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Top-Rezensenten Übersicht

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Katharina

Bewertungen

Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 28.07.2023
Nachts erzähle ich dir alles
Landsteiner, Anika

Nachts erzähle ich dir alles


ausgezeichnet

Seit ich diesen Roman begonnen habe, kann ich an nichts andere mehr denken. Jetzt, wo ich ihn beendet habe, könnte ich weinen und lachen und dieses Buch umarmen. Es geht so tief und spricht etwas ganz tief in mir an.
Anika Landsteiner entführt uns an die Côte d’Azur und man kann das Gefühl von Frankreich wahrlich spüren und schmecken. Ich war noch nie dort, doch ich habe es förmlich vor Augen.
Die Geschichte ist so tiefgründig und vielschichtig, sie erzählt von der Kraft der Frauen, die Verbindung von Mutter und Tochter. Von Familie und Freundschaften und natürlich von der Liebe. Léa ist auf der Suche, nur wonach, das weiß sie nicht so genau. Und dann trifft sie auf Émile, er ist verzweifelt und trauert. Sie suchen beide nach Halt, doch werden sie diesen miteinander finden?
Es ist eine unglaublich zarte Geschichte, die viele wichtige Themen der heutigen Zeit anspricht, mit Klugheit und Ernst und Taktgefühl.
Mich haben Léa und Émile unglaublich berührt und ich werde sie noch lange in meinem Herzen tragen.
Dieses Buch wird mit Sicherheit in meinen Top 10 des Jahres landen.

Bewertung vom 28.07.2023
Paradise Garden
Fischer, Elena

Paradise Garden


sehr gut

Billie hat es nicht leicht im Leben - doch war sie glücklich mit ihrem Leben und ihrer etwas verrückten Mutter. Doch dann ändert sich alles - die Großmutter zieht ein, und mit ihr auch alle Probleme, unterschiedliche Weltansichten und Missmut. Dann stirbt Billies Mutter - und das zerstört ihr ganzes Leben. Auf einmal ist Billie auf sich allein gestellt - der schmerzliche Verlust der Mutter, die engstirnige Großmutter und falsche Freunde - und beschließt, ihren Vater zu finden.
Der Roman erinnert an einen klassischen Coming-of-Age Roman, Billie meistert schwierige Situationen, einen Roadtrip mit gerade mal 15 Jahren und findet sich selbst. Es erinnert mich an die Schriftsteller der großen Coming-of-Age Romane der letzten Zeit - Benedikt Wells, Ewald Arenz - und ich denke, das ist eines der größten Komplimente, die man machen kann.
Paradise Garden ist zart und doch auch grob, einfühlsam und auch brutal ehrlich. Ich habe lange mitgehofft und mitgefiebert und fand das Ende der Geschichte sehr passend, ein Full-Circle-Moment. Eine Empfehlung!

Bewertung vom 30.06.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


ausgezeichnet

Will und Rosie, Rosie und Will - zwei Menschen, die so gegensätzliche Pläne und Vorstellungen haben und sich doch so unerklärlich zueinander hingezogen fühlen.
Die beiden lernen sich kurz vor dem Schulabschluss kennen. Sie kommen aus verschiedenen Welten, Will mit schwieriger Vergangenheit und Rosie, behütet aufgewachsen mit großen Zukunftsperspektiven. Rosie und ihr Zwillingsbruder Josh kommen Will näher, und es gibt so viele Funken, die übersprühen. Doch das Buch, das in davor und danach aufgeteilt ist, erzählt auch etwas ganz Schreckliches, das sich abspielt. Und danach ist nichts mehr das gleiche. Alles, was hätte sein können zwischen Will und Rosie, ist kaputt.
Doch sie driften immer wieder voneinander weg, nur um nach Monaten und Jahren doch wieder zueinander zu finden.
Doch ihre Leben und die Schuld und die falschen Entscheidungen, die sie mit sich rumtragen, lassen sie nicht los.
So bangt man beim Lesen die ganze Zeit, wie es weitergeht. Stehen sie zu ihren geheimen, verborgenen Gefühlen - oder nicht?

Bewertung vom 13.06.2023
Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1
Perbandt, Anna

Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1


ausgezeichnet

Ich habe mir von diesem Buch einige schöne Stunden Unterhaltung versprochen, nichts allzu schweres oder dramatisches. Und das habe ich bekommen - und doch viel mehr! Die Geschichte von Nora, ihrem Bruder, ihrer Lehrerin und ihren Freundinnen um die Jahrhundertwende um 1900 hat mich begeistert und mitgenommen. Die ungestüme Nora wird auf ein Pensionat geschickt, ein Internat für vornehmen jungen Frauen. Dort findet sie schnell Anschluss und Freundinnen fürs Leben. Doch sie alle haben ihre eigenen Probleme mit frischer Liebe, der Diskrepanz zwischen Armut und Reichtum. Doch sind es sehr liebe junge Mädchen, die von der Leiterin des Pensionats streng bewacht werden. Doch die neue, junge Lehrerin Gesche hilft ihnen und leitet sie an. Dabei denkt sie selbst sehr modern und unterstützt die aufkommende Bewegung für die Frauenrechte. Sie setzt sich ein für die Bildung der Mädchen und nicht nur deren Stickunterricht! Und das fällt auch Noras Bruder Henry auf! Eine überraschend vielseitige Geschichte mit zahlreichen Wendungen - immer mit der Hoffnung auf ein romantisches Happy End, doch auch mit der oft nicht so romantischen Realität im Blick. Der Roman erzählt aus verschiedenen Perspektiven, hauptsächlich von Nora und Gesche.
Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich auf Band 2, der im Oktober erscheinen soll! Solange bewundere ich jetzt noch dieses schöne Buch in meinem Bücherregal.

Bewertung vom 27.04.2023
Die Kinder der Luftbrücke
Weinberg, Juliana

Die Kinder der Luftbrücke


ausgezeichnet

Wow, was für ein unfassbar spannendes, fesselndes und herzzerreißendes Buch, bei dem ich von vorne bis hinten mitgefiebert habe!
Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das mich so in seinen Bann gezogen hat. Nora, die Protagonistin, ist ein so liebenswürdiger Mensch, in den man sich sehr gut hineinversetzen kann.
Sie lebt in Westberlin, als nach dem zweiten Weltkrieg die Stadt vom Osten abgeriegelt wird. In einer von Angst und Entbehrungen gezeichneten Zeit kämpft sie für ihre Familie, arbeitet unermüdlich und gibt die Hoffnung nicht auf. Und sie lernt Matthew kennen - einen herzensguten, wundervollen Mann - doch ihre Liebe darf nicht sein.
Ich habe so sehr mit ihnen und auch den anderen, toll ausgearbeiteten Nebenpersonen mitgelitten und mich für sie gefreut - und das macht meiner Meinung nach eine gute Geschichte aus: eine spannende Handlung - hier auf den wahren Begebenheiten der Luftbrücke - und darin eingebettet die ganz großen Gefühle, die einen einfach mitreißen.
Eine ganz große Empfehlung!

Bewertung vom 11.04.2023
Tochter einer leuchtenden Stadt
Suman, Defne

Tochter einer leuchtenden Stadt


gut

Leider hat mich dieses Buch nicht so sehr in seinen Bann gezogen wie erhofft. Es gibt meiner Meinung nach zu viele Handlungsstränge, die zwar alle zusammengehören, doch war es manchmal recht konfus zu lesen. Die Geschichte handelt von Sheherazade und ihrer verworrenen Vergangenheit in der Stadt Smyrna. Es hängt alles irgendwie zusammen, und das findet man erst nach und nach heraus.
Ich denke, dass man als Leser mit dem Buch deutlich mehr hätte anfangen können, wenn man mit der Geschichte sowie der Politik der Region vertraut gewesen wäre. Da ich dies leider nicht bin, tat ich mir sehr schwer, der doch politikträchtigen Handlung immer folgen zu können.
Der Erzählstil ist ziemlich nüchtern, selbst an sich emotionsgeladene Szenen fehlt es dadurch an Spannung. Dementsprechend war die ganze Erzählung nicht besonders fesselnd.
Ich würde dieses Buch jedem empfehlen, den die Handlungen zu diesem Zeitpunkt und Ort in der Geschichte interessieren.

Bewertung vom 11.04.2023
Morgen und für immer
Meta, Ermal

Morgen und für immer


ausgezeichnet

Dieses Buch handelt von der wahren Geschichte von Kajan, der in seinem Leben so unfassbar viel erlebt hat, unfassbares Grauen und Leid und Unterdrückung. Aber auch Freundschaft und Liebe. Dieser Roman erzählt sehr gefühlvoll und leise von Verzweiflung und Angst. Die Geschichte beginnt in den 1940er Jahren in Kajans Kindheit in Albanien und führt über viele verschlungene Wege am Ende auch wieder dorthin zurück. Es gibt viele liebenswürdige Nebenpersonen, die trotz der guten 500 Seiten tief und echt gestaltet sind.
Als junger Mensch kann man sich heute die Grauen einer totalen Überwachung, die Angst vor Gewalt und absoluter Willkür wie in der damaligen Sowjetunion nicht mehr vorstellen. Ermal Meta schafft es, diese Welt eindrücklich wieder auferstehen zu lassen.
Die große Lehre dieser Geschichte ist, dass egal wie viel Leid und wie viele Rückschläge man erleidet, es sich doch immer lohnt, weiterzumachen und weiter zu hoffen. Es gibt immer einen Grund für die Liebe und es ist nie zu spät.
Dieses Buch wird mir noch lange im Herzen bleiben.

Bewertung vom 11.04.2023
Als Großmutter im Regen tanzte
Teige, Trude

Als Großmutter im Regen tanzte


ausgezeichnet

Ich habe dieses Buch in kürzester Zeit durchgelesen, es hat mich total in seinen Bann gezogen. Dieser norwegische Bestseller erzählt von zwei Personen, Juni im Heute und Tekla, ihrer Großmutter, zum Ende des zweiten Weltkriegs.
Juni hat sich nach dem Tod ihrer Mutter auf die Insel ihrer verstorbenen Großmutter geflohen und hat mit vielen Problemen zu kämpfen - in der Beziehung zu ihrem Mann und ihrer Mutter. Und dabei stößt sie auf die Vergangenheit und versucht, ihre eigene Herkunft herauszufinden. Dafür frägt sie herum, freundet sich mit ihrem Nachbarn an und reist sogar nach Deutschland, um hier weiter nach ihren Wurzeln zu suchen.
Und dort geht das ganze gleichzeitig nahtlos in Teklas Geschichte über, die nach dem zweiten Weltkrieg mit ihrem Geliebten in dessen Heimat Deutschland zurückgegangen ist.
Dort erlebt sie unfassbar viel Leid und Zerstörung, die Autorin hat sehr gut recherchiert und berichtet von einem Gräuel der unmittelbaren Nachkriegszeit, das kaum bekannt ist. Das alles ist vielschichtig mit Teklas und Junis Geschichte verknüpft, sich wiederholende Muster zeigen sich und die Stärke, die es braucht, weiterzumachen und nicht aufzugeben.
Ein wirklich wunderschönes Buch, sowohl Juni und Tekla haben mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen und sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Ein berührender Roman, sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 11.04.2023
Lichte Tage
Winman, Sarah

Lichte Tage


sehr gut

Ein ruhiges, nachdenkliches Buch, das doch die ganz großen Emotionen beinhaltet. Liebe, Trauer, Freundschaft, Sehnsucht und Verlust.
Es handelt sich um Ellis, Annie und Michael, ein Gespann aus Freunden und Liebenden.
Die Geschichte wird zu verschiedenen Zeitpunkten erst von Ellis, dann von Michael erzählt. Es geht um die Liebe zur Schönheit, zur Kunst, die Suche nach Nähe und einem Ankommen.
Die Geschichte beginnt und endet in Oxford, mittendrin spielt sie in London und in Frankreich, und zeigt so den großen Unterschied zwischen Alltag, Realität und Träumen.
Den Klappentext des Buches fand ich nicht ganz zutreffend zu dem Inhalt, wird doch vieles der Geschichte im Rückblick erzählt und weiß man doch sehr bald, wie die Geschichte enden wird.
Das hier ist kein spannendes, mitreißendes Buch, es ist ruhig, nachdenklich, melancholisch und bittersüß. Es klingt lange nach, leise und bestimmt. Und dieses wundervolle Cover mit den Sonnenblumen spiegelt so viel der Geschichte wieder.