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Glanzleistung
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Dresden

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Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2016
Sieben Gräber / Nicolas Eichborn und Helen Wagner Bd.3
Gerling, V. S.

Sieben Gräber / Nicolas Eichborn und Helen Wagner Bd.3


ausgezeichnet

Glanzleistung vor 18 Stunden Glanzleistung (1)
SIEBEN GRÄBER ist der dritte Fall für das Ermittlerteam Nicolas Eichborn und Helen Wagner. Mit diesem Band ist dem Autor noch einmal eine riesen Steigerung zu den Vorgängern gelungen. Ein grandioser Plot, an Spannung und Intensität kaum noch zu überbieten, höchst brisant und aktuell und handwerklich einfach meisterhaft umgesetzt.

Inhalt: Zunächst erhält der Leser eine kleine Rückblende. Nicolas, damals noch beim BKA tätig, erhält den Auftrag Kinder aus der Zwangsprostitution und demnach aus den Händen der Russenmafia zu befreien. Einiges läuft schief, die Kinder werden getötet, er trennt sich von seiner Frau und ein Weg aus Rache, Lügen und Korruption nimmt seinen Lauf.

Als die Leichen der Kinder bei einer Baumaßnahme zufällig entdeckt werden, führt die Spur wegen eines Peilsenders automatisch zu Nicolas und er will die Verantwortlichen von damals einfach nur dingfest machen und zur Rechenschaft ziehen.

Durch knackige, kurze Kapitel, die wie immer mit signifikanten Überschriften betitelt sind, rast man wieder förmlich durch die über 400 Seiten. Seinem unverwechselbaren Schreibstil bleibt sich Volker Schulze Gerling treu und neben seinen Protagonisten Helen und Nicolas tauchen auch etliche Bekannte auf. Auch ohne die Vorgängerbände kann man den Thriller wunderbar lesen.

Doch Vorsicht: das relativ harmlose Cover mit dem Teddy stellt den Leser schon nach wenigen Seiten auf eine harte Zerreißprobe.

Fazit: Ein Autor, den man nicht aus den Augen verlieren sollte und ein Protagonist, der einem einfach Tränen in die Augen treibt und dessen Sarkasmus einzigartig ist. 5 Sterne plus für den neuen Meister am deutschen Thrillerhimmel. Herr Gerling kann locker mit Fitzek, Strobel und Co. mithalten.

Bewertung vom 05.02.2016
Hinten sind Rezepte drin
Bauerfeind, Katrin

Hinten sind Rezepte drin


sehr gut

Erfrischend, sarkastisch und voller neuer Erkenntnisse

HINTEN SIND REZEPTE DRIN ist ein Buch für alle. Sie liebe Leser müssen nun aber ganz stark sein ; hinten sind nämlich KEINE Rezepte drin.

In ihrer gewohnt offenen und schlagfertigen Art schwadroniert Katrin Bauerfeind in ihrem neuen Buch unter anderem über die Frauenquote in Führungspositionen der katholischen Kirche, darüber wie man 2016 hip sein will ohne einen eigenen Shitstorm heraufzubeschwören, über Tim Mälzer und den Umgang mit vernünftigen Küchenmessern oder die immer wieder anwendbaren, zeitlosen Ratschläge der Oma.

Geschichten, die das Leben schreibt, manchmal ironisch, manchmal sehr überspitzt aber auch ernsthaft und nachdenklich. Jeder Leser wird sich hier und da mit Sicherheit wiederfinden. Dadurch, dass es weder Ratgeber noch Autobiografie im Speziellen ist, wirkt das Buch sehr leicht und locker. Etwas zum Lachen für Zwischendurch ohne zu bewerten oder zu verurteilen.

Ich mag Katrin Bauerfeind ohne ihre Themen immer komplett teilen zu wollen. Man sollte sicher nicht alles bierernst nehmen, auf seine Intuition hören und auch nicht jedem neuen Trend hinterher jagen. Manko des Buches ist leider, dass die Anekdoten nicht wirklich lange im Gedächtnis haften bleiben und dadurch keinen dauerhaften Eindruck hinterlassen.

FAZIT: Eine sarkastische und trotzdem ernstzunehmende Persiflage

Lieblingszitat: "Liebe ist wie Schokolade, immer eine feine Sache. Egal in welcher Geschmacksrichtung."

Bewertung vom 03.10.2015
Big Magic
Gilbert, Elizabeth

Big Magic


gut

Spirituelle Gedanken einer Autorin

BIG MAGIC ist kein klassischer Ratgeber, wie es der Titel vielleicht vermuten lässt. Die Autorin Elizabeth Gilbert schildert dabei eher in einer Art authentischem Erfahrungsbericht von ihrem Leben als Autorin, der Inspiration zum Schreiben und der Suche nach Ideen. Unterlegt wird das Ganze mit diversen Anekdoten über mehr oder weniger bekannte Autoren, Verleger und Bekannte der Autorin.

Unterteilt ist das Buch in mehrere Kapitel mit verheißungsvollen Überschriften wie Vertrauen, Beharrlichkeit oder Göttlichkeit. Ein durchlaufend roter Faden ließ sich dabei aber nur schwer erkennen. Mrs. Gilbert greift vielmehr Gedanken wiederholt auf, verstrickt sich in Widersprüche und sagt selbst, dass BIG MAGIC nicht primär für den Leser sondern eher für sie selbst bestimmt ist. Warum sie nicht gleich ein Tagebuch daraus gemacht hat, bleibt offen.

Anfangs noch erwartungsvoll, langweilten mich ihre Aussagen leider immer mehr und die Lektüre verlief äußerst schleppend. Titel, Cover und auch der Klappentext versprühen eine gewisse Lebensfreude und Energie, die das Buch keinesfalls rüberbringt oder erfüllt. Oft schweift sie Indie Welt des Spirituellen und Esoterischen ab.

Fazit: Ein netter Tatsachenbericht über die Arbeit einer Autorin aber keinesfalls eine durchdachte Aufforderung an den Leser. Damit das eigene Leben gelingt, benötigt man nicht unbedingt BIG MAGIC.

Lieblingszitat: "Geschafft ist besser als gut." (Womit auch alles gesagt wäre)

Bewertung vom 30.05.2015
Nur einen Horizont entfernt
Spielman, Lori Nelson

Nur einen Horizont entfernt


sehr gut

Nach dem erfolgreichen und emotionalen Debüt MORGEN KOMMT EIN NEUER HIMMEL hatte ich sehr hohe Erwartungen an Lori Nelson Spielman´s zweites Werk.

Inhalt: Wieder geht es um eine Mutter-Tochter-Beziehung, tiefe Gefühle, die Liebe, Schicksalsschläge und ganz speziell um Reue und das einander Verzeihen können. Die Protagonistin Hannah Farr ist eine bekannte Fernsehmoderatorin in New Orleans mit einer eigenen, sehr erfolgreichen Sendung, der Hannah-Farr-Show. Ihr Freund Michael kandidiert als Bürgermeister, ist politisch sehr engagiert und daher beruflich stark eingebunden. Als Hannah eines Tages von einer ehemaligen Mitschülerin zwei „Versöhnungssteine“ zugeschickt bekommt, ahnt sie nicht welche Türen sie aufstößt und welche Mauern sie damit einreißt. Ihr halbwegs geordnetes Leben gerät gewaltig ins Wanken, nicht nur ein neuer Mann lässt Hannah an ihrer Liebe zu Michael zweifeln, auch die jahrelang unter Verschluss gehaltenen Gefühle zu ihrer Mutter werden auf eine sehr harte Probe gestellt.

Schreibstil und Wortwahl sind klar und einfach, so dass man die fast 400 Seiten viel zu schnell ausgelesen hat. Hannah´s Handeln konnte ich zwar nicht immer nachvollziehen und oftmals wirkte sie sehr unreif, naiv und der jeweiligen Situation nicht gewachsen aber damit konnte man als Leser auch gleichzeitig eine spannende Entwicklung beobachten und mitverfolgen. Das Ende hätte passender, versöhnlicher und unerwarteter nicht sein können. Die letzten Seiten haben noch einmal richtig nachdenklich und sentimental gestimmt.

Das Cover ist wieder wunderbar und passt vom Layout her prima zum ersten Buch. Die einzelnen Kapitel sind jeweils mit einer Pusteblume verziert, was dem Ganzen einen romantischen Touch gibt.

Fazit: Ob Verzeihen, Reue empfinden oder gefällte Entscheidungen einfach noch einmal Revue passieren lassen, Lori Nelson Spielman regt mit ihrem Roman zum Handeln und Nachdenken an. Beschwingt und leicht, weder anmaßend noch provozierend erzählt sie gefühlvoll und sehr warmherzig. Auf jeden Fall ein empfehlenswertes und ganz besonderes Lesevergnügen NUR EINEN HORIZONT ENTFERNT.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2014
Das Rosenholzzimmer
Romer, Anna

Das Rosenholzzimmer


gut

Das Rosenholzzimmer von Anna Romer ist Krimi, Liebesgeschichte und generationenübergreifender Familienzwist in einem. Die Handlung spielt in Australien, wo die Autorin aufwuchs und auch heute noch lebt.

Bronwyn ist elf als sich ihr Vater Tony unter ungeklärten Umständen verstirbt. Nach dessen Tod erbt sie ein altes Haus mit einem riesigen Grundstück in Queensland. Nach anfänglichen Bedenken brechen sie und ihre Mutter Audrey alle Zelte ab und fangen in „Thornwood“ ein neues Leben an. Audrey, die eigentliche Heldin des Buches wird von heute auf morgen zur Detektivin als sie im Haus ein Foto von Bronwyn´s Großvater Samuel findet. Mit Hilfe der Dorfbewohner versucht sie die ungeklärten Todesfälle der vergangenen Jahre innerhalb ihrer Familie, aufzuklären.

Aus erzählerischer Sicht ist der Roman ein wahrer Genuss. Eine Ode an Australien mit dem Duft von Eukalyptus und roter Erde in der Luft. Man lernt viele interessante Dinge über Pflanzen, einheimische Tiere und die australische Kultur kennen, außerdem, dank der Figur Danny auch Wissenswertes über Taubstumme Menschen.

Inhaltlich lässt Anna Romer Stück für Stück und sehr geschickt mehrere Menschen ihre Sicht der Dinge berichten und der Leser erfährt die Vergangenheit aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Geschickt kommt man dabei durch Tagebucheinträge, Liebesbriefen und Erinnerungen der handelnden Personen nach und nach einem alten Familiengeheimnis auf die Spur. Trotz allem hinterlässt der Roman bei mir allerhand Fragezeichen und die Handlung wirkt streckenweise sehr verwirrend. Die einzelnen Todesfälle springen für meinen Geschmack etwas unkoordiniert durch die Handlung und man muss sich sehr konzentrieren um die Fragezeichen im Kopf zu lichten.

Fazit: Ein genreübergreifender, berührender Roman mit kleinen Schwächen im logischen Ablauf aber einem sehr großen Herz für Australien.

Bewertung vom 22.05.2014
ZERO - Sie wissen, was du tust
Elsberg, Marc

ZERO - Sie wissen, was du tust


ausgezeichnet

Cynthia Bonsant ist Journalistin beim Daily in London. Zu Recherchezwecken bekommt sie eine neue Cyberbrille und taucht in die technischen Neuerungen des 21. Jahrhunderts ein. Als ihre Tochter sich die Brille leiht und damit via Gesichtserkennung auf Verbrecherjagd geht, wird ihr Freund Adam erschossen. Die Firma FreeMee, die unter anderem diese Brillen bereitstellt, kämpft nach dem Tod des Jungen um ihre wachsende Marktstellung. Währenddessen sucht das FBI nach einem Internetaktivisten, der einen Angriff auf den Präsidenten verüben wollte und Warnvideos über Datenklau und Datenkraken ins Internet läd. Ein Sog aus Manipulationen und Macht nimmt seinen Lauf.

Der Schreibstil ist sehr nüchtern und trotz der technischen Fachbegriffe sehr gut verständlich. Marc Elsberg schafft es den Leser direkt anzusprechen und ihm ein schlechtes Gewissen zu machen. Das Buch rüttelt auf und appelliert an den Verstand den eigenen Internetkonsum und damit die Datenflut einzuschränken oder zumindest zu überdenken. Ich habe mich mit diesem Thema noch nie eingehender beschäftigt und fand den Thriller sehr gelungen. Das Ende hätte mir vielleicht noch ein wenig ausführlicher gewünscht aber ich kann das Buch bedenkenlos weiterempfehlen und kann nur hoffen, dass diese brandaktuellen Themen zu personengeschützte Daten und deren Missbrauch noch ein klein wenig Zukunftsmusik sind.

Fazit: Ein rasanter Thriller, der der Aufschrift „Roman“ keinesfalls gerecht wird. Der Mensch wird wieder einmal deutlich zum Sklaven des eigenen Fortschrittes.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2014
Morgen kommt ein neuer Himmel
Spielman, Lori Nelson

Morgen kommt ein neuer Himmel


sehr gut

„Morgen kommt ein neuer Himmel“ ist die berührende Geschichte einer außergewöhnlichen, jungen Frau aus Chicago, deren Mutter an Krebs stirbt, ihr aber ein ganz besonders wertvolles Erbe hinterlässt. Nicht etwa einen Haufen Geld, teuren Schmuck, prunkvolle Immobilien oder ihre eigenen Kosmetikfirma, sondern eine Liste mit unerfüllten Lebenszielen. Selbst verfasst im Alter von 14 Jahren und längst vergessen, bemüht sich Brett nun mehr oder weniger widerwillig den letzten Wunsch ihrer Mutter zu erfüllen. Eine emotionale und tiefgründige Suche nach sich selbst und nach den wirklich wichtigen Dingen des Lebens beginnt. Sich einen Hund anschaffen, sich innerhalb eines Jahres in einen Mann verlieben, schwanger sein oder einen Liveauftritt wagen, sind dabei nur einige wenige Hürden. Nichts scheint schließlich für Brett unmöglich als sie über sich selbst hinauswächst und die Steine aus dem Weg räumt.

Sanft, poetisch und zauberhaft könnte man den Schreibstil von Lori Nelson Spielman beschreiben. Wenn auch die Idee zum Inhalt nicht komplett neu ist macht die Autorin aus der Mutter-Tochter-Story etwas ganz Besonderes. Die Seiten fliegen nur so dahin und die Protagonistin Brett wirkt gleichermaßen stark und zerbrechlich.

Fazit: Ein sehr gefühlvoller, tiefer, kurzweiliger Roman zum Schmunzeln, Wiedererkennen, Weinen, Nachdenken und Nachmachen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.