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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
anne
Wohnort: 
Schweighofen

Bewertungen

Insgesamt 136 Bewertungen
Bewertung vom 01.06.2024
Mit den Jahren
Steenfatt, Janna

Mit den Jahren


ausgezeichnet

Jette, Lukas und Eva sind in ihren mittleren Jahren angekommen. Sie haben sich in ihrem Leben eingerichtet, Verhaltensweisen und Gewohnheiten sind eingefahren und eigentlich ist es auch zu spät etwas grundlegend an dem eigenen Leben zu ändern. Während Lukas und Eva ihr Familienleben mit Kindern eher erdulden als genießen und jeder der beiden Partner trotz Ehe für sich alleine einsam ist, ist die Einsamkeit für Jette als überzeugter Single und Homosexuelle das erwählte Lebensmodell. Doch als die drei so unterschiedlichen Personen aufeinandertreffen, wird plötzlich alles in Frage gestellt und neue Lebensweisen ausprobiert.
Wer hat sich nicht schon einmal gefragt ob das eigene Leben nicht ganz anders hätte verlaufen können, wenn man andere Entscheidungen getroffen hätte und ob die getroffenen Entscheidungen wirklich die richtigen waren. Die Protagonisten dieses Romans finden den Mut aus ihren selbstgewählten Fesseln auszubrechen und Neues auszuprobieren. So aufwühlend dies für die drei auch sein mag, führt die Autorin dennoch gelassen und ruhig durch die Geschichte.
Das Cover spiegelt den Inhalt des Romans sehr gut wider. Das Titelbild wirkt überaus dramatisch und zieht sofort den Blick auf sich. Dennoch scheint es in der Bewegung erstarrt zu sein und strahlt entgegenseiner Dramatik eine unerwartete Ruhe aus. Dieses Gefühl zieht sich ebenso durch den ganzen Roman.

Bewertung vom 01.06.2024
Rettung für den Wolf / Rudi und das Gruselrudel Bd.1
Westmoreland, Paul

Rettung für den Wolf / Rudi und das Gruselrudel Bd.1


ausgezeichnet

Rudi ein Werwolfjunge findet einen Wolfswelpen - bereits das ist schon ziemlich originell. Das dieser außergewöhnliche Junge auch noch Skatboard fährt, machte für uns die Geschichte nur noch interessanter. Wie alle Kinder ist Rudi von seinen tierischen neuen Schützling vollkommen angetan und möchte ihm helfen seine Eltern wiederzufinden.

Entgegen dem was der Titel vermuten lässt, ist die Geschichte ganz und gar nicht gruselig, also für das erste Grundschulalter durchaus geeignet. Die Texte sind äußerst kurz gehalten und die Schrift ist groß, so dass auch Leseanfänger nicht überfordert sind. Die Geschichte ist sehr liebevoll erzählt und auch die Spannung kommt nicht zu kurz.

Die Illustrationen sind ganz ganz in rot und schwarz gehalten, was zum Thema Werwolf ja auch passend ist. Der Bilderanteil ist sehr hoch und schön gestaltet. Auch das Cover hat uns gut gefallen.

Bewertung vom 20.03.2024
Das kleine Buch der großen Risiken
Thomä, Jakob

Das kleine Buch der großen Risiken


ausgezeichnet

Das Buch beschreibt in kurzen Zügen 26 unterschiedliche Szenarien die die Menschheit auszulöschen vermögen. Dabei wird für jeden Buchstaben im Alphabet ein potenzielles Risiko vorgestellt.

Zunächst einmal fand ich es interessant, dass der Autor zu jedem Buchstaben genau ein Risiko gefunden hat. Um das zu bewerkstelligen wirken einigen Risiken eher etwas wie an den Haaren herbeigezogen oder sehr konstruiert, wie z. B. die Kapitel X-Faktor oder Du. Andere Szenarien sind uns aus den Medien sehr gut bekannt, wie z. B. die Künstliche Intelligenz, Atombomben oder ein Planetoideneinschlag. Wieder andere nehmen dagegen wirklich interessante Gedankengänge auf und so wird aus der zunächst abwegigen These von Zombis eine durchaus glaubwürdige Theorie.

Insgesamt finde ich den Ansatz des Buches interessant. Doch was mich wirklich sehr gestört hat war die flapsige und oft geradezu abgedrehte Schreibweise des Autors mit denen er seinen Theorien wenig Glaubwürdigkeit verleiht. Für mich wirkte der Tonfall des Werkes eher wie der für die Zielgruppe von Jugendlichen. Auch wurden sämtliche Themen äußerst oberflächlich behandelt. Ebenfalls unangebracht fand ich die ständigen Abschweifungen die überhaupt nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun haben.

Was mir sehr gut gefallen hat ist das antik anmutende Cover mit dem kreativ verwendeten Schriftzug des Titels sowie den Subtitel und die kleine Vorschau auf die Themenauswahl direkt auf der Titelseite des Buches, da wird man direkt neugierig.

Fazit: Leider hat mich der Schreibstil und die knappe Abhandlung der einzelnen Themen sehr enttäuscht. Wogegen ich bei der Themenvorstellung auf dem Cover viel größere Erwartungen hatte. Ich denke hier ist einiges an Potenzial verschenkt worden.

Bewertung vom 20.03.2024
Das andere Tal
Howard, Scott Alexander

Das andere Tal


ausgezeichnet

Odile Ozanne soll eine Ausbildung beginnen. Sie bewirbt sich beim Conseil, wie ihre Mutter es will. Das Conseil ist ein Gremium das über Reisen in die Täler nach Osten oder Westen entscheidet. Denn dies sind ganz besondere Orte. Reist man nach Westen so gelangt man in das gleiche Dorf in dem Odile lebt, aber 20 Jahre in der Vergangenheit, im Osten wartet dagegen die Zukunft in 20 Jahren.

Der Autor Scott Alexander Howard entwirft in diesem Roman ein interessantes Gedankenexperiment. Was sich zunächst noch ziemlich simpel anhört 20 Jahre in die Vergangenheit oder in die Zukunft zu reisen, entwickelt nämlich allerlei Hürden. Und so muss ein strenges Gremium über alle Reisen wachen und entscheiden wer im Ausnahmefall, z. B. zur Trauer in ein anderes Tal reisen darf. Denn bei einem Fehlverhalten hat dies mitunter schwerwiegende Auswirkungen in allen Tälern. Bereits in dem Auswahlverfahren hat Odilie äußerst schwierige Entscheidungen zu treffen deren Tragweite sie abschätzen muss und die ganze Lebensläufe anderer Menschen beeinflussen könnten.

Insgesamt wirkt das Buch sehr konstruiert aber dennoch wirft es interessante Theorien auf. Schön finde ich das kurze Interview mit dem Autoren über seinen Roman am Ende des Buches.

Bewertung vom 20.03.2024
Die Spur aus der Vergangenheit / Andor Junior Bd.4 (Audio-CD)
Baumeister, Jens

Die Spur aus der Vergangenheit / Andor Junior Bd.4 (Audio-CD)


ausgezeichnet

In Andor begegnet den Hörern eine mittelalterliche magische Welt. Hier leben die vier Kinder um der es in der Geschichte geht. In diesem Teil steht die Jubiläumsfeier zur Gründung der Rietburg an. Unter anderem kommt zu diesem Anlass auch ein Handelszwerg, ein alter Freund des Königs, zu Besuch. Er zeigt sofort Interesse an dem Vogelwesen Takuri, ähnlich eines Phönix, und möchte es kaufen. Doch die Kinder lehnen ab. Kurz darauf ist das Tier verschwunden. Mithilfe der magischen Wolfswelpen begeben sich die Kinder auf die Suche nach Takuri und ein spannendes Abenteuer beginnt. Schließlich endet die Handlung mit einer unerwarteten Wendung.
Antor ist eine spannende Geschichte inmitten einer fantasievollen Umgebung. Zauberer, Könige, magische Tiere, Zwerge und dergleichen bevölkern diese Welt. Untermalt ist das Hörspiel mit passenden Melodien, die die Spannung steigern oder den Hörer noch mehr in das mittelalterliche Setting eintauchen lassen. Die verschiedenen Sprechen tragen das Stück gut vor. Uns hat es gut gefallen

Bewertung vom 20.03.2024
Wer ist schon normal? / Willkommen bei den Grauses Bd.1
Bohlmann, Sabine

Wer ist schon normal? / Willkommen bei den Grauses Bd.1


ausgezeichnet

Eine komische Familie zieht da ins Nachbarhaus. Aber Vorsicht "komisch" darf man sie auf gar keinen Fall nennen, den das gibt Strafpunkte. Die Familie soll nämlich lernen normal zu sein und dafür gibt sie sich die aller größte Mühe, auch wenn das oft etwas "besonders" wirkt. Die drei Kinder, ein Werwolf, ein Geist und ein Junge mit Hörnern, die Eltern, eine Dschinn und ein Felfe sowie der Opa, ein Schrat mit einer sprechenden fleischfressenden Pflanze namens Frau Bissgurke, die ihm auf dem Hut wächst, sind wirklich sehr unterhaltsam.

Uns haben die liebevoll dargestellten Charaktere gut gefallen. Die Geschichte ist sehr fantasievoll, lustig und spannend. Besonders gelungen fanden wir Frau Bissgurke und den Hund, der eigentlich ein Wischmopp ist und keiner weiß wo vorne und wo hinten ist. Auch die Bilder und das Cover sind wunderbar.

Auf der Rückseite des Buchdeckels steht: "Das erste Abenteuer der Grause-Familie". Es wäre schön noch weitere Abenteuer mit dieser ganz besonderen Familie erleben zu dürfen.

Bewertung vom 20.03.2024
Grimmwald: Lasst die Felle fliegen! - Band 2
Shireen, Nadia

Grimmwald: Lasst die Felle fliegen! - Band 2


ausgezeichnet

Die beiden Fuchskinder Ted und Nancy sind in ihrem neuen Umfeld dem Grimmwald heimisch geworden und haben dort viele Freunde gefunden. Auch wenn Ted seinen vermissten Eltern noch hinterhertrauert, haben die beiden viel Spaß. Unter anderem ist Baumboink ein Riesenvergnügen unter den Tieren. Doch die Idylle wird bald durch das Eindringen des benachbarten Bürgermeisters getrübt, der den Wald in einen Freizeitpark verwandeln will.

In diesem Buch bleibt kein Auge trocken. Ein Scherz jagd den nächsten. Größtenteils handlt es sich um schwarzen Humor. Hierzu passen auch die schrägen Charaktere die die Handlung beherrschen. Manchmal war es jedoch für meinen Geschmack schon fast etwas zu viel mit all den Verrücktheiten, aber den Kindern gefiel es.

Ganz nebenbei vermittelt der Roman trotz des ganzen Klamauks den kleinen Lesern aber auch Themen wie Freundschaft oder die Gefährdung des Lebensraums der Waldtiere.

Aufgelockert wird der Text durch zahlreiche Bilder und witzige Einschübe von Erik der Assel. Im Text selbst werden viele Stellen durch eine veränderte Schreibart hervorgehoben, so dass sie einem förmlich ins Auge springen. Natürlich ist das Cover genauso turbulent gestaltet wie das ganze Buch wodurch man bereits beim Blick auf das Titelbild einen guten Eindruck vom Inhalt des Buches vermittelt bekommt.

Fazit: Ein superwitziges Buch bei dem sicher keine Langeweile aufkommt.

Bewertung vom 13.02.2024
Himmelwärts
Köhler, Karen

Himmelwärts


gut

Zwei Mädchen funken mit einem selbstgebastelten Funkgerät heimlich während einer gemeinsamen Übernachtung im Zelt. Während Tonis Mutter gestorben ist und sie zu dieser mit dem Funkgerät Kontakt aufnehmen möchte, ist Yum Yum mit ihrer überängstlichen alleinerziehenden Mutter geplagt. Kontakt nehmen sie schließlich jedoch nicht mit der Mutter, sondern mit einer Astronautin auf.

Besonders gut gefallen haben mir an dem Buch die Zeichnungen und das schöne Cover. Inhaltlich weiß ich nicht so recht was was ich zu diesem Werk sage soll. Zu einem sehr großen Teil besteht es aus Nonsensesätzen was den Roman nur unnötig in die Länge zieht. Bei einem Kinderbuch mögen einiger dieser Einschübe gerechtfertigt sein, in einer solchen Masse wirkten sie auf mich jedoch sehr nervig. Teilweise besteht der Roman aber auch aus sehr tiefgreifenden Gedanken und Gesprächen, z. B. über den Tod. Auch werden in den Gesprächen zwischen den Kindern immer wieder Fakten über das Universum oder unserer Welt geliefert. Der Tod der Mutter ist jedoch das zentrale Thema, welches den gesamten Roman durchzieht und unter dem Toni sehr leidet und dieses auch äußerst gut zum Ausdruck bringt.

Die Altersangabe von zehn Jahren finde ich nicht angemessen. Eine ganze Reihe tiefgreifender philosophischer Fragen sind meiner Meinung nach nicht für dieses Alter geeignet. Andererseits sind die vielen Quatschsätze oft so kindisch, dass das Alter von zehn Jahren eigentlich schon zu hoch gegriffen scheint. Also welche Zielgruppe soll dieses Buch bedienen?

Bewertung vom 13.02.2024
Austrian Psycho Jack Unterweger
Herwig, Malte

Austrian Psycho Jack Unterweger


gut

Das Buch handelt von Jack Unterweger, dem mit Sicherheit berühmtesten Serienmörder Österreichs. Leider vermitteln der Titel sowie das Cover des Buches einen ganz anderen Eindruck als das was man inhaltlich zu lesen bekommt.

Das äußerst schmale Büchlein mit etwas mehr als 100 Seiten ist in drei Kapitel aufgeteilt, wobei das erste sich ausschließlich mit den schriftstellerischen Talenten Unterwegers beschäftigt. Mit über 50 Seiten ist diese Abhandlung im Vergleich zum Rest des Werkes recht umfangreich ausgefallen und wirkt etwas langatmig. Zum Leben und den Taten Unterwegers erfahren wir dann in den folgenden zwei Kapiteln etwas mehr. Insgesamt wird der Informationstransfer jedoch recht knapp gehalten.

Durchsetzt ist das Buch mit zahlreichen Zitaten aus Unterwegers literarischen Ergüssen. Am Ende wird man über einen QR-Code zu einem Podcast geleitet, des Autors geleitet der sich ebenfalls mit Jack Unterweger befasst. Wobei das Wort Autor an dieser Stelle jedoch nicht so ganz passend ist, das dieser am Ende des Buches verrät, das ganz andere Person das Buch geschrieben habe, diese sich umgehend nach Vollendendung dessen sich umgebracht habe und anonym bleiben wollte. Für mich klingen diese letzten Sätze sehr dubios und stellen das vorher Geschriebene und seine Glaubwürdigkeit in Frage.

Bewertung vom 13.02.2024
Trophäe
Schoeters, Gaea

Trophäe


ausgezeichnet

Ein reicher Amerikaner sucht seine Herausforderung in der Großwildjagd im wilden Afrika. Vier der Big Fife sind ihm bereits zum Opfer gefallen. Um seine Sammlung zu vervollständigen fehlt ihm jedoch noch ein Nashorn. Doch dann kommt alles ganz anders. Und plötzlich ist der auf der Jagd nach einer sechsten Spezies.
Die Autorin erzählt detailliert und äußerst eindrücklich die Gefühle und Beweggründe aus der Sicht des Jägers. Man durchlebt mit Hunter jede kleinste Gefühlsregung. Oft fühlt es sich dabei an, als ob man im Körper eines Raubtieres steckt und nicht in einem menschlichen Wesen. Primitive Instinkte scheinen den Jäger zu leiten. Aber auch die Sicht- und Lebensweisen der Einheimischen kommen zur Sprache. Lebenswelten prallen aufeinander. Die Befremdung auf beiden Seiten tritt immer wieder hervor. Aber auch der Leser wird in diese befremdlichen Sichtweisen hineingezogen. Die Aussage: “Sie wissen rein gar nichts über Afrika“, steht über allem. Und ständig ist man hin und hergezogen. Die Autorin liefert sowohl Argumente für als auch gegen die Großwildjagd. Was ist der bessere Artenschutz? Der der sogenannten Naturschützer oder die der Trophäenjäger, die für ihre Jagd große Summen zahlen und die ebenfalls in den Schutz der Tiere vor Ort fliesen und den Menschen einen Grund liefern diese zu schützen. Denn nur was von Wert ist wird auch geschützt. Kann man mit einem lebenden Tier, dass später von reichen Ausländern gejagt wird, Geld verdienen, so lohnt es sich dieses bis zu seinem geplanten Tod zu schützen.
Der Roman gipfelt schließlich in der Frage, wie die vielen vorgebrachten Argumente und Gegenargumente aussehen, wenn man sie auf Menschen überträgt. Plötzlich erscheint wieder alles in einem ganz anderen Licht, und wenn man sich bis hierher dachte seine Meinung gebildet zu haben, so wird man spätestens hier wieder in grübeln geraten.
Für mich war dieser Roman ein durch und durch inspirierendes Buch. Man ist ständig gezwungen seine eigene Meinung und Vorurteile zu überdenken, nur um sie einige Seiten später dann doch wieder über den Haufen zu werfen. Insgesamt ist es eines der besten Bücher die ich in letzter Zeit gelesen habe.
Ein Kritikpunkt habe ich aber doch. Dieser Roman benötigt meiner nach unbedingt ein Nachwort. Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, wie die Autorin so eindrücklich die Gefühlswelt der handelnden Personen wiedergeben kann. Auch wie sie zu dem umfangreichen und interessanten Hintergrundwissen über die Großwildjagd gelangte würde mich interessieren. Leider kann man hierzu nichts weiter finden.
Das Cover mit dem Nashornkopf hat mir gut gefallen. Der abgebildete Nashornkopf könnte eine Trophäe sein, die an der Wand hängt, von daher ist es sehr passend.