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Klassikfan
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Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2024
Zuckerbrot
Balli, Kaur Jaswal

Zuckerbrot


ausgezeichnet

bleibt in Erinnerung
Bei „Zuckerbrot“ von Kaur Jaswal Balli , handelt es sich um das zweite Buch der Autorin, die selbst indische Wurzeln hat.Die Autorin erzählt eine Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen.Beginnend zu Anfang der 90 er Jahre und in Rückblicken geht sie in die sechziger Jahre zurück.

Mittelpunkt der Geschichte ist die zehnjährige PIN, die es schwer hat zwischen Tradition und Moderne aufzuwachsen. Sie lebt in ärmlichen Verhältnissen auf, muss aber nicht auf kulinarische Genüsse verzichten, die ihrer Mutter sehr wichtig sind und die sie liebevoll zubereitet und Pin damit verwöhnt.Anhand der jeweiligen Speisen, kann PIN auch die aktuelle Stimmung der Mutter ablesen . Was sie allerdings gs nicht versteht ist,dass sie nicht werden soll, wie ihre Mutter.
Diese Geschichte erfährt der Leser in den Rückblicken, die in die Sechziger Jahre zurückreichen.
Pin‘s Vater, der spielsüchtig ist, tritt wenig in Erscheinung, dafür spielt die Grossmutter, die irgendwann Indie Familie kommt, für Pin eine Rolle.
PIN hat es nicht leicht, sich zu behaupten, auch in der Schule ist sie Anfeindungen ausgesetzt.

Die Geschichte startet etwas schleppend, hat auch keine gravierenden Höhepunkte, ist aber trotzdem sehr schön und berührend zu lesen.
Pin‘s Kindheit wird sehr anschaulich beschrieben und der Leser erhält auch Einblicke Indie gesellschaftlichen Strukturen des Landes.

Bewertung vom 05.04.2024
Was das Meer verspricht
Blöchl, Alexandra

Was das Meer verspricht


ausgezeichnet

ein Buch das man nicht so schnell vergisst
Was für ein Buch, was für eine wunderbare Geschichte in einer außergewöhnlichen und eindringlichen Sprache.

Vida`s Leben verläuft in ruhigen , gut strukturierten Bahnen. Sie wird ihren Jugendfreund Jannis heiraten und ihren Eltern in ihrem Geschäft helfen, denn ihr Bruder hat die Insel verlassen, was für die Eltern einem Erdrutsch gleich kam. Beiden können den Verlust nicht verkraften, der Bruder ist allgegenwärtig, für Vida bleibt da kein Platz.
Vida versucht diese Situation herunter zu spielen, ihre Verletzheit immer die zweite Geige zu spielen. Ihre Erwartungen an das Leben und die Liebe sind eher bescheiden. Es ist besser so, alles andere täte zu sehr weh.
Doch dann ändert sich alles, denn Marie kommt auf die Insel. Ein Wirbelwind auf zwei Beinen und ein Mensch, der Vida s i e h t mit allem wofür sie steht und wie sie . Vida ist begeistert, doch nicht nur sie.

Dieses Buch ist ein echter Leseschatz. Bei Lesen entwickelt sich ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Man spürt die ganze Zeit eine unterschwellinge Spannung und wartet auf den großen Knall. Man kann sich nicht von den Seiten lösen, weil man wissen will, wie es endet.

Die Protagonistin, ihre Gedanken und Gefühle werden sehr eindringlich beschrieben, so das man sich gut in sie hineinversetzen kann. Man leidet mit, versteht sie, versteht sie nicht, möchte sie schütteln und trotzdem kann man als Leser nichts ändern, was manchmal schwer auszuhalten ist.

Was für ein Buch !!!!

Bewertung vom 05.04.2024
Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2 (eBook, ePUB)
Leciejewski, Barbara

Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

die Autorin macht Geschichte lebendig
„Für immer, dein August“von Barbara Leciejewski, ist der zweite Band der Mühlbach - Saga und beschäftigt sich mit der Geschichte der Grosseltern der Autorin. Lotte und August stehen im Mittelpunkt des Geschehens im fiktiven Dorf Mühlbach.Es ist ein kleiner Ort in der Pfalz, überwiegend Landbevölkerung, die noch die Wunden des großen Krieges verarbeiten müssen und sich um ihr Tagwerk kümmern müssen, das hart und mühsam ist. Keiner will sich mit der neuen nahenden Gefahr beschäftigen. Politik muss der Arbeit weichen.August und Lotte weit voneinander entfernt, müssen ihre Liebe bewahren.

Die Zeit Geschichte wird in diesem Roman sehr gut beschrieben. Der aufkommende Nationalsozialismus, das Negieren der Bevölkerung, die die nahende Gefahr nicht sehen wollen.Die Charaktere von August und Charlotte, ihr Handeln, ihre Gefühle werden nachvollziehbar geschildert. Ihre Liebe, erschwert durch die räumliche Trennung emphatisch erzählt.
Der Autorin gelingt es immer wieder den Leser mit ihren Geschichten gefangen zu nehmen und einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.

Bewertung vom 25.03.2024
Der Lärm des Lebens
Hartmann, Jörg

Der Lärm des Lebens


sehr gut

tolle Biografie
Mir war Jörg Hartmann bisher nur als Tatortkommissar bekannt, der in Schimanskimanier die Leute brüskiert und immer ein bisschen schmuddelig gekleidet, mit seinen Dämonen zu kämpfen hat.

In diesem Buch " Der Lärm des Lebens" lernt der Leser eine tiefgründige, lustige ,aber auch sehr sensible Seite des Autors kennen. Er schreibt über seine Familie,seine Jugend und das Aufwachsen im " Ruhrpott "Das Leben dort zur damaligen Zeit ist sehr anschaulich erzählt, das ich mir ein gutes Bild über " den Pütt" machen konnte
Auch seine Schauspielkarriere wird thematisiert und der Leser erfährt, wie viel sie ihm bedeutet und was er alles dafür getan hat, um dahin zu kommen, wo er heute ist.

Jörg Hartmann schreibt flüssig und sehr unterhaltsam , so dass es sehr viel Spaß gemacht hat, ihm bei seinem Leben über die Schulter schauen zu können.
Gelungene Biografie, die es sich lohnt zu lesen.

Bewertung vom 24.03.2024
Und Großvater atmete mit den Wellen (eBook, ePUB)
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

ein sehr berührendes Buch
Das Buch " Und Großvater atmete mit den Wellen" behandelt ein Thema der Geschichte, die vielen von uns nicht bekannt ist. Sehr berührend erzählt der Autor die Geschichte norwegischer Kriegsgefangener unter japanischer Besetzung auf Java.

Dieses Buch ist das zweite Buch der Autorin nach " Als Großmutter im Regen tanzte", das auch ein Kapüitel norwegischer Geschichte behandelte.
Die Handlung dieses Buches ist vor dieser Zeit angesiedelt.

Das Schiff von Konrad und Sverre, zwei norwegische Matrosen und Brüder, werden von einem japanischen U-Boot angegriffen. Sverre gerät in japanische Kriegsgefangenschaft. Konrad kann sich in einem Rettungsboot verstecken und strandet auf Java und kommt dort in ein Krankenhaus nach langer Zeit auf See. Dort lernt er die Krankenschwester INgrid kennen, die schon seit Jahren mit ihrer Familie auf der Insel lebt. Die beiden verlieben sich ineinander. Als die Japaner die Insel besetzen , werden beide, unabhängig voneinander in Gefangenenlager verbracht.

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Konrad, dem Mann von Thekla und Großvater von Juni, die im 1. Buch der Autorin eine große Rolle spielen.
Die Schilderungen vom Leben der Gefangenen in den Internierungslagern der Japaner werden sehr empathisch geschildert und übermitteln dem Leser ein realistischer Bild einer Zeit, die nur in wenigen Geschichtsbüchern zu finden ist. Auch Norgegen hat diesen Teil der Geschichte zuungunsten der damaligen Gefangenen gerne unter den Tisch fallen lassen und hat sogar Raparationskosten gegenüber den Gefangenen ausgeschlagen. Erst viel später wurden diese Menschen, viele von ihnen waren schon gestorben, für das begangene Unrecht entschädigt.

Trude Teige findet einen sehr eindringlichen Ton , um diese Geschichte wieder lebendig zu machen und man merkt diesem Buch an, wie wichtig der Autorin es ist, den Menschen, denen dieses Unrecht geschehen ist eine Stimme zu geben.

Bewertung vom 17.03.2024
Die Halbwertszeit von Glück (eBook, ePUB)
Pelt, Louise

Die Halbwertszeit von Glück (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Geschichte von drei starken Frauen
„Die Halbwertszeit von Glück“ schildert dem Leser das Leben dreier Frauen, deren Leben durch ein bestimmtes Ereignis eine entscheidende Wendung nimmt.

Da ist Johanna, die sich nach einer traumatischen Erfahrung, für die sie sich die Schuld gibt, das Leben in der Einsamkeit vorzieht.Sie lebt auf dem Gebiet der ehemaligen DDR in einer einfachen und abgelegenen Hütte im Wald. Eines Tages trifft sie im Wald auf eine junge Frau, die bei einem Flucht ersuch angeschossen wurde. Sie nimmt sie mit in ihre Hütte.

Mylene im Paris des Jahres2019. Sie ist erfolgreiche Unternehmerin und steht kurz vor ihrer Heirat mit Frederik, als sie von einer Erbschaft erfährt. Sie hat eine Wohnung in Amsterdam geerbt, doch sie kennt die Person, die ihr die Wohnung vererbt hat nicht. Als sie auf Spurensuche geht, erfährt sie Dinge aus ihrer Vergangenheit, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen.

2003.Holly lebt in LA und ihr großer Traum ist es Drehbuchautorin zu werden.Da der Erfolg noch aussteht, verdient sie sich ihren Lebensunterhalt durch einen Dienstbotenjob in einer Filmfirma.Durch einen tragischen Unglücksfall verliert sie eine liebgewonne Kollegin und gibt sich selbst die Schuld an diesem Unglück. Um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen nimmt sie, ohne sicher outen, Kontakt zur Familie auf, um ihr in der schweren Zeit zu helfen.

Mit hat diesen Buch wirklich sehr gut gefallen. Die Seiten flogen nur so dahin, als ich die Geschichten der Protagonistinnen verfolgte. Ein wirklich flüssiger Schreibstil, sympathische Charaktere und spannende Handlungen haben das Buch für mich zu einem wirklichen Lesehighlight werden lassen.

Bewertung vom 17.03.2024
Tödlicher Stoff / Die Hausboot-Detektei Bd.3
Achterop, Amy

Tödlicher Stoff / Die Hausboot-Detektei Bd.3


sehr gut

„Die Hausbootdetektei - tödlicher Stoff“ ist der dritte Band um die Hobbydetektive Arie, Maddi, Jack,Jan und Elin.
Für mich ist es das erste Buch dieser Reihe, was mein Lesevergnügen aber nicht beeinträchtigt hat.
Und wie es sich für eine Detektei gehört,haben sie es auch diesmal wieder mit einem Todesfall zu tun.
Arie wird Zeuge eines Unfalls. Ein Unternehmer wird überfahren, seine Tochter zweifelt aber einen Unfall an und geht von einem Verbrechen aus. Um den Fall zu lösen beauftragt sie die Hausbootdetektei, die sich mit Feuereifer auf den „Fall“ stürzt und schnell einige Ungereimtheiten aufdeckt.
Was hat der Tote mit einer Dame zu tun, die ihre Rente mit Strickarbeiten aufbessert und welche Rolle spielt der schwedische Modedesigner ?
Es hat Spaß gemacht das Buch zu lesen. Die Ermittler sind schon „besonders“, aber auch besonders liebenswert. Der lässt einem nicht unbedingt Schauer des Schreckens über den Rücken rieseln, aber die unkonventionelle Art der Ermittlung und das Privatleben der Detektive waren schon abenteuerlich und abgedreht.
Der Schreibstil ist flüssig, was das Lesen sehr angenehm macht.