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sunshine-500
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Wöllstein

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Insgesamt 95 Bewertungen
Bewertung vom 13.03.2022
Flüchtiges Glück
Mothes, Ulla

Flüchtiges Glück


ausgezeichnet

„Flüchtiges Glück“ von Ulla Mothes erschien am 25.02.2022 beim Verlag Lübbe.

Milla ist ohne Vater aufgewachsen, gefehlt hat ihr nichts, denn sie hatte zwei Ziehväter. Nun ist sie schwanger und möchte heiraten, ihr Freund Navid drängt sie, vor der Hochzeit, nach ihren Wurzeln zu fragen. Nach kurzer Zeit, führen die vielen Fragen ins Leere, ihre Mutter mauert. Die Großeltern weichen Millas Fragen aus, denn die Vergangenheit der Familie liegt in der ehemaligen DDR. Als bekannt wird, dass Oma Agnes für die Stasi gearbeitet hat, eskalieren die Ereignisse. Wer ist Millas Vater, was hat der Tod der ehemaligen Nachbarin, von Millas Großeltern damit zu tun?

Ulla Mothes zeigt ein Stück Zeitgeschichte, der ehemaligen DDR. Die Schauplätze der Vergangenheit, werden dem Leser*in in gedanklichen Rückblenden veranschaulicht. Sie wirken alle sehr realistisch, sie zeugen von einer tiefgreifenden Recherche. Die Schornsteine der Chemiefabriken in Bitterfeld, der Rauch und Asche, kann der Leser*in förmlich vor sich sehen. Sie beschönigt nichts, sie zeigt ein Bild das Menschen nicht nur in schwarz und weiß eingeteilt werden können, das Leben ist reich an Facetten, was alles an einer Entscheidung hängen kann. Doch sie zeigt auch das wir Verzeihen können. Die Geschichte baut sich einem Puzzle gleich auf, Stück für Stück werden sie zusammengesetzt, bis am Ende, alles vollständig aufgeklärt wird. Dafür mussten schlecht verheilte Wunden geöffnet werden, damit sie endlich heilen können.
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Ulla Mothes schafft eine sehr emotionale Atmosphäre, die von Wut, Unverständnis, bis Verzeihen gehen. Die Rückblicke zu den Ereignissen in der DDR Vergangenheit, bringen den Leser*in einen Vorteil zu den Protagonisten, denn die erfahren die Ereignisse erst später.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, sie besitzen wie im wirklichen Leben Ecken und Kanten.

Fazit: Für mich ist die Geschichte ein gelungenes Portrait der DDR – Geschichte. Mich konnte die spannungsvolle Story, die viele Emotionen beinhaltet sehr gut unterhalten. Die Charakter sind vielschichtig, sie wirken lebendig. Der Schreibstil ist detailliert, mich lies er direkt in die Geschehnisse eintauchen. Ich kann „Flüchtiges Glück“ absolut weiterempfehlen, weil alle Handlungen stimmig sind und von der Autorin vorurteilsfrei erzählt werden.

Bewertung vom 21.02.2022
Alles über Gemüse

Alles über Gemüse


ausgezeichnet

„Alles über Gemüse – Anbauen, Ernten, Verarbeiten“ erschien bei Reader`s Digest am 15.02.2022
Das Cover ist mit vielen Fotos von Gemüse gestaltet, es fällt auf, der Interessierte erkennt sofort um was es sich handelt.

Die Aufmachung des Buches ist mit einer Vielzahl an Farbfotos, zum jeweiligen Thema, versehen.
Der Leser erfährt alles was er benötigt um seinen eigenen Gemüsegarten anzulegen, oder neu zu gestalten. Auch Balkonbesitzer bekommen viele Tipps, wie Gemüseanbau auf dem Balkon möglich ist. Es gibt viele Tipps zur Pflanzengesundheit, Vorratshaltung, oder der Fruchtfolge.
Die einzelnen Gemüsesorten und Kräuter werden genauestens beschrieben, hilfreich ist ein Zusatz für den Kauf der Gemüse, denn nicht jede*r kann aus Platzmangel im eigenen Garten alles anbauen. Im Anschluss gibt es noch einige Rezeptvorschläge für die Zubereitung der geernteten Gemüsesorten. Daran schließen sich Bastelvorschläge und Dekotipps, am Ende des Buches an.

Fazit: Ein optisch sehr ansprechend gestaltetes Gemüsebuch. Mich konnte die Kombination an Gartengestaltung, Anbau, Ernte, Verarbeiten und Aufbewahrung überzeugen. Ich bin absolut begeistert von den genauen Beschreibungen der einzelnen Gemüsesorten bis zum Verarbeiten derer. Von mir gibt es eine absolute Kaufempfehlung. Sehr gut eignet sich das Buch für Menschen die den eigenen Anbau von Gemüse wagen möchten, oder den Gemüseanbau um gestalten möchten, auch Balkonbesitzer werden ihre Freude mit dem Buch haben.

Bewertung vom 14.02.2022
Kinslayer / Der Lotuskrieg Bd.2
Kristoff, Jay

Kinslayer / Der Lotuskrieg Bd.2


sehr gut

„Kinslayer – Lotuskrieg 2“ von Jay Kristoff erschien am 03.01.2022 im Verlag Cross Cult.
Das Cover passt für einen Jugendroman hervorragend, zusätzlich sehr gut zu Band 1.

Nachdem Yukiko, mit Hilfe ihres Vaters, den Shogun Yoritoma getötet hat. Fliehen sie, Buruu und Kin zu den Rebellen der Kage, in die Wälder der Berge. Das Inselreich droht in einem Bürgerkrieg zu versinken, die Gilde möchte das verhindern, sie wollen an der Macht bleiben. Yukikos Kräfte werden stetig stärker, sie leidet fürchterliche Schmerzen. Hilfe erhofft sie sich von einem entfernten Mönchsorden, mit Buruu mavht sie sich auf den Weg. Derweilen kämpfen die Rebellen in der Hauptstadt im Untergrund, denn die Gilde hat noch ein Ass im Ärmel.

Der Autor hat im 2. Band wieder eine besondere Atmosphäre entwickelt, das Setting bleibt im asiatischen Raum, japanisch angehaucht. Die Figuren des 1. Bandes werden am Anfang noch einmal alle vorgestellt, so kann der Leser*in sofort in die Geschichte eintauchen. Die Nebendarsteller nehmen viel Raum ein. Der Autor teilt sie in einzelne Erzählstränge auf, so wird Spannung aufgebaut, Wendungen tragen zusätzlich zur Spannung bei. Yukiko und Buruu treten in den Hintergrund, sie kämpft mit den immer stärker werdenden Kräften, die sie beherrschen lernen muss. Dafür begibt sie sich auf eine Reise, am Zielort erhofft sie sich Antworten und Hilfe. Sie findet weniger als erhofft, doch sich selbst und die Erkenntnis Rachedurst vergiftet die Seele.
Einige Szenen sind sehr brutal, Jay Kristoff hat die Gratwanderung geschafft, nicht zu sehr die Details zu beschreiben, vieles überlässt er der Fantasie der Leser*innen.
Der Schreibstil ist gefestigt, er versinkt nicht mehr in Beschreibungen zur Natur und den einzelnen Schauplätzen, er widmet sich den Personen.
Die Charaktere haben sich weiter entwickelt. Yukiko muss sich selbst wieder finden, nicht nur eine Strategie entwickeln wie sie ihre Kräfte beherrschen kann. Kin findet keinen Zugang zu den Mitgliedern der Kage, sie behandeln ihn sehr geringschätzig, dass ihn zusehends frustiert.

Fazit: „Kinslayer – Lotuskrieg 2“ war für mich eine bemerkenswerte Fortsetzung. Der Schreibstil, seines frühen Werkes, ist ausgefeilter, versinkt nicht mehr in zu vielen Details, ausschweifenden Beschreibungen der Schauplätze. Die vielen Erzählstränge bauen Spannung auf, die Wendungen tragen ihr übriges dazu bei. Ich mag den Erzählstil des Autor sehr, er fesselt, geht brutal zur Sache, nichts wird beschönigt, oder mit einem Happy end weichgespült. Ich gebe meine absolute Leseempfehlung, für alle die Band 1 gelesen haben.

Bewertung vom 25.12.2021
More than written words
Rivas, Mariella

More than written words


ausgezeichnet

„More than written words“ von Mariella Rivas erschien am 09.11.2020 im Verlag Gegenstromschwimmer.

Der junge Fußballprofi Matteo Civantos, spielt für einen erfolgreichen Verein Europas. Als ihn seine Freundin, ein wunderschönes Model, verlässt, versinkt er in Selbstmitleid. Seine kleine Schwester eilt ihm zu Hilfe, aus der Lethargie. Mit Hilfe einer Fan Fiktion, die von seinem Teamkollegen Alvaro handelt, bringt sie ihn auf andere Gedanken. Total lächerlich findet er die Fan Fiktion anfangs, denn sie handelt von schwulen Fußballspielern. Doch plötzlich sieht er Alvaro mit anderen Augen. Matteo muss sich seiner eigenen Wahrheit stellen, denn er entwickelt Gefühle für Alvaro. Matteo steht vor einer schweren Entscheidung, da Homosexualität ein bisher unumstößliches Tabu im Profifußball ist.

Die Autorin hat eine sehr authentisch wirkende Geschichte geschrieben. Die Handlung ist für mich denkbar realistisch, Fake-Ehefrauen gab es schon, Thomas Hitzelsperger hat es vorgelebt. Die Autorin beweist sehr viel Sensibilität, wie sie das schwierige Thema bearbeitet. Die Geschichte wartet mit einigen unvorhergesehenen Wendungen auf, sie ist sehr emotional.
Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet, besitzen Ecken und Kanten, sind lebendig.
Der Schreibstil ist wortreich, detailliert und lässt sich sehr flüssig lesen.

Fazit: Mich konnte die Geschichte sehr gut unterhalten. Bei mir stellt sich die Frage wann ist unsere Welt des Sports bereit einzusehen, dass es Menschen gibt die nicht in eine Form gepresst werden können. Das Leben ist bunt, auch die des Sports. Für mich eine Geschichte die Mut macht, ich gebe meine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.09.2021
Projekt Lazarus
Reifenberg, Frank Maria

Projekt Lazarus


ausgezeichnet

„Projekt Lazarus“ von Frank M. Reifenberg erschien am 03.09.2021 bei Edel Kids Books.
Das Cover ist ein Eyecatcher und fällt sofort ins Auge, denn das Linienmuster auf dem Profil des Jungen schillert und glitzert wenn das Buch etwas schräg gehalten wird.

Der 14 jährige Noah hat sich einen Platz in einem Forschungsprojekt erschlichen, durch falsche Angaben über sein Alter. Dafür wurde ihm ein Mikrochip im Nacken eingesetzt, der mittels eines Computerprogramms Gefühle messen soll. In letzter Zeit leidet er unter Albträumen und Halluzinationen. Sein Freund Moses, ebenfalls Projektteilnehmer, wird zunehmend aggressiv, bald schon eskaliert die Sache.....

Der Autor konfrontiert den Leser*in unmittelbar mit der künstlichen Intelligenz namens „Charlie“, die Hintergründe werden erst im Verlauf der Geschichte sichtbar, dabei kommt leichte Verwirrung auf. Die führt zu, vom Autor gewollten, Mutmaßungen. Kapitel für Kapitel, die immer mit einem Zitat einer berühmten Persönlichkeit eingeleitet werden, steigert Frank M. Reifenberg dieses Verwirrspiel, speziell durch unzuverlässige Erzähler. Immer wieder streut Reifenberg kleine Hinweise ein, die Auflösung kommt indes überraschend und unvorhersehbar.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und einem Jugendroman angemessen, so wurde auf brutale, blutige Szenen verzichtet. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, allerdings kann der Leser*in anfangs nicht alle durchschauen, was vom Autor bewusst gewählt wurde.

Fazit: „Projekt Lazarus“ ist ein bemerkenswerter Jugendroman, der mich zum Nachdenken angeregt hat. Die Handlung setzt sich mit KI auseinander, das im Moment und in de Zukunft sehr interessant werden kann, auch aus ethischen Gesichtspunkten. Am Ende bleibt einiges offen, das bietet Platz für eigene Gedanken. Ich empfehle diesen spannungsvollen Jugendroman gerne weiter an junge Leser und alle die sich mit fiktiven Einsatzmöglichkeiten von KI auseinander setzen wollen.

Bewertung vom 08.08.2021
Die Gottesmaschine
Kleindl, Reinhard

Die Gottesmaschine


sehr gut

„Die Gottesmaschine“ von Reinhard Kleindl erschien am 30. 07.2021 im Verlag Lübbe.

Frisch aus Afrika zurück gekehrt reist der römische Weihbischof Lombardi, auf Wunsch seines guten Freundes, in ein abgelegenes Kloster im Montblanc – Gebiet. Er soll nach dem Ziehsohn seines Freundes schauen, dem Wissenschaftler und Mönch Sébastien, um den er sich große Sorgen macht. Lombardi findet in tot, sein Leichnam weist Spuren von Gewalt auf, zusätzlich mit räteselhaften Symbole bemalt. Es bleibt nicht bei einem Toten, wegen eines Sturms ist das Kloster von der Außenwelt abgeschnitten, Hilfe kann nicht geholt werden. Mit der Physikerin Samira Amirpour begibt sich Lombardi auf Spuren Suche, sie haben das Gefühl die Mönche verheimlichen etwas. Sie stellen unglaubliches fest, denn Sébastien hat eine folgenschwere Entdeckung gemacht.

Die Handlung ist sehr komplex aufgebaut, durch kurze Kapitel und einem stetigen Perspektivwechsel, wird die Geschichte voran getrieben. Ab der Mitte des Buches bringt der Autor
den Vatikan als zweiten Spielort hinzu, so entstehen zusätzliche spannende Situationen, die in einem furiosem Showdown enden. Das Ende ist überraschend, in sich schlüssig, beantwortet alle wesentlichen Fragen.
Der Schreibstil ist abwechslungsreich, packend und lässt sich sehr flüssig lesen. Einzig die kleinen Cliffhanger am Ende der Kapitel hätte es nicht bedarft, sie nutzen sich nach kurzer Zeit ab. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, besitzen Ecken und Kanten, dadurch wirken sie authentisch und lebensecht.

Fazit: Für mich ist „Die Gottesmaschine“ ein gelungener Thriller, der mich gut unterhalten hat. Das Thema war interessant, sehr spannend aufbereitet, Wissenschaft und die Existenz Gottes, die Ausführungen konnten mich im Großen und Ganzen überzeugen. Einzig die kleinen Cliffhanger am Ende der Kapitel haben mich etwas genervt. Ich gebe mein Leseempfehlung für Thrillerfans, besonders gut eignet sich der Thriller für Leser*innen, die für eine Mischung aus Glaube und Wissenschaft offen sind.

Bewertung vom 16.04.2021
Die große Lombarden-Box
Schier, Petra

Die große Lombarden-Box


ausgezeichnet

Die große Lombarden - Box von Petra Schier erschien am 02.02.2021 als Hörbuch im Audiobuch Verlag.
Laufzeit: 37 Std. Sprecherin Brigitte Carlsen

Bei der Lombardenbox handelt es sich um eine Trilogie.

Es geht um die junge Aleydis Golatti, Ehefrau des Geldverleihers Nicolai Golatti, der nach kurzer Ehe ermordet aufgefunden wird. Diesen Mord gilt es aufzuklären, denn es sieht anfangs wie Selbstmord aus. Der würde Aleydis um ihr Erbe berauben. Die Ermittlungen des beauftragten Gewaltrichters bringen Unglaubliches zu Tage. Zukünftig hat es Aleydis mit Neidern, der entfernten Verwandtschaft und Intriganten zu tun. Einzig dem Gewaltrichter Vinzenz van Clewe kann sie voll und ganz vertrauen. Gibt es ein neues Glück für Aleydis und den ihr anvertrauten Mündel?


Petra Schier hat ein besonderes Gespür für fesselnde Handlungen. Sie versteht es hervorragend Historisches mit der Dramaturgie der Handlung zu verweben, integriert viele kleine Details zu den damaligen Bräuchen, Kleidung, Nahrungsmittel, Verhaltenskodex und Aberglauben. Der Plot setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen, Krimi, historisches und etwas Romantik.
Die Charaktere sprühen vor Lebendigkeit, sind mit viel Liebe bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Auch die Nebenfiguren sind sehr gut ausgearbeitet, besitzen Charisma, Ecken und Kanten.
Der Schreibstil ist ausführlich, abwechslungsreich und fesselnd. Er zeichnet sich durch einen gewandten Umgang mit Worten aus.
Erzählt wird in wechselnder Ich – Erzählperspektive aus Sicht von Aleydis und Vinzens, so nimmt der Leser*in / Hörer*in direkt an ihren Gedanken und Gefühlen teil und sitzt bei Ihren Schagabtauschen und Streitgesprächen in erster Reihe. Es wird ein Kaleidoskop an Gefühlen freigesetzt.
Die Sprecherin Brigitte Carlsen verfügt über eine enorme Bandbreite subtiler Charaktereigenschaften. Ihre ausdrucksstarke Stimme nimmt den Hörer*in mit in die Roman – Landschaft, selbst den Kölner Dialekt mimt sie exzellent.


Fazit: Für mich sind die mehr als 37 Std. Hörzeit wie im Flug vergangen. Petra Schier konnte mich mit ihrer Trilogie begeistern und bestens unterhalten. Die historischen Besonderheiten sind herausragend recherchiert und sehr unterhaltsam in die Geschichte eingebaut. Sie hat die Welt rund um Aleydis, ihre Familie zum Leben erweckt. Mit Brigitte Carlsen ist dem Verlag ein Glücksgriff gelungen. Die Sprecherin haucht dem Ganzen zusätzlich Leben ein, ihre ausdrucksstarke Stimme hat mich bestens unterhalten. Ich gebe meine absolute Hörempfehlung für diese historische Geschichte mit Kriminalanteil und etwas Romantik.

Bewertung vom 14.04.2021
Weiter Himmel / Jackson Brodie Bd.5
Atkinson, Kate

Weiter Himmel / Jackson Brodie Bd.5


gut

„Weiter Himmel“ von Kate Atkinson erschien am 12.04.2021 im Verlag Dumont.
Die drei gut situierten Familienväter Tommy, Andy und Steve, Mitglieder eines Golfclubs, in dem sie sich gelegentlich zu einem gemeinsamen Spiel treffen, geben sich nach außen fürsorglich.
Doch hinter der Fassade betreiben sie ein lukratives Nebengeschäft. Als eine Tote aufgefunden wird, wird nicht nur Polizei auf das Trio aufmerksam, sondern auch der Privatdetektiv Jackson Brodie. Es kommen unglaubliche Dinge zu Tage.

Die Thematik der Handlung ist sehr vielschichtig und tiefgründig aufgebaut. Wegen der vielen Perspektivwechsel, dem Vorstellen der vielen Figuren kommt die Geschichte etwas schleppend in Gang. Nach einem Drittel wird die Handlung spannend, die Puzzleteile fügen sich Stück für Stück zusammen.
Die Charaktere sind vielschichtig, wirken lebendig, lebensecht, sympathisch, die dargestellten Familienväter wirken so liebevoll, hinter ihrer Fassade sind sie skrupellos. Die Scheinheiligkeit ihres Handelns ist nachvollziehbar heraus gearbeitet.
Der Schreibstil ist sehr abwechslungsreich und detailliert. Die Autorin versteht es mit Wörtern umzugehen, sie spielt mit ihnen.
Die Erzählperspektiven wechseln sehr oft, auch in den Zeitebenen findet dieser Wechsel statt, dadurch blickt der Leser*in tief in die Figuren, ist hautnah dabei.

Fazit: Dieser Roman hebt sich vom Einheitsbrei ab, denn die Autorin zeigt auf, wie harmlos wirkende Menschen absolut grausam handeln können. Erschreckend ist für mich der Gedanke, dass auch in meiner Nähe solche Menschen wohnen könnten. Obwohl ich erst einige Zeit brauchte in der Geschichte anzukommen und mit den Figuren warm zu werden, hat sie mich in ihrer Tragweite tief beeindruckt.

Bewertung vom 26.03.2021
Morgaines Ruf
Neise, Tanja

Morgaines Ruf


sehr gut

„Morgaines Ruf“ (Ewiger Schlaf 2) von Tanja Neise erschien am 16.03.21 bei 47 NORTH Amazon publishing.
Das Cover ist sehr kunstvoll und passt hervorragend zu dem 1. Band.

Nach überstandener Krankheit ging es Caitlyn anfangs besser, doch ihr Zustand verschlechtert sich sehr schnell. Hilfe gibt es nur in der Zukunft. Caitlyn willigt schweren Herzens ein, sich in den ewigen Schlaf versetzen zu lassen. Dort angekommen helfen ihr Lauras Freunde und Verwandte aus der Zukunft, in ein Krankenhaus. Der junge Arzt Ryan Campell nimmt sich ihrer an, doch als die Untersuchungsergebnisse keine Rückschlüsse einer Herzerkrankung geben, wird der junge Arzt hellhörig. Caitlyns Verhalten ist teilweise sehr seltsam und steif, als Ryan sie direkt auf Zeitreisen anspricht überschlagen sich die Ereignisse. Sie soll der Schlüssel sein, den Fluch der Fee Morgaine endgültig zu besiegen, mit der Macht der wahren Liebe und wie passt Ryan in dieses Puzzle?

Tanja Neise hat eine kurzweilige, spannende, mit überraschenden Wendungen Fortsetzung der Ewiger Schlaf Reihe abgeliefert, die auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Rund um das Thema Zeitreise hat die Autorin die Handlung mit Magie und Emotionen bestückt. Die mythische Figur, die Fee Morgaine und ihr Fluch, wurden von Tanja Neise sehr fantasievoll in die Geschichte eingeflochten. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, sie bieten ein breites Spektrum an menschlichen Eigenschaften, so werden sie sehr lebensecht. Der Schreibstil ist sehr detailliert, bildhaft und flüssig zu lesen.

Fazit Mich konnte die Autorin mit ihrer Zeitreisegeschichte sehr gut unterhalten. Die Handlung ist spannend, magisch,kurzweilig, besitzt überraschende Entwicklungen und ein Ende das mich zufrieden zurück lässt. Ich kann die Geschichte guten Herzens weiter empfehlen, sehr gut eignet sie sich für Fantasy – Fans.