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walkingaboutrainbows
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 03.05.2015
Das stille Kind
Scheib, Asta

Das stille Kind


sehr gut

Die Idee des Buches, sprich, ein Buch über einen Authisten zu schreiben, gefällt mir sehr, sehr gut. Ich persönlich war mit dem Leben eines Authisten nicht wirklich vertraut, fand es aber sehr spannend, darüber zu lesen und zu erfahren, wie es für Eltern sein muss, wenn ein Kind an diesem Syndrom erleidet. Ich bin absolut begeistert davon, dass es da draußen nicht nur Menschen gibt, die sich irgendetwas ausdenken, was nichts mit der Realität zu tun hat. Ich mag realitätsnahe Bücher ganz gerne, weil es einfacher ist, sich dazu etwas zu denken und seinen Senf dazu abzugeben. Aber es ist nun mal sehr viel schwieriger ein Mystery-Buch glaubhaft rüberuzubringen als ein Buch, das genauso im Leben passieren konnte. Aber dennoch hat die Autorin Asta Scheib bei diesem Buch ganze Arbeit geleistet, was die Familie und das Geschehen des Buches angeht.
Asta Scheib gelingt meiner Meinung nach die Umsetzung des Buches ganz gut. Zwar weicht sie immer wieder vom Hauptthema ab, was mich persönlich auch stört, aber sie fesselt den Leser mit spannenden Seiten. Ich habe das Buch in zwei Tagen ausgelesen, da ich das Thema sehr interessant fand. Das Buch ist in 34 Kapitel und 285 Seiten gegliedert und die Kapitel sind sehr unterschiedlich seitenzahlmäßig gesehen. Einmal sind es 16, dann wieder 4 Seiten von einem Kapitel. Ich mag es lieber, wenn alle Kapitel etwa gleichlang sind. Aber ich behaupte, dass das jetzt nicht ausschlaggebend sein sollte und ich denke, dass da auch jeder seine eigene Meinung dazu hat.
Der Roman ist in der Vergangenheitsform Präteritum verfasst. ich mag Asta Scheibs Schreibstil, der meiner Meinung nach sehr direkt und ehrlich ist. Viele Personen denken in ihrem Roman zurück, was einen manchmal schnell verwirren kann. Der Roman ist ganz normal, vom Schreibstil her nichts Besonderes. Aber dennoch ist der Roman sehr bewegend.
ACHTUNG SPOILER! Die Personen waren mir von Anfang an relativ sympathisch. Paulina und Lukas wurden mir unsymphatischer, als sie anfingen, fremdzugehen. Ich finde es auch etwas unrealistisch, dass gleich beide fremdgehen. Auch Lukas' alte Freundin, Paulinas Vater und ihre Schwester Lili kamen bei mir gar nicht gut an. Die Personen werden ausreichend beschrieben und man kann sich ihren Charakter sehr gut vorstellen. SPOILER ENDE

ALL IN ALL
Der Gesamteindruck von "Das stille Kind" fällt ins Positive. Das Buch erreicht 17 von 25 Punkten und ist damit zufriedenstellend. Ich mochte das Buch, leider schweift es zu oft vom Thema ab, was ich sehr schade finde. Man sollte für sich selbst entscheiden, ob man etwas lesen möchte, was sich mit dem Thema "Authismus" beschäftigt. Aber man sollte nicht all zu viel erwarten, da das Buch wirklich viel zu viele andere Themen wie zum Beispiel "Vertrauen in einer Beziehung" mit sich bringt.Abschließend möchte ich sagen, dass mich das Buch trotzdem bewegt hat und sehr authentisch wie auch knallhart ehrlich ist.

Bewertung vom 03.05.2015
Wunder wie diese
Buzo, Laura

Wunder wie diese


ausgezeichnet

Die Idee des Buches, sprich, ein Buch über ein Liebespaar zu schreiben, das aus Altersgründen nicht zusammensein kann, ist nicht gerade neu, anders oder besonders. Allerdings streut Laura Buzo viele kleine Dinge in ihr Buch ein, die es wirklich lesenswert und besonders machen.
Die Umsetzung des Romans gelingt der australischen Autorin meiner Meinung nach sehr gut. Laura Buzo schreibt sehr naheliegend, Amelias Gedanken und Chris Entscheidungen sind meist gut nachvollziehbar. Etwas unrealistisch ist vielleicht, dass alle Jugendlichen, die in dem Roman vorkommen, etweder drogen-, alkohol, sex- oder sonstwas süchtig sind. Das regt mich leicht auf. Wir Jugendliche sind auch nur Menschen. Wir sind nicht süchtig, nur weil wir mal eine Ziagrette rauchen oder Alkohol trinken. Eigentlich gehört es nicht hierher, aber ganz ehrlich: Warum denken Erwachsene, dass ein Kind, das einmal tirnkt, raucht, etc. gleich zum Abhängigen wird? Zurück zum Thema. Der Roman erzählt aus zwei Perspektiven: Chris und Amelia. Zuerst erzählt sie, dann er, dann wieder sie, dann er und zum Schluss sie. Dieser Perspektivenwechsel ist abwechslungsreich, da es wirklich den Anschein hat, dass zwei verschiedene Personen erzählen.
Der Roman lässt sich leicht von der Hand lesen. Er ist weder intelektuell, noch besonders schwierig formuliert. Außerdem ist er im Präsens geschrieben und ist einfach unheimlich wahr und natürlich. Man kann jede Sorge, die auch nur am Rande erwähnt wird, verstehen. Nichts ist zu weit hergeholt. Der wirkliche Schreibstil von Laura Buzo ist sehr gut, locker und ab und an mit kleinen Stolperern versehen. Doch als toleranter Leser und als ihr Fan kann man gut über die wenigen Stellen, die nicht so toll formuliert sind, hinwegsehen. Man darf nicht vergessen, dass "Wunder wie diese" ihr erster Roman ist. Sind wir mal tolerant. Heute sind wir nett.
Sie war und ist ein gelungener Buchcharakter, mit dem ich mich im wahren Leben auch sehr gerne anfreunden würde. Ihren Vater mochte ich überhaupt gar nicht, mit ihrer Mutter war ich zwiegespalten. Einerseits tut sie einem ziemlich leid, da sie sich abplagt, herumrennt, Einkäufe erledigt. Sie tut alles für die Familie. Aber ist eigentlich in Amelias Familie jedem egal, wie sie sich fühlt? Wie kann es sein, dass die Mutter nach einem ganzen Jahr erst feststellt, dass Amelia Sorgen hat? Insgesamt tat mir Amelia deswegen auch ziemlich leid. Chris hat nicht wirklich Interesse an ihr, es darf nicht sein. Ihr Vater ist ein mieser Arsch und ihre Mutter kommt nicht mal mit sich selbst klar. Ein bisschen mehr Nächstenliebe bitte! Nichts desto trotz sind alle Charakter sehr gelungen.

ALL IN ALL
Das Buch "Wunder wie diese" erreicht in der Gesamtwertung 20 von 25 Punkten. Es ist ein sehr gutes Buch, welches man immer und immer wieder lesen könnte. Ich empfehle es jedem, der Liebesgeschichten gerne mag und sich auch mit ihnen auseinandersetzt, früher oder später denkt man nämlich über Amelia oder Chris und ihre Familien nach. Der Roman ist ein sehr gelungener Text über das Leben, darüber, was Jugendliche denken, fühlen und wie sie selbst und ihre Familien damit umgehen.