohl Opal die Hauptperson neben Arthur Starling, dem unnahbaren und verschlossenen Erbe des Starling House, ist wirkt es fast so als würde das Haus immer wieder versuchen der Hauptdarsteller zu sein. Mir ist nicht ganz klar wie die Autorin dieses hinbekommen hat, aber es übt einen besonderen Reiz des Buches und der Geschichte aus. Durch die Erschaffung der mit dem Haus verbundenen Auswirkungen, ja selbst richtige Monster, entsteht für mich eine ganz andere Art von Bindung zu den Protagonisten. Es fühlt sich einfach nicht nach lesen sondern nach erleben an!

Opal ist ein bewundernswertes junges Mädchen und sie hat es nun wirklich nicht leicht. Ihr einziges Ziel ist es ihren Bruder Jasper den Besuch einer besseren Schule zu ermöglichen. Beide leben zusammen in einem heruntergekommenen Motel, dass sie sich nur notdürftig leisten können. Mit kleinen Gaunereien und Aushilfsjobs hält sie sich und ihren Bruder über Wasser und doch träumt sie immer von einem besseren Leben, einem Leben in Starling House.
Als sie dem Erben von Starling House begegnet ist für sie klar, dass dieser ihr angebotene Putz Job die Lösung für den chronischen Geldmangel und dem Schulbesuch von Jasper ist. Doch der Anfang ist etwas holprig, denn so unnahbar wie Arthur Starling ist, ist es für Opal nicht immer einfach sich in diesem Haus zurecht zu finden. Denn Starling House scheint auch ein Wörtchen mitzureden zu haben.

Starling House von Alix E. Harrow ist ein so sehr gelungenes Bespiel für die Verbindung des Gothic mit Fantasy zu einem perfekten Buch und einer Geschichte die den Leser gruseln lässt aber auch helle Seiten zu lässt.

Bewertung vom 11.08.2024
Und dahinter das Meer
Spence-Ash, Laura

Und dahinter das Meer


ausgezeichnet

Das Cover zaubert seine ganz eigene Atmosphäre. Eine Frau steht an einer zerklüfteten Stelle am Meer. Mit dem Rücken zum Leser und den Blick auf das Meer gerichtet. Bei dem Anblickt spürt man all ihre Sehnsucht und ihre Gedanken an Erinnerungen. Zu mindestens geht es mir so, denn genauso würde ich mich fühlen, wenn ich an einer solchen Stelle an Meer stehen würde. Zugegeben braucht dieses Buch auch nichts anderes als genau dieses Bild um all die Gefühle des Buches zu beschreiben.
Mit voller Gewalt der Gefühle nimmt die Autorin Laura Spence-Ash die Leser mit in das Leben von Beatrix Thompson. Anders kann man es nicht bezeichnen was wir zusammen mit Beatrix in Und dahinter das Meer erleben.

Die Angst und Verzweiflung in London im Jahr 1940 könnte kaum größer sein. Eltern haben Angst ihre Kinder könnten bei den Luftangriffen ums Leben zu kommen. Daher werden viele Kinder in die USA ‚verschickt‘. So ergeht es auch der elf-jährigen Beatrix Thompson. Ihre Eltern sind sehr verzweifelt, zumal Beatrix sich offensichtlich über die Gefahren eines Luftangriffes mit Reizgas auseinander setzt. Da kann es nur sicherer sein die gegen ihren Willen nach Amerika in eine Gastfamilie zu schicken.

In Amerika angekommen lernt Beatrix ihre Gastfamilie die Gregorys kennen und stellt sofort riesige Unterschiede fest. Ja irgendwie fürchtet sie sich in der Familie. Plötzlich hat sie zwei Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch bald legt sich diese Angst und sie wächst in einer tollen Familie auf und verbringt mit ihnen zusammen die Sommer in Maine auf einer kleinen Privat-Insel. Ihr Geburtstag ist immer etwas ganz Besonderes. Denn alle drei Kinder haben im August Geburtstag. Dieser wird immer in einem kleinen Restaurant mit Hummer-Essen gefeiert! Je mehr Bea sich in der Familie heimisch fühlt und die Verbindung zu ihren Pflege-Brüdern sich vertieft umso schwerer wiegt später das Verlassen müssen. Die Tiefe der Verbindungen von Beatrix mit William und Gerald und die daraus folgende Beeinflussung der drei aufeinander ist beeindrucken und bedrückend. Denn im Grunde haben all diese Gefühle kaum eine Chance.

Nach der Rückkehr von Beatrix zu ihrer Familie nach London zeigt sich schnell die Eifersucht ihrer Mutter auf das Leben in Sicherheit ihrer Tochter. Dieses Gefühl werden nicht viele nachvollziehen können, außer sie haben diese unerklärliche Eifersucht einer Mutter auf ihr Kind selbst erlebt haben. Beatrix leidet unter diesem Gefühl, doch schafft sie es ihre Erinnerungen zu bewahren, auch wenn der Kontakt zu ihrer anderen Familie teilweise mehr wie einschläft.

Und dahinter das Meer von Laura Spence-Ash ist ein sehr gefühlvoller Blick auf eine schwere Zeit, die doch von dem Wunder und dem Glück zwei Familien zu haben. Seinen eigenen Weg zu finden und ihn zu bewahren. Die Macht der Erinnerungen niemals zu unterschätzen und von einem unbeschwerten Leben in einer der schlimmsten Zeiten.

Bewertung vom 07.08.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


ausgezeichnet

Das Cover ist einfach toll. Eine blonde Frau mit Kirschen als Ohrringe die einen Kirschkern ausspuckt auf türkisblauen Hintergrund. Simpel und einfach nur passend zu dem Ausspruch ‚Pi mal Daumen‘. Doch um ehrlich zu sein, war mir das Cover dieses Buches nicht wichtig, obwohl man mich mit einem tollen Cover auf das Buch neugierig machen kann. Nein, bei diesem Buch war es einzig der Klappentext! Er klingt einfach nach einer wundervollen Geschichte über zwei unterschiedliche Menschen und deren Liebe zur Mathematik.



Mein Lesegefühl
Dann begann ich Pi mal Daumen von Alina Bronsky. Binnen von zwei Sätzen hatte mich die Autorin in dieses wundervoll besondere Buch gezogen. Spätestens nach dem ersten Kapitel war da einfach nur der Wunsch: ‚Bitte lass diese Buch niemals enden!‘ Der Schreibstil so klar wie ein Gebirgssee mit leichten humoristischen Einlagen, die nicht immer gewollt wirken aber doch so herrlich authentisch sind. Eine unglaubliche Situationskomik, die leben durfte und nicht unterdrückt wurde. Überhaupt durfte das gesamte Buch mit all seinen Protagonisten leben. Ich hatte niemals das Gefühl, als wäre krampfhaft versucht worden etwas zu erzwingen. Besonders klug gewählt wurde die Erzählweise aus der Sicht von Oscar.



Darum geht es
Das hochbegabte Mathe-Genie Oscar ist 16 Jahre alt, mit einem Adelstitel versehen mit autistischen Zügen versehen studiert an einer Universität in Deutschland Mathematik. Als gleich zu Studienbeginn eine ca. 50ig jährige Frau mit sehr auffälliger Kleidung und knallroten Lippenstift den Hörsaal betritt und sich beladen mit einer riesigen gefüllten Ikea-Tasche ausgerechnet neben ihn setzt. Keine gute Idee, denn Oscar mag so viel Nähe nicht.

Schon am ersten Tag fällt Moni auf. Als Einzige wüsste sie die Lösung auf die Frage :“ Was ergibt Mittwoch multipliziert mit Mittwoch?“ Sie meldet sich und verkündet „Dienstag!“ . Damit hat sie die richtige Antwort gegeben obwohl auch andere Lösungen möglich gewesen wären. Dies beeindruckt dann doch auch Oscar, der sich selbst zur geistigen Elite zählt. Moni nennt ihn immer Kleiner, von Anfang an und irgendwie gelingt es ihr einen Draht zu Oscar aufzubauen. Eigentlich grenzt dies schon an ein kleines Wunder, denn eigentlich hält Oscar sie für eine ‚Benachteiligte. Es passt so gar nicht in seinen Blick auf die Welt. Eine Frau über 50ig Jahre alt, Mutter und Oma mit drei Nebenjobs und einer großen Familie. Nein, das passt nicht in die Welt der Zahlen aus seiner Sicht.

Als sich dann auch noch herausstellt, dass ausgerechnet Moni sein großes Idol von früher kennt und auch noch öfter mit ihm Kaffee trinken geht ist Oscar total verwirrt. Er kann nicht versteht, dass dieser von ihm verehrte Professor lieber Zeit mit ihr, der Benachteiligten, Zeit verbringt und nicht mit ihm der zur geistigen Elite zählt. Doch es kommt alles anders als man denkt!

Es war so wundervoll Oscar und Moni zu erleben. Ja erleben ist genau die richtige Bezeichnung. Als Leser liest man nicht nur das Buch, man erlebt es! Es herrlich wie Oscar über sich hinaus wächst ohne sich selbst dabei zu verlieren. Es verursacht Herzklopfen zu erleben wie Moni sich quasi befreit und wie ihre Familie dann doch kaum mehr Angst vor Wissen hat.
Ich ersatzlos begeistert von diesem Buch. Es gibt diese wunderbare Geschichte über Freundschaft, Lösung aus alten verfahrenen Mustern und Mut seine Ziele niemals aus den Augen zu verlieren.

(Könnte ich das Buch noch einmal aus der Sicht von Moni lesen? Ich denke, da wäre noch ein ganz anderes Potenzial der Komik enthalten ohne die Genialität von Oscar blass wirken zu lassen.)

Bewertung vom 04.08.2024
Ehemänner
Gramazio, Holly

Ehemänner


ausgezeichnet

Das rosa Cover mit der lila Spirale fand ich auf Anhieb toll. Erst später viel mir auf, dass es keine normale Spirale ist. Es sind viele lila Häschen die in der Spirale aus dem Buch zu hüpfen scheinen. Eine ebenso witzige als auch interessante Interpretation. Der Klappentext ist klug gewählt und zeigt sofort dass es sich um eine sowohl lustige als auch interessante Geschichte handelt.
Wer wünscht sich nicht manchmal zu mindesten einen anderen Ehemann? Sie können manchmal nervig sein, es könnte manchmal etwas Abwechselung ganz nett sein und irgendwie scheint ja auch gelegentlich das Gras in Nachbars Garten grüner.
Sehr klug und immer mit einem leichten Augenzwinkern erzählt Holly Gramazio in Ehemänner die schier unglaublich Geschichte von Lauren und ihren potenziellen Ehemännern. Mit feiner Ironie blickt sie auf Männer und Frauen beim analogen Dating in Zeiten von Tinder und Co. Manchmal scheint halt nicht alles perfekt zu matchen und doch könnte es die alles umarmende Liebe sein. Das Unperfekte die beste Entscheidung sein.

Ehemänner von Holly Gramazio hat mich sehr gut unterhalten und mir eine wirklich tolle Geschichte im Stil von ‚Und täglich grüßt das Murmeltier‘ erzählt. Einfach nur großartig!





Darum geht es
Nach einem durchfeierten Abend mit ihren Freundinnen kommt Lauren nach Hause wo ihr Ehemann auf sie wartet. Moment, Lauren ist doch Single und unsicher wie ihr Ehemann sein sollte. Wer ist dieser Mann und warum behauptet er stur ihr Ehemann zu sein? Noch verrückter wird es als er auf den Dachboden geht und kurze Zeit später ein völlig anderer Mann in der Wohnung erscheint und ebenfalls behauptet er sei Laurens Ehemann. Wow, ein Dachboden der eine schier endlose Auswahl an potenziellen Ehemänner beherbergt. Ein wahrer Traum! Doch die Verführung den Ehemann bei einem noch so kleinen Problem oder eines winzigen Fehlers wieder hoch zuschicken und ein Neuer erscheint ist verführerisch.
Michael, Dominic, Anthony, Joe, Kieran und Rohan sind sehr verschieden, haben ihre Ecken und Kanten aber auch als Ehemann wundervolle Kandidaten. Wie wird sich Lauren entscheiden?

Bewertung vom 04.08.2024
Skyhunter - A Silent Fall
Lu, Marie

Skyhunter - A Silent Fall


ausgezeichnet

Das Cover ist wunderschön und aufwendig mit blauem Hintergrund und farblich in gelb bis bronzefarbigen Ornamenten. Das Blau und Ornamente werden sich auf dem Farbschnitt fortsetzen. Hier fällt schon einmal auf, dass das angegebene Lesealter ab 14 Jahre auf den Trend der Farbschnitte getrimmt wird. Hier bei Skyhunter von Marie Lu fällt dies schon sehr auf und manch älterer Leser könnte sehr auf das Buch in der Farbschnitt-Variante hereinfallen. Zu mindestens ging es mir so, zumal es als Fantasy-Roman eingeordnet wurde. Ich liebe gute Fantasy und war dem entsprechend sehr neugierig auf das Buch.

Talin, Elitekämpferin von Mara, hat ihr Zuhause und ihre Stimme auf der Flucht vor der Karensa-Föderation verloren. Allein hat sie keine Chance und so schließt sich einer Gruppe an, den Stikern an. Diese kämpfen genau wie sie gegen die Föderation und gegen die schrecklichen Labore der Karensa.
Red, gehört eigentlich zur Karensa-Föderation doch er hat einen Fehler begangen im Kampf gegen Mara. Er wird gefangen genommen und in einem der Gefängnisse von Mara inhaftiert. Eigentlich eine aussichtslose Lage, denn ihm droht nichts geringeres als der Tod.
Als Talin ihm begegnet sieht sie Kämpferpotenzial in Red und beschließt ihn auf die Seite der Striker zu ziehen. Doch aus welchem Grund sollte Red einer Feindin glauben oder gar vertrauen.

Das World-Setting ist wirklich interessant und bietet viel Potenzial und auch der Ansatz eine stumme Hauptfigur zu kreieren ist genial. Alle Protagonisten haben Tiefe und sind an sich spannend gezeichnet, haben Ecken und Kanten und doch ist da etwas dass man sie einfach nur mögen muss.

Doch leider stellte sich beim Lesen immer mehr heraus dass Skyhunter immer mehr zu Dystopie schwankte. Für mich war dann doch zu viel Dystopie und zu wenig Fantasy, schade denn ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut. Es wird einen zweiten Teil der Skyhunter-Reihe geben. Irgendwie bin ich schon neugierig wie es mit Talin und Red und wie es im Kampf Maras gegen die grausame Föderation weiter geht. Allerdings ist es sehr schade, dass es noch nicht andeutungsweise einen Termin für den zweiten Teil gibt. Dies schreckt mich doch etwas ab, denn werde ich ohne noch einmal nach zu lesen in den Teil finden?

Bewertung vom 03.08.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


ausgezeichnet

Es gibt Bücher, die benötigen einfach kein auffälliges und pompöses Cover. Sie strahlen und wirken einfach nur durch die Geschichte mit Protagonisten, die kraftvoll und voller Liebe sind. Der Fähigkeit einer Autorin, die es schafft den Leser mit ihnen zu verbinden und generationsübergreifend begeisternde Verbundenheit und Verständnis auslöst.

Man sieht sich von Julia Karnick so wundervoll geschrieben und dadurch dass der Leser sowohl die Sichtweise von Robert als auch von Frie erfährt baut sich ein heimeliges Lesegefühl auf. Beginnend mit der ersten Begegnung in der Schule bis hin zum Erwachsenen Leben mit all den Gefühlen von verliebt sein bis hin zu Verletzlichkeiten. Von zufälligen Begegnungen zwischen Robert und Frie über das entscheidende Abi Treffen. Egal wie und wo sich die beiden treffen es fliegen Funken und Fetzten, neue Weisheiten werden geboren und immer wieder gehen sie dann doch ihre eigene Wege. Wird es dieses Mal anders sein und hat diese schon lang anhaltende Liebe endlich die Chance gelebt zu werden?

Mich hat die Geschichte gefesselt und ich bin nur so durch die 480 Seiten geflogen. Es war so kurzweilig und doch so intensiv. Ich möchte Friederika und Robert sehr und habe an manchen Stellen eigene Erlebnisse aufblitzen gesehen.

Man sieht sich von Julia Karnick ist eine klare Leseempfehlung und gleicht einem dieser wundervollen Filmen, die man immer wieder sehen kann. So lebensnah, nicht geschönt oder auf heile Welt getrimmt sondern einfach nur Leben und Liebe nicht mehr jungen aber auch noch nicht sehr alten Menschen.

Bewertung vom 28.07.2024
Shine Bright Like a Treasure / The Monet Family Bd.1
Marczak, Weronika Anna

Shine Bright Like a Treasure / The Monet Family Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover und der Farbschnitt ist so edel und wunderschön. Eine lachsrote Rose mit Stiel ebenfalls mit Blättern auf schwarzen Untergrund. MF das Familienlogo der Monet Family in goldenen Buchstaben. Der Farbschnitt in schwarz mit mehreren Rosen und dem Familienlogo. Absolut ein Blickfang! Fast traut man sich nicht das Buch auch nur zu berühren so schön ist es, aber ein Buch ist auch zum Lesen da. Also allen Mut zusammen genommen und einfach nur abtauchen in eine ebenso edle und schöne Geschichte.
Beim Öffnen des Buch fällt sofort die Gestaltung des inneren Covers auf. Dort werden auf zwei Seiten werden die Mitglieder der Familie Monet vorgestellt. Im Mittelpunkt steht Hailie.

Hailie ist fast 15 Jahre alt als ihre Mutter und ihre Großmutter bei einem Autounfall sterben. Sie stellt sich schon alle möglichen Szenarien von Pflegefamilien vor als sie die Nachricht erreicht, dass sie fünf ältere Halbbrüder in Amerika hat. Während des Fluges von England nach Amerika macht sie sich sehr viele Gedanken, besonders über den Umgang mit ihren Halbbrüdern. Denn Hailie hat keinerlei Erfahrung mit männlichen Familienmitgliedern oder männlichen Freunden ihrer Familie. Sie war immer nur mit ihrer Mutter und Großmutter zusammen. Man spürt wie schwer sie sich bei dem Gedanken tut und die damit verbundene Unsicherheit.

Eigentlich hätte Vincent, der älteste der Halbbrüder, sie vom Flughafen abholen sollen aber dann ist dort doch nur Will. Will ist auch derjenige der sich beim Eintreffen in der Luxusvilla der fünf Brüder für sie da ist und ihr alles zeigt. Es zeigt sich sofort das ihr Vincent nicht ganz geheuer ist. Im Laufe der Geschichte wird klar, dass es in dem Haus strikte Regeln gibt, die es gilt einzuhalten. Aber auch scheint ein Geheimnis über Hailie zu schweben von dem sie nichts ahnt, denn ihre neuen Halbbrüder beobachten jeden ihrer Schritte.
Auch die Feiern der Familie unterscheiden sich deutlich von dem Hailie kennt, purer Luxus und Geheimnisse sind nun in ihr Leben getreten. Gar nicht so leicht für ein junges Mädchen.

Durch die Erzählweise aus der Sicht von Hailie erlebt The Monet Family – Shine Bright Like a Treasure eine ganz besondere und eigene Dynamik, denn der Leser erfährt alles genau dann wenn Hailie es auch erfährt. Dies verbindet sofort.
Vincent, Will, Dylan, Shane und Tony sind spannend manchmal fast schon mystisch gezeichnetund passen perfekt in die Welt aus Luxus und Geheimnissen.

Mir gefällt die Tiefe der Protagonisten, die Art wie Weronika Anna Marczaksie beschreibt und ihnen Leben einhaucht. Ihr Schreibstil angenehm flüssig und lebendig.
Eigentlich will man immer nur noch weiter lesen, da ist kein Wunder dass ich diese Buch so sehr verschlungen habe.
Ich bin sehr gespannt wie es im zweiten Teil weitergeht und auf mehr Geheimnisse.

Bewertung vom 28.07.2024
Der Club der Bücherfreundinnen
Green, Amy Lynn

Der Club der Bücherfreundinnen


ausgezeichnet

Zwei Frauen stehen vor einem Fenster und schauen hinaus, an den Wänden sind Bücher in Regalen aufgereiht zu sehen. Dieses Cover bietet ein perfektes Äußeres für ein Buch in dem es Büchern und ihre Leserinnen geht, um Freundschaft und das gemeinsame Ertragen von Verlusten und Schrecken. Der Titel schaffte für mich sofort die Verbindung meiner ganz eigenen Bücherfreundinnen Geschichte- Dies war einer der Gründe warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Aber auch der Klappentext verspricht eine tiefgehende und berührende Geschichte unterschiedlicher Frauen.

Der Club der Bücherfreundinnen von Amy Lynn Green hat mich bewegt, an manchem Stellen tiefer und an anderen weniger tief aber niemals gefühllos zurückgelassen. Amy Lynn Green erzählt die Geschichte von Louis, Avis, Ginny und Martina im Jahr 1942 in Derby, Maine. Es ist keine schöne Zeit, die Männer kämpfen im Krieg der auch das Leben in Amerika verändert. Gefühlvoll ohne dabei naiv zu wirken mit der vollen Macht von Verlusten und dem simplen Wunsch nach Ablenkung.



Louis, die eine private Bücherei geerbt hat aber nichts damit anfangen kann. Bücher sind nicht so wirklich ihr Leben und lesen naja. Sie liest zwar aber hat nicht diese tiefe Bindung zu Büchern.
Avis interessiert sich ehr für Zeitschriften. Dort sucht und findet sich Tipps für ihre noch junge Ehe, aber Bücher sind auch nicht wirklich ihre bevorzugte Lektüre.
Ginny und ihre Arbeitskollegin Martina besuchen die Bücherei eigentlich nur zur Ablenkung und wegen der dort gereichten leckeren Kekse.
Langsam merken die vier Frauen das sie doch alle eine gewissen Faszination am lesen und an Büchern haben. Sie haben ihren ganz eigenen Zufluchtsort gefunden und noch viel mehr. Je öfter sie sich treffen umso vertrauter werden sie und tauschen Geheimnisse, Sehnsüchte und geheime Wünsche miteinander.

Es ist sehr bewegend mit den vier Freundinnen diese Zeit des Schrecken, der Angst und Hoffnung zu erleben. Am Ende des Buches fühlt man sich wie eine weitere Freundin von Louis, Avis, Ginny und Martina. Durch den ergreifenden und dennoch lockeren Schreibstil von Amy Lynn Green kommt niemals Langeweile auf.. Sie erschafft eher das Gefühl als Leser ist man Teil dieses ganz besonderen Bücherclubs. Ein absolutes Muss für jeden Buchliebhaber und jeden Lesebegeisterten.

Bewertung vom 28.07.2024
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


ausgezeichnet

Das Cover ist simpel und prägnant gestaltet. Zu sehen ist ein geschlossenes Auge. Der Buchtitel in orange gehalten wobei zu erwähnen ist, dass in dem O das Wort Thriller steht und der Name des Autors. Anna O verfügt über einen orangen Farbschnitt. Der Farbschnitt variiert ja nach Erscheinungsland und nur die deutsche Ausgabe hat den orangen Farbschnitt. Dies ist genauso besonders wie das gesamte Buch.

Anna O. von Matthew Blake gehört definitiv ins Genre Thriller, aber es ist auch ein Buch über den Schlaf, über Schlafwandeln , über das Resignationssyndrom und die Frage nach der Schuldfähigkeit für begangene Taten im Schlaf oder beim Schlafwandeln. Für mich ist dieses Buch eine gut gelungene Mischung aus Thriller und Sachbuch. Aber auch ein Buch das am Ende noch einige Fragen offen lässt.

Matthew Blake weiß den Leser in die Geschichte um Anna Ogilvy, die Beantwortung der Frage nach ihrer Schuld zu verwickeln und gleichzeitig so viel Wissen über den Schlaf zu vermitteln. Man könnte nun denken, ach das ist eigentlich eine Geschichte ohne Tiefe oder gar langweilig. Dem ist auf keinen Fall so! Durch geschickte Vertuschung und Häppchenweise gestreute Hinweise bleiben bis zum Schluss Fragen unbeantwortet, was einen besonderen Reiz des Buches ausmacht.
Geschickt webt er Verweise auf bekannte Fälle und Literatur wie Truman Capotes ‚Kaltblütig‘, Medea aus der griechischen Mythologie aber auch Siegmund Freunds Der Fall der Anna O.. John Milton und Shakespeare dürfen da natürlich nicht fehlen. Für mich habe ich an dieser Stelle beschlossen, dass ich mich damit noch etwas weiter befassen möchte.

Zwar habe ich nach wie vor Fragen, die das Buch nicht klären konnte. Es ist die Frage nach der (eigenen) Kontrolle über das Handeln im Schlaf. Ist dies möglich ohne das wir es wissen, welche Auswirkungen hat diese Möglichkeit auf den eigenen Schlaf?
Ich würde schon gern wissen was passiert während des Schlafes und kann es sein dass wir unsere Träume direkt beeinflussen können. Zentral drängt sich hier die Frage auf, ob sie direkt oder indirekt von anderen beeinflusst sind und welche Folgen es für uns hat.

Die Geschichte von Anna Ogilvy
Die 29 jährige Anna Ogilvy soll vor vier Jahren ihre zwei besten Freunde getötet haben. Nach dem Mord erreichte ihre Eltern eine Nachricht geschickt. Diese fanden Anna in blutverschmierter Kleidung und einem blutigen Küchenmesser in der Hand zwischen den Leichen. Schlafend und nicht ansprechbar verbachte Anna O. wie sie fortan in den Schlagzeilen und Verschwörungstheorien genannt wird. Ist Anna schuldig?
Das Justizministerium lässt Anna in die Schlafklinik The Abbey verlegen, denn sie wollen dass Anna endlich angeklagt werden kann.

Dr. Benedict Prince ist Psychologe und Experte für Verbrechen, die im Schlaf begangen werden und fortan für Anna zuständig. Dr. Prince verfolgt eine gewagte Theorie um Anna aufzuwecken. Eigentlich sollte er sehr vorsichtig sein, denn er jedes Handeln und jeder seiner Schritte wird beobachtet.

Ob es ihm gelingen wird Anna zu erwecken, die Identität des mysteriösen Patient X zu klären und wie wer mit der Geschichte verbunden ist aufzuklären lasse ich an dieser Stelle offen. Es lohnt sich in Anna O.s Geschichte einzutauchen und den Fall zu lösen.

Bewertung vom 21.07.2024
Lauter als das Meeresrauschen
Voß, Nina

Lauter als das Meeresrauschen


ausgezeichnet

Das Cover ist wunderschön und man spürt förmlich die Gischt des Meeres im Gesicht. Die Blautöne des Meeres mit den goldenen Sprenkel, der weißen Gischt und das neonpink und weiß des Buchtitels Lauter als das Meeresrauschen ist sehr auffällig. Der Klappentext ist kurz und beinhaltet doch die wichtigsten Informationen zum Buch.

Bis jetzt kannte ich die Autorin Nina Voss noch nicht und war dementsprechend neugierig wie sie wohl dieses spannende Thema und die Umgebung umsetzt. Ich muss sagen ich war mehr als positiv überrascht. Die Hauptprotagonistin ist authentisch und sympathisch beschrieben und auch Valentin muss man als Leserin eigentlich nur gern haben. Aber am beeindruckendsten ist die Beschreibung der Handlungsorte und das Whalewatching. Es fühlt sich beim Lesen so an als wäre man direkt mit auf den touren zu den Walen und auf dem Meer.

Dieses Gesamtbild wird durch die beiliegende Charakterkarte nur noch mehr verstärkt. Diese zeigt Emmi am Strand mit nackten Füßen im Meer umgeben von Möwen. Einfach nur traumhaft.



Die Geschichte der Meeresbiologie-Studentin Emmi ist tragisch. Vor eineinhalb Jahren hatte sie einen schweren Unfall und all die Erinnerungen daran lassen sie nicht los, sie leidet an einer posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Um sich auf andere Gedanken zu bringen nimmt sie das Angebot an die Familie der Freundin ihrer Mutter in Neuseeland zu besuchen. Ein absoluter Glücksfall ist, dass die Familie in Neuseeland Whalewatching-Touren anbietet. Denn Emmi liebt Pottwale und diese beobachten zu können, könnte sie perfekt von allem ablenken.
Doch da ist auch Valentin, der es schafft dass sich Emmi auch gefühlsmäßig öffnet. Allerdings ist es mit ihm auch nicht so ganz einfach, denn er kann manchmal so sehr auf Distanz zu ihr gehen.

Es ist ein sehr gefühlvolles miteinander der beiden und so ganz langsam entwickeln sich Gefühle zwischen den beiden. Wer sie eine Chance haben und wie sehr heilt Emmi in Neuseeland?

Durch die ungeheure Empathie der Autorin für ihre Protagonisten und die atemberaubende Kulisse Neuseelands macht Lauter als der Meeresrauschen zu einem Lesegenuss für heiße Sommerstunden. Ich habe das Buch verschlungen und gar nicht bemerkt wie die Zeit verging und selbst ich die Wale eigentlich nicht so super toll findet muss sagen, so eine nachhaltige Whalewatching-Tour wäre auch etwas was ich machen würde.
Schade ist nur, dass es ein ganzes langes Jahr bis zum Erscheinen des Band 2 dauert.