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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1057 Bewertungen
Bewertung vom 06.10.2024
Earhart
Kuhlmann, Torben

Earhart


ausgezeichnet

Rund um die Welt mit einer Wühlmaus
Ich oute mich als Fan von Torben Kuhlmanns Mausabenteuern. Deswegen war auch Earhart wieder ein absolutes Lese-Muss für mich. Diesmal ist es eine kleine Erfinderin, die anstelle einer weiteren Wühlmaschine für die Wühlmäuse auf die Idee kommt, eine Flugmaschine zu bauen und die Welt zu erkunden. Und entgegen der allgemeinen Stimmung in der Mauskolonie setzt sie ihre Pläne auch mutig in die Tat um. Dass zur selben Zeit eine Menschenfrau namens Amelia Earhart auf die gleiche Idee kommt und sich gegen die Männerwelt durchsetzt ist ein glücklicher Zufall für die Mausdame.
Wer Torben Kuhlmanns Mausabenteuer noch nicht kennt: Hier tüfteln Mäuse in Anlehnung an bestimmte historische Ereignisse an ihren Erfindungen und treffen irgendwann auf die Menschen, welche für dieselben Ideen und Erfindungen in die Geschichte eingingen. Der Zeichenstil ist wunderbar detailreich, bietet diverse historische Anlehnungen und lässt die Mäuse mit Bauteilen der Menschen arbeiten wie Zahnrädern, Schrauben und was sich so findet. Diesmal ist eine afrikanische Briefmarke die Mutter der Idee, sich aus Mausperspektive Gedanken um die restliche Welt zu machen, die eben doch mehr ist als bloß ein großer Garten. Einige Handlungen sind als Text mit Bild, die verbindenen Szenen als Bilder dargestellt und sowohl für Kinder wie auch für Erwachsene geeignet. Wer die bisherigen Mausabenteuer bereits kennt wird kleine Anlehnungen darauf im Buch wiederfinden. Und zum Schluss gibt es noch einige Informationen zu Amelia Earhart sowie weiteren damaligen Pilotinnen und Piloten. Ein großes Dankeschön für dieses liebevoll gestaltete, fantastische Mausabenteuer!

Bewertung vom 06.10.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Wettlauf gegen die Zeit nach Kindesentführung
Ein Achtjähriger verschwindet mitten in Berlin spurlos. Da der Junge mit seiner Mutter illegal im Land wohnt bittet sie den jordanischen Ex-Geheimdienstler Khalaf um Hilfe, statt zur Polizei zu gehen. Die Suche entpuppt sich zur Nadel im Heuhaufen, doch Khalaf findet eine heiße Spur. Als ein vor mehreren Jahren an derselben Stelle verschwundener Junge tot wieder auftaucht weiß Khalaf, dass wahrscheinlich nur noch die Hilfe der LKA-Ermittlerin Monica Monti das Leben des Jungen retten kann - und trifft eine wichtige Entscheidung.
Neben dem gewieften Ex-Spion und der energischen Ermittlerin spielt auch diesmal wieder die Rechtsmedizinerin Sabine Yao eine wichtige Rolle, auch wenn sie zunächst gar nichts von dem verschwundenen Jungen weiß. Ihre Expertise sowie die Schlussfolgerungen des Spions und der Ermittlerin sind jeweils für sich spannend zu lesen und mitzuverfolgen. Kurze Kapitel bieten einen schnellen Perspektivenwechsel, so dass ich bei jeder Handlung das Gefühl hatte, am Ball zu bleiben. Wobei die Handlung selbst auf rund eine Woche verteilt relativ straff gespannt ist. In Kombination mit Herrn Tsokos fokussiertem Stil und hier und da ein paar interessanten Details aus der Rechtsmedizin war auch das zweite Buch um Rechtsmedizinerin Sabine Yao ein herrliches Lesevergnügen. Bin gespannt auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 15.09.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


weniger gut

Alles völlig überzogen und voller Klischees
Sechzehnjähriges Mathegenie mit autistischen Zügen trifft auf mathebegabte Oma mit schlechtem Geschmack. So ließe sich der Roman zusammenfassen. Hierbei ist Oscar das Mathegenie, der sich erhofft, an der Uni seinem Vorbild der Mathematik zu begegnen während Moni mit 53 bereits dreifache Oma ist und mit ebendiesem Vorbild einst zusammen zur Schule ging. Und genau die beiden haben sich zum Mathestudium eingeschrieben und treffen am ersten Tag aufeinander. So unterschiedlich wie Tag und Nacht arbeiten sie dennoch für die Gruppenaufgaben zusammen.
Während Oscar Moni als Anschlag auf seinen olfaktorischen Kortex bezeichnet, empfand ich den Roman als Anschlag auf meine Toleranzgrenze. Der Grund dafür ist recht simpel: Das Buch ist eine Aneinanderreihung von Klischees und Übertreibungen. Angefangen bei Moni, bei der das fehlende Geld zwangläufig mit fehlendem Geschmack einhergehen muss, gefolgt von diversen weiteren Klischees und Vorurteilen rund um finanzschwache Familien. Und Oscar, aus dessen Sicht das Buch geschrieben ist, erhält als Autist eine Mischung aus Klischees und ein paar Griffen zuviel in die Kiste der Superhelden-Fähigkeiten, wird wie ein hochintelligenter Volldepp mit Superkräften dargestellt. Macht das Bild der Autisten in der Gesellschaft keinen Deut besser. Hinzu kommen so viele weitere Klischee-Situationen, natürlich können arme Leute sich nur asozial verhalten und kleiden und Moni muss trotz ihrer Lebenserfahrung wie ein romantisch verklärter Teenager ihrem Jugendschwarm hinterherlaufen.
Mir war das einfach too much, diese Klischees fürchterlich und das Überzogene hat hier nichts mit überspitzten Darstellungen wie bei Loriot zu tun sondern wirkt einfach nur plump und anspruchslos. Einige mögen das Buch humorvoll finden, ich empfand dies lediglich bei einigen von Oscars nerdigen Kommentaren. Das konnte den Rest des Romans nur leider auch nicht mehr rausreißen.
Sorry, no sorry, mein Buch war dies nicht.

Bewertung vom 15.09.2024
The Reappearance of Rachel Price (deutsche Ausgabe)
Jackson, Holly

The Reappearance of Rachel Price (deutsche Ausgabe)


sehr gut

Spannender Fall, anstrengende Hauptfigur
Vor 16 Jahren verschwand Rachel Price spurlos, hinterließ ihre damals zweijährige Tochter Annabel allein im Wagen am Straßenrand. Das perfekte Thema für eine True-Crime-Doku eines Falles, der bis heute für allerlei Spekulationen sorgt, jedoch nie geklärt werden konnte. Während er Dreharbeiten geraten nicht nur einige Familienmitglieder aneinander, auch Rachel selbst steht plötzlich vor ihrer Tochter. Ist sie es wirklich? Und viel wichtiger: Was geschah damals wirklich?
Nachdem mich A Good Girl`s Guide to Murder so begeistern konnte war ich natürlich gespannt auf diesen Roman. Tatsächlich hat Holly Jackson auch diesmal wieder ein wichtiges Thema in der Handlung versteckt und weist zunächst lediglich durch kleinste Hinweise darauf hin. So bietet der Roman Unmengen an Spekulationsmaterial. Verhält Person X sich etwa auffällig? Sagt die zurückgekehrte Rachel wirklich die Wahrheit? Was mir den Spaß am Buch etwas vermieste war Bels wirklich sehr subjektive Perspektive der Dinge, welche zunächst gar nicht als solche auffällt, im Laufe des Romans mich jedoch immer mehr störte. Auch weil Bel selbst ein sehr anstrengender Charakter ist. Mögen andere anders empfinden. Und obwohl die Jagd auf die Puzzleteile, was damals geschah, grundsätzlich spannend ist, gibt es hier und da Spannungslöcher und das Ende nach der Auflösung war mir leider zu superlativ, zu abgehoben und dadurch längst nicht so stimmig wie bei Holly Jacksons AGGGTM. Schade, ohne das Ende bzw. mit einem realistischeren Ende hätte mir das Buch deutlich besser gefallen. Auch die Idee mit der True-Crime-Doku ist an sich klasse, nur leider etwas unglücklich im Buch verteilt, erst zuviel, dann geht es plötzlich fast komplett unter. So bewerte ich das Buch mit soliden 4 von 5 Filmrollen.

Bewertung vom 15.09.2024
Unser Buch der seltsamen Dinge
Godfrey, Jennie

Unser Buch der seltsamen Dinge


ausgezeichnet

Kaleidoskop aus Sünde und Gewalt, betrachtet aus Kindersicht
Dies ist eines der Bücher, bei welchen ich zu Beginn nicht wusste, in welche Richtung es sich entwickeln wird. Der Klappentext hätte auf eine Yorkshire-Version von Enola Holmes hindeuten können: Zwei Freundinnen überführen einen Mörder, damit die Familie des einen Mädchens nicht aus Furcht vor Gewalt wegzieht. Doch so einfach hat es sich die Autorin nicht gemacht und bietet ein emotional deutlich bewegenderes Werk.
Tatsächlich basiert der Roman auf einem damaligen Serienmörder, welcher bekannt als Yorkshire Ripper in Jennie Godfreys Kindheit aktiv war. Die zwölfjährige Miv ist ein Kind der Arbeiterklasse. Seitdem ihre Mutter aus für Miv unerklärlichen Gründen nur noch ein Schatten ihrer Selbst ist bewirtschaftet Tante Jean nach Feierabend den Haushalt, während der Vater immer öfter abends verschwindet. Als der Vater und seine Schwester, Tante Jean, überlegen fortzuziehen setzt Miv sich in den Kopf, die Gegend wieder sicher zu machen, indem sie mit ihrer besten Freundin Sharon eigenhändig den Yorkshire-Ripper überführt. Dann könnte sie bei ihrer besten Freundin wohnen bleiben. Sharon ist so ziemlich das Gegenteil von Miv mit der gut betuchten Familie, den schönen Kleidern und dem hübschen Aussehen. Und trotzdem halten die beiden zusammen und beginnen, sich die Menschen um sie herum genauer zu betrachten.
Und genau hier setzt die Autorin an, bei der Betrachtung der Mitmenschen. Wobei Miv noch eine sehr naive Sicht der Dinge hat, während Sharon bereits so manche Dinge besser versteht. Im Laufe des Romans kommt so ziemlich alles vor an Sünde, Hass und Gewalt der damaligen Zeit. Hass gegen alle, die anders sind, Gewalt hinter verschlossener Tür oder gegenüber Kindern, Mysogynie, Mobbing und so einiges mehr. Manches war regelrecht erschreckend zu lesen und einige Male wünschte ich mir, dass die richtigen Leute gewisse Anzeichen rechtzeitig deuten, um Schlimmeres zu verhindern. Der Schluss des Romans hinterließ mich mit einem erleichterten sowie einem traurigen Auge. Und auf dem Weg dorthin hatte ich so manch emotional aufwühlende Momente, da die Autorin recht viele Problemthemen in der Gesellschaft versteckt hat, welche die Mädchen nach und nach aufdecken, bewusst oder unbewusst.
Ein gelungenes Buch über Gewalt und Sünde der damaligen Gesellschaft, zwar aus Kindersicht, jedoch nicht weniger schonungslos.

Bewertung vom 14.08.2024
A Silent Fall / Skyhunter Bd.1
Lu, Marie

A Silent Fall / Skyhunter Bd.1


sehr gut

Dystopische, kriegslastige Zukunft mit Menschenexperimenten
Irgendwann in der fernen Zukunft sieht sich die Karensa-Bevölkerung als wahre Nachfahren, welche die Völker einen muss, um erneute Kriege und somit den Untergang der Menschheit zu verhindern. Dass diese Einigung wiederum mit kriegerischer Gewalt erfolgt sei mal nebensächlich. Experimente an Menschen auf angeblicher Basis früherer Aufzeichnungen sind da nochmal eine ganz andere Hausnummer.
Das letzte verbleibende Land des Kontinents in Freiheit ist Mara. Doch auch hier stehen die Truppen der Föderation bereits vor den Grenzen, bereit, diese einzureißen. In diesem Grenzgebiet ist Talin Kanami als eine von mehreren Spezialkämpfern unterwegs, um die Vorhut der Föderation, blutrünstige Monster als Ergbenis brutaler Experimente, niederzuringen. Als ein Überläufer des Feindes hingerichtet werden soll, hört Talin auf ihr Bauchgefühl und rettet den Mann vor dem Tod. Zur Strafe bekommt sie den Kerl aufgebrummt, um auf ihn aufzupassen. Doch auf ihren Instinkt ist verlass und der Fremde bietet schon bald eine Möglichkeit, dem Feind empfindlich zu schaden.
Dies ist der erste Band einer Dilogie, wobei der Cut am Ende in sich stimmig ist. Insgesamt ist die Atmopshäre sehr kriegslastig, sehr bedrückend. Talin selbst ist ein Flüchtling des Nachbarlandes und hat auf ihrer Flucht durch Giftgas ihre Stimme ruiniert. Ihre nonverbale Kommunikation ist im Grenzgebiet sogar von Vorteil, um sich lautlos dem Feind nähern zu können. Trotzdem hat sie es nicht leicht, werden die Flüchtlinge doch vom Adel als Rattenplage angesehen.
Was es mit dem Überläufer Red auf sich hat wird Talin auf überraschende Art klar, ein Blick auf das Buchcover liefert erste Hinweise. Ebenso hat mir die Karte im Buch ein wenig geholfen, die Handlungsorte räumlich einzuordnen. Die kurz-vor-Krieg-Atmosphäre und die vielen Kampfszenen sind schon recht bedrückend, Romantik sucht man in dieser Stimmung erstmal vergeblich, kommt wohl im zweiten Band. Generell wird die Beziehungen der Menschen untereinander nur wenig thematisiert, höchstens mal angerissen, der Schwerpunkt liegt auf den politischen Themen. Ich selbst find es sehr anstregend seitenweise Kriegsbedrohung und Rückblicke in kriegerische Szenen zu lesen. Auch erfährt man von der Welt und den vergangenen Geschehnissen kaum etwas, die Handlungsorte sind sehr begrenzt. Dafür waren die subtilen Anspielungen auf die Hinterlassenschaften der Vorfahren ganz amüsant. Ein großer rechteckiger Platz vor einer Anlage ließ bei mir z. B. gleich den Verdacht aufkommen, das könnte mal ein Parkplatz gewesen sein. Im Großen und Ganzen schon recht beeindruckend, auch von den Ideen her, auch wenn ich das technische Know How des Feindes im Vergleich zum Land Mara schon sehr futuristisch fand, insbesondere in Bezug auf die Experimente an Menschen.

Bewertung vom 14.08.2024
City of Dust and Shadows
Große, Lara

City of Dust and Shadows


ausgezeichnet

Clankämpfe und Drogen in Pariser Schattenwelt
Wow, einfach nur wow. Ihr liebt spannende Urban Fantasy, eine toughe Protagonistin und einen grumpy-but-hot Love Interest? Dann ab mit euch nach Paris!
Erst ist Tess enttäuscht, dass ihre Schwester Claire sie bei ihrer Ankunft in Paris nicht vom Bahnhof abholt. Aus Enttäuschung wird Sorge, weil Claires WG-Mitbewohner sie ebenfalls schon eine Weile nicht mehr gesehen haben. Und als Tess herausfindet, in welcher Szene Claire zuletzt unterwegs war, ist sie schockiert. Da werden Parties in den Schatten der Stadt abgehalten, verbotene Drogen verkauft, Monster springen aus den Wänden, ein heißer Typ im Hoodie rettet Tess auf magische Weise das Leben - und am nächsten Tag kann sie sich an nichts mehr erinnern. Glaubt mir, und hier geht das Ganze erst so richtig los, denn Tess ist nicht die Einzige die auf der Suche nach Claire ist. Und irgendwer ist plötzlich Tess auf den Fersen.
Woah, ich bin durch das Buch regelrecht durchgeflogen. Was die Autorin sich da alles hat einfallen lassen mit der Schattenwelt, den herrschenden Clans, den zu bekämpfenden Monstern und und und. Es ist so fantastisch, so spannend, so abwechslungsreich, ihr werdet es lieben. Nebenbei gilt es noch, den oder die Bösen zu finden in der Hoffnung, zugleich eine Spur zu Claire zu erhalten. Und ein echt fieser Twist ist auch dabei. Sehr genial, ich hoffe, auf dem Level bald weitere Bücher der Autorin lesen zu können.

Bewertung vom 14.08.2024
Der Verdacht / Ein mörderisches Paar Bd.2
Wolf, Klaus-Peter

Der Verdacht / Ein mörderisches Paar Bd.2


ausgezeichnet

Kopfgeld auf den Mann ohne Gesicht
Auf Sommerfeldt wurde ein Kopfgeld ausgesetzt, von seinem Gegenspieler und Jachtbesitzer Willi „George“ Kleppmann. Das ruft sowohl Profis wie auch Laien auf den Plan, selbst beim BKA werden einige gierig. Dumm nur, dass niemand weiß, wie Sommerfeldt aktuell aussieht, der als Dr. Ernest Simmel gemeinsam mit Frauke seine Privatklinik am Meer betreibt. Rupert ausgenommen (siehe Ruper Undercover). Da kann es schonmal vorkommen, dass jemand fälschlich für Sommerfeldt gehalten wird. Und der macht sich glatt noch einen Spaß und stolziert in die eigens für ihn gestellt Falle, nur um anschließend wieder hinauszuspazieren.
War schon faszinierend, wie sich da diverse Leute in die Kopfgeldjagd involvierten und welche Auswüchse das teilweise nahm. Dass da selbst einige von den Guten auch mal querschießen, nur für den eigenen Ruhm, war da schon richtig übel zu lesen und wird zum Glück von richtiger Seite aus aufs Schärfste kritisiert. Leider bleiben die Verluste auf beiden Seiten nicht aus. Dafür gab es ein paar schöne Szenen auf und um Norderney und ich denke, die Retourkutsche wird dann wohl im dritten Band kommen. Indgesamt wieder sehr unterhaltsam und etwas schwarzhumoriger als die reguläre Ostfriesenkrimi-Reihe.

Bewertung vom 14.08.2024
Ostfriesenhass / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.18
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesenhass / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.18


ausgezeichnet

Alienforscher und andere schräge Typen
Schon der 18. Fall und es wird nicht langweilig in Ostfriesland. Frank Wellers Tochter Sabrina will ihrem Vater ihre neueste Flamme vorstellen, der momentan mit seinem Buch über Ausserirdische durch den Norden tourt. Aus dem gemütlichen Beisammensein wird jedoch nichts, da Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller zu einem Tatort gerufen werden. Dass die neuesten Morde sich thematisch mit Sabrinas Freund überschneiden, hier auch ein Alienfanatiker am Werk ist, wissen sie zunächst nicht. Und das wäre nicht der einzige schräge Typ, der diesen Band ordentlich aufmischt.
Ich fand diesmal die Unberechenbarkeit des fanatischen Alienkillers sehr gelungen, dadurch blieb es in vielen Dingen unvorhersehbar. Doch auch die Alienfreunde, mit denen Wellers Tochter unterwegs ist, haben für so manche Überrschung gesorgt. Typisch für KPWs Bücher ist wieder der Blick in die Köpfe der Menschen, wodurch sie nahbarer werden als die oberflächlicheren Beschreibungen anderer AutorInnen. Klar, muss man mögen, wer seine Roman kennt weiß, was einen erwartet. Ich fand es sehr unterhaltsam und hoffe, dass sich niemand ebenso berufen sieht wie der Alienkiller im Buch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2024
Aufbruch ins Reich der Träume / Dream Keeper Bd.1
Chen, Jiatong

Aufbruch ins Reich der Träume / Dream Keeper Bd.1


weniger gut

Langatmig, Kind soll nachts anderen die Träume gestalten statt selbst zu schlafen
Ein junges Mädchen wird wegen ihrer Fähigkeit, Träume zu malen, von einer Katze als Traumkünstlerin angeworben. Fortan soll sie die Träume anderer gestalten, damit diese einen erholsamen Schlaf finden.
Ich tat mich mit dieser Idee sehr schwer. Davon abgesehen, dass die Handlung zunächst nur schleppend voran geht, sehe ich es als äusserst befremdlich, ein Kind zu rekrutieren, die Nacht durchzuarbeiten und die Verantwortung zu übernehmen, dass andere Menschen ihnen wohltuende Träume erleben. Dass die Kleine am nächsten Tag völlig übernächtigt zur Schule geht und Ärger bekommt wird hier einfach so hingenommen. Am schlimmsten fand ich, dass sie im Traum des Lehrers herumwerkeln soll, der sie in der Schule ständig runterputzt. Aber hier soll sie ihm auch noch etwas Gutes tun? Die Lösung fand ich absurd, das war reinste Selbsterniedrigung. Natürlich gibt es noch einen Finsterling, der die Welt der Traumkünstler bedroht und hier seinen ersten Auftritt hat. Ich kann mich leider nicht damit anfreunden, die Reihe weiterzulesen, auch wenn ein paar schöne Ideen dabei sind.