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Benutzername: 
Eva L.
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 13.06.2013
Zum Dahinschmelzen
Simon, Paul

Zum Dahinschmelzen


ausgezeichnet

In seinem Buch „Zum Dahinschmelzen“ präsentiert Paul Simon 27 verschiedene Rezepte, die traumhafte kleine Kuchen mit einem flüssigen Kern ergeben. Die meisten davon sind Schokoladenkuchen in diversen Variationen, doch es gibt auch Küchlein aus hellem Teig, z.B. mit Mandeln, Maronen oder Orangen. Drei Rezepte beschreiben die sogenannten „Schokoladen- Malheurs“ aus Bitter-, Vollmilch- und weißer Schokolade. Zu diesen Rezepten gibt es jeweils noch vier Variationsmöglichkeiten die Füllung betreffend, so dass man mit einem Rezept vier unterschiedliche Kuchen kreieren kann. Zusätzlich zu den Kuchenrezepten gibt es noch Anleitungen für diverse Füllungen, u.A. Ganachefüllungen, englische Cremes und Fruchtkonfekt.

Ganz zu Beginn des Buches werden erst einmal die verschiedenen Hilfsmittel, die man für die Kuchenbäckerei braucht, vorgestellt. Außerdem gibt es noch weitere Vorschläge, wie man die flüssigen Füllungen nach Belieben variieren kann. Anschließend folgen die Rezepte, schön übersichtlich auf einer Doppelseite untergebracht. Auf der rechten Seite befindet sich immer ein appetitanregendes Foto des entsprechenden Gebäcks, auf der linken stehen Zutatenliste und Backanleitung. Kurz, knapp und präzise formuliert der Autor die einzelnen Arbeitsschritte und macht es dem Bäcker leicht, der Anleitung zu folgen. Einige Rezeptseiten enthalten zusätzlich noch Tipps und Tricks, die zu einem noch besseren Gelingen beitragen. Am oberen Rand jeder Seite stehen außerdem Zubereitungs- und Garzeit, so dass man auf einen Blick sieht, wie lange man für die Herstellung der Küchlein braucht. Ganz am Ende des Buches findet man noch Angaben zu deutschen Bezugsquellen der benötigten Backutensilien, sehr praktisch wie ich finde, denn das Original erschien in Frankreich. So hat man keine Probleme, die Dinge, die man für die Kuchen braucht, auch hierzulande zu erstehen.

„Zum Dahinschmelzen“ ist eines dieser Bücher, das man nicht ansehen kann, ohne dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft und man Lust bekommt, auf der Stelle mit dem Backen zu beginnen. Und das kann man auch wirklich tun (wenn alle Zutaten im Haus sind), denn die Zubereitung erfordert in den meisten Fällen nur wenig Zeit, vor Allem, wenn man sich ein Mal die Arbeit gemacht hat, die Füllungen vorzubereiten und einzufrieren. Aber auch für spontane Anlässe gibt es einige Rezepte, die sich schnell zaubern lassen und mit Sicherheit die Gäste begeistern werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2013
Mein Herz ist rein / Lying Game Bd.3
Shepard, Sara

Mein Herz ist rein / Lying Game Bd.3


sehr gut

Im dritten Teil ihrer „Lying Game“ Serie tritt Sara Shepard nach zwei hochgradig spannenden Teilen ein wenig auf die Bremse. Zwar gelingt es Emma und Ethan, einige neue Informationen über Sutton, die Nacht in der sie starb und den Lügenspielclub zu bekommen, doch wirkliche Fortschritte machen die beiden in ihren Ermittlungen nicht. Der Leser bekommt zwar einige wichtige Dinge aus anderer Quelle, die Geschichte tritt jedoch ein wenig auf der Stelle. Durch das unverhoffte Auftauchen von Thayer, der trotz Abwesenheit in den ersten beiden Teilen schon immer sehr präsent war, stehen aber plötzlich neue Dinge im Raum, was sehr förderlich für die Spannung ist. Er ist ein undurchsichtiger Charakter, aus dem man nicht wirklich schlau wird und der frischen Wind in die Geschichte bringt. Wie schon zuvor gelingt es der Autorin auch dieses Mal, die Spannung über das Ende des Buches hinaus zu halten und so die Neugier auf den vierten Teil zu schüren.

Während Emma als nette Version von Sutton sowohl bewusst als auch unbewusst versucht, die Schäden, die Sutton mit ihrer egoistischen, kaltherzigen Art angerichtet hat, zu bereinigen, wird Sutton selbst immer mehr zur Sympathieträgerin. Sie versteht, wie gut sie es in ihrem Leben eigentlich hatte und kann endlich ein wenig dankbar dafür sein.

Zwar kommt „Mein Herz ist rein“ nicht ganz an seine zwei Vorgänger heran, darf aber trotzdem nicht als schlecht gewertet werden. Auch dieses Mal schafft Sara Shepard es, den Leser mit klugen Wendungen und großer Spannung an das Buch zu fesseln. Zwar kommt die Geschichte nicht so voran, wie es vielleicht zu erwarten war, bringt aber trotzdem einige neue Erkenntnisse und lässt auf eine baldige Aufklärung des Falls hoffen. So langsam möchte man nämlich endlich wissen, was mit Sutton passiert ist und wer sie ermordet hat. Ob dies jedoch im vierten Band „Wo ist nur mein Schatz geblieben?“ aufgelöst wird, bleibt abzuwarten.

Bewertung vom 26.04.2013
Offenbarung / Crossfire Bd.2
Day, Sylvia

Offenbarung / Crossfire Bd.2


gut

Im zweiten Teil der „Crossfire“- Serie nimmt die ohnehin schon nicht einfache Beziehung zwischen Eva Tramell und dem erfolgreichen Geschäftsmann Gideon Cross leider etwas krankhafte Züge an. Gideon kontrolliert seine Partnerin wo sie geht und steht und verhält sich eher wie ein Bodyguard anstelle eines Partners. Eva, die im ersten Band so mutig und tough erschien, ist nur noch damit beschäftigt, die Fehler für Gideons übertriebenes Verhalten bei sich zu suchen und sich selbst zu erniedrigen. Sämtliche Konflikte werden von ihr „gelöst“, indem sie Gideon verführt, aber dass der daraus resultierende Sex Spaß macht, kann man ihr nicht mehr abnehmen. Eine sehr bedauerliche Entwicklung durch die Eva sehr in der Gunst des Lesers sinkt.

Die prickelnde Stimmung, die dieses Buch eigentlich, ebenso wie sein Vorgänger, verbreiten sollte, leidet leider ebenfalls unter der Wandlung der Beziehung des Protagonistenpaars. Zwar sind die Erotikszenen auch dieses Mal von hoher Qualität und gewohnt niveauvoll geschrieben, doch irgendwie macht es nicht mehr so viel Spaß, sie zu lesen, denn sie sind nicht mehr authentisch.

Positiv anzumerken ist jedoch, dass die Gesamthandlung in „Offenbarung“ einen großen Schritt nach vorn macht und einige interessante Dinge, sowohl Gideons als auch Evas Vergangenheit betreffend, ans Licht kommen. Dadurch gelingt es Gideon, ein paar Sympathiepunkte zu sammeln und auch die Neugier auf den dritten Band „Erfüllung“, die während der Lektüre von „Offenbarung“ ein wenig verloren geht, wird erneut angefacht.

Mit dem zweiten Teil ihrer erfolgreichen Serie stellt Sylvia Day ihre Leser auf eine harte Probe. Viele positive Aspekte, die die Geschichte im ersten Teil „Versuchung“ hatte, sind in diesem Buch nicht mehr vorhanden. Beide Protagonisten büßen eine Menge Sympathien ein und schaffen es erst ganz zum Schluss, wieder im Ansehen des Lesers zu steigen. Bleibt nur zu hoffen, dass es allen Lesern gelingt, bis zum Ende durchzuhalten. Trotzdem übt „Offenbarung“ einen gewissen Sog aus, denn an Spannung mangelt es nicht. Man darf gespannt sein, zu was für einem Ende die Geschichte in „Erfüllung“ kommen wird.

23 von 44 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2013
»Deine beste Freundin Anne Frank«
Maarsen, Jacqueline van

»Deine beste Freundin Anne Frank«


ausgezeichnet

Die bewegende Geschichte der Anne Frank und ihrer Familie dürfte jedem ein Begriff sein. Nun meldet sich Annes beste Freundin Jacqueline, die in Annes Tagebuch unter dem Namen Jopie Erwähnung findet, zu Wort und schildert die Freundschaft der beiden jüdischen Mädchen aus ihrer Sicht.

Jacqueline van Maarsen ist die Tochter eines niederländischen Juden und einer französischen Katholikin, ein Umstand, der ihr, ihrer Schwester Cricri und dem Vater das Leben rettete. Doch auch die Familie van Maarsen bekam Hitlers Hass auf Juden zu spüren. Darum geht es in diesem Buch allerdings nicht vordergründig, sondern um die Wahrnehmung der Judenverfolgung aus der Sicht einer quasi Außenstehenden. Da sie ja Jüdin ist, hat Jacqueline van Maarsen natürlich viel Kontakt mit anderen Juden. Diese verschwinden nach und nach, tauchen unter oder werden von den Nazis deportiert. Dies ist schrecklich für die junge Jacqueline, doch sie macht sich nur wenig Sorgen um Freunde und Verwandte, wähnt sie diese doch in Sicherheit in der Schweiz oder in einem Arbeitslager in Deutschland. Es ist der erwachsenen Jacqueline erstaunlich gut gelungen, die Naivität ihrer jüngeren Ichs deutlich zu machen. Selbst beim Leser, der ja weiß, welche Grausamkeiten jüdische Menschen damals erleiden mussten, stellen sich beim Lesen Gedanken ein wie:“ Wird schon alles gut gehen, die kommen bestimmt gesund wieder.“ Man übernimmt ein Stück weit selbst Jacquelines Unwissenheit, bis einen die Realität dann, genau wie das Mädchen, mit aller Macht einholt.

Es ist eine sehr bewegende Erfahrung, Anne Frank so viele Jahre nach ihrem Tod noch einmal von einer anderen Seite kennenlernen zu dürfen. Die Anne aus dem Tagebuch, das Mädchen, das erst in ständiger Angst vor den Nazis und später in der Enge des Hinterhauses lebte, „kennt“ man. Jacqueline van Maarsen zeichnet aber ein ganz neues, noch unbeschwertes Bild von ihr.

2005 wurde dieses Buch bereits unter dem Titel „Ich heiße Anne, sagte sie, Anne Frank“ im Erwachsenenprogramm der Fischerverlage veröffentlicht. Glücklicherweise hat sich der Verlag nun entschlossen, es unter einem weniger irreführenden Titel im Kinder- und Jugendbuchprogramm erneut zu veröffentlichen und es so der jüngeren Zielgruppe zugänglicher zu machen. „Deine beste Freundin Anne Frank“ sollte man unbedingt lesen, sei es als Einstieg in die Literatur über das jüdische Mädchen oder aber als interessante Ergänzung. Von mir bekommt dieses Buch eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.04.2013
Die Ankunft / Cassia & Ky Bd.3
Condie, Ally

Die Ankunft / Cassia & Ky Bd.3


sehr gut

„Die Ankunft“ ist der dritte und letzte Teil der Dystopie um Cassia Reys und Ky Markham, deren Liebe von der Gesellschaft verboten ist. Bereits zwei Bände lang konnte man miterleben, wie die beiden für ihre Liebe kämpften, alle Hindernisse überwanden und dabei zu Revolutionären wurden. Nach einem grandiosen Beginn und einem eher mäßigen Mittelteil ist es nun an diesem 600 Seiten starken, dritten Teil, aus der Serie ein Must- read (oder eben auch nicht) zu machen.

Bereits im ersten Kapitel fällt eine gravierende Neuerung auf: „Die Ankunft“ wird, zusätzlich zu den Perspektiven Cassias und Kys, auch aus der Sicht Xanders, der für die Gesellschaft als Funktionär arbeitet, erzählt. Der Leser erhält also Einblicke in sämtliche, für die Geschichte relevanten Situationen und bekommt sowohl die Gefühle der Charaktere als auch die Ereignisse an den verschiedenen Stellen in der Gesellschaft hautnah mit. Xander ist es auch, der den Leser auf den ersten 250 Seiten bei der Stange hält, denn seine Rolle ist in dieser Zeit die interessanteste. Bei ihm passiert etwas, in seinen Kapiteln erhält man Infos über die Arbeit der Erhebung und das Virus, das die Seuche auslösen wird, während sich Cassia und Ky seitenweise in ihren Gefühlen für- und ihren Sorgen umeinander verlieren. Erst als die Seuche dann ausbricht wird es auch bei Cassia und Ky spannend.

Wie auch schon seine beiden Vorgänger kommt „Die Ankunft“ ohne großartige Actionszenen aus. Die Autorin legt auch hier wieder den Schwerpunkt auf die Gefühlsebene, was sich zum ersten Mal als kleiner Nachteil erweist. Zwar bringen die Gefühle wieder eine gewisse Tiefe in die Geschichte, lassen die 600 Seiten so manches Mal aber auch ganz schön lang werden. Ally Condie hätte gut daran getan ein wenig mehr Action in die Handlung hineinzubringen, denn so zieht sich „Die Ankunft“ leider sehr.

Als Figur hat mich dieses Mal besonders Xander beeindruckt. Er schafft es endlich, aus seinem Schatten als Cassias 2. Wahl herauszukommen und sich zu einer eigenständigen Persönlichkeit zu entwickeln. Mit Cassia konnte ich leider wenig anfangen und mit Ky… Nun ja, mit ihm bin ich die ganze Zeit nicht wirklich warm geworden.

Nachdem es ordentlich dauert, bis die Geschichte in Fahrt kommt, kommt das Ende dann doch sehr abrupt. Einige Fragen bleiben unbeantwortet und insgesamt ist mir das Ende zu glatt, zu konstruiert, besonders was Xander angeht.

Fazit:
Leider ist es Ally Condie nicht gelungen, ihre Serie mit „Die Ankunft“ zu einem absolut zufriedenstellenden Ende zu bringen. Ein zäher Anfang macht die ersten 250 Seiten zu einem kleinen Kampf, der zwar belohnt wird, aber nicht ausreichend. Schien diese Buchreihe nach dem ersten Teil „Die Auswahl“ noch zu einem Must- read zu werden, degradierten Teil zwei und drei sie leider zu „Kann man lesen, muss man aber nicht“.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2013
Die Scanner
Sonntag, Rob M.

Die Scanner


gut

Martin Schäuble alias Robert M. Sonntag skizziert in seinem Roman „Die Scanner“ ein Szenario, das für alle Buchliebhaber der blanke Horror ist. Gedruckte Bücher sind vom Aussterben bedroht, da sie systematisch eingesammelt, digitalisiert und dann vernichtet werden. Neue werden nicht geschrieben. Die meisten Menschen stört das nicht, da sie zur Unterhaltung sogenannte Mobrils haben, die ihnen digitalen Spaß in allen möglichen Formen bieten. Der größte Teil des Lebens spielt sich in der digitalen Welt ab, auch der Kontakt zu anderen Menschen. Personen, die Interesse an einem direkten Austausch mit anderen haben, gibt es kaum noch. Eine erschreckende Vorstellung, die allerdings gar nicht so abwegig ist wenn man sich ansieht, wie wenig Kommunikation von Angesicht zu Angesicht es im Zeitalter von Facebook, WhatsApp und Co. es noch gibt.

Zu Beginn der Geschichte ist Protagonist Rob einer von vielen, der sich durch nichts von der breiten Masse abhebt. Seine Uniformität wird symbolisiert durch seine Glatze, die er, wie alle anderen auch, trägt. Im Laufe der Zeit wird er jedoch immer eigenständiger, beginnt Fragen zu stellen und das System, das er bislang ohne nachzudenken akzeptiert hat, zu hinterfragen. Leider bleibt er dabei aber sehr oberflächlich, so dass es nicht gelingt, sich ein klares Bild von ihm zu machen oder gar eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Ebenso ergeht es dem Leser mit den übrigen Figuren. Auch die Geschichte an sich kann nicht 100%ig überzeugen. Sie verfügt zwar durchaus über Potenzial, doch der Autor schafft es nicht, dieses gänzlich auszuschöpfen. Die Handlung ist sprunghaft und an manchen Stellen ziemlich undurchsichtig, so dass mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet werden. Einige dieser Fragen bleiben auch nach dem Ende des Buches unbeantwortet, so dass es den Leser nicht ganz befriedigt zurücklässt. Leider schafft es auch nur die Grundidee, länger im Gedächtnis zu bleiben. Die ganze Geschichte ist bereits nach kurzer Zeit vergessen.

Bewertung vom 12.04.2013
Jay - Explosive Wahrheit / Brüder DeGrasse Bd.2
Ross, Stefanie

Jay - Explosive Wahrheit / Brüder DeGrasse Bd.2


ausgezeichnet

Im zweiten Band der Serie um die DeGrasse- Brüder von Stephanie Ross ist Jay, der jüngste Bruder, am Zug, der bereits in Lucs Geschichte eine kleine Rolle spielte. Er ist ein ganz anderer Typ als sein großer Bruder, lässig und manchmal ein bisschen zu unbesorgt, aber trotzdem sehr sympathisch. Er ist mit Leib und Seele FBI – Agent und nimmt seinen Job sehr ernst, hat aber auch für die angenehmen Seiten des Lebens Zeit und Muße. Als er Beth kennenlernt, in deren Leben es immer streng und ernsthaft zugegangen ist, prallen zwei Welten aufeinander und das, was dabei herauskommt, ist überaus amüsant und sehr, sehr heiß.

Anders als bei Luc und Jasmin sind die Päckchen, die Jay und Beth zu tragen haben, eher klein. Besonders Jays Probleme liegen weniger in der Vergangenheit als vielmehr in der Gegenwart und auch bei Beth dient ihr vorheriges Leben fast ausschließlich dazu, ihre etwas unterkühlte Art und ihr forsches Vorgehen zu erklären. Dies verleiht den beiden eine angenehme Unbeschwertheit, auch wenn es ihnen nicht an Tiefe und Vielschichtigkeit mangelt.

Äußerst geschickt ist es Stefanie Ross gelungen, auch Luc, Jasmin und den Kasim- Brüder eine Rolle in Jays Geschichte zu geben und dem Leser so ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Figuren zu ermöglichen. Kennenlernen darf man außerdem Rob, einen weiteren DeGrass- Bruder, der in naher Zukunft sein eigenes Buch bekommen wird.

Wie bereits „Luc Fesseln der Vergangenheit“ bietet auch „Jay Explosive Wahrheit“ ein Höchstmaß an Spannung, die phasenweise kaum auszuhalten ist. Doch auch dieses Mal kann man sich der Sogwirkung der Geschichte nicht entziehen, was einem schlaflose Nächte und bis aufs Fleisch heruntergekaute Fingernägel beschert. Kleiner Kritikpunkt ist wieder die Vielzahl an Namen und Figuren, die den Leser ab und zu den Überblick verlieren lassen, aber auch in diesem Buch werden alle Fragen zum Ende hin beantwortet, so dass man „Jay“ mit einem guten Gefühl zuklappen kann.

Wieder einmal hat Stefanie Ross ihr großes Schreibtalent eindrucksvoll unter Beweis gestellt. „Jay Explosive Wahrheit“ steht seinem großen Bruder „Luc“ in nichts nach und bietet ebenfalls spannendes Lesevergnügen. Die Handlung ist gut durchdacht und verfügt trotz aller Action über Tiefe und Anspruch und garantiert so breitgefächerten Lesespaß.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2013
Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?
Jaouen, Herve

Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?


sehr gut

Tiefgründig und eindrucksvoll, aber immer mit einer Prise Humor, setzt sich Hervé Jaouen in seinem Jugendroman „Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?“ mit dem Thema Alzheimer auseinander. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der dreizehnjährigen Vero, deren Großmutter an Alzheimer erkrankt und von Veros Familie aufgenommen wird. Das Familienleben wird dadurch alles andere als einfach, doch Vero, ihre Eltern und ihr Bruder Guillaume geben sich alle Mühe, Omama ihre verbleibende Zeit so angenehm wie möglich zu machen. Dabei gehen sie häufig etwas unkonventionell vor und schaffen somit komische Situationen, die den Leser zum lachen bringen. Trotzdem werden die Krankheit und die damit verbundenen Probleme nie ins Lächerliche gezogen. Ganz im Gegenteil, Jaouen zeigt schonungslos auf was es bedeutet, mit einem an Alzheimer erkrankten Menschen unter einem Dach zu leben.

Bei der Beurteilung des Schreibstils des Autors darf nie vergessen werden, dass es sich bei diesem Buch um ein Jugendbuch handelt und dass die Geschichte aus Sicht eines Teenagers erzählt wird. Die Sätze sind kurz und einfach gehalten, manchmal ein wenig abgehackt. Einen roten Faden findet man selten, Vero erzählt so, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, springt von hier nach dort und wieder zurück, so dass es manchmal einige Mühen kostet, ihr zu folgen. Trotzdem fügt sich am Ende alles zu einem passenden Gesamtbild zusammen.

Mit „Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?“ hat Hervé Jaouen ein anspruchsvolles, tiefgründiges und trotzdem amüsantes Jugendbuch geschaffen, welches auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie ein Leben mit Alzheimer gelingen kann. Nicht nur für betroffene Jugendliche bietet es eine wertvolle Lektüre, sondern auch für alle anderen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2013
Das magische Rezeptbuch / Die Glücksbäckerei Bd.1
Littlewood, Kathryn

Das magische Rezeptbuch / Die Glücksbäckerei Bd.1


sehr gut

Schon durch die wunderschöne Umschlaggestaltung zieht „Die Glücksbäckerei“ alle Blicke auf sich. Selten habe ich ein Cover gesehen, dass dermaßen filigran und detailverliebt gestaltet wurde! Ein paar Glitzerpartikel dazu und die richtigen Farben und schon hat man ein bezauberndes Cover, das seinesgleichen sucht.

Die Geschichte eignet sich laut Verlag für Kinder ab 8 Jahren. Dementsprechend einfach sind Schreibstil und Wortwahl. Auch die Handlung ist so strukturiert, dass jüngere Leser sie gut durchblicken können. Das macht sie zwar für ältere Leser recht vorhersehbar, was aber nicht schlimm ist, denn grundsätzlich ist dieses Buch ja für Kinder gedacht.

Rose ist eine typische Zwölfjährige, mit der sich die Leser, vor Allem die weiblichen, gut identifizieren können. Auf Erwachsene wirkt sie so manches Mal etwas naiv, in Wahrheit ist sie aber einfach sehr authentisch. Hier ist es der Autorin sehr gut gelungen, sich in eine Zwölfjährige hineinzuversetzen und ihre Gefühlswelt zu Papier zu bringen.

Mit dem Auftauchen von „Tante“ Lilly gewinnt die Geschichte, die vorher ohne große Höhen und Tiefen dahinplätscherte, an Spannung. Dass mit dieser Frau etwas ganz und gar nicht stimmt, wird schnell klar, doch was das ist, findet man nicht so schnell raus. Besonders junge Leser dürften hier einige Zeit zum rätseln brauchen. Das Ende ist (zumindest für Erwachsene) wieder sehr vorhersehbar, schürt jedoch die Neugier auf den Weiteren Fortlauf der Geschichte im nächsten Band.

„Die Glücksbäckerei Das magische Rezeptbuch“ ist eine märchenhafte Geschichte, bei deren Lektüre man nicht vergessen darf, für welche Altersgruppe sie geschrieben wurde. Junge Leser haben sicherlich großen Spaß mit Rose, Thymo und den anderen Glyck- Leuten, und auch Erwachsenen, die über ein wenig Vorhersehbarkeit hinwegsehen können, dürfte dieses Buch ein paar Stunden Lesevergnügen bereiten.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.