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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Heidrun
Wohnort: 
Sachsen

Bewertungen

Insgesamt 58 Bewertungen
Bewertung vom 23.06.2022
City on Fire Bd.1
Winslow, Don

City on Fire Bd.1


ausgezeichnet

Wir befinden uns im Jahr 1986 auf Rhode Island. Die irisch stämmige Familie Murphy und die Italienisch stämmige Familie Moretti beherrschen die Untergrundgeschäfte der Mafia in Dogtown. Es herrscht Frieden, die Geschäftsfelder sind aufgeteilt. Doch dann brechen junge Heißsporne einen Bandenkrieg vom Zaun.
Das Buch wird hauptsächlich aus Sicht von Danny, der zum Murphy-Clan gehört, erzählt. Das Buch beschreibt einen verhängnisvollen Kreislauf von Ehre, Rache und Vergeltung und dem Kampf um Einfluss und dem großen Geld.
Don Winslow entfaltet eine großartige Familiensaga. Der Schreibstil ist fesselnd. Hat man einmal angefangen zu lesen, möchte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das ist auch notwendig, um nicht den Überblick zu verlieren. Es werden immer neue Personen eingeführt, die auf verschiedene Art miteinander verbunden sind und auch mal die Seite wechseln.
Ich lese Don Winslow sehr gern. Mit diesen Buch ist ihm ein Meisterwerk gelungen, dass sogar seine hervorragende Art-Keller-Reihe übertrifft.
Das Buch ist der Startband einer Trilogie. Ich warte nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung
Ich vergebe 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.06.2022
Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2
Mohlin, Peter; Nyström, Peter

Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2


sehr gut

Der erste Band der Reihe endete mit einen Cliffhanger. Dieses Buch setzt da nahtlos an. John ist im Zeugenschutzprogramm in Schweden und jetzt sind seine Verfolger im auf die Spur gekommen. Sein alter Freund Trevor aus Baltimore besucht ihn und damit fangen seine Schwierigkeiten an. Gleichzeitig soll sein Team den Mord an einer IT-Unternehmerin aufklären.
Das Buch wird hauptsächlich aus Sicht von John und Alicia, der Schwester der Ermordeten, erzählt. John verstrickt sich immer mehr in dubiose Unternehmungen und versucht die Ermittlungen in seinen Sinne zu drehen. Alicias Gesicht ist durch einen Unfall entstellt. Dadurch hat sie Minderwertigkeitskomplexe. Sie ist physisch instabil und hat ein Alkoholproblem. Die Personen handeln nicht immer logisch, aber der Spannung tut das keinen Abbruch. Die Aufklärung des Falls war für mich überraschend.
Mir hat das Buch gut gefallen. Ob es wohl eine Fortsetzung gibt?

Bewertung vom 12.06.2022
Liquid
Genzmer, Herbert

Liquid


weniger gut

In diesen Buch beschreibt der Autor ein interessantes und hochaktuelles Thema, die Abschaffung des Bargeldes und die totale Überwachung der Bevölkerung.
Wir schreiben das Jahr 2029. Madeleine arbeitet an einen geheimen Forschungsprojekt in der Wüste von New Mexiko. Als sie erkennt worum es bei dem Forschungsprojekt wirklich geht, flieht sie um ihre Erkenntnisse der Öffentlichkeit mitzuteilen. Bei ihrer Flucht nach Europa erhält sie nicht ganz uneigennützige Hilfe von einen mexikanischen Drogenboss. Sie nimmt während ihrer Flucht Kontakt mit dem Chef einer Organisation auf, die gegen die Abschaffung des Bargeldes kämpft. In der Zwischenzeit wird Deutschland von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht.
Die Handlung wird aus Sicht verschiedener Personen erzählt. Mal wird in der Ich-Form, mal über sie geschrieben. Da das auch im Kapitel wechselt , stört es den Lesefluss. Die Personen bleiben flach. Der Schreibstil ist hölzern und Dialoge kann der Autor gar nicht. Auch fand ich die Beziehung zwischen Richard und Madeleine unglaubwürdig. Der Autor hat in diesen Buch die Verschwörungstheorien von einer skrupellosen Elite, die ohne Rücksicht auf Verluste ihre Interessen durchsetzt, umgesetzt. Das Buch endet offen und abrupt, obwohl es jetzt erst richtig interessant wird. Man könnte denken, es ist eine Fortsetzung geplant. Falls es eine geben sollte, werde ich sie nicht lesen. Ich habe mich schon durch dieses Machwerk gequält.

Bewertung vom 01.06.2022
Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1
Jürgensen, Dennis

Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Im Wattenmeer an der deutsch-dänischen Grenze wird ein Toter gefunden. Da die Ortspolizisten den Fall eines vermissten Kindes vergeigt haben, wird eine Polizistin aus Kopenhagen und ein Kommissar aus Flensburg hingeschickt. Der örtliche Polizeichef ist davon wenig begeistert. Es wird noch ein Kind entführt und dann tauchen noch zwei Leichen auf.
Der Autor hat ein cooles Team erschaffen. Die beiden Kommissare ergänzen sich wunderbar und raufen sich auch mit den örtlichen Kräften zusammen. Vor allen haben mir die Dialoge gefallen. Hier erweist der Autor seinen Sinn für Humor. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Die Spannung wird bis zum Ende hochgehalten.
Mit diesen Buch habe ich einen neuen skandinavischen Autor für mich entdeckt. Der Auftaktband der Buchreihe hat mir sehr gut gefallen. Ich werde diese Reihe weiter verfolgen.

Bewertung vom 21.05.2022
Die Kinder sind Könige
Vigan, Delphine

Die Kinder sind Könige


gut

Die Autorin thematisiert in diesen Buch die Nutzung der sozialen Medien und was es mit den Menschen macht. Melanie betreibt einen erfolgreichen YouTube Kanal indem sie ihre Kinder rund um die Uhr mit der Kamera begleitet und die Videos teilt. Auf der anderen Seite ist Clara, die Polizistin, die der Entwicklung kritisch gegenübersteht. Als die kleine Tochter verschwindet, eskaliert die Situation.
Eigentlich müsste das Buch spannend oder emotional sein. Nur leider ist es keins von beiden. Der distanzierte Schreibstil tötet jede Emotion ab. Die Personen bleiben flach und die Handlung liest sich wie ein trockener Polizeibericht. Der Autorin gelingt es nicht, Mitgefühl für die Personen zu entwickeln. Obwohl die Eltern eigentlich geschockt und traurig sein sollten, traten sie total gefasst auf. Mir tat nur das kleine Mädchen leid. Zum Schluss macht die Handlung eine Sprung von 15 Jahren. Hier wird beschrieben, was aus den Akteuren geworden ist. Die Entführung ist nur der Rahmen um die Gesellschaftskritik unterzubringen.
Ich weis nicht, was die Autorin mit diesen Buch bezweckt. Das Thema soziale Medien und totale Überwachung habe ich schon besser umgesetzt gelesen.

Bewertung vom 18.05.2022
Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

In diesen Buch vertritt Rocco Eberhardt nicht wie sonst den Angeklagten, sondern er steht auf der Seite der Staatsanwaltschaft. Wer hat den Mord an Jörg Grünwald begangen? Wie hängt es mit dem geplanten Interview über den systematischen Kindesmissbrauch zusammen? Das Buch hat einen realen Hintergrund, was das Geschehen noch erschreckender macht.
Das Buch ist in kurzen Kapiteln geschrieben, die mit Ort und Zeit überschrieben sind. Die einzelnen Kapitel werden aus Sicht verschiedener Personen erzählt. Die einzelnen Stränge nähern sich immer mehr an, so dass eine spannende Geschichte entsteht. Die Handlungen werden ausführlich und sachlich beschrieben. Die Handlung ist zwar etwas vorhersehbar, aber zum Schluss gibt es eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe.
Das Buch ist ein solider Gerichtskrimi. Man merkt, dass die Autoren vom Fach sind.
Von mir gibt es 4 Sterne.

Bewertung vom 01.05.2022
Vertrauen
Mishani, Dror

Vertrauen


sehr gut

Der Kommissar Avi möchte weg von dem alltäglichen Verbrechen und stellt einen Antrag auf Versetzung. Außerdem fehlt ihm seine alte Chefin. Zu dem Neuen hat er nicht den richtigen Draht. Vorher bekommt er zwei Fälle auf den Tisch. Es wurde ein Säugling vor dem Krankenhaus abgelegt und ein Tourist ist spurlos verschwunden und wird später tot aufgefunden. Vor allen in den zweiten Fall verbeißt sich Avi.
Das Buch wird hauptsächlich in den zwei Handlungssträngen erzählt. Bei dem abgelegten Säugling kommt die Perspektive der Frau hinzu.
Das Buch ist sehr ruhig geschrieben. Hauptsächlich begleiten wir die Polizisten bei ihrer Arbeit. Auf das Privatleben von Avi wird auch ausführlich eingegangen. Der Autor schneidet auch Probleme der israelischen Gesellschaft an wie das Verhältnis Juden zu Arabern. Das Buch ist zum Ende offen, aber es gab auch einige für mich überraschende Ereignisse.
Das Buch erinnert mich an einen guten klassischen englischen Krimi. Es ist ein Genuss das Buch zu lesen, obwohl objektiv gesehen nicht viel passiert.

Bewertung vom 24.04.2022
Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4
Raabe, Marc

Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4


gut

Ich habe die ersten 3 Bände der Buchreihe verschlungen und sehnsüchtig auf den Abschlussband gewartet. In diesen Buch wird endlich der Verbleib von Viola geklärt und was hinter ihren Verschwinden steckt.
Den Aufbau des Buches fand ich nervig. Es wurde ständig innerhalb von vier Wochen hin und her gesprungen und auch die Perspektive gewechselt, mal aus Toms, mal aus Sitas Sicht. Im Stil 28 Tage zurück, 10 Tage vor, 4 Tage zurück. Dadurch ist der Lesefluss total verloren gegangen und ich musste mich zum weiterlesen zwingen. Erst der Schluss, der halbwegs chronologisch erzählt wurde, hat mich gefesselt. Tom handelt ja schon immer unlogisch. In diesen Band ist es besonders schlimm. Auch die Handlungen von Sita sind unrealistisch. Bei diesen Band hat es Marc Raabe mit der Action übertrieben. Die Geschichte um Tom, Viola und Sita wurde plausibel aufgelöst.
Um dieses Buch zu verstehen, sollte man unbedingt die Vorgänger gelesen haben. Es wird viel auf vorangegangene Ereignisse Bezug genommen.

Bewertung vom 10.04.2022
Tell
Schmidt, Joachim B.

Tell


sehr gut

In diesem Buch schreibt der Autor über den schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell. Er zeigt ihn aber nicht als strahlenden Held, sondern als gebrochenen Mann, der einfach seine Ruhe haben will. Er ist ein Querulant und eckt damit bei der Obrigkeit an.
Der Autor lässt die rauhe Bergwelt auferstehen. Er beschreibt plastisch das schwere Leben der Bergbauern. Sie leiden unter den Söldnern des Landvogts, die plündern, vergewaltigen und prügelnd durch das Land ziehen. Der Landvogt ist zu weich und kann sich nicht gegen den Söldnerführer behaupten. Als Tell sich den Söldner widersetzt, nimmt das Unheil seinen Lauf.
Der Autor schreibt in kurzen Sequenzen aus Sicht der verschiedenen Personen. Dadurch war es anfangs für mich sehr verwirrend. Erst später hat mich die Geschichte gefesselt.
Ich kenne das Drama von Schiller nicht und kenne eigentlich nur die Apfelszene. Das Buch war für mich eine Neuentdeckung.

Bewertung vom 05.03.2022
Perfect Day
Hausmann, Romy

Perfect Day


gut

Das Buch beginnt mit einen Paukenschlag. Anns Vater wird verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, zehn kleine Mädchen entführt und ermordet zu haben. Ann kann es nicht glauben, dass ihr lebevoller Vater zu so einer Tat fähig ist. Deshalb sucht sie mit Jacob, ein Journalist auf der Suche nach der großen Geschichte, auf eigene Faust nach Entlastungszeugen. Als in Bayern eine weiter Entführung nach dem gleichen Muster geschieht, fahren sie sofort hin. Nur entwickelt sich die Sache anders.
Das Buch wird aus Sicht von Ann erzählt. Zwischendurch gibt es Einschübe von dem Entführer der kleinen Sarah (mit wir überschrieben) und Auszüge eines später stattfindenden Interviews mit dem Mörder.
Das Buch liest sich schnell weg, obwohl der Schreibstil zum Teil gewöhnungsbedürftig war. Das Verhalten und die Handlungen von Ann waren für mich nicht immer nachvollziehbar. Genauso hat mit die die Gefühlsduselei genervt. Der Anfang war spannend, die Auflösung hatte ich so nicht erwartet. Dazwischen zog es sich aber.
Liebeskind habe ich mit Begeisterung gelesen, Martha schläft war nicht schlecht, aber nach diesen Buch werde ich kein weiteres Buch von Romy Hausmann lesen. Für mich ist es einfach zu viel Psychogewäsch und kein Thriller.