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sabatayn76

Bewertungen

Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 15.11.2011
Schuld währt ewig / Kommissar Dühnfort Bd.4
Löhnig, Inge

Schuld währt ewig / Kommissar Dühnfort Bd.4


sehr gut

'Das Leben ist der Güter höchstes nicht, der Übel größtes aber ist die Schuld.'

Inhalt:
Susanne fühlt sich schuldig, seit vor einigen Jahren ein Kind in ihrem Beisein und unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist. Susanne hat einen Filmriss von wenigen Sekunden und weiß nicht, was in dieser kurzen Zeit passiert ist, wie es zum Tod des Kindes kam.
Ein Mann wird angefahren und stirbt an den Unfallfolgen. War dies ein tragischer Unfall? Aber wieso geben Zeugen an, dass der Unfallwagen anscheinend zehn bis fünfzehn Minuten lang ein Stück weiter unten in der Straße parkte und genau in dem Moment los fuhr, als der Mann das Haus verließ?
Kommissar Dühnfort und sein Team stehen vor einem Rätsel. Und weitere Tote folgen.

Mein Eindruck:
'Schuld währt ewig' lässt sich schnell lesen und ist von Anfang an spannend. Die Protagonisten sind - wie von Inge Löhnig gewohnt - gut und überzeugend charakterisiert, der Plot ist spannend. So kann man eine glaubwürdige Geschichte mit wenig Gemetzel und vielen fesselnden Momenten genießen und wird dabei hervorragend unterhalten.
Das Ende fand ich überraschend, gut konstruiert und überzeugend. Gefallen hat mir auch, dass der Leser neben der Kriminalgeschichte auch viel aus dem Privatleben der Protagonisten erfährt.

Mein Resümee:
Spannend und unterhaltsam.

Bewertung vom 28.10.2011
Blutige Stille / Kate Burkholder Bd.2
Castillo, Linda

Blutige Stille / Kate Burkholder Bd.2


gut

Thriller mit weniger gut gelungenen Überraschungen

Inhalt:
Während seiner Nachtschicht hört Officer Skid Schreie, die von der Plank-Farm zu kommen scheinen. Auf dem Weg dorthin begegnet er dem Amischen Reuben Zimmerman, dem Angst und Schrecken ins Gesicht geschrieben stehen: er hat eben blutüberströmte Leichen im Haus der Planks gefunden. Bei der Inspektion des Hauses und des Grundstücks finden sich schließlich die Leichen aller sieben Familienmitglieder. Nach einer ersten Vermutung, dass es sich um einen erweiterten Suizid handeln könnte, müssen Chief Kate Burkholder und ihr Team schließlich davon ausgehen, dass sie es mit einem Mörder zu tun haben.

Mein Eindruck:
Am Anfang habe ich überlegt, ob ich das Buch abbreche, da es allzu brutal, blutrünstig, explizit und reißerisch ist. Doch ich habe weitergelesen und muss zugeben, dass ich gut unterhalten wurde, dass das Buch fesselt und genau das Richtige ist, wenn man eine simple Lektüre zum Ablenken sucht. Sprachlich ist das Buch jedoch oft unbeholfen, und Gefühle werden oft nur durch sich wiederholende und platte Phrasen wie 'es bricht mir das Herz' beschrieben. Gestört haben mich auch die Binsenweisheiten, die die Protagonisten immer wieder von sich geben und die der Leser weder spannend noch überraschend finden kann. Mehrmals habe ich mich gefragt, warum die Autorin so viele Dinge wiederholen musste, die doch bereits gesagt wurden (z.B. wenn zwei Polizisten die selben Fragen stellen und darauf die selben, ausführlichen Antworten bekommen).

Mein Resümee:
Eine simple und leicht lesbare Lektüre, die man getrost ganz schnell wieder vergessen kann.

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.10.2011
Nichts als Erlösung / Kommissarin Judith Krieger Bd.5
Klönne, Gisa

Nichts als Erlösung / Kommissarin Judith Krieger Bd.5


sehr gut

Von Vaterfreuden und Waisenhauskindheiten

Inhalt:
Eric Sievert sucht im Wald nach wertvollen Gegenständen aus längst vergangenen Zeiten, um sie für viel Geld verkaufen zu können. Was er findet, ist weniger erfreulich: eine menschliche Leiche. Auch Judith Krieger stößt unverhofft auf einen Toten: beim nächtlichen Laufen durch die Kölner Altstadt findet sie einen Mann, der regelrecht hingerichtet wurde. Bald ist die Identität des in der Altstadt erschossenen Mannes geklärt - dieser stand vor 20 Jahren selbst unter Mordverdacht, nachdem seine Eltern und seine Schwester umgebracht worden sind. Eine Reise in die Vergangenheit beginnt.

Mein Eindruck:
Gisa Klönne bietet dem Leser Einblicke in das dunkle Kapitel des Heimlebens und in die unerträglichen Zustände, in denen Heimkinder im Dritten Reich und nach dem Krieg leben mussten. Mir hat dieses Thema sehr gut gefallen, und ich empfand die Schilderungen überzeugend und realistisch. Wie in den ersten vier Judith Krieger-Bänden werden auch in 'Nichts als Erlösung' die Protagonisten komplex und authentisch gezeichnet und mit Schwächen und normalen menschlichen Makeln beschrieben. Sehr gefallen hat mir, dass es der Autorin gelingt, Verständnis für den Täter aufzubringen, seine Taten und seinen Wunsch nach Rache nachvollziehen zu können. Dabei liest sich 'Nichts als Erlösung' flüssig und ist spannend, obwohl der Täter und das Ende vorhersehbar waren und mich wenig überraschten.

Mein Resümee:
Spannend, jedoch mit einem wenig überraschenden und etwas schnell abgehakten Ende.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2011
Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1
Castillo, Linda

Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1


sehr gut

Römer, Rinder, Rituale

Inhalt:
Painters Mill, Ohio: Officer T.J. Banks soll eigentlich nur ein paar entlaufene Kühe zurücktreiben, doch er findet eine nackte Leiche. Die Frau wurde durch einen Schnitt durch die Kehle getötet, und auf ihrem Bauch finden sich römische Zahlen, die dort eingeritzt wurden. Vor 16 Jahren gab es bereits ähnliche Fälle in der Gegend, und die Polizei fürchtet, dass der alte Täter wieder aufgetaucht ist. Nur Kate Burkholder, die Polizeichefin von Painters Mill und abtrünnige Amische, ist sich sicher, dass es ein neuer Täter sein muss, denn sie hat den Täter vor 16 Jahren selbst erschossen - was ein gut gehütetes Familiengeheimnis ist. Kate und ihr Bruder Jacob machen sich schließlich auf die Suche nach der Leiche, die von Kates Vater vor 16 Jahren vergraben wurde. Währenddessen scheint der Mörder die Kontrolle über sich und seine Neigung verloren zu haben - immer mehr Frauen verschwinden, immer mehr Leichen tauchen auf.

Mein Eindruck:
'Die Zahlen der Toten' ist ein unterhaltsamer und einfach lesbarer Thriller, der vor allem gegen Ende sehr fesselt und sehr spannend ist. Meiner Meinung nach gelingt es der Autorin jedoch weniger gut, eine unheimliche Stimmung aufgrund der Beschreibung der Orte, der Personen und der Szenerie aufzubauen, sondern sie erzeugt Grauen durch übertriebene Darlegung von Grausamkeiten. Ihre Schilderungen waren mir oft zu detailliert, zu explizit, zu reißerisch. Castillos Protagonisten empfand ich zudem häufig als unsympathisch - allen voran die prüde, verbohrte, handgreifliche, respektlose Tierverachterin Kate.

Das Ende ist überraschend und überzeugend, die Protagonisten machen im Laufe des Buches jedoch wenig nachvollziehbare und eher unrealistische Wandlungen durch.

Mein Resümee:
Spannende Unterhaltung ohne viel Anspruch.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2011
Verwesung / David Hunter Bd.4
Beckett, Simon

Verwesung / David Hunter Bd.4


ausgezeichnet

'Nichts bleibt für immer verborgen.'

Inhalt:
In den Sümpfen von Dartmoor wird eine Leiche gefunden, und Dr. David Hunter soll bei der Bergung dabei sein. Bald ist klar, dass es sich um ein Opfer von Jerome Monk handelt, einem Serienmörder und Vergewaltiger, der vier Morde gestanden hat, wobei die Leichen jedoch nie gefunden wurden. Jerome Monk erklärt sich überraschenderweise bereit, die Ermittler zu den Gräbern der anderen Leichen zu führen, versucht bei dieser Aktion zu fliehen, wird jedoch gefasst. Acht Jahre später gelingt ihm die Flucht, und diejenigen Personen, die damals mit ihm im Dartmoor waren, scheinen im Fokus des Mörders zu stehen.

Mein Eindruck:
Der vierte David Hunter-Thriller gefiel mit deutlich besser als der dritte Band und überzeugt mit gut charakterisierten Protagonisten. Dabei liest sich 'Verwesung' sehr flüssig und ist jederzeit unterhaltsam und fesselnd. Die Kulisse (Dartmoor, Nebel, einsames Haus) ist stimmungsvoll und atmosphärisch und braucht schon fast kein Verbrechen mehr, da die Gegend auch so unheimlich und gespenstisch wirkt.

Die Auflösung hat mich zwar nicht sonderlich überrascht und war vorherzusehen, dennoch empfand ich den Thriller als gut und überzeugend konstruiert und sehr spannend.

Mein Resümee:
Perfekte Unterhaltung und sehr unheimlich. Meiner Meinung nach der bisher beste David Hunter-Thriller.

Bewertung vom 16.09.2011
Das Wesen
Strobel, Arno

Das Wesen


gut

'Sie müssen das Wesen erkennen.'

Inhalt:
Im Jahre 1994 wird Juliane Körprich entführt. Die Leiche des Mädchens wird drei Tage später in der Nähe ihres Elternhauses gefunden. Bald gerät der Psychiater Dr. Joachim Lichner unter Verdacht und wird schließlich verhaftet, obwohl er fortwährend seine Unschuld betont.

Dreizehn Jahre später wird Dr. Lichner aus der Haft entlassen, und 2009 erhält die Polizei einen anonymen Anruf, dass wieder ein Mädchen verschwunden ist. Kriminalhauptkommissar Bernd Menkhoff und sein Kollege Alexander Seifert machen sich auf den Weg zur angegebenen Adresse - und dort öffnet ihnen ausgerechnet Dr. Lichner die Tür, der beteuert, dass er keine Tochter habe, die man entführen könne. Menkhoff und Seifert versuchen, Licht in das Dunkel zu bringen - nicht ganz einfach, da Menkhoff emotional nicht ganz unbeteiligt ist.

Mein Eindruck:
'Das Wesen' liest sich flüssig und einfach, ist unterhaltsam und spannend. Durch die Zeitsprünge (1994 - 2007 – 2009) wirkt der Roman lebendig und fesselt, obwohl mir die Cliffhanger oft übertrieben schienen und mir zu viel wurden. Eine authentische Charakterisierung der Protagonisten gelingt dem Autor meiner Meinung nach leider nicht. Seine Figuren sind überzeichnet, stereotyp und wenig komplex. Das Ende ist schließlich so konstruiert und abwegig, dass man irgendwie froh ist, dass es vorbei ist.

Mein Resümee:
Unterhaltsam und kognitiv wenig fordernd - ein Buch zum Entspannen und den Alltag hinter sich lassen.

Bewertung vom 27.08.2011
Der wahrhaftige Volkskontrolleur / Pawel Dobrynin Trilogie Bd.1
Kurkow, Andrej

Der wahrhaftige Volkskontrolleur / Pawel Dobrynin Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Kreml, Kringel, Komsomolze

Inhalt:
Der in seinem Dorf eher unbeliebte Pawel Aleksandrowitsch Dobrynin wurde zum Volkskontrolleur des gesamten Landes gewählt. Der neue Posten erfordert es, das ihm bekannte Dorf für einige Zeit zu verlassen, seine Familie zurück zu lassen und sich auf eine Reise durch die Sowjetunion zu begeben.

Neben der Geschichte um Pawel erfährt der Leser von einem Engel, der den Himmel verlassen hat, um zu untersuchen, ob es in Russland tatsächlich keine rechtschaffenen Menschen mehr gibt, von dem Schuldirektor Wasilij Wasiljewitsch Banow, der abends mit großer Begeisterung auf dem Schuldach sitzt und in die Ferne schaut, sowie von dem Künstler Mark Iwanow und seinem Gedichte rezitierenden Papagei Kusma.

Mein Eindruck:
Andrej Kurkow macht die Lektüre seines Buches nicht besonders einfach: seine Sätze sind lang, die Erzählweise ist ausschweifend, metaphorisch und phantasievoll. Dadurch wirkt das Buch allerdings sehr authentisch und unverwechselbar russisch. Die vier verschiedenen Handlungsstränge sorgen dabei für viel Abwechslung, so dass beim Lesen nie Langeweile aufkommt.

Im gesamten Buch finden sich zudem Anspielungen auf das zaristische Russland und die Sowjetunion, auf Planwirtschaft und kommunistische Realität. Wer eine besondere Affinität zu Russland/der Sowjetunion hat, kommt hier meiner Meinung nach ganz auf seine Kosten, wird viel von der 'russischen Seele' erfahren, einiges über das Land und seine Menschen lernen.

Mein Resümee:
Eine nicht ganz einfache Lektüre, doch wenn man sich auf Andrej Kurkow einlässt, wird man mit skurrilen Charakteren, unterhaltsamen, satirischen, phantasie- und humorvollen Geschichten, Einblicken in die russische/sowjetische Kultur und Mentalität sowie zahlreichen Anspielungen auf das Leben in der UdSSR belohnt.

Sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 21.08.2011
Der Trakt
Strobel, Arno

Der Trakt


sehr gut

'Was ist das für ein Albtraum'

Inhalt:
Eine Frau erwacht verkabelt und orientierungslos in einem Krankenhauszimmer. Zwei Monate lag Sibylle im Koma, nachdem sie bei einem nächtlichen Spaziergang im Park niedergeschlagen und ausgeraubt wurde. Ihr gelingt die Flucht aus dem Krankenhaus, und sie macht sich (mit Hilfe der ihr bis dahin unbekannten Rosemarie Wengler) auf den Weg nach Hause. Doch ihr Ehemann erkennt sie nicht, das Hochzeitsfoto zeigt ihn mit einer anderen Frau. Den Sohn, an dessen Existenz sie bedingungslos festhält, scheint es nicht zu geben. Was ist die Realität, was ist Fiktion? Wer steht auf ihrer Seite und wer nicht? Kann sie überhaupt jemandem trauen?

Mein Eindruck:
Arno Strobel schreibt in einfacher, leicht verständlicher Sprache, die ein schnelles Lesen ermöglicht. 'Der Trakt' ist meiner Meinung nach sowohl sprachlich als auch inhaltlich deutlich anspruchsvoller als die Bücher von Sebastian Fitzek, mit dem der Autor gern verglichen wird, was ich keineswegs nachvollziehen kann. Die Geschichte, die Strobel erzählt, ist komplex, aber glaubwürdig erzählt und gut ausgearbeitet. Arno Strobel gelingt ein Versteckspiel, bei dem auch der Leser lange im Dunkeln tappt und nicht weiß, wer gut und wer böse ist, wem man trauen darf und wem nicht. Trotz des dramatischen Inhalts und der Verzweiflung von Sibylle habe ich mich allerdings emotional nicht mit ihr oder den anderen Protagonisten identifizieren können und Strobels Charaktere blieben mir eher fremd.

Mein Resümee:
Unterhaltsam, spannend und in sich konsistent.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.