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Gerlisch
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 407 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2024
Yoko
Aichner, Bernhard

Yoko


ausgezeichnet

Brutal spannend
Yoko ist Ende zwanzig und hat als Metzgerin gearbeitet. Nach dem Tod ihres Vaters hängt sie die Messer an den Nagel und eröffnet eine Manufaktur für Glückskekse. Auf einer Auslieferungstour beobachtet sie wie zwei Männer einen kleinen Hund grausam quälen und geht dazwischen. Dies hätte sie lieber nicht tun sollen, denn dadurch legt sie sich mit Mitgliedern einer chinesischen Triade an. Ihr Leben zerbricht innerhalb kurzer Zeit und sie wird zur Mörderin.

"Yoko" ist im typischen Aichner-Schreibstil geschrieben, absolut fesselnd, brutal und sehr blutig. Aichner konzentriert sich hauptsächlich auf die Hauptprotagonistin, so hatte ich Yoko gleich von Anfang an sofort vor Augen und war mittendrin in ihren Handlungen und ihren Gedanken. Sehr gut erzählt ist Yokos Entwicklung von der Glückskekssprüche-Autorin zur brutalen Mörderin. Ihre Gefühle wurden einfühlsam beschrieben, allerdings war mir das anfangs für einen Thriller zu viel.

Achtung! Einige Szenen sind erschreckend und nichts für schwache Nerven. Bei der Entsorgung einer Leiche wurde mir leicht übel.

Ein absolut fesselnder Thriller den man, einmal angefangen, nicht mehr aus der Hand legen mag.

Bewertung vom 15.08.2024
Yrsa. Journey of Fate / Yrsa - Eine Wikingerin Bd.1
Bröhm, Alexandra

Yrsa. Journey of Fate / Yrsa - Eine Wikingerin Bd.1


sehr gut

Zwischen Sagen und Mythen
Nach dem Tod der Mutter kümmert sich die junge Wikingerin Yrsa allein um ihren jüngeren Bruder Sjalfi. Als Sjalfi plötzlich spurlos verschwindet, macht sie sich auf die Suche und muss einige Gefahren meistern. Hilfe erhält sie von dem Krieger Avidh, der ihr schon bald nicht mehr von der Seite weicht.

Die Handlungen wurden fesselnd geschrieben. Wir begleiten Yrsa auf ihrer Reise auf der ständig etwas passiert, so ist die Geschichte abwechslungsreich aber auch sehr informativ. Die Autorin Alexandra Bröhm ist Historikerin und das merkt man bei der Figurendarstellung und der Beschreibung der Begebenheiten. Von der Kleidung bis zur Darstellung der Orte, vermischt mit den nordischen Sagen und Mythen ist alles wunderbar stimmig. Eine Karte vorn im Buch lässt die Geschichte noch lebendiger wirken.

Yrsa ist ein sehr starker Charakter, sie lässt sich nichts sagen und weiß was sie will. Ihr Wunsch eine Kämpferin zu werden, ist für Frauchen in der damaligen Zeit eher ungewöhnlich. Auch alle anderen Protagonisten, von den Bösewichten bis zur guten Heilerin, wurden perfekt in Szene gesetzt.

Gestört hat mich ein bisschen der teilweise abgehackte Schreibstil und ein paar Wiederholungen in den Gedanken und Dialogen. Die Hintergründe zum Verschwinden von Sjalfi waren für mich etwas dünn dargestellt, auch die Geschichte zu Yrsas Eltern wurde nur ansatzweise erzählt. Na ja, vielleicht erfahren wir mehr dazu im zweiten Teil.

Bewertung vom 13.08.2024
Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1
Cors, Benjamin

Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Der erste Fall für Gruppe 4
Jakob Krogh und Mila Weiss gehören zu der neu gegründeten Einheit "Gruppe 4". Ihre aktuelle Aufgabe ist es, brutale Überfälle auf Frauen aufzuklären. Dabei finden sie eher zufällig in der Nachbarwohnung eines Opfers die Leiche einer älteren Dame. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass sie bereits seit einigen Tagen tot ist. Doch wie kann das sein, sie wurde erst einen Tag zuvor quicklebendig auf der Straße gesehen.
Neben gut gezeichneten Figuren punktet dieser außergewöhnliche Thriller von Benjamin Cors mit einem fesselnden Schreibstil und einer nervenzerreißenden und abgrundtief düsteren Spannung.
Die Teammitglieder der Ermittler-Einheit könnten unterschiedlicher nicht sein und der Leser bekommt nach und nach Hintergrundinformationen zu den Charakteren. In wechselnden Perspektiven können wir zum einen den Ermittlungen folgen, zum anderen aber erhalten wir tiefe Einblicke in die abgrundtiefe Psyche des Täters.
Gut gesetzte Dialoge und ein hohes Tempo der Handlungen verhindern, dass man dieses Buch aus der Hand legen möchte. Ein Serienstart der Extra-Klasse. Dieser Thriller hat die Messlatte für die folgenden schon sehr hoch gelegt und ich bin sehr gespannt auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 08.08.2024
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Slaughter, Karin

Letzte Lügen / Georgia Bd.12


ausgezeichnet

Mega fesselnd
Will Trent und Sara Linton haben geheiratet und wollen entspannte Flitterwochen auf einer Lodge am Appalachian Trail verbringen. Doch ihre Erholung ist schon bald vorbei, als ein grausamer Schrei im Wald ertönt und Will die Managerin der Lodge brutal erstochen findet.
"Letzte Lügen" ist der 12. Band der Georgia-reihe um den Ermittler Will Trent und der Medical Examiner Sara Linton. Alle Teile können unabhängig voneinander gelesen werden, obwohl es natürlich schöner ist, die private Geschichte der beiden von Anfang an kennen zu lernen.
Nach dem Mord an Mercy springt die Story 12 Stunden zurück und der Leser lernt die Gegebenheiten und die unterschiedlichen, teilweise skurrilen Gäste der Lodge kennen. Jeder scheint ein Geheimnis zu haben und besonders die Betreiber-Familie McAlpine haben toxische Beziehungen zueinander. Was da ans Tageslicht kam, jagte mir so manche Gänsehaut über den Körper.
Und dann trifft Will dort auch noch ausgerechnet seinen Kindheits-Alptraum Dave, der schnell zum Verdächtigen Nr. 1 forciert. Doch durch geschickt gelegte Informationen, rückt die Autorin auch alle anderen Charaktere in den Focus der Ermittler. Die Spannung war zu jeder Zeit gegeben und gipfelte in einer schockierenden Auflösung des Falls.
Wieder ein Thriller der Extraklasse aus der Feder meiner Lieblingsautorin.

Bewertung vom 31.07.2024
Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1
Piontek, Sia

Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1


sehr gut

Guter Auftakt einer neuen Krimi-Serie
Seitdem Carla Seidel sich aufgrund privater Probleme versetzten lassen hat, lebt sie mit ihrer 17jährigen Tochter im ruhigen ländlichen Wendland. Doch mit der Beschaulichkeit ist es vorbei, als der Sohn eines reichen Unternehmers auf grausame Weise ermordet wird, seine Augen ausgestochen und durch Spiegelscherben ersetzt.
Mit "Die Sehenden und die Toten" ist der Autorin ein solider Auftakt einer neuen Krimi-Serie gelungen, der im Wendland verortet ist. Die Charaktere wurden gut in Szene gesetzt, sodass ich mir beim Lesen ein klares Bild von den Figuren machen konnte. Obwohl ich mit Carla nicht so ganz warm wurde, hat mich die Handlung mit einigen Drehungen und spannenden Wendungen gut unterhalten.
Carlas traumatische Vergangenheit und ihre Angewohnheit Probleme im Alkohol zu ertränken fand ich schon fast nervig. Interessant dagegen ihre Tochter Lana, die als Reflektorin dargestellt wird. Ein Thema, welches gern noch mehr Raum hätte einnehmen dürfen.
Befremdlich fand ich, dass Carla als Kommissarin die Befragungen der Jugendlichen ohne Beisein der Eltern durchgeführt hat und sie den Fall der intensiv mit ihrer Tochter Lana bespricht.
Das Buch behandelt Themen, wie Macht, Suche nach Anerkennung und Familienprobleme, die die Autorin in eine spannende Story verpackt hat.
Ein ausbaufähiger Auftakt in eine neue Krimi-Serie die neugierig auf den nächsten Fall macht.

Bewertung vom 27.07.2024
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


weniger gut

Wer ist Patient X
Seit vier Jahren liegt Anna O. im Tiefschlaf und ist seit der Nacht in der sie ihre beiden Freunde grausam erstochen haben soll, nicht mehr aufgewacht. Nachdem sie jetzt in die Schlafklinik "The Abbey" eingeliefert wurde, soll Dr. Benedict Prince, Psychologe und Schlafexperte das Dornröschen aufwecken. Denn es soll endlich geklärt werden, ob Anna schuldig gesprochen werden kann.
Aus verschiedenen Perspektiven wird dem Leser häppchenweise die Handlung in relativ kurzen Kapiteln erzählt. Man muss schon sehr aufmerksam dabei sein, damit keine scheinbar wichtigen Informationen überlesen werden.
Sehr interessant fand ich das Thema Schlafwandeln und die Ausführungen zum Resignationssyndrom. Zum Nachdenken regt die Frage an, ob Anna O. wirklich eine kaltblütige Mörderin ist oder sie unschuldige gesprochen werden kann, weil sie bei der Tat geschlafwandelt sein soll.
Anfangs hat mir der wortgewandte Schreibstil gut gefallen, aber im Verlauf der Geschichte hat mich der Autor mit einigen Längen und Ausschweifungen in den Erzählungen leider immer wieder verloren. Mir fehlte auch bis zum Schluss das Thriller-Feeling, denn Spannung habe ich vergebens gesucht. Die Auflösung kam mir dann zu plötzlich und zu konstruiert, auch blieben hier in vielen Dingen einige Fragen offen.
Mir hat das Buch leider nicht gefallen, schade, denn das Thema hatte Potenzial.

Bewertung vom 24.07.2024
Dangerously Close
Rotaru, Lana

Dangerously Close


sehr gut

Fesselnde Story
Liv will Journalistin werden und will ihre Abschlussarbeit über ein spannendes Thema schreiben. Da kommt ihr die Story über den seit zwei Jahren im Gefängnis sitzenden Mörder von der Influencerin Sarah Mills gerade recht. Es gibt nur ein Problem, der Täter Westin Vermont schweigt seit seiner Verurteilung über die Tat. Überraschender Weise stimmt er aber einem Interview mit Liv zu. Schon nach ein paar Gesprächen hat sie Zweifel an Westins Schuld und beginnt selbst zu ermitteln.
Dank des locker und leichten Schreibstils war ich sofort von der Story gefesselt. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Liv und Westin, dadurch lernt man die Charaktere gleich gut kennen. Liv mit ihrer offenen und schlagfertigen Art war mir sofort sympathisch. Westin wurde erst als knallharter Knasti dargestellt, der aber nach und nach offener und herzlicher wurde. Die Atmosphäre des Gefängnisalltags wurde von der Autorin glaubwürdig dargestellt. Sei es die angespannte Stimmung unter den Gefangenen, die teilweise korrupten Wärter oder das schlechte Essen, alles wurde gut in Szene gesetzt.
Der Plot legt ein hohes Tempo vor und erzeugt somit gleich von Anfang an Spannung, die das ganze Buch über gut gehalten wird. Manche Handlungen hätten meiner Meinung nach ruhig noch etwas ausführlicher beschreiben werden können, so waren manche Szenen ruckzuck durch. Die Thriller-Elemente kamen hier nicht zu kurz und haben mich mit mehreren unerwarteten Twists gut unterhalten. Einzig ein paar unrealistische Szenen haben mich in meinem Lesefluss gestört. Ansonsten gebe ich hierfür sehr gerne eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.07.2024
Wilde Herzen in Kalifornien
Bybee, Catherine

Wilde Herzen in Kalifornien


gut

Trouble
Salena zieht endlich in eine eigene Wohnung über das Restaurant der D'Angelos wo sie als Restaurantmanagerin arbeitet. Ihre Eltern sind davon überhaupt nicht begeistert, doch Salena will endlich auf eigenen Füßen stehen. Geldprobleme zwingen sie dazu sich noch einen Nebenjob zu suchen. Ihr Hobby ist Pool Dance und die Leiterin des Studios in dem sie trainiert eröffnet ihr eine Möglichkeit Geld zu verdienen, nur darf davon niemand erfahren. Auf einer Hochzeit lernt sie Ryan kennen. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, Salena will eigentlich ihre Unabhängigkeit genießen, auch hat sie Angst, dass Ryan das von Ihrem Nebenerwerb erfährt.
Für mich war dieses Buch das erste aus der Reihe "Ein D'Angelo zum Verlieben" Es kann durchaus unabhängig von den anderen gelesen werden. Manchmal habe ich aber beim Lesen das Vorwissen vermisst, da einige Szenen kurzgehalten wurden. Dadurch blieben mir viele Charaktere ein wenig zu blass. Auch mit den Hauptcharakteren wurde ich nicht richtig warm. Vielleicht lag es daran, dass ich die Handlung als etwas zu oberflächlich empfand, mehr Spannung wäre auch nicht schlecht gewesen.
Die Sprache hat mir teilweise nicht so gefallen. Wenn Ryan öfter Salenas "Hintern tätschelte" habe ich nur noch die Augen verdreht, diese Ausdrucksweise war mir zu "billig".
Ansonsten hat mir der Schreibstil gefallen, er lässt sich gut lesen. Für diese nette Lovestory für zwischendurch von mir 3,5 Sterne.

Bewertung vom 03.07.2024
Hast du Zeit?
Winkelmann, Andreas

Hast du Zeit?


sehr gut

Deine Zeit läuft ab
Zeit ist unser kostbarstes Gut und dieses will sich der Täter zurückholen. Dafür entführt er Personen, die seiner Meinung nach dafür verantwortlich sind, dass seine Zeit verschwendet wird.
Ich liebe die Thriller von Andreas Winkelmann. Durch seinen klaren und fesselnden Schreibstil und einen perfiden Plot erzeugt er eine düstere Spannung. In mehreren Kapiteln, überschrieben mit "Hinter der Zeit" kommt der psychopathische Täter zu Wort und gibt uns einige Rätsel auf. Auch die von Winkelmann geschickt gelegten falschen Fährten, tun ihr Übriges, sodass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte.
Bei dem Fall und den Ermittlungen hat die Polizei kaum ihren Auftritt, im Mittelpunkt stehen hier der ehemalige Bundestagspolizist Erik Grotheer und die Fotografin Lilly. Zusammen machen sich die beiden auf die Suche nach den Opfern. Unterstützt werden sie von "Jemand", so heißt der Hund von Erik. Durch den ungewöhnlichen Namen entstehen einige Sätze die mich zum Schmunzeln brachten.
Anfangs erschwerten mir einige parallel verlaufende Handlungen den Zugang zur Story, andererseits gab es dadurch auch viel Raum für Spekulationen. Eine spannende und kurzweilige Story, die zum Ende hin richtig Fahrt aufnimmt.

Bewertung vom 02.07.2024
Die verkaufte Sängerin / Cristina Bd.1
Lorentz, Iny

Die verkaufte Sängerin / Cristina Bd.1


ausgezeichnet

Ein Abenteuer für die junge Gauklerin
Das Autorenpaar Iny Lorentz hat mit "Die verkaufte Sängerin" eine Trilogie um die junge Cristina gestartet. Nach dem Tod ihrer Mutter wurde sie in der italienischen Gauklerfamilie aufgenommen. Doch sie hat es nicht leicht, denn ihre Tante will nur ihre Töchter voranbringen und neidet Cristina ihren Erfolg mit ihrer wunderschönen Stimme. Sie wird verkauft und landet am Hof des Herzogs von Sachsen-Meinigen, doch dort erwartet sie ebenfalls Neid und Intrigen.

Ich bin ein großer Fan des Autorenpaar's und habe bereits mehrere Romane von ihnen gelesen. Auch diese Geschichte ist in einem überaus fesselnden Schreibstil geschrieben. Die Figuren wurden fantastisch charakterisiert, sodass sie vor den Augen der Leser lebendig wirken.

Mit historischen Personen wie z.B. Johann Wolfgang von Goethe und der thyringes Kulisse des 18. Jahrhunderts wurde ein interessanter Hintergrund ausgearbeitet. Dadurch, dass es sich hierbei um den Auftakt einer Trilogie handelt, empfand ich die Geschichte an manchen Stellen etwas langatmit mit einigen Wiederholungen. Aber sehr gern folgte ich Cristinas Entwicklung zu einer gefeierten Sängering und die Intrigen bei Hofe waren sehr unterhaltsam.

Für Fans von historischen Romanen sehr zu empfehlen.