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Benutzername: 
Schnuffpuschel
Wohnort: 
Wennigsen

Bewertungen

Insgesamt 23 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2021
Das Geheimnis der schwarzen Pyramide
Reimer, David

Das Geheimnis der schwarzen Pyramide


sehr gut

„Das Geheimnis der schwarzen Pyramide“ ist der vierte Teil der „Henry Voigt Abenteuerreihe“ des Autors David Reimer.
Ich kenne die Teile davor nicht, doch beim Lesen hatte ich nicht das Gefühl, dass das zum Verständnis der Handlung wichtig ist, so dass man schon sagen kann, dass der Teil auch unabhängig von der Reihe gelesen werden kann.

Doch worum geht es?
Der Archäologe Henry H. Voigt erhält eine eilige Nachricht, die ihn nach Ägypten ruft. Eigentlich wollte sich dieser gerade mehr auf sein Privatleben konzentrieren, doch ein Kollege, der gerade eine Ausgrabung an der Djoser-Pyramide leitet, lockt ihn mit dem Versprechen, dass die Geschichtsschreibung angepasst werden müsste mit seiner Entdeckung.

Wie war mein Leseeindruck?
Die Schreibe des Autors, die Entwicklung des plots aber auch die Geschichte selbst haben mir richtig gut gefallen, so dass das Lesen mir während des gesamten Buches sehr viel Spaß bereitet haben. Die Informationen zur ägyptischen Geschichte werden mit Bedacht eingestreut, ohne den Lesefluss zu beeinflussen oder staubtrocken zu machen. Oft hat man Indiana Jones vor Augen und muss schmunzeln, denn nicht nur thematisch gibt es hier Parallelen, sondern auch in der Idee, historische Fakten mit Abenteuer und einer Prise Mystizismus zu verbinden finden sich wieder. Das einzige kleine Manko sehe ich in der Entwicklung der Charaktere, allen voran der weiblichen. Diese erscheinen mir an der einen oder anderen Stelle ein wenig zu klischeehaft, aber das mag mein ganz persönlicher Eindruck zu sein. Ansonsten hat mir das Lesen großen Spaß gemacht und ich könnte mir sehr gut vorstellen, auch die anderen Bücher der Reihe zu lesen. Und es muss weitergehen mit der Reihe, denn das Ende hat durchaus Platz für einen kleinen Cliffhanger gelassen.

Bewertung vom 27.10.2015
Der Blutende Planet (eBook, ePUB)
Stettler, Markus L.

Der Blutende Planet (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schon das Cover des Buches ist ebenso wie das Format ungewöhnlich und fällt daher sofort ins Auge. Mit seinen über 550 Seiten und dem etwas größeren Format ist es schon außergewöhnlich und hatte mein Interesse sofort geweckt, als ich es das erste Mal in den Händen gehalten habe. Auch der Klappentext verrät nicht zu viel vom Inhalt, weckt aber auch keinen falschen Eindruck – also in meinen Augen wurde hier alles richtig gemacht.
Erzählt wird die Geschichte in drei Handlungssträngen, in denen die drei Hauptcharaktere eingeführt werden. Leos Kan dient als Führungsoffizier bei den Bewaffneten Diensten und hat dank seiner ominösen Mutter Agra Kan ein Leben voller Drill, Vorsicht und Kampf hinter sich. NR, eine junge Frau ohne Namen, lebt im Schwarzlichtviertel, in welchem die Rebellen den Aufstand planen. Im dritten Handlungsstrang wird der junge Novize der Wissenschaftsreligion Franzin Berzellius eingeführt, der in die Fußstapfen seines Vaters treten möchte. Schnell wird dem Leser klar, dass die politischen Verhältnisse auf dem Planeten Gasa angespannt sind. Zu Beginn erfahren wir, dass es eine Zeit der Maschinenkriege gegeben hat, in deren Folge sehr viele Menschen ihr Leben verloren haben. Um die Menschen in Zukunft besser zu schützen, wurden die Bewaffneten Dienste, das Planetenkonsortium und die Wissenschaftsreligion gegründet, doch der Machtkampf Einzelner hat das Verhältnis unter den drei Großen Parteien schwer belastet, so dass Friedensverhandlungen auf Gasa notwendig erscheinen.
Es kommt zu einem Attentat, in dessen Folge nicht nur die Friedensverhandlungen als gescheitert erklärt werden, sondern ein Kampf um das Überleben der gesamten Menschheit auf dem Spiel steht. Plötzlich wird allen klar, dass nicht der Konflikt zwischen den verschiedenen Parteien der Menschen Ursache der angespannten Situation ist, sondern andere ihre Fäden geschickt gesponnen haben. Hier wird auch das erste Mal von der Vierten Energie gesprochen, die Titelgeber der Reihe ist.
Ich mochte Leos Kan von der ersten Seite an und auch die Beschreibung seiner Mutter hat mich sehr neugierig auf die Kurzgeschichte gemacht, die ich mir auch in den nächsten Tagen durchlesen werde. Aber es blieb nicht bei Leos – Franzin und NR haben in keinster Weise gelangweilt, auch ihre Anteile am Roman waren groß und ich hatte große Freude zu erleben, wie die drei Leben miteinander verzahnt wurden.
Die Schreibe des Autors ist sehr lebendig, die Beschreibungen der Geschehnisse sind sehr anschaulich, so dass ich jetzt noch bestimmte Situationen vor Augen habe, als hätte ich sie in einem Film gesehen. Auch die Charakterzeichnung hat mir sehr gut gefallen, sie werfen Schatten, haben eine Vergangenheit und man fiebert mit allen dreien mit.
Ich habe noch nicht allzu viele Science Fiction Romane gelesen, da ich immer das Gefühl hatte, mit technischen Details erschlagen zu werden. Oft habe ich dann schon gedacht, dass ich, wenn ich wissen möchte, wie und warum ein Schiff fliegt, ein Sachbuch kaufen kann und keinen Roman. Daher war dieses Buch eine wirklich erfrischende Erfahrung, die Lust auf mehr macht.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, war die Sprache. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass hier jemand wirklich Herzblut in die Geschichte einfließen lassen hat, so dass mir manche Wortkreationen so gut gefallen haben, dass ich sie wahrscheinlich unwillkürlich in meinen Wortschatz übernehmen werde. Hoffentlich lässt der zweite Teil nicht allzu lange auf sich warten – ich werde ihn auf jeden Fall lesen sobald er rauskommt, da ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Kurzum – ich gebe sehr gerne die volle Punktzahl für den Roman und spreche eine absolute Kaufempfehlung aus.
Dieses Buch ist nämlich nicht deswegen so lang, weil der Autor sich in unsinnigen Wiederholungen verstrickt, sondern einfach viel zu erzählen hat - und das macht einfach nur Spaß.