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Benutzername: 
calendula48
Wohnort: 
Wiernsheim

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2023
Muskeln - die Gesundmacher
Froböse, Ingo

Muskeln - die Gesundmacher


sehr gut

Es ist nie zu spät
Muskeln braucht der Mensch, dringend sogar, und in genügender Menge, so weit ist es den meisten Menschen klar.; dass von den Muskeln eine Heilkraft ausgeht, setzt aber genau ihr ausreichendes Vorhandensein voraus. Und da sind wir im Buch auch schon bei der Bewegung angekommen.
Sich mehr zu bewegen ist das Stichwort aller Coaches; aber Ingo Froböse bringt es gleich auf den Punkt: bei O Bewegung werden wir uns selber körperlich ausrangieren und unser Gesundheitssystem an den millionenfachen „Gesellschafts-Kranken“ kollabieren!
Ingo Froböse spricht in seinem Buch besonders die „über 40 jährigen“ an, aber nicht nur.
Muskelaufbau und –erhalt ist in jeder Lebensphase wichtig.
Dem Inhalt dieses überaus lehrreichen Buches, kann der Leser sich nur Stück für Stück bzw. Kapitel für Kapitel nähern. Manches Kapitel muss auch mehrfach angegangen werden, um es letztendlich zu verstehen. Der Fachmann dürfte eindeutig im Vorteil sein, aber was jeder versteht: Ohne entsprechende Bewegung sind unsere Muskeln zum Stiefmütterchen-Dasein verurteilt.
Und Gute Nacht – oder auf geht’s zum beweglichen Glückspilz, denn selbst auf unser Gehirn können wir mit dem Blick auf unsere Muskeln Einfluss nehmen.

Bewertung vom 04.03.2023
Weite Sicht
Pilz, Thorsten

Weite Sicht


ausgezeichnet

Blicke auf Veränderungen
Schon das Cover zeigt eine Frau in Selbstbewusster Haltung mit Blick auf das Meer.
Dieser Roman von Thorsten Pilz ist das Ergebnis zu den Überlegungen, wie man lebte möchte, wenn man älter wird oder ist. Für Charlotte, Gesine, Sabine und Bente ist es ganz sicherlich kein leichter Weg, der sich auf den ersten Blick erschließt.
Es sind aber nicht nur die vier Frauen, die ihr Leben neu ordnen; nicht unwesentlich, und auf sehr unterschiedliche Weise, tragen auch Männer, Ehemänner und Brüder dazu bei.
Dieser Roman zeigt sehr klar auf, dass Frauen zu Veränderung und Neuanfang finden, wenn sie ihr Leben selbst gestalten wollen.
Und am Ende ist alles gut? Und wenn es nicht gut ist, ist es auch noch nicht das Ende. (nach dem Zitat von Oscar Wilde)
Mich hat dieses Buch fasziniert und ich hoffe auf weitere geistreiche Romane von Thorsten Pilz.

Bewertung vom 20.02.2023
Jetzt ist Sense
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


ausgezeichnet

Herrlich, einfach erfrischend herrlich.
Ein typischer Hans Rath Roman; voller hintergründigem Witz und Charme.
Die Psychologin Olivia Bentele lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen, nur ab und zu ein bischen, wenn es zum Beispiel um ihren Ex-Mann und deren Teeni-Tochter geht.
Unschlagbar ist sie allerdings zusammen mit ihrer Freundin Conny. Was den beiden so zusammen einfällt ist schon urkomisch.
Allerdings sollte nicht außer achtgelassen werden, dass es gerade der Sensenmann ist, der da mehr oder weniger überraschend die Bühne des Lebens der Psychologin betritt und immer wieder auftaucht, wenn Frau Dr. Bentele es am wenigsten erwartet; und er hat Therapiebedarf!
Der antike Gott des Todes ist allerdings keineswegs allein unterwegs, er hat schließlich auch Familie, die nicht unerheblich am Geschehen beteiligt ist.
Aber irgendwann ist Sense, nämliche:: Jetzt.

Bewertung vom 22.01.2023
Ohne mich
Schüttpelz, Esther

Ohne mich


gut

Eheaus ist nicht das Ende
Herrlich erfrischen - das Cover dieses Buches wie auch der Roman selber.
Keine große Weltliteratur, aber sehr gute Unterhaltung.
Der Schreibstil gefällt mir, weil er der heutigen Zeit und Sprache entspricht.
Der Inhalt selber gibt einen augenzwinkernden Einblick auf junge Menschen der heutigen Zeit, die ihren Weg in die Zukunft suchen und finden müssen; und es auf ihre Art und Weise tun.
Zu meiner großen Freude und Überraschung finde ich mich in genau dem Münster (und Umgebung) wieder, in dem ich 20 Jahre gelebt habe. Wenn die Autorin von ihrer mobilen Kaffeestation am Kirchplatz schreibt, weiß ich genau, wo sie steht - auf der Hammer Straße.
Alles in allem ein kurzweiliges, humorvolles Buch, das dem Zeitgeist entspricht und generationsübergreifend den einen oder anderen Anstoß zum Verständnis miteinander und untereinander gibt.

Bewertung vom 16.10.2022
Das Zuhause
Coccia, Emanuele

Das Zuhause


ausgezeichnet

Wohnen ist Philosophie
Das Cover dieses Buches ist faszinierend. Schon beim Anblick der 360 Grad Möglichkeiten des Bauens, Wohnens und Lebens geht die eigene Philosophie auf Reisen.
Eine Philosophie des Wohnens? Wohnt die Philosophie wirklich lieber in der Stadt; und was ist mit dem so beschaulichen Landleben?
Wenn in der Philosophie, wie bei Wikipedia erklärt, versucht wird, die Welt und die menschliche Existenz zu ergründen, deuten und verstehen finde ich es schon anmaßend, sie in bestimmte Gegenden und Bereiche zu zwängen
Im Einrichten eines Zuhauses ist es sicher von Vorteil, sich seiner eigenen Lebens- und Wohnphilosophie zu vergegenwärtigen. Das dies weit über drei Zimmer, Küche Bad hinausgeht zeigt dieses kleine feine Buch von Emanuelle Coccia auf.
In manchen Ausführungen des Suchens und Findens eines Wohn- und Lebensortes habe ich mich wiedergefunden; andere sind mir fremd geblieben.
Ich werde dieses Buch sicher ein zweites Mal lesen und dabei noch genauer in mich selber hineinlauschen um herauszufinden, ob ich bereits angekommen bin, oder immer noch und immer wieder nach Veränderungen suche und die Lust des Abenteuers verspüre, meine Art des Zuhauses neu zu schreiben.

Bewertung vom 15.09.2022
Auf See
Enzensberger, Theresia

Auf See


weniger gut

Neue Welt – Schöne Welt?
„Seestatt“ scheint eher dem Untergang geweiht, als Hilfe zum Überleben zu bieten. Für Yada, die 17jährige Tochter des Gründers soll die Insel ein sicherer Ort sein, der sie vor dem Chaos auf dem Festland schützt.
Trotzdem scheint die Insel sicher zu sein, und die Menschen vor dem Chaos auf dem Festland zu schützen. Gedacht als autarker Lebensraum mitten im Meer.
Doch Yada fühlt sich zunehmend isoliert und einsam. Der Vater ist oft auf Reisen, nimmt sie aber aus nebulösen Gründen nie mit. Es gibt außer Yada keine weiteren Kinder und ihre Mutter ist vor Jahren gestorben. Selbst dazu gibt der Vater nichts Erhellendes von sich. So macht sich Yada
selber auf den Weg, die Geheimnisse ihres Vaters und seiner Vision „Seestatt“ zu erforschen.
Alles nur Utopie – oder vielleicht doch bald mögliche Wirklichkeit?
Schreibstil und Aufbau des Romans haben mich letztendlich nicht überzeugt;. Der ständige Wechsel zwischen Personen macht die Zusammenhänge erst einmal nicht deutlich. Später im Buch wird es zwar besser, aber die Handlung an sich nicht wirklich. Auch, wenn die Autorin an anderen Stellen hochgelobt und ausgezeichnet ist, bin ich mit dieser Geschichte und diesem Buch nicht warm geworden.

Bewertung vom 14.08.2022
Lügen über meine Mutter
Dröscher, Daniela

Lügen über meine Mutter


sehr gut

Ist dick sein ein Problem?
„1980 im Hunsrück“ liest sich schon nach klebrigem Spießertum an.
Kann das Gewicht eines Menschen , hier der Ehefrau und Mutter, ernsthaft im Mittelpunkt eines gemeinsamen Lebens stehen; und was macht das mit der betreffenden Person selbst.
Danach habe ich eine Ahnung, dass es nicht nur um das äußere Gewicht geht, sondern um Macht und darum, den anderen klein zu halten. Ich war gespannt!
Daniela Dröscher zeigt im Roman „Lügen über meine Mutter“, die Perspektive eines Mädchens auf, das ständig zwischen die Auseinandersetzungen ihrer Eltern gerät.
Doch die Mutter ist in der Summe der Ereignisse die Gestärkte und die Schwächen des Vaters treten mehr als deutlich in den Vordergrund.
Wäre das Thema Mobbing in der Familie nicht so vertraut und traurig zugleich, könnte man viel lachen beim Lesen dieses Buches. Für mich erschien das Buch stellenweise näher an der Realität als am Roman.
Erstklassig geschrieben und auf den Fall äußerst lesenswert.

Bewertung vom 25.07.2022
Jahre mit Martha
Kordic, Martin

Jahre mit Martha


sehr gut

Liebe ohne Alter
Mir gefallen gebundene Bücher und Martin Kordics "Jahre mit Martha" lässt schon auf dem Titelbild Vertrautheit erahnen.
Ein 15jähriger Junge verliebt sich in eine Professorin. Reife Frau mit kindlichem Liebhaber war schon immer ein beliebtes Thema der Literatur. Schon Ende der 80iger Jahre hat Leonie Ossowski dieses Thema in „Liebe ist keine Argument“ aufgegriffen; und „Der Vorleser“ ist mir zum Thema auch noch sehr präsent. Das zur Zeit prominente Paar Brigitte und Emmanuel Macron weisen auffallende Ähnlichkeiten zu Jimmy und Martha auf. Hier der 15jährige Schüler, der sich in seine 24 Jahre ältere Lehrerin verliebt; da der 15jährige eingewanderte Schüler, der sich in eine Professorin verliebt.
Offenbar ist allerdings, dass Jimmy, genau wie seine Mutter, bemüht ist ein aufpoliertes Bild abzugeben, um damit einen Ausgleich für seine Herkunft zu schaffen.
Besonders gut hat mir der Vergleich der Schwarzwälder Kirschtorte der Mutter mit dem ausgeleierten Pullover der Professorin gefallen.
Es ist aber nicht nur die drängende Schwärmerei für die reife Frau, bei Jimmy steht auch seine Gier nach Wissen und Zugang zur Bildung ganz weit im Vordergrund.
Martha verschafft ihrem jugendlichen Liebhaber diesen Zugang zu Kultur und Lernmöglichkeiten
Der „zärtliche und mitreißende Roman über Machtverhältnisse und die Frage nach dem Gleichgewicht der Welt“, beweist sich im Laufe der Geschichte.
Jimmy begibt sich in eine emotionale Abhängigkeit zu Martha; oder ist es umgekehrt? Der Leser mag jeweils selbst darüber entscheiden.

Bewertung vom 27.06.2022
Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7
Paulin, Claire

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7


ausgezeichnet

Monet und die Seerosen, wer kennt sie nicht. Aber wer kennt schon Blanche Monet.
Schon als Mädchen ist Blanche Hoschedé fasziniert von den Farben, in die Monet seine Bilder verwandelt. Sie betrachtet, beobachtet und kann sich nicht satt sehen. Es gelingt ihr sogar,
eines ihrer Kleider in genau der Stofffarbe anfertigen zu lassen, das die Frau auf ihrem Lieblingsbild von Monet trägt.
Als der Maler eine Zeit bei Blanches Familie verbringt, brennt das Mädchen darauf, ihn beim Malen zu beobachten und kann mit der Andersartigkeit dieser Bilder nichts anfangen.
Der Sommer ist für das Mädchen ein Auf und Ab der Gefühlte, und besonders die langen Abwesenheiten des Vaters machen ihr zu schaffen.
Aber Blanche findet durch Monet auch zur Malerei, die sie aber immer wieder hinten anstellt, wenn es darum geht, sich familiären Dingen intensiver zu widmen.
Eine besondere Sparte der Literatur, biografische Romane, sind überaus interessant und können ein vielfältiges Bild über die jeweiligen Personen vermitteln.
Blanche Monet – Und das Leuchten der Seerosen ist ein ausgezeichnetes Beispiel hierfür.