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gaby2707

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Insgesamt 1838 Bewertungen
Bewertung vom 28.10.2024
Der Schatten des Nordlichts / Hildur Bd.3
Rämö, Satu

Der Schatten des Nordlichts / Hildur Bd.3


sehr gut

Eine Geschichte voller Überraschungen

Kriminalbeamtin Hildur Rùnarsdóttir und ihr finnischer Kollege Jakob Johanson werden zu einem Leichenfund vor der Küste von Ísafjörður gerufen. Hier hat ein Taucher die hin drapierte und schon von den Fischen angeknabberte Leiche eines Mannes am Netzgehege des Leichenzuchtbetriebes entdeckt. Tage später bricht eine Tierschutzaktivistin in Stykkishólmur zusammen und wird mit abgebrannten Haaren gefunden. In Hveragerdi wird der kommunale Tierart im Park mit einem Baseballschläger erschlagen. Haben alle diese Taten etwas mit den 13 Weihnachtsgesellen zu tun, die lt. isländischer Sage an Weihnachten vom Berg Esja steigen? Die einzelnen Vorgehensweisen scheinen fast darauf hin zu deuten. Hildur und Jakob haben alle Hände voll zu tun. Und dann wird Jakob auch noch verdächtigt, seine Ex-Frau Lena und deren neuen Mann in ihrem Auto auf einem Parkplatz erschossen zu haben. Nun ist Hildur bei ihren Ermittlungen auf sich allein gestellt.

Dies ist der 3. und leider letzte Teil der Hildur-Trilogie, der im nordischen Island vor einer wundervollen landschaftlichen Kulisse spielt.
Diesmal habe ich mich etwas schwer getan in die Geschichte hinein zu finden. Die Fälle mit dem Hintergrund der Weihnachtsgesellen fand ich schon echt spannend. Genau so wie die dauernden Ortswechsel, die die Geschichte unheimlich schnell machen. Was mich anfangs gestört hat, waren die dauernden Einschübe von Jakobs Vergangenheit, seinem Privatleben mit seiner Frau Lena und seinem kleinen Sohn Matias aus seiner Zeit in Finnland und in Norwegen. Später erklärt sich aber, warum ich genau dieses so detaillierte Hintergrundwissen gebraucht habe um zu verstehen, in welch knifflige Lage sich Jakob durch diese Frau gebracht hat. Dann wird es nochmal richtig spannend und ich verstehe jetzt erst, wie die erste Geschichte aus 1988 mit dem kleinen Mikael hier rein passt. Und auch mein Bild von Jakob hat sich etwas gewandelt. Der strickende und sonst so ruhige Finne hat auch seine dunklen Seiten.
Hildur und gerade Jakob lerne ich hier noch ein bisserl besser kennen. Und auch Hildurs Schwester Björk, nach der sie ja so lange gesucht hat und die nach Island übersiedelt ist, treffe ich wieder. Nur von Rósa, der anderen Schwester, darf nicht gesprochen werden. Die sucht Hildur immer noch, ohne dass Björk es mitbekommen darf. Auch ihre frühere Chefin Beta spielt wieder eine Rolle, was mich sehr gefreut hat. Ich habe diese Frau richtig ins Herz geschlossen. Ganz im Gegenteil zu Hildurs neuem Chef Jónas Íngimarsson, einem unverschämten, arroganten und mir total unsympathischen Menschen. Nur gut, dass der dann erst mal zu Vorträgen in die USA verschwindet und Hildur in Ruhe ermitteln lässt.
Zum Ende hin finden dann alle Erzählstränge zusammen und fast alle meine Fragen lösen sich auf. Auch wenn mich das Ende wirklich schockiert hat und sich die Spuren der Taten diesmal sogar bis nach Deutschland ziehen, lässt mich das Ende ziemlich entspannt zurück.
Satu Ramö hat es diesmal nicht ab der ersten Seite geschafft, mich vollends in die Geschichte hineinzuziehen. Als ich dann drin war, war es umso interessanter und spannender. Trotzdem werde ich die Ahnung nicht los, dass hier zum einen zu viel reingesteckt und zum anderen einfach zu viel gestückelt wurde. Für mich ergibt die Geschichte kein rundes Ganzes.

Trotz meiner kleinen Kritikpunkte hat mir dieser interessante und spannende Island-Krimi wieder ein paar sehr unterhaltsame Lesestunden geschenkt. Schade, dass ich Hildur und Jakob nicht wiederlesen werde.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2024
What a Way To Go
Mackie, Bella

What a Way To Go


ausgezeichnet

Und er schaut von oben zu

So würde ich die Geschichte von „what a way to go“ von Bella Mackie in Kurzform beschreiben.
Selfmade-Milionär Anthony Wistern, CEO der Wismere Holdings, feiert seinen 60. Geburtstag mit einer von seiner Frau Olivia arrangierten ausschweifenden Party. Seine Gäste behalten ihn aber nicht wegen des fantastisch illuminierten Gartens und Sees in Erinnerung. Nein, im Laufe des Abends wird er von Fred und Giles aufgespießt auf einem der Metallstäbe, die die wunderschönen Leuchtkugeln tragen, gefunden. Wie konnte das passieren?
Anthony landet erst mal im Aufnahmezentrum, der Vorkammer von Himmel und Hölle, und soll sich erinnern, wie es zu diesem Unglück kam. Von hier hat er einen guten Blick auf sein Zuhause und auf seine Familie, denen er nun von oben aus zuschaut und kommentiert. Bis auch seine Frau Olivia dieses Vorstufe zum Himmelreich erklimmt.
Bloggerin Jade Evans, die sich dem True Crime verschrieben hat, wittert hier ihre Chance auf eine ganz große Story. Beginnend mit 197 Menschen, die ihrem Blog folgen, schnellen ihre Followerzahlen bald in astronomische Höhen. Aber dann…
Was dann alles passiert, das müsst ihr in dieser wunderbar schwarze und irrsinnig launischen Komödie selbst lesen.

Hier geht es nicht, wie ich erwartet hatte, um die „Ermittlungen“ der Bloggerin Jade. Die spielt eher eine wenn auch aktive Nebenrolle. Vielmehr geht es um die Familie Wistern. Um Anthony, der nichts von Loyalität und Ehrlichkeit hält, von dem seine Geschäftskunden und Liebeleien nicht im Positiven berichten. Um seine eher unnahbare und kalt wirkende Ehefrau Olivia, und die vier Kinder Jemima mit Ehemann Will, Fred, Lyra und Clara. Wobei mir die unangepasste Clara noch die Liebste ist. Eine Familie, die eigentlich keine ist. Hier ist sich jeder selbst der Nächste, sucht seinen eigenen Vorteil und schaut, wie er den Patriarch immer wieder um sein Geld erleichtern kann. Und obwohl mir keiner dieser Menschen sympathisch ist, habe ich gerne meine Lesezeit mit ihnen verbracht.
Ich folge hier drei sich abwechselnde Perspektiven. Anthony, der die Geschehnisse nach seinem Ableben aus einer Art Zwischenwelt verfolgt und sehr unterhaltsam kommentiert. Durch Olivia bin ich bei den Geschehnissen in der Familie live dabei. Und Jade, die mit ihren „Ermittlungen“ aus ihren trostlosen Leben ausbricht, ihren Klickzahlen nach jagt und ihre eigenen Theorien zu diesem Fall entwickelt. Wobei sie da schon sehr dilettantisch vorgeht. Dazwischen berichten kurze Zeitungsartikel der Boulevardpresse immer wieder über den Stand der Ermittlungen und die Familie selbst.
Das Ende hat mich nochmal überrascht und zum Lachen gebracht.

Mir hat es großen Spaß gemacht diese unterhaltsame, tempo- und facettenreiche Familientragödie mit einem Touch ins Skurrile zu lesen.

Bewertung vom 25.10.2024
Blutiger Fjord (eBook, ePUB)
Sonnenschein, Niklas

Blutiger Fjord (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine gelungene Fortsetzung

Nachdem mir der erste Teil "Eisige Nacht" ausgesprochen gut gefallen hat, war ich richtig neugierig auf den 2. Fall für Karl Sortland und seinen Partner Mats Samuelsson.

Kommissar Karl Sortland ist gerade auf dem Weg zur Geburtstagsfeier seines ehemaligen Kollegen und Freundes Trygves, als seine Vorgesetzte Aino Petersen ihn bittet zu einem Leichenfund in den Hafen von Kirkenes zu kommen. Fischer Tormod Sivertsen ist mit seiner Astrid II mit einem menschlichen Körper kollidiert. Wer ist der Mann, der anscheinend schon ein paar Tage im kalten Fjord getrieben ist?
Außerdem hält eine neuartige, hoch potente Designerdroge, die zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen führt, das Drogendezernat in Atem. Kann es sein, dass diese Drogen über die neuerdings offene russische Grenze ins Land kommen?
Viele Fragen und vor allem viel Arbeit für Karl Sortland und Mats Samuelsson von der Ermittlungseinheit für Kapitalverbrechen in Kirkenes im Norden von Norwegen.

Ich habe Karl und seinen Kollegen Mats, die sich zwischenzeitlich zusammengerauft haben und die jetzt sogar eine Freundschaft verbindet, ja schon bei ihrem ersten gemeinsamen Fall kennengelernt. Karl, der hier kurz vor seinem 30. Geburtstag steht, mir aber oft viel älter erscheint, scheint sich gerade in Sachen Alkohol immer mehr im Griff zu haben. Was vielleicht auch an der Freundschaft zu Sofia liegen mag, aus der langsam mehr zu werden scheint. Mats mag ich mit seiner ruhigen, besonnenen Art auch richtig gerne. Und ich habe mich gefreut, dass auch Mikkel Kuhmanen aus Spitzbergen wieder mit von der Partie ist. Karl und Mats haben diese Unterstützung auch dringend nötig, da wegen der Drogenfälle viele Kollegen dem Drogendezernat von Daniel Killgren unterstellt werden. Aino Petersen sitzt nicht nur ihr Chef und die Presse wegen der Drogen und dem Toten aus dem Fjord im Nacken. Sie hat auch ein tolles Angebot bekommen, was sie hier entscheiden muss.
Der Fall um den im kalten, feuchten Erdkeller des Ferienhauses seines Großvaters auf der Insel sitzenden Kristian Vesterbekkmo, der seinen Bruder Jakob gesucht hat und nun tot auf dem Seziertisch liegt, ist sehr spannend aufgebaut. Es dauert lange, bis die Kommissare hier den Durchblick bekommen und den Fall lösen können. Sehr interessant finde ich den Fall der Drogentoten und wie schwierig es ist, eine offene Grenze auf diese Sache hin zu kontrollieren. Die räumliche Nähe zu Russland spielt hierbei eine große Rolle.
Auch das Private der Kommissare wird immer wieder angesprochen, was mir persönlich sehr gut gefällt. Macht es die Menschen doch noch nahbarer und echter. Besonders einer alten Dame gehört hier mein ganzes Mitgefühl. Aber ihre Geschichte solltet ihr selbst lesen.
Autor Niklas Sonnenschein schafft es gleich in Kapitel 1 meine ganze Aufmerksamkeit auf die Geschichte zu lenken. Aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, war mir sehr lange nicht klar, in welche Richtung sich die Fälle entwickeln würden. Durch seinen leicht zu lesenden und sehr bildhaften Erzählstil kann ich mir die nördlichen Gegebenheiten und die Orte zu denen er mich führt, sehr gut vorstellen. Die relativ kurzen Kapitel mit ihren Cliffhangern machen die Geschichte temporeich und packend. Die verschiedenen Stimmungen und auch die Gefühle kommen hier insgesamt sehr gut rüber.
Man muss Bd. 1 "Eisige Nacht" nicht unbedingt gelesen haben. Aber um gerade die Kommissare und ihr Umfeld besser kennenzulernen, würde ich das schon empfehlen.

Eine spannende, knifflig konstruierte und sehr interessante Geschichte, bei der ich mitgefiebert und mit gerätselt habe. Ein Muss, nicht nur für Fans der nordischen Literatur.

Bewertung vom 21.10.2024
Die Honeys (Erstauflage mit gestaltetem Farbschnitt): Ein queerer Mystery-Thriller für Fans von Pretty Little Liars
La Sala, Ryan

Die Honeys (Erstauflage mit gestaltetem Farbschnitt): Ein queerer Mystery-Thriller für Fans von Pretty Little Liars


sehr gut

Ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte

Was als erstes auffällt, wenn man dieses Buch zur Hand nimmt, ist der wunderschöne rundum Farbschnitt, der das ganze Buch zusammen mit dem Cover zu einem echten Hingucker macht.
Dann werde ich sofort hineingeworfen in eine Mischung aus Traum und Wirklichkeit, bei der Caroline auf mysteriöse Weise in ihrem Zuhause ums Leben kommt. Ihr Zwillingsbruder Mars, mit dem sie tief verbunden war, macht sich daraufhin auf die Suche nach der Ursache für Carolines Tod. Was hat sie in der sommerliche Hitze der Catskill Mountains im elitären Sommercamp Aspen Conservancy so verändert?

Mit Mars hat La Sala einen queeren jungen sehr sympathischen Mann geschaffen, der weiß wer und wie er ist, und der sich gerade durch seinen Humor, sein Selbstbewusstsein und seinen Mut sofort in mein Herz geschlichen hat. Ihm bin ich bei der Suche nach Antworten sehr gerne gefolgt. Die Honeys, eine geheimnisumwitterte Gruppe von Mädchen, die sich um Bienenvölker kümmern und das Leben im Camp dominieren und hier alles unter ihrer Kontrolle halten, umgeben düstere unausgesprochene Geheimnisse in ihrer Welt aufgebaut aus Illusionen. Mit ihnen bin ich bis zum Schluss nicht warm geworden.
Mit haben vor allem die bildhaften, eindringlichen Beschreibungen der wilden Natur in den Catskill Mountains und der mysteriösen Vorgänge in der Sommerakademie sehr gut gefallen. Realität und Traum verwischen hier immer wieder und ich frage mich genau wie Mars, was ist gerade real und was entspringt der Fantasie. Überhaupt durchzieht die ganze Geschichte ein Hauch von Unruhe, Unsicherheit und Verwirrung.
Die Kombination von Übersinnlichem, das Erzeugen einer unheimlichen Atmosphäre und einer hintergründigen Spannung ist dem Autor sehr gut gelungen. Er hat mich immer wieder auch verwirrt und mir das Gefühl gegeben, dass hinter den Mauern des Camps mehr lauert, als ich bisher heraus gefunden habe.
Leider finde ich den Mittelteil, der sich zieht, etwas schwach. Da war ich froh, als es nach einer Wendung absolut spannend weiter geht.

„Die Honeys“ von Ryan La Sala übersetzt von Katrin Aust ist ein spannender, vielschichtiger Mystery-Roman, der mich ab der ersten Seite gefesselt und trotz der kleinen Kritikpunkte bis zum Schluss nicht mehr losgelassen hat. Eine Geschichte, die so ganz anders wurde als ich es mir anhand der Leseprobe vorgestellt hatte. Keine Geschichte, die man schnell man nebenher weg liest. Hierfür sollte man sich unbedingt Zeit nehmen. Es lohnt sich. Garantiert!
4,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 20.10.2024
Myrrhe, Mord und Marzipan
Achilles;Winkelmann, Andreas;Verhoeven, Anne

Myrrhe, Mord und Marzipan


sehr gut

Ich liebe mörderische Adventskalender

In dem neuen Weihnachtsbuch „Myrrhe, Mord und Marzipan“ herausgegeben von Miriam Gramoschke bekomme ich 24 mörderische Kurzkrimis von den verschiedensten Orten und den unterschiedlichsten Arten zu töten.
Von Hohwacht an der Ostseeküste über Neuharlingersiel an der Nordsee, Münster Köln, Frankfurt, München und den Ebersberger Forst ganz im Süden der Republik geht es ins österreichische Wien und in die Schweiz nach St. Moritz. Gleich nach dem Inhaltsverzeichnis bekomme ich eine Karte, auf der ich sehen kann, wo die bösen Männer und Frauen in diesem Buch ihr Unwesen treiben.
Achilles, Simon Ammer, Eleanor Bardilac, Carine Bernard, Katja Bohnet, Christiane Dieckerhoff, Tilo Eckardt, Christiane Franke/Cornelia Kuhnert, Markus Heitz, Marc Hofmann, Kästner & Kästner, Thomas Kastura, Regine Kölpin, Iny Lorentz, Gisa Pauly, Justine Pust, Kerstin Rubel, Sonja Rüther, Florian Schwiecker, Su Turhan, Anne Verhoeven, Eva Völler, Steffen Weinert und Andreas Winkelmann, die alle vor ihrer Geschichte kurz vorgestellt werden, haben sich die unterschiedlichsten Methoden ausgedacht, wie die Menschen kurz vor Weihnachten ums Leben kommen. Da wird erstochen, vergiftet, mit K.O. Tropfen experimentiert, ausgerutscht, gesägt, ins Wasser gefallen, es werden Intrigen geschmiedet, ich reise bis ins Jahr 2045 und es gibt eine Geschichte, die geht gut aus.
Die Kurzgeschichten sind interessant, spannend, sehr abwechslungsreich und vor allem unterhaltsam. Manche sind etwas düster, es wird besinnlich oder amüsant, bei einer anderen romantisch und wieder andere sind humorvoll verfasst. Nicht alle Geschichten gefallen mir gleich gut, aber die Geschmäcker sind nun mal verschieden und es ist hier wirklich für jede/n etwas dabei.
Wer in der Vorweihnachtszeit auf kriminelles nicht verzichten will, der ist bei diesem Krimikurzgeschichtenband genau richtig.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.10.2024
Wollüstige Spiele im Fitness-Studio   Erotischer Roman
Degen, Miu

Wollüstige Spiele im Fitness-Studio Erotischer Roman


ausgezeichnet

Auch so kann man fit werden

Im ehelichen Leben von Tina und Werner ist die Luft raus. Er kommt meist auf seine Kosten und sie geht leer aus. Tina ist frustriert, bis sie im Fitness-Studio Adam, einem Studenten, der sich hier sein Geld fürs Studium verdient, näher kommt. Ihr gefällt seine frivole Art, wie er sehr direkt anspricht, was er denkt und mag. Mit ihm erlebt sie immer etwas Besonderes und die Kombination aus Orten, Situationen und Stellungen wechselt dauernd. Doch dann schließt das Fitness-Studio…

Ich habe schon einige Kurzgeschichten und auch Romane von Miu Degen gelesen, die mir alle sehr gut gefallen haben. Sie bringt mich zu den unterschiedlichsten Orten mit interessanten Menschen, die sich dort ihrer Lust und Leidenschaft hin geben. Hier treffe ich Werner und Tina zuhause und Tina und Adam nicht nur im Fitness-Studio. Hier gefällt mir besonders, wie sich die Beziehung der Eheleute nach der Schließung des Studios verändert. Das solltet ihr nicht verpassen.
Mir gefällt der leichte, lockere, sehr freizügige Erzählstil von Miu Degen ohne dass er anstößig wirkt oder derb unter die Gürtellinie geht, sehr gut. Mit ihrer Geschichte knipst sie sofort mein Kopfkino an, das hier etwas braucht bis es anspringt, aber dann richtig heiß läuft und mir an- und aufregende Bilder in den Kopf zaubert. Meinen Geschmack hat sie mit ihrem erotischen, abwechslungsreichen Roman genau getroffen.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Miu Degen als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Bewertung vom 17.10.2024
Tiefsee-Monster
Ralphs, Matt

Tiefsee-Monster


ausgezeichnet

Faszinierende Einblicke in die Tiefe der Meere

Das erste, was nach dem Auspacken des Buches fällt, ist die tolle Haptik auf der Vorderseite. Da taste ich den abgebildeten Fisch, seine Zähne, sein Auge und auch die Schrift im Maul hebt sich vom Cover ab.
Im Inhaltsverzeichnis wird die Tiefsee in vier Zonen unterteilt: die Zwielichtzone in 200-1000m, die Mitternachtszone in 1000-4000m, das Abyssal in 4000-6000m und die Gräben in 6000-11.000m. Hier bekomme ich einen Überblick, welche Tiere in welcher Zone leben und mir dort vorgestellt werden.
Nach einer kurzen Einführung werden die verschiedenen Schichten des Meeres in einer Übersicht mit ihren Bewohnern dargestellt. Jedem Tier ist dann eine Doppelseite gewidmet, wo es mich auf dunklem Grund manchmal furchterregend anblickt. Um das Tier herum sind verschiedene Texte angeordnet, die es charakterisieren. Dabei werden immer wieder Vergleiche gebracht, die es den Kindern ermöglichen, sich die Dimensionen besser vorzustellen. Da ist z.B. das Bein der Japanischen Riesenkrabbe ca. so lang wie ein Auto. Ich finde das meiste sehr interessant und gut erklärt. Zu verschiedenen Fachbegriffen gibt es am Ende des Buches ein Glossar, wo diese erklärt werden. Und mit dem anschließenden Register lässt sich manches Thema schneller finden.
Wer wissen möchte, wessen Beine nachwachsen, wenn sie von einem Fressfeind ausgerissen werden; wer mit seinen Tentakelenden leuchtenden Schleim produzieren kann; wie Perlboote ihre Nahrung aufspüren oder wessen Gehirn ausschaut wie ein Donut, der findet auf alle diese Fragen hier eine Antwort.
Insgesamt lerne ich hier 34 Tiefseebewohner kennen, deren Namen ich bisher gar nicht kannte. Es ist wirklich erstaunlich, mit welchen außergewöhnlichen Fähigkeiten manche ausgestattet sind.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich: Auf einigen Seiten ist die dunkle Schrift auf dem dunklen Hintergrund sehr schlecht zu lesen.
Ansonsten hat Matt Ralphs ein wunderbares Sachbuch mit viel Wissenswertem verfasst und Kaley McKean die Tiere dazu fantastisch Illustriert.

Ein großformatiges Sachbuch für Kinder ab 8 Jahren, über die Tiefsee und ihre bisher kaum erforschten Bewohner. Auch mich faszinieren diese außergewöhnlichen Kreaturen und durch die vielen Informationen habe auch ich wieder einiges gelernt.

Bewertung vom 17.10.2024
Vier Wochen im Dezember
Williams, Laura Jane

Vier Wochen im Dezember


ausgezeichnet

Eine wundervolle Einstimmung auf die kommende Vorweihnachtszeit

Buchautorin Evie Bird, 36, ist alles andere als erfreut, als sie erfährt, dass sie bei der Verfilmung eines ihrer Bücher am Set dabei sein soll. Durch ihren Vater ist sie dort aufgewachsen, hat keine sehr guten Erinnerungen an diese Zeit und dort zu arbeiten kommt für sie absolut nicht infrage. Wenn da nur nicht das viele Geld wäre, das sie sooo gut brauchen kann. Als sie auf den charismatischen Duke Carlisle, 37, den Hauptdarsteller des Films trifft, sind sie sich ab der ersten Minute über eines einig: sie können sich nicht ausstehen. Ihre dauernden Streitereien gefährden sogar den ganzen Film. Um diesen zu retten und die Presse zu besänftigen, beschließen die beiden während ihrer gemeinsamen Zeit eine Fake-Beziehung zu führen, für die Evie klare Ansagen macht.
Was daraus wird und wie sich die gemeinsame Zeit gestaltet, das solltet ihr in dieser turbulenten Liebesgeschichte selbst lesen.

Ich liebe diese Glücklich-bis-ans-Ende-ihrer-Tage-Romane und Laura Jane Williams ist hier ein harmonisches Zusammenspiel von Romantik, Humor und langsam erwachendem Winter-Wunderland geglückt.
Sie bringt die Spannungen zwischen Evie und Duke und auch das ganz langsame annähern, die Aufs und Abs ihrer Gefühle so gut rüber. Ihre z.T. witzigen und sehr kreativen Dialoge spiegeln die Abneigung der beiden Hauptakteure absolut wieder. Als Leserin habe ich gespürt, dass da recht bald durchaus Liebespotential vorhanden ist. Es knistert von Anfang an, was aber keiner wissen oder bemerken will.
Mir waren Evie und auch Duke von Anfang an sympathisch. Ich finde sie mit all ihren Ecken und Kanten sehr menschlich und echt gezeichnet. Sie machen in der Geschichte, wie ich finde, eine sehr positive Wandlung durch, die mir gut gefallen hat. Aber auch die anderen sehr unterschiedlichen Menschen, denen ich hier begegne, gefallen mir sehr gut und sind gut vorstellbar gezeichnet. Evie kann froh sein, dass sie eine so gute beste Freundin hat wie Magda. Und auch Kamerafrau Katharina und Dukes Ex Daphne Diamond haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Die Dreharbeiten auf der Romantischen Straße in Bayern zwischen Würzburg, Augsburg, dem Naturschutzgebiet Seeholz und dem wunderschönen Paffenwinkel bietet eine wundervolle Kulisse für diese sich langsam anbahnende Liebesgeschichte mit ganz viel Romantik und winterlichem Flair.

Mit „Vier Wochen im Dezember“ habe ich eine humor- und liebevolle Geschichte gelesen, die zeigt, wie Liebe auch zwischen zwei Menschen entstehen kann, die dies anfangs rigoros ablehnen. Eine hervorragende Einstimmung auf die bald kommende Vorweihnachtszeit, die mir aber auch jetzt schon richtig viel Lesespaß gebracht hat.

Bewertung vom 16.10.2024
Unstillbare Luder - Lust auf unanständige Neigungen   Erotische Geschichten
Perkins, Rebecca

Unstillbare Luder - Lust auf unanständige Neigungen Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Absolutes Kopfkino

In diesen 8 erotischen Kurzgeschichten treffe ich z.B. auf Thorin, der seine Einkäufe in den falschen Kofferraum packt und dadurch Yvonne kennenlernt. Oder Anne, die sexbesessene Frau von Dominiks Vater, die mit ihrem Stiefsohn ein verdorbenes spiel spielt. Ich lerne Joshua und Cassandra mit ihren schmutzigen Fantasien im Schrebergarten kennen. Nele, die auf Benjamin steht, der ihre Bedürfnisse lesen kann wie kein anderer und der auch selbst voll auf seine Kosten kommt. Und auch bei den anderen Paaren gibt es in Sachen Befriedigung keine Tabus.

Ich habe schon einige Kurzgeschichten von Rebecca Perkins gelesen und auch diese 8 erotischen Geschichten von ihr haben mich überzeugt. Ich mag den sehr freizügigen, leidenschaftlichen Erzählstil bei dem es schnell prickelt; der mich mit den unterschiedlichsten Situationen und Menschen konfrontiert; der manchmal etwas anstößig wirkt, wie hier bei einer Geschichte, mit der ich nicht so viel anfangen kann. Aber das ist ja wie immer reine Geschmackssache. Ansonsten ist hier für jede:n etwas dabei. Mit ihren Geschichten knipst sie sofort mein Kopfkino an und das läuft richtig heiß. Meinen Geschmack hat sie mit ihren leidenschaftlichen, erotischen und abwechslungsreichen Geschichten wieder gut getroffen getroffen.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Yvonne Bräuning als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

Bewertung vom 14.10.2024
Morden ohne Sorgen - Der tote Gärtner im Marmorsaal
Buchholz, Andreas K.

Morden ohne Sorgen - Der tote Gärtner im Marmorsaal


ausgezeichnet

Spannung und Humor grandios gepaart

Lokalreporter Frederik Loebell, alleinerziehender Zwergdackelvater ist gezwungenermaßen zurück ins Hotel Mama Maria gezogen, die ihn großzügig mit Haferschleim verwöhnt. Als ihn seine große Liebe und Jugendfreundin Fleur bittet, mit ihr eine Nachtwanderung im Neuen Palais zu machen, mit der sie dann evtl. mehr Jugendliche für die Geschichte Potsdams begeistern kann, ist er gar nicht erfreut. Aber ihr zuliebe macht er zusammen mit seinem jungen Redaktionsassistenten Tuan und seiner Kollegin Lisi gute Miene zu dieser Herausforderung. In der Dunkelheit im Palais stoßen sie auf eine Leiche im Marmorsaal, Frederik bricht mit seinem Fuß durch den Fußboden und sieht gerade noch, wie ein weiterer Mann entflieht. Während sich Fleur um den wunderschönen Marmorfußboden und die alten Dielen sorgt, stecken Frederik, Lisi und Tuan in einem weiteren Mordfall. Außerdem ist da ja auch noch die verstorbene Cosima aus der Altersresidenz Lordmarschallhaus. Wer hat da was in ihrem total verwüsteten Zimmer gesucht?
Ganz schön viel Arbeit für Frederik und sein Team und KHK Edda Kleist und ihren Assistenten Jan Winter.

Da ich Bd. 1 (noch) nicht kenne, habe ich die vielen Menschen, denen ich hier begegne, ganz langsam kennengelernt. Frederik Loebell, der mir sofort sympathisch ist, kann ich mir mit seinem zuckenden Augenlid so gut vorstellen. Dazu seine Mutter, die ihn mit Haferschleim füttern will, er aber weiß, wie er das verhindert. Ich sah immer mal wieder eine Tupperdose mit gelbem Deckel durch die Luft Richtung Mülleimer fliegen und konnte das Grinsen in meinem Gesicht nicht verhindern. Überhaupt strotzt die ganze Geschichte trotz insgesamt 4 Toter vor Humor und Situationskomik. Dackel Wilhelm natürlich immer mittendrin. Und er steuert durch seine Schnüffelei sogar etwas zu den Ermittlungen bei. Überhaupt finde ich die Menschen, die ich kennenlerne, hier so gut getroffen. Jeder hat so seine Eigenheiten und besticht durch seine eigene manchmal nicht ganz einfache Persönlichkeit. Angefangen vom Redaktionsteam der Potsdamer Stadtnachrichten – hier besonders bemerkenswert der Alptraum-Kollege Kay Kickmann. Aber auch Chefredakteur Winfried Gallig mit seiner Affäre ist nicht ohne. Über einige Menschen aus der Seniorenresidenz, wobei hier Graf Anton und sein Neffe Klaas von Grubnitz eine ganz besondere Rolle spielen. Dem Campingplatz Willem Zwo, wo es den FKK-Montag gibt, bis hin zu KHK Edda Kleist und ihrem Kollegen Jan Winter, denen Frederik mit seinen Ermittlungen allerdings immer einen kleinen Schritt voraus ist. Welche Rolle dabei eine große Papiertischdecke spielt? Das solltet ihr in diesem mörderisch-humorigen 2. Fall „Morden ohne Sorgen - Der tote Gärtner im Marmorsaal“ selbst lesen.
Ein kniffliger Fall, der mich von Anfang an zum mit rätseln angeregt hat. Bei dem ich mich aber durch unvorhergesehene Wendungen immer wieder auf falsche Spuren habe locken lassen. Der nach der Aufklärung keine Fragen bei mir offen lässt und den ich trotz einiger Verwirrungen sehr gut nachvollziehen kann.
Bei der Aufmachung des Buches gefällt mir neben dem zuckersüßen Cover auf dem Wilhelm in Aktion zu sehen ist, dass jeder Tag mit einem kleinen schwarzen Dackel eingeleitet wird. Solche Kleinigkeiten machen für mich den Charme eines Buches mit aus.
Immer wieder lese ich auch von einem aufgeklärten Mord und einem geretteten Musikfestival, was mich neugierig auf Band 1 macht.

Ein fesselnder und spannender Fall mit ganz viel Situationskomik, mit interessanten Protagonisten und Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet habe. Ein Cosy-Krimi vom Feinsten, der mich sehr gut unterhalten hat und bei dem ich auch noch ein bisserl was über die preußische Geschichte erfahren habe.