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rosetheline

Bewertungen

Insgesamt 24 Bewertungen
Bewertung vom 28.07.2024
Alte Eltern
Kitz, Volker

Alte Eltern


gut

Altwerden der Eltern und Demenz

In seinem Buch "Alte Eltern: Über das Kümmern und die Zeit, die uns bleibt" schreibt Volker Kitz, Sachbuchautor und Jurist, über das Älterwerden der Eltern und insbesondere seine Erfahrungen mit der Demenzerkrankung seines Vaters.

Kitz' Mutter stirbt plötzlich bei einem Autounfall. Danach geht es seinem Vater zunehmend schlechter. Mit Ende 70 wird er pflegebedürftig und landet in der "Residenz".

Kitz' schreibt, wie das Älterwerden der Eltern auf einen einwirkt, dass manche Menschen nicht akzeptieren können, wie sehr sich die Eltern verändern können, vor allem, wenn eine Demenzerkrankung dazukommt. Wie schwer es für beide Seiten sein kann.

Das Buch ist eher fragmentatisch. Neben den eigenen Erfahrungen und Anekdoten fließen wissenschaftliche, literarische und philosophische Elemente mit ein. Zum Teil fehlt mir dadurch eine gewisse Struktur. Andererseits habe ich trotzdem etwas dazugelernt.

Leider habe ich sehr lange gebraucht, um das Buch lesen und bin mit den Gedanken oft abgeschweift. Ich war mir oft unsicher, ob ich das Buch gut finde oder nicht. Letztendlich denke ich, dass mir der Stil nicht wirklich zugesagt hat.

Das Buch würde ich trotzdem all denen empfehlen, die mit einem fragmentarischen Schreibstil kein Problem haben oder Kitz' andere Bücher schon gelesen und gemocht haben, denn das Thema ist wichtiger denn je.

Bewertung vom 07.07.2024
Windstärke 17
Wahl, Caroline

Windstärke 17


sehr gut

Idas Geschichte

Mit "22 Bahnen", Wahls Debüt, ist ihr der Durchbruch gelungen. Dieses Buch war schon ein Highlight.
Nun, mit "Windstärke 17" einer Art Fortsetzung, begleiten wir Idas Weg, ungefähr 10 Jahre nach nach Tildas Geschichte.

In "22 Bahnen" noch ein Kind, ist Ida mittlerweile eine junge, erwachsene Frau, die mittlerweile studiert und immer noch bei ihrer Mutter in der Fröhlichstraße wohnt.
Eines Tages findet Ida ihre Mutter tot auf. Etwas, vor dem Ida immer Angst hatte. Überrollt von ihren Emotionen fährt Ida Richtung Hamburg, um ihre Schwester Tilda zu besuchen und es sich dann anders zu überlegen und weiterzufahren. Ans Meer. Nach Rügen. Ohne einen Plan.

Im Gegensatz zu "22 Bahnen" ist "Windstärke 17" von der Atmosphäre viel viel düsterer. Obwohl beide Bücher Themen, wie Suchterkrankung und Tod (vor allem in "Windstärke 17") behandeln, wiegen diese Themen viel stärker in "Windstärke 17".
Auch hier spielt das Element Wasser wieder eine Rolle und fungiert als passenden Begleiter zur Atmosphäre des Buches.
Wahl schreibt einfach und doch durchdringend und schafft es trotzdem auch hier und da Witz mit einfließen zu lassen.

Auch, wenn ich "22 Bahnen" etwas mehr mochte, habe ich "Windstärke 17" sehr gerne gelesen und bin ein kleiner Caroline Wahl Fan geworden.

Bewertung vom 07.07.2024
Jetzt gehe ich in die Kita
Kitzing, Constanze von

Jetzt gehe ich in die Kita


sehr gut

Erster KiTa Tag

In Constanze von Kitzings Bilderbuch "Jetzt gehe ich in die Kita" geht es um ein Mädchen, das nun in die Kita gehen soll.

Wir begleiten dabei die kleine Juna an ihrem allerersten Kita-Tag. Zusammen mit ihrem Vater und ihrem Bruder macht sie sich auf den Weg und lernt ihren neuen Tagesablauf kennen: ankommen, umziehen, dass sie einer Gruppe zugeteilt wird und sie dort mit vielen Kindern spielen kann. Natürlich ist ihr Vater immer in der Nähe, da sie sich erst eingewöhnen muss.

Sehr gut finde ich, dass das Buch sehr modern und inklusiv ist. Es werden Kinder und Erwachsene verschiedener Kulturen und Ethnien gezeigt und ebenso männliche Erzieher. Außerdem gibt es eine Erzieherin, die Juna mit verschiedenen Gebärden hilft, vieles besser zu verstehen.
Es wird nicht explizit genannt, doch ich denke, dass Juna Trisomie 21 hat, da eine Stelle auf dem Buchrücken verweist, dass eine Logopädin und Expertin für die Förderung von Kindern mit Trisomie 21 fachliche Beratung beigesteuert hat.

Abschließend kann ich sagen, dass ich das Buch durch seine Größe und den Papp-Einband gut und robust finde. Die Illustrationen von Constanze von Kitzing sind wie immer schön und ansprechend.

Bewertung vom 27.06.2024
Das erste Licht des Sommers
Raimondi, Daniela

Das erste Licht des Sommers


sehr gut

"Liebe bedeutet niemals um Verzeihung bitten zu müssen"

Mit “Das erste Licht des Sommers” bringt Daniela Raimondi den/die Leserin zurück in das beschauliche Stellata und knüpft an ihren Bestseller “An den Ufern von Stellata” an.

Um eine richtige Fortsetzung handelt es sich nur bedingt, denn wir verfolgen hier vor allem die Geschichte von Norma Martiroli, die auch schon im ersten Buch ihr Debüt gemacht hat. Abwechselnd zwischen der Vergangenheit (ab Normas Geburt im Jahre 1947) und der Gegenwart (2015), erleben wir, wie Norma in Stellata bei ihrer Groβmutter Neve aufwächst, dann zu ihren Eltern, Elsa und Guido, nach Viggiù zieht und schlieβlich in London landet, wo sie ihren zukünftigen Mann Elia wiedertrifft, den sie schon aus Kindertagen kennt. Trotz seiner Liebe zu Norma, kommt es zu einem Seitensprung, der im Laufe der Jahre groβe Konsequenzen mit sich zieht. Bedeutet Liebe niemals um Verzeihung bitten zu müssen?

Raimondi schreibt über komplexe Themen, wie komplizierte Mutter-Tochter-Beziehungen, Tod, Fremdgehen und ungewollte Kinderlosigkeit. Durch ihren klaren, schnörkellosen Stil und die schnell auf den Punkt bringende Schreibweise wird diesen Themen manchmal zu wenig Tiefe geschenkt. Andererseits bewegt sich die Geschichte in einer sehr langen Zeitspanne und erdrückt den/die Lesende/n somit nicht.

Wer schon “An den Ufern von Stellata” mochte, wird diese Weiterführung auch in sein Herz schlieβen. Für alle anderen ist es definitiv keine Voraussetzung das erste Buch gelesen zu haben. Trotzdem gibt es dem/der Leser/in ein gewisses Verständnis der Magie dieser Familiengeschichte. Für mich eine Leseempfehlung.