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Jule

Bewertungen

Insgesamt 82 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2024
Leute von früher
Höller, Kristin

Leute von früher


weniger gut

Sachlich

"Leute von Früher" von Kristin Höller ist ein Buch mit einer tollen Idee und großen Kontrasten, die Verlauf des Buches immer deutlicher herausstechen.

Mit Marlene finden wir eine Protagonistin vor, die noch nicht so recht weiß, wo sie in ihrem Leben hin möchte. Sie ist Jemand, der schwer zu beschreiben ist. Mal wirkt sie kühl und distanziert, dann fängt sie an offener und fröhlicher zu werden, lässt davon aber kurze Zeit später nichts mehr nach außen.
Zu ihr habe ich nie einen Draht entwickeln können. Es blieb immer distanziert und ihr Verhalten hat mich des öfteren auch mal verwirrt.
Sie ist zwar Ende zwanzig, hat allerdings immer wieder den Eindruck vermittelt, als wäre sie viel älter.
Nichtsdestotrotz hat man ihr angemerkt, wie unerfahren sie in manchen Dingen ist, gerade wenn es um das Thema Liebe ging.

Ihre Beziehung zu Janne ist, in diesem Buch, sehr wechselhaft und auch Janne bleibt über viele Strecken eher undurchsichtig.
Auch ihr Geheimnis, das weit in die Vergangenheit reichen soll - laut Klappentext - rückt erst gegen Ende ein wenig in den Fokus. Die damit einhergehende Auflösung fand ich enttäuschend. Irgendwie habe ich einfach mehr erwartet. Genauso wie vom Ende des Buches, dass ebenfalls eher enttäuschend war, da auf einmal alles so schnell ging und vieles offen gelassen wurde.
Schade, denn da hätte man deutlich mehr rausholen können.

Der Schreibstil dagegen passt zu den Protagonisten. Er ist etwas kühl und distanziert, sorgt zwischendurch trotzdem für ein bisschen Nähe.
Er besticht durch simple Dialoge, die ohne viele Details auskommen und kreiert eine bedrückende Atmosphäre, die sich über die gesamte Geschichte legt.
Die einfachen Beschreibungen des Settings ermöglichen es zudem, sich die Insel gut vorstellen zu können.
Ebenfalls harmonieren Cover und Inhalt miteinander. Beides wirkt eher kühl und sachlich.

Alles in allem ist es ein Buch, das mich nicht so recht überzeugen konnte. Besonders beim Ende habe ich einfach etwas anderes erwartet. Mir haben tief gehende Emotionen gefehlt und die Nähe zu den Protagonisten.
Einfach schade, weil ich finde, dass dieses Buch super viel Potenzial hat, das nicht genutzt wurde.
Trotzdem bin ich mir sicher, dass viele Menschen an dieser Geschichte viel Freude haben werden.

Bewertung vom 16.02.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


sehr gut

Mord und Geheimnisse

In "Verborgen" von Eva Björg Ægisdóttir kehren wir zurück nach Akranes. Dort begegnen wir alten Bekannten und vielen neuen Gesichtern. Diese werden im Verlauf der Geschichte immer vielschichtiger und sorgen für interessante Wendungen.

Im Grunde ist auch dieser Band so aufgebaut wie seine Vorgänger, nur das die Geschichte eine andere ist. Man springt zurück in die Vergangenheit, nur um dann wieder in die Gegenwart zu kommen. Man verfolgt die unterschiedlichen Protagonisten und bekommt so tiefere Einblicke in die Handlungen.
Auch in diesem Buch hilft das Personenverzeichnis, besonders zu beginn, sehr.
Es kann überfordernd sein, wenn man mit so vielen Namen überhäuft wird. Durch den Schreibstil und die mit Absätzen gegliederten Kapitel, kann man trotzdem recht schnell erkennen, wer mit wem wie zusammenhängt.
Zudem hat es mir ein bisschen Freude bereitet herauszufinden, wie alle Protagonisten miteinander zusammenhängen.

Allerdings gab es einen Handlungsstrang, der neben der Haupthandlung verlaufen ist, der mir nicht ganz so gut gefallen hat. Diesen nenne ich hier aber nicht, aufgrund von Spoilern.
Des Weiteren gab es, besonders in der Mitte des Buches immer wieder ein paar Längen, die den Schwung rausgenommen haben.

Nichtsdestotrotz hat mir die Reise zurück nach Island sehr gut gefallen und es hat mich immens gefreut Elma und Saevar wieder zu treffen. Die beiden sind mir doch ein Stück weit ans Herz gewachsen.

Eva Björg Ægisdóttir schafft es einfach authentische Protagonisten zu erschaffen und für eine spannende und undurchsichtige Atmosphäre zu sorgen.
Deswegen ist auch dieser Band wieder eine Empfehlung für alle, die gute Krimis mögen, bei denen Wert auf den psychologischen Aspekt gelegt wird.
Es ist aber empfehlenswert die anderen Bände vorher gelesen zu haben. So kennt man viele Protagonisten schon und ist direkt im Geschehen verankert.

Bewertung vom 10.02.2024
Schneesturm
Walsh, Tríona

Schneesturm


weniger gut

Kaum Spannung, kein Thriller

Schneesturm von Triona Walsh ist für mich alles, aber definitiv kein Thriller gewesen. Woran das liegt?

Schon das Cover nimmt dem Buch viel Spannung. Beziehungsweise sind es die Sätze „Sechs Freunde. Einer ist Tot. Einer ist der Mörder.“ Damit ist von Beginn an klar, dass es sich bei einem der Freunde um den Mörder handelt. Somit scheitern die Versuche im Buch, jemand anderes verdächtig erscheinen zu lassen, kläglich. Würden diese Sätze nicht auf dem Cover stehen, wäre es vielleicht anders gewesen, denn dann hätte man definitiv den ein oder anderen in den Kreis der Verdächtigen aufnehmen können.

Des Weiteren gibt es immer wieder Logikfehler. Logikfehler die es, für mich, in einem Thriller niemals geben darf, denn so wird die Freude am Lesen schnell genommen und darüber kann ich auch nicht einfach hinwegsehen. Dazu kommen dann widersprüchliche Handlungen der Protagonisten, die keinen Sinn ergeben. Einmal beschweren sie sich über die Kälte und im nächsten Moment laufen sie pitschnass durch die Gegend ohne etwas zu merken (nur als kleines Beispiel).

Generell sind die Protagonisten eine Sache für sich. Zum Großteil waren sie mir wirklich unsympathisch und eine Protagonistin, die am Ende plötzlich alles kann und alles weiß? Absolut unrealistisch und unpassend. Hätte man gesagt die Protagonisten sind jünger und stehen noch nicht mitten im Leben, okay. Das wäre wesentlich passender gewesen, aber so war es irgendwie nicht rund. Es sind besonders am Ende Dinge passiert, die nicht in die Story gepasst haben und mich dazu gebracht haben mich zu fragen, ob das gerade wirklich passiert.

Nichtsdestotrotz gibt es auch etwas Positives. Die Atmosphäre, die sich durch das gesamte Buch zieht, hat mir wirklich gut gefallen. Sie hat einfach gut zum Setting gepasst und alles etwas dunkler wirken lassen. Man konnte sich bildlich vorstellen, wie es wäre gerade auf der Insel zu sein. Auch der Schreibstil hat dafür gesorgt, dass man recht schnell durch das Buch kommt. Er ist einfach und kommt mit einem sehr simplen Satzbau aus, der an manchen Stellen, vielleicht zu simpel war.

Schlussendlich bleibt zu sagen, dass ich Erwartungen an dieses Buch hatte, die allesamt nicht erfüllt wurden. Für mich war es enttäuschend. Einzig und alleine die Atmosphäre und das Setting, sowie der ein oder andere Nebenprotagonist, haben das Leseerlebnis etwas aufgewertet.

Bewertung vom 07.02.2024
GUY'S GIRL (MP3-Download)
Noyes, Emma V. R.

GUY'S GIRL (MP3-Download)


gut

Wichtige Themen, mäßige Umsetzung

„Guys Girl“ ist ein Buch in dem viele wichtige Themen angesprochen werden, die sonst eher in den Hintergrund rücken. Deshalb sollte man sich vor dem Lesen definitiv die Triggerwarnungen anschauen.
Wir begleiten Ginny, Adrian und ihre Freunde durch das alltägliche Leben. Lernen viel über Bulimie und Magersucht, mit denen Ginny zu kämpfen hat, und erfahren, welche weiteren Hürden ihnen das Leben stellt.

Ginny ist eine Protagonistin, mit der ich das ganze Buch über so meine Schwierigkeiten hatte. Ihre Krankheiten waren dagegen, aus meiner Sicht, realistisch dargestellt, konnten mich allerdings nicht von ihrer Art ablenken, die mir absolut unsympathisch war. Sie wollte andauernd anders als die anderen sein, mit allem was sie hat.
Mit Adrian dagegen kam ich ein Stück weit besser klar. Seine Gefühle und Handlungen waren zu einem großen Teil nachvollziehbar, und dank der Kapitel aus seiner Sicht, hat man ebenfalls einen besseren Einblick in die Gefühlswelt bekommen.
Nichtsdestotrotz, blieben mir die Emotionen oft auf der Strecke, und dies liegt an der Sprecherin. Das ganze Hörbuch über war sie mir etwas zu monoton, sodass sich für mich nicht die Möglichkeit ergeben hat, mit den Charakteren zu fühlen. Ein paar Emotionen und Gefühle mehr in der Stimme, hätten die Geschichte definitiv aufgewertet. Zudem wurde sehr langsam gesprochen, aber auch das ist Ansichtssache und zum Glück gibt es die Funktion, dass man die Geschwindigkeit höher stellen kann, denn sonst hätte ich das Hörbuch kaum beendet. Den Punkt an dem mich das Buch ein bisschen mitgenommen hat, kam leider erst am Ende. Es gibt einfach zu viel Potenzial, das nicht genutzt wurde und das ist schade.

Ebenfalls schade ist, dass die einzelnen Tracks oft sehr abrupt geendet sind und der nächste gefühlt an einer anderen Stelle im Buch begonnen hat. Stetig hatte ich das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben und das hat das Hörerlebnis definitiv gestört.
Gute Phasen hatte das Buch trotzdem. Diese kamen häufig nur zu kurz.

Alles in allem war das Hörbuch okay, aber auch nicht mehr.

Bewertung vom 20.01.2024
Never touch your Boss (MP3-Download)
Saxx, Sarah

Never touch your Boss (MP3-Download)


sehr gut

Was passiert, wenn man seinen Boss in einem Abstellraum, nach einer Party aus dem Gefühl heraus küsst? Und was ist, wenn der Boss auf einmal die Gefühle zu erwidern scheint?
Sarah Saxx hat mit „Never touch your Boss“ eine tolle Liebesgeschichte geschrieben, die zeigt, dass es sich lohnt zu seinen Gefühlen zu stehen.

Asher und Blake sind zwei Protagonisten, die sich innerhalb von kürzester Zeit in mein Herz gespielt haben, gerade weil sie so unterschiedlich sind. Auf der einen Seite ist Asher, der offen dazu steht, dass er homosexuell ist und auf der anderen Seite Blake, der von seinen Gefühlen vollkommen überrannt wird und eigentlich auf Frauen steht, bis Asher seine Gefühlswelt durcheinander bringt.
Ihre Gefühle und Emotionen werden so authentisch und realistisch beschrieben, dass man einfach in die Geschichte hineingezogen wird. Ihre Arten sind so unterschiedlich und doch so gleich. Besonders Asher verständnisvolle Art konnte mich immer wieder überzeugen.
Trotzdem hatte ich zwischenzeitlich ein wenig mit seinem Verhalten zu kämpfen, weil es irgendwie nicht so ganz gepasst hat.
Die Nebenprotagonisten mochte ich auch gerne, denn sie haben immer wieder neuen Schwung in die Geschichte gebracht und wurden in den entscheidenden Momenten eingesetzt.
Die Meisten von ihnen kennt man aus den vorherigen Bänden, wenn man sie denn gelesen hat. Ich hatte sie nicht gelesen, und habe es nur ganz selten gespürt. Dieses Buch kann man also auch ohne Vorwissen lesen, denn der Einstieg ist so leicht und durch das Personenverzeichnis, weiß man immer wer genau wer ist.
Dazu kommt der locker leichte Schreibstil, der dafür sorgt, dass man durch die Seiten fliegt und kaum eine Pause einlegen möchte. Gefühle, Emotionen, Momente zum Schmunzeln und ernste Thematiken harmonieren auf einer sehr hohen Ebene miteinander.
Was man daneben allerdings nicht unterschlagen darf, sind die Szenen, in denen es sehr heiß hergeht, denn davon sind definitiv ein paar von ihnen zu finden. An einer Stelle fand ich sie nicht so passend platziert, aber das ist Ansichtssache.

Festzuhalten ist, dass dies definitiv nicht das letzte Buch ist, das ich von Sarah Saxx lesen werde. Es ist eine Empfehlung für alle, die sich nach einem Buch sehnen, das voller Gefühl ist und in dem Männer nicht nur große starke Kerle sein müssen.
Am Ende bleibt mir nur zu sagen, dass Asher und Blake ein tolles Paar sind.

Bewertung vom 17.01.2024
The waves we catch / Emerald Bay Bd.2
Schäfer, Lorena

The waves we catch / Emerald Bay Bd.2


gut

In „The waves we catch“ von Lorena Schäfer, reisen wir zurück nach Emerald Bay. Wir begegnen vielen bekannten Gesichtern und dem gleichen wundervollen Setting.
Billie und Nathan bilden in diesem Band das Paar, das im Mittelpunkt steht.

Besonders Nathan mochte ich schon in Band eins sehr gerne und auch in diesem Band hat er mir, mit kleineren Abzügen, gut gefallen. Seine Gefühle und Emotionen waren nachvollziehbar, seine Handlungen dagegen immer wieder ein bisschen überzogen.
Mit Billie bin ich nie so wirklich warm geworden. Oft ging sie mir auf die Nerven. Sie hat immer wieder ein wenig naiv gewirkt und ihr Handlungen haben mich zwischendurch vergessen lassen, dass sie schon Anfang zwanzig ist und nicht jünger.
Generell habe ich, für mich festgestellt, dass die Protagonisten eher selten ihrem Alter entsprechen gehandelt haben.
Die Gründe dafür lassen sich allerdings in den zahlreichen Rückblicken im Buch finden, die das Verhalten teilweise erklären. Sie sorgen allerdings auch dafür, dass die Haupthandlung vernachlässigt wird und die Vergangenheit der beiden deutlich im Fokus steht. Insgesamt wurde es für mich dadurch ein wenig repetitiv und hat mir die Lust am Lesen genommen. Man hätte genauso gut zwei Bände aus diesem einen machen können. Den ersten, der vor ihrer Trennung spielt und dann einen, in dem sie wieder zusammenkommen.
Insgesamt wurde sich in manchen Sequenzen sehr viel Zeit gelassen, während das Ende ganz plötzlich und unglaublich schnell über die Bühne gebracht wurde. Da hätte ich mir ein wenig Tiefe gewünscht.
Nichtsdestotrotz hat mir der Schreibstil wieder gut gefallen. Durch den einfachen Satzbau und diverse Beschreibungen, konnte ich die Geschichte schnell lesen.
Ebenfalls gefallen haben mir die Nebenprotagonisten wie Isla, die die Geschichte aufgelockert und besser gemacht haben. Sie haben für etwas Abwechslung gesorgt und mit mich mit ihrer Art für sich gewonnen.

Insgesamt muss ich aber festhalten, dass dieser Band, meiner Meinung nach, deutlich schwächer ist, als der Erste.
Die Hauthandlung wird einfach zu oft vernachlässigt und kleine, eher unwichtigere Dinge, rücken in den Vordergrund.
Trotzdem war es schön mal wieder in Emerald Bay gewesen zu sein.

Schlussendlich ist es ein Buch, bei dem ich sage:“Kann man lesen. Muss man aber nicht.“

Bewertung vom 13.01.2024
Eine neue Liebe (Sunset River 3)
Weiß, Josefine

Eine neue Liebe (Sunset River 3)


weniger gut

Verschenktes Potenzial

„Sunset River – Eine neue Liebe“ beschließt das Ende der Sunset River Trilogie. Ein letztes Mal begegnen wir Isobel und Michael und hoffen darauf, dass sie endlich ihr Glück finden.

Wie schon in den beiden Teil zuvor hat mir der Schreibstil wieder gut gefallen. Angenehm und locker bringt er einen durch die Geschichte, ohne irgendwelche Schwierigkeiten.
Nur leider hat mir in manchen Situationen ein wenig das Feingefühl gefehlt. Außerdem wurden die wichtigen Situationen in diesem Buch viel zu schnell abgehandelt. An der ein oder anderen Stelle, wären weitere Ausführungen toll gewesen. Gerade das Ende hatte viel mehr Potenzial.

Die Handlung generell war etwas repetitiv, wenn man auf die ersten beiden Teile zurückblickt. Es ist einfach alles nach dem gleichen Schema passiert und besonders Michael ging mir irgendwann dermaßen auf die Nerven, dass ich keine Lust hatte weiterzulesen. Auch Isobel war in manchen Phasen nicht so einfach zu ertragen, aber dennoch angenehmer als Michael.

Die Protagonisten, die diese Geschichte für mich am Leben gehalten haben, waren daher die Nebencharakter. Sie haben die gesamte Geschichte etwas bunter gemacht und Veränderungen gezeigt, die ich mir bei Isobel und Michael gewünscht hätte.

Das Einzige, was neben dem Schreibstil konstant gleich gut geblieben ist, ist das Setting. Sunset River ist und bleibt ein wundervolles kleines Örtchen, das ich selbst gerne besuchen würde. Aber das alleine reicht leider nicht, damit mich ein Buch überzeugen kann. Und hier hat einfach nicht viel zusammengepasst für mich.

Alles in allem ist dieser Teil der Teil, der mir am wenigsten gefallen hat. Die Gefühle konnten mich nicht überzeugen und ich werde die Protagonisten auch nicht vermissen...
Schade eigentlich, denn hier war wesentlich mehr drin.

Bewertung vom 01.01.2024
Get you the Moon
Jo Milu

Get you the Moon


gut

In „Get you the moon“ von Jo Milu geht es um Kehya und Adam. Sie arbeitet in dem Club, in dem er auflegt. Doch was passiert, wenn zwei temperamentvolle Menschen, mit komplett unterschiedlichen Ansichten, in Sachen Liebe, aufeinanderprallen?

Bevor man dieses Buch liest, sollte man die Trigger Warnungen am Ende des Buches Lesen, denn schon im Prolog kommt eine von diesen zum Tragen. Das als wichtiger Punkt vorweg.

Die Geschichte von Kehya und Adam ist keine leichte, genauso wie ihre Beziehung. Sie ist absolut toxisch. Dabei werden besonders die schlimmsten Charaktereigenschaften von Adam im Verlaufe des Buches deutlich. Sie sind gut herausgearbeitet und stechen hervor. Es ist allerdings schade, dass es keine Kapitel aus seiner Sicht gibt, denn diese hätten bestimmt einen noch besseren Einblick gegeben. Mit der Tiefe der Protagonisten und den Emotionen und Gefühlen ist es hier generell so eine Sache. Alles ist recht oberflächlich und die schnell wechselnden Szenen, im Zusammenhang mit immer wieder einkehrenden Zeitsprüngen, tragen dazu bei, dass man tiefgehende Gefühle vergeblich sucht.

Überhaupt ist dieses Buch sehr schnelllebig. Durch die sehr kurzen Kapitel und die Sprunghaftigkeit geht es schnell voran. Ruhe ist kaum zu finden. Auch der Schreibstil und die dadurch entstandenen Aneinanderreihungen von kurzen Sätzen, sorgen dafür, dass man beim Lesen das Gefühl hat etwas zu verpassen. Leider haben mich auch viele Fehler (ein Wort im Satz, dass nicht passt; aus Maria wird mal kurz Marie und andere Rechtschreibfehler) aus dem Konzept gebracht, sodass ich manche Abschnitte immer wieder lesen musste, um mir sicher zu sein, dass ich alles richtig verstanden habe.

Nichtsdestotrotz hat mich dieses Buch in seinen Bann gezogen und besonders die Nebenprotagonisten haben mir gefallen. Sie sind so vielfältig wie London und Barcelona und sorgen für Abwechslung. Die beiden Städte als Setting passen deshalb auch super zu Buch. Ebenso ist die Atmosphäre in den Clubs sehr gut eingefangen worden, sodass man ein Bild vor Augen hat, wie es dort zur Sache geht. So ganz definieren, was dafür gesorgt hat, dass ich diese Geschichte doch gerne verfolgt habe, kann ich nicht. Es ist für mich nicht greifbar und einfach ein besonderes Gefühl, das bei mir hervorgekommen ist.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass dieses Buch viele Schwächen hat und viel Potenzial ungenutzt blieb. Wer es nicht mag über toxische Beziehungen zu lesen, sollte gar nicht erst dieses Buch in die Hand nehmen. Ansonsten ist es einen Versuch wert.

Ich werde höchstwahrscheinlich auch in den zweiten Band hineinlesen, denn das Ende kann man definitiv nicht so stehen lassen und manchen Protagonisten möchte ich gerne wieder begegnen.

Bewertung vom 26.12.2023
The Boyfriend Deal
Rentai, Viktoria

The Boyfriend Deal


gut

"The Boyfriend Deal" ist eine leichte Lovestroy, die man gut zwischendurch Lesen kann. In diesem Buch begleiten wir Jenna nach New York, wo sie ihr erstes eigenes Café eröffnet und auf Damon trifft, der ehemalige Bully ihrer Schwester. Er ist mittlerweile erfolgreicher Anwalt und bittet Jenna schon bald seine Freundin zu spielen. Doch was passiert wenn echte Gefühle ins Spiel kommen und Jenna´s Café Konkurrenz bekommt?

Mit New York und Flourish Bay wurden in diesem Buch zwei Orte gewählt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. New York als Großstadt und Flourish Bay als kleiner Ort, in dem alles etwas ruhiger zugeht. Das spiegelt sich auch in den Handlungen der Protagonisten wieder. In New York geht es hin und her, während man sich in Flourish Bay etwas mehr Zeit für alles lässt. Nur leider sind die Szenen oft sehr kurz, was ich schade finde, denn man hätte die ein oder andere Szene definitiv weiter ausbauen können. Stattdessen ging es direkt weiter mit der nächsten Szene. Generell vergeht die Zeit in diesem Buch sehr schnell, was an den kleineren Zeitsprüngen liegt, die immer wieder eingebaut werden. Doch auch der angenehme Schreibstil sorgt dafür, dass man nur so durch die Seiten fliegt, obwohl "Fake Freund/in", für mich, etwas zu oft gesagt wurde. Ebenfalls hat mir zwischendurch etwas die Tiefe gefehlt, denn oftmals blieb die Geschichte recht oberflächlich, bis am Ende endlich tiefere Gefühle zum Vorschein kommen.

So ist es mir auch nie wirklich gelungen eine richtige Verbindung zu den Protagonisten auf zu bauen. Eine gewisse Distanz ist immer geblieben. Nichtsdestotrotz ist besonderes bei Damon, im Verlaufe des Buches, eine charakterliche Weiterentwicklung zu erkennen, was mir gut gefallen hat.

Alles in allem hat mich diese Geschichte nicht so mitnehmen können, wie ich es mir erhofft habe, denn dazu hat hier und da einfach was gefehlt. Es ist eine leichte Lovestory für zwischendurch, für mich aber nicht mehr. Wenn man Fake Dating mag und kurzweilige Unterhaltung sucht, dann kann man das Buch definitiv mal in die Hand nehmen.

Bewertung vom 20.12.2023
Ein neues Leben (Sunset River 2)
Weiß, Josefine

Ein neues Leben (Sunset River 2)


gut

Sehr viel Vergangenheit

In "Sunset River - Ein neues Leben" kehren wir zurück nach Sunset River zu Isobel und Michael. Nach den Geschehnissen in Band eins gibt es zwischen den beiden viel Gesprächsbedarf. Doch finden sie wieder zusammen?

Wie schon in Band eins ist auch hier der Schreibstil recht angenehm und gut zu lesen. Ebenfalls kommen die Perspektiv-Wechsel an den richtigen Stellen, sodass man immer einen guten Einblick in die Gefühlswelten der Protagonisten hat. Allerdings sind mir in diesem Buch die Gefühle und Emotionen leider ein wenig zu blass geblieben. Man kann die Protagonisten zum Teil verstehen, aber eben nicht so wie in Band eins und das finde ich schade. Genauso schade finde ich, dass dieser Band doch sehr repetitiv war. Vieles hat sich wiederholt und immer wieder kam die Vergangenheit von Isobel und Michael zu tragen. Kontinuierlich wird erwähnt, was damals passiert ist, sodass ich den ganzen Part mittlerweile auswendig kann. Hier wäre so viel Potenzial für die Charakterentwicklung gewesen, wenn man sich etwas weniger auf die Vergangenheit konzentriert hätte. Natürlich ist sie für Michaels Verhalten verantwortlich, aber irgendwann war es doch too much.

Trotzdem haben mir besonders die Entwicklungen der Nebenprotagonisten gefallen. Sie haben die Geschichte angehoben und für etwas Abwechslung, durch ihre eigenen Handlungen, gesorgt. Ebenfalls gefällt mir Sunset River als Setting immer noch sehr und das Kleinstadtfeeling kommt definitiv, in den meisten Passagen, rüber.

Schlussendlich ist zu sagen, dass mir dieser Band bei weitem nicht so gut gefallen hat wie Band eins. Deshalb hoffe ich im letzten Band auf eine deutliche Steigerung und darauf, dass sich Michael und Isobel endlich auf die Zukunft fokussieren können.