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Arambol

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2024
Südlich von Porto wartet die Schuld
da Silva, Mariana

Südlich von Porto wartet die Schuld


sehr gut

Gelungene Fortsetzung

"Es gibt Träume, für die man bereit ist, auch über seinen größten Schatten zu springen."

Wer den ersten Band der "Südlich von Porto"-Buchreihe gelesen hat, fühlt sich schon nach wenigen Seiten wieder in Torreira heimisch. Alle aus Teil eins bereits bekannten und liebgewonnenen Protagonisten sind wieder mit dabei.
Diese sind auch im zweiten Portokrimi facettenreich mit ihren individuellen Stärken und Schwächen charakterisiert und wirken deshalb absolut authentisch und gleichzeitig sehr lebendig.

Allgegenwärtig ist erneut die knisternde Spannung wischen Ria Almeida und Joaquim Baptista, und das sowohl in ihrer Rolle als Ermittlerteam als auch in ihrer privaten Beziehung zueinander.

Um vollends in die unterhaltsame Geschichte einzutauchen zu können, empfehle ich unbedingt zunächst die Lektüre des ersten Teils.

Eine nahezu perfekte Kombination aus dem Gefühl einer irgendwie entspannt gemütlichen Lebensart und interessant
abwechslungsreichen Ermittlungen.

Die sehr entspannt und gemächlich erzählte Kriminalgeschichte ist dabei in sich schlüssig und rund, die Charaktere erscheinen glaubwürdig und sind allesamt sympathisch.
Erstaunt hat mich allerdings, dass Ria als erwachsene Frau eine Wohnung anmietet und es dann Freunden und Familie überlässt, diese nach deren Geschmack einzurichten ohne dass sie diese Wohnung während der über zweiwöchigen Renovierungsarbeiten auch nur ein einziges Mal betritt.
Ungewöhnlich.

Mariana da Silva versteht es ganz wunderbar, den Leser mit ihrem sehr bildhaften und flüssigen Schreibstil auf eine Reise in ihr Portugal mitzunehmen. Mein Fernweh ist mal wieder geweckt, "muito obrigado" für diese Fortsetzung.

Bewertung vom 14.05.2024
Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording
Janz, Tanja

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording


gut

leichter Sommer-Wohlfühlkrimi

"Ich wollte kein Mörder sein, doch mein Schicksal ließ mir keine andere Wahl."

Nach den ersten beiden Bänden der historischen St. Peter-Ording-Saga ist dies mein erster (insgesamt allerdings bereits der dritte) Teil der St. Peter-(M)Ording-Krimireihe.

Ein Filmteam bringt jede Menge Aufregung nach St. Peter und als dann noch der Filmbösewicht ermordet wird, nehmen nicht nur die Dorfpolizisten Fred und Ernie die Ermittlungen auf.

Ede Glabotki, ein pensionierter Haupt-Kommissar a. D. aus Gelsenkirchen, schleust sich als "verdeckter Ermittler" zusammen mit seinem Rauhhaardackel Distel beim Drehteam ein. Auch Ute und Ilva, zwei Lehrerinnen an der örtlichen Nordseeschule, stellen zeitgleich ihre eigenen Nachforschungen an.

Ganz Sankt Peter-Ording sucht einen Mörder.

Die Geschichte ist in weiten Teilen (zu) vorhersehbar, schon früh war mir zwar nicht das Motiv, aber sehr wohl der/die Täter/in zu offensichtlich bekannt.

Durchaus humorvoller, aber dann auch ausgesprochen seichter Küstenkrimi ohne nennenswerten Tiefgang, der sich aufgrund des angenehm leicht gewählten Schreibstils flüssig lesen lässt.

Der eigentliche Krimifall kommt ohne größere Überraschungen oder gar Storywendungen aus, ist insgesamt in sich schlüssig.
Wie bei einem Wohlfühlkrimi erwartet, ist der angelegte Spannungsbogen eher flach.

Unterhaltsame Sommer-Lektüre für Zwischendurch.

Bewertung vom 11.05.2024
Die Verlierer
Hammesfahr, Petra

Die Verlierer


gut

Herausfordernd ausschweifend

"Und obwohl es nichts an der aktuellen Sachlage änderte, war es eine Überlegung wert."

Ziemlich viele handelnde Personen, mehrere Handlungsstränge und damit stetig wechselnde Schauplätze, dazu Rückblenden in die Vergangenheit: der Thriller "Die Verlierer" von Petra Hammesfahr hat mich von Anfang an stark gefordert.

Leider konnte mich die Darstellung der meisten Protagonisten und eben auch die von Rita Voss zu keiner Zeit wirklich überzeugen. Einzig mit Carli gelang mir zwischenzeitlich so etwas wie eine minimale Identifikation.

Den von der Autorin gewählten Schreibstil empfand ich zeitweilig nur anstrengend. Die Dialoge wirkten auf mich sehr gestellt; ein zügiges Lesen fiel mir schwer. Zu enervierend lange dauerte es dann auch, bis endlich die verschiedenen Handlungsstränge zusammenfinden und man dann die Zusammenhänge und die Motive erkennt.

Der Thriller, oder besser: die erzählte Geschichte hat durchaus Tiefe, verschenkt aber einen Großteil seines Potentials in den vielen Schauplätzen und den zu endlosen und redundanten Ermittlungsansätzen, die die Erzählung kaum vorankommen und extrem unübersichtlich erscheinen lassen.

Etwas mehr Tempo wäre durchaus wünschenswert gewesen; der angelegte Spannungsbogen ist äußerst flach.
Die auf dem Buchcover angekündigte "Psycho Spannung" konnte ich leider nirgendwo ausmachen.

Bewertung vom 24.04.2024
Windstärke 17
Wahl, Caroline

Windstärke 17


ausgezeichnet

Ein emotionaler Wirbelsturm

"Ich dachte, wenn ich weit weg bin, dann sind die Gedanken leiser. Aber sie sind laut, und sie tun weh."

Ich habe die "22 Bahnen" sehr gemocht und mich deshalb auf die Fortsetzung und ein Wiedersehen gefreut.
War im Vorgänger noch Tilda die Haupt-Protagonistin, so ist es in "Windstärke 17" ihre inzwischen schon erwachsene Schwester Ida.

Nach dem Tod ihrer Mutter flieht Ida scheinbar ziel- und orientierungslos vor ihrer Vergangenheit und strandet auf Rügen. Dort wird sie von einem älteren Ehepaar, Marianne und Knut, nahezu bedingungslos aufgenommen. Durch ihre Tätigkeit als Kellnerin in der "Robbe" lernt sie schließlich Leif kennen und irgendwie scheint sich ihr Leben zum Besseren wenden zu wollen. Doch die Schatten aus der Vergangenheit lassen nicht los.

Mit zeitweilig immenser Traurigkeit erzählt Caroline Wahl inhaltsschwer eine Geschichte um tragische Verluste, um Krankheit und Sterben, aber auch die Geschichte von der rast- und ratlosen Suche nach dem eigenem Platz im eigenen Leben. Als Leser liebt und leidet man mit Ida, wundert und freut sich über ihre klare und teilweise naive Sicht auf oftmals einfache, aber auch zugleich essentielle Fragen des Lebens.

Ida ringt zunehmend verzweifelt mit ihren übermächtigen Schuldgefühlen und wirft sich vor, im Umgang mit ihrer Mutter versagt und ihre Tod nicht verhindert zu haben. Jetzt, auf Rügen, muss sie sich erneut einer großen Herausforderung stellen.

Zum Verständnis zwar nicht zwingend notwendig, empfehle ich dennoch, unbedingt zunächst Tildas und Idas Vorgeschichte aus Band eins, den "22 Bahnen" kennenzulernen.

"Windstärke 17" ist eine äußerst starke, emotionale Brise von der Ostsee, die sehr berührt. Hoffentlich dürfen wir bald wieder von Tilda und Ida lesen.

Bewertung vom 19.04.2024
Nachspielzeiten
Vogelsang, Lucas

Nachspielzeiten


sehr gut

Fußballfieber

"Was macht einer, der immer gelaufen ist, wenn die Laufbahn plötzlich endet?"

Was ist aus den großen Fußballstars und den Trainerlegenden nach dem Ende ihrer aktiven sportlichen Laufbahn geworden? Wie haben sie ihre ganz persönliche Nachspielzeit gestaltet?
Die Karriere nach der Karriere.

- 2004 unvergessen: König Rehagel führt Griechenland absolut sensationell zum Europameistertitel in Portugal.
- Die Geschichte tragischer Helden, wie zum Beispiel die von Mehmet Scholl.
- Fünf Bundesligaspieler die sich fast "freiwillig" ins Dschungelcamp begeben.
- Das langsame, aber unvermeidbare Scheitern eines Tim Wiese.
- Christian Fährmann aus Neuköln und der Aufstieg der alten Tante.
- König Pelé und Kaiser Franz in New York.
- Paul Gascoigne und der "Vorfall".

Das sind die Geschichten und die "Helden", von denen Lucas Vogelsang in seinem neuen Buch "Nachspielzeiten" erzählt.

Als Fußballfan erinnert man sich sofort an die allermeisten der beschriebenen historischen Fußball-Momente, das Kopfkino wird unmittelbar gestartet.

Vogelsang dokumentiert persönliche Lebens- und Leidensgeschichten, vor allem abseits des Platzes, er gibt Siegen und Niederlagen ein Gesicht und erzählt Anekdoten, die man so noch nirgends gelesen hat.

Auch das Buchcover kann gefallen: musste ich zunächst noch rätseln, wer da denn wohl abgebildet sein soll, kann man am Ende der Lektüre alle sechs Personen eindeutig benennen.

"Nachspielzeiten" ist ein besonderes Buch mit einem tollen, amüsanten Schreibstil. Interessant für alle, die sich schon etwas länger für die wichtigste Nebensache der Welt interessieren und gerne einmal den Menschen hinter der Schlagzeile kennenlernen möchten.

Unterhaltsam kurzweilig.

Bewertung vom 17.04.2024
Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1
Koppelstätter, Lenz

Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1


sehr gut

Spannende Geheimnisse

"Wer den Gardasee kannte, dem war klar, er war Teil der Menschen, die hier lebten."

Eine sehr abwechslungsreicher Ausflug rund um den Gardasee und eine Reise in die Geschichte und Vergangenheit.
Eine Vergangenheit, in der italienische Geheimbünde und Freimaurerlogen eine zentrale Rolle einnehmen.

Im Hafen von Riva wird eine Leiche gefunden und aus unterschiedlichsten Beweggründen nehmen drei Personen Ermittlungen auf. Aus deren jeweiliger Sicht wird die Geschichte dann auch erzählt:
Da ist die Hauptprotagonistin Gianni Pitti-Sanbaldi, eine investigative Journalistin, die das Mordopfer sehr persönlich gekannt hat. Dann ihr Onkel, Francesco Marchese Pitti-Sanbaldi, der ganz offensichtlich viel mehr weiß als er seiner Nichte bislang erzählt hat. Und schließlich Elvira Sondrini, die als Chefredakteurin der "Messaggero di Riva" Giannis direkte Vorgesetzte und gleichzeitig eine alte Freundin des Marchese ist.

Die Ermittlungen führen sie alle tief in die Vergangenheit und Geheimnisse der Familie Pitti-Sanbaldi. Der Roman ist mit viel Spannung geschrieben und abwechslungsreich.
Die erzählte Geschichte klingt zwar sehr konstruiert, ist aber in sich logisch und nachvollziehbar schlüssig.

Etwas störrend: der Autor Lenz Koppelstätter verwendet viele, extrem kurze, oftmals nur aus einem oder zwei bis drei Worten bestehende Sätze und bringt damit leider den Lesefluss immer wieder leicht ins Stottern.

Wer Geschichten rund um mysteriöse Geheimbünde mag und wer bereit ist, sich auf viel mediterranes Gardasee Lebensgefühl einzulassen, wird mit "Was der See birgt" bestens unterhalten.

Bewertung vom 08.04.2024
Die Tote am Kai / WaPo Cuxhaven Bd.2
Storm, Bente

Die Tote am Kai / WaPo Cuxhaven Bd.2


sehr gut

Unterhaltsame Fortsetzung

"Versuch doch, hinter die Kulissen zu gucken, um zu ergründen, warum der Mensch so ist, wie er ist."

Wer "Windstärke Tod" gelesen hat, findet sich im nunmehr zweiten Fall der WaPo Cuxhaven unmittelbar zurecht. Wir treffen viele alte Bekannte wieder, zum Verständnis ist es allerdings nicht unbedingt notwendig, den ersten Teil gelesen zu haben.

Zwei Kriminal-Fälle laufen parallel nebeneinander her: zum einen der Mord an einer jungen Frau im Fährhafen und gleichzeitig der Anschlag auf einen Beamten der Wasserschutzpolizei. Zufall, oder verbindet beide Verbrechen irgendetwas miteinander? Und wieder nehmen Kriminalkommissar Victor Carvalho und zu dessen Leidwesen, erneut auch Agatha Christensen die Ermittlungen auf.

Die bekannten Charaktere sind allesamt zunehmend "erwachsener" geworden, ihre Handlungen erscheinen weitaus weniger naiv und glaubwürdiger als im ersten Band. Die erzählte Geschichte ist vielschichtig, abwechslungsreich und durchdacht. Zum Ende hin klärt sich alles logisch und nachvollziehbar auf.

Der Schreibstil wurde vom Autorenduo "Bente Storm" erneut recht eingängig und unkompliziert gewählt.
Aufgrund der überschaubar kurzen Kapitel (insgesamt sind es 52!) und der leicht verständlich gehaltenen, oft sehr humorvollen Dialoge ist der Roman schnell ausgelesen.

"Die Tote am Kai" hat mir klar besser gefallen als Teil eins und ist genau das, was es sein will: ein unterhaltsam kurzweiliger Wohlfühlkrimi mit ganz viel Nordsee Küstenflair und Lokalkolorit. Wer sich darauf einlassen mag, der kann bedenkenlos zugreifen.

Ein überraschender finaler Cliffhanger lässt auf eine geplante Fortsetzung schließen; Teil drei kommt bestimmt...

Bewertung vom 02.04.2024
Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2
Raabe, Marc

Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Wer A sagt muss auch B sagen

"Die Lüge ist ein Teil der menschlichen DNA. Wir belügen uns selbst und andere. Ständig."

Eins direkt und ganz deutlich vorweg: bitte vor "Der Dämmerung" unbedingt zunächst den ersten Teil "Der Morgen" lesen!! Fast alle Hauptprotagonisten wurden dort eingeführt und gleichzeitig ereignen sich bereits grundlegende, für das Verständnis notwendige Vorfälle.

Art Mayer und Nele Tschaikowski sind endlich zurück; ein extrem ungleiches Ermittlerduo, das mich bereits in ihrem ersten gemeinsamen Fall vollends zu überzeugen wusste. Unterschiedlicher könnten die beiden zwar eigentlich gar nicht sein und dennoch verbindet sie ein immer stärker werdendes emotionales Band aus Verständnis und Vertrauen. Erneut agieren die beiden authentisch und sind überzeugend sympathisch charakterisiert. Neben der Lösung des eigentlichen Falls haben beide diverse private und zwischenmenschliche Themen und Probleme zu bewältigen.

Die Erzählung ist sehr vielschichtig und findet dabei, wie von Marc Raabe gewohnt, auf zwei unterschiedlichen Zeit-Ebenen statt. Ich habe verdammt lange gebraucht, um zu ahnen, wer sich nun wirklich hinter Bell und Bo verbirgt.

Der Thriller beginnt - eigentlich sehr unerwartet - wesentlich tempoärmer als sein fulminanter Vorgänger, aber etwa ab der Hälfte des Buches wird die Handlung erneut zunehmend atemlos spannend.

Handlungsschwerpunkte rund um das Thema Waffenindustrie, dem Umgang mit Klimaaktivisten, oder KI generierter Deepfake-Videos und Bilder stellen einen Bezug zu aktuellen und politischen Fragestellungen her.

Der tolle Schreibstil von Marc Raabe überzeugt mich wiederum und sorgt, zusammen mit den recht übersichtlich gehaltenen Kapiteln für eine kurzweilige Lektüre. Viel zu schnell sind die über 500 Textseiten ausgelesen.

"Die Dämmerung" ist ein gelungener, spannender und empfehlenswerter Thriller, der allerdings etwas vom atemlosen Tempo des ersten Teils der Serie eingebüßt hat. Trotzdem erhält Art von mir erneut die volle Punktzahl.

Ungeduldig warte ich ab jetzt auf "Die Nacht", denn einige Fragen sind ja doch noch offen geblieben...

Bewertung vom 27.03.2024
Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
Berg, Sibylle

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter


sehr gut

Teilweise optimistisch einfach

"Unter uns: die Erde ist nicht so wahnsinnig beliebt als Reiseziel."

Die neunjährige Lisa ist anders, sie ist einsam und traurig, sucht ihren eigenen Weg im Leben. Als dann überraschend ein Außerirdischer bei ihr strandet, hat sie erstmals einen Freund, mit dem sie reden kann.

In diesem Buch (geeignet für Kinder ab etwa 10 Jahren) werden einige äußerst wichtige Themen angesprochen, so unter anderem Mobbing, Depressionen, Antriebslosigkeit und Vernachlässigung durch die eigenen Eltern.

Der titelgebende Außerirdische Walter findet für Lisa offensichtlich Lösungen, aber Vorsicht: ganz so einfach ist es im wirklichen Leben wohl leider nicht immer. Die "Idiotenjungs" vom Spielplatz lassen sich von Lautstärke beeindrucken? Lehrern muss man nur recht geben, dann sind sie zufrieden und lassen einen in Ruhe? Und dass Lisas Eltern quasi über Nacht wieder in geordnete Bahnen zurückfinden, ist schön für Lisa, aber doch irgendwie ungewöhnlich und etwas realitätsfern.

Was bleibt ist eine tiefsinnige und berührende Geschichte, die sich mit ernsten Themen befasst, über die man mit Kindern in die Diskussion kommen kann. Die mit zahlreichen kleinen Details versehenen, liebevoll gezeichneten Illustrationen halten auch junge Leser gefesselt bei der Lektüre.

Das Buch kann Mut machen, offen über Missstimmungen zu sprechen und das eigene Selbstvertrauen und Selbstverständnis zu stärken.
Es bietet dabei aber wenig konkrete Handlungsvorschläge, sondern ist mehr als eine Art Diskussionsgrundlage zu verstehen.

Bewertung vom 21.03.2024
Tödlicher Stoff / Die Hausboot-Detektei Bd.3
Achterop, Amy

Tödlicher Stoff / Die Hausboot-Detektei Bd.3


sehr gut

Besonders und anders

"Darum geht es ja: einfach drauflos, sich treiben lassen, immer wieder aufs Neue schauen, was der Tag so bringt."

Endlich wieder Irish Coffee für alle - die irgendwie etwas anderen und auf ihre eigene Art besonderen Amsterdamer Hausbootdetektive ermitteln in ihrem neusten Fall. Amy Achterop benutzt auch im nunmehr dritten Ableger der Serie dieselben Zutaten die sich schon in den ersten beiden Teilen bewährt haben.
Keine Experimente: nichts wirklich Neues oder Außergewöhnliches.

In der Wahl ihrer Ermittlungsansätze und in ihrer Vorgehensweise bei der Lösung ihres aktuellen Auftrags ist das etablierte Hausboot-Ermittlerteam gleichzeitig erkennbar erwachsener und zunehmend professionell geworden. Auch wenn der Zufall weiterhin eine große Rolle spielt.
Natürlich haben auch der Hund namens Hund und das Eichhörnchen Fru Gunilla ihren nicht unerheblichen Anteil an der Aufklärung des Kriminalfalls.

Der Kriminalroman "Tödlicher Stoff" ist ein, von der Autorin erneut routiniert geschriebener und unterhaltsamer Wohlfühlkrimi. Die Geschichte nimmt mitunter Bezug auf die ersten beiden Krimiteile, die man zum Verständnis aber nicht zwingend kennen muss; idealerweise sollte man aber den aktuellen Ableger erst im Anschluss an die beiden Vorgänger lesen.

Die verschiedenen Handlungsstränge finden übersichtlich schnell zueinander, irgendwie hängt doch alles zusammen. Die Geschichte an sich klingt zwar (wahrscheinlich gewollt) konstruiert, ist aber ebenso durchdacht und hat neben den Detektiven diesmal einige weitere skurille Neben-Charaktere zu bieten.
Es hat unterhaltsam Spaß gemacht dieses Buch zu lesen.
Die auf besondere Weise liebenswerten Ermittler überzeugen erneut durch ihre als unkonventionell zu bezeichnenden Art der Ermittlung.
Der Fall hat überschaubar wenige wirklich spannende Momente, ganz eindeutig stehen wieder die Protagonisten selbst und ihr sympathischer und wertschätzender Umgang miteinander, im eigentlichem Fokus der Erzählung.

Der verwendete Schreibstil ist gewohnt eingängig, das Buch somit zügig zu lesen. Viel zu schnell ist daher der Trip nach Amsterdann dann auch schon wieder vorüber, aber mit den "Tödlichen Farben" ist bereits das Erscheinen des nächsten Serienteil in nur wenigen Monaten konkret angekündigt.

Ich bin dann wieder dabei!