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Benutzername: 
Kristina König
Wohnort: 
Herford

Bewertungen

Insgesamt 40 Bewertungen
Bewertung vom 11.04.2009
Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn
Meyer, Stephenie

Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn


gut

Mich hat der Roman äußerst zwiegespalten zurückgelassen. Er ist inhaltlich inkonsequent. Zuerst hat Stephenie Meyer den Konflikt zwischen Vampiren und Werwölfen groß vorbereitet, dann rudert sie plötzlich zurück: Die "Werwölfe" sind Gestaltwandler, die jedes beliebige Tier hätten sein können - sich aber seltsamerweise alle für die Wolfsgestalt entschieden haben. Mit dieser Erklärung ist auch das komplexe Bziehungsgeflecht zwischen den Rudelmitgliedern und ihre Prägung auf bestimmte Personen hinfällig geworden.

Die Schwangerschaft Bellas hat ein Übergewicht, welches die Erzählung unausgewogen erscheinen lässt - was umso mehr auffällt, da die Autorin die erste körperliche Vereinigung ihrer Protagonisten völlig ausspart. Da der Ton der Bücher von Roman zu Roman "erwachsener" wurde, wäre es nur folgerichtig gewesen, den ersten gemeinsamen Sex auch zu schildern. So aber fehlt der Teil, der die überlange Schwangerschaftssequenz angemessen begründet hätte.

Hinzu kommt, dass Stephenie Meyer die Erwartung auf einen gropßen Endkampf schürt - zu dem es nicht kommt. Die Erwartungen des Lesers werden enttäuscht, der Konflikt allein durch Argumente und den Willen zum Frieden gelöst. Das an sich ist nicht schlimm, im Gegenteil, es hebt dieses Buch erfrischend aus der Masse heraus - nur im Kontext der Textstruktur und des vorherigen Inhalts passt es so gar nicht.

Auf der anderen Seite bin ich beim Lesen fast in der Schönheit der Vampirwelt und der Schönheit der vampirischen Wahrnehmung ertrunken. Ich konnte mich total fallenlassen und ganz weit wegträumen, denn die Autorin schildert dies in leuchtenden Farben, man meint beinah selbst ein Vampir zu sein, wenn man diese Zeilen liest.

Das Ende des Buches ist perfekt. Auch Bella ist perfekt - zu perfekt. Sie hat den Charme verloren, der sie noch in den ersten Bänden auszeichnete.

Die äußere Form und die Aussage des Buches ist wunderschön und wertvoll - aber inhaltlich ist das Ganze unausgegoren, inkonsequent. Ich liebe dieses Buch zutiefst und bin zugleich äußerst enttäuscht. Gerne würde ich sowohl einen als auch fünf Sterne vergeben, doch leider existiert diese Option nicht - obwohl sie dem Roman nach meinem Empfinden am ehesten gerecht würde.

4 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.04.2009
Im Bann des Feuers / Die Drachentempel Saga Bd.2
Cross, Janine

Im Bann des Feuers / Die Drachentempel Saga Bd.2


sehr gut

Zarq dient nun im Tempel, wo sie sich unerwarteten Problemen gegenüber sieht, die sie zunehmend demoralisieren. Die Sucht nach dem Gift der Drachen hat sie fest im Griff, obwohl sie sich für die Abhängigkeit davon selbst verachtet.

Janine Cross schildert Zarqs Innenleben in solchen Worten, dass man den Eindruck hat, ihr Denken und Fühlen sei tief in der von der Autorin geschaffenen Kultur verwurzelt. Durch Ausdrücke wie "eine Klaue voll..." verstärkt sich das Empfinden, eine tatsächlich existierende Gesellschaft mit all ihren Ausprägungen vor sich zu haben.

Zarqs Welt ist ebenso komplex wie befremdend und verstörend. Die Autorin hat sie konsequent und sorgfältigst durchdacht gezeichnet. Sie hat den Mut, Fragen nach den Grenzen von Schuld, Recht und Glauben aufzuwerfen, die Bewertung jedoch jedem Leser selbst zu überlassen.

Janine Cross ist stringent auch in der Entwicklung ihrer Charaktere. Man fühlt mit Zarq, selbst wenn man sie nicht immer versteht.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht das Gift der Drachen, seine Wirkung und die fatalen Folgen der Abhängigkeit, die einem drastisch vor Augen geführt werden.

Sex dient als Befriedigung des Bedürfnisses nach emotionaler und körperlicher Nähe. Zarq sucht die Erfüllung bei Männern, Frauen und Drachen gleichermaßen.

Manch eine Wendung in der Geschichte, die deutlicher strukturiert ist als noch der erste Band, überrascht völlig.

Letztendlich ist auch dieser Roman Teil der Leidensgeschichte einer jungen Frau, die mehr sein will, als sie ist, und mehr ist, als sie zu sein glaubt, und die sich gegen die Konventionen ihrer Gesellschaft auflehnt aufgrund ihrer Erfahrungen.

Der Roman ist konsequent, befremdend, teilweise verstörend und doch auch klug und lohnenswert - aber ganz sicher nicht jedermanns Geschmack.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.03.2009
Der Drachenflüsterer Bd.1
Koch, Boris

Der Drachenflüsterer Bd.1


ausgezeichnet

In einer fließenden, eingängigen Sprache erzählt Boris Koch die Geschichte von Ben, einem vom Schicksal nicht begünstigten Jungen, der erst allmählich entdeckt, dass er besondere Fähigkeiten hat. Bens Welt ist durchdacht und farbenfroh. Die Erzählung strotzt vor originellen Einfällen - allein die Geschichte, wie die Drachen ihre Flügel erhielten, ist des Lesens wert - und eigenwilligem, feinem Humor. Ben ist lebensnah und sympathisch gezeichnet, man lernt ihn schnell lieben. Boris Koch hat den Drachen sprühende Persönlichkeiten und angemessene Namen verliehen. Der Roman ist in drei Kapitel und einen Prolog unterteilt, wobei jedem Kapitel eine detailreiche Drachenzeichnung voransteht, die die Stimmung des darauffolgenden Kapitels einfängt und schon mal einen Eindruck von dem vermittelt, was den Leser erwartet. Dazu gibt es eine liebevoll entworfene Karte von Bens Welt. Die Sprache und die Zeichnung der Charaktere macht es dem Leser leicht, schnell in die Geschichte einzutauchen und vollständig darin zu versinken. "Der Drachenflüsterer" wird als Jugendbuch geführt, doch erwachsene Leser, die Drachen lieben, können dieses Buch genauso genießen. Denn das ist dieser Roman: Ein Genuß. Großartig!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.03.2009
Die Hexe / Schwestern des Mondes Bd.1
Galenorn, Yasmine

Die Hexe / Schwestern des Mondes Bd.1


sehr gut

Yasmine Galenorn hat eine in sich stimmige, facattenreiche Welt geschaffen. Ihre Hauptfigur Camille besitzt einen wunderbaren Humor, und im Zusammenspiel mit dem leichten, flüssigen und stellenweise sprachschönen Stil liest sich der Roman leicht weg. Doch da ab und an Sätze fallen, die einen nachdenken lassen, ist das Buch keineswegs seicht. Zwar auch nicht wirklich tiefgründig, aber eben auch nicht ganz oberflächlich. Die Autorin hat mit Smoky, Morio und Großmutter Kojote Figuren erschaffen, über die man gerne mehr erfahren will. Die Schwestern selbst sind sehr unterschiedlich und haben alle ihre Handicaps, die sie sehr menschlich wirken lassen - aber auch fremdartig genug, um ihren Hintergrund glaubwürdig zu machen. Die Naturverbundenheit der Autorin durchdringt das ganze Buch und verleiht ihren Figuren zusätzliche Glaubwürdigkeit. Erfrischenderweise steht der Sex in diesem Roman - im Vergkeich zu anderen paranormalen Erzählungen - hier nicht im Vordergrund, und zudem ist er auch nicht so explizit beschrieben, wie er hätte sein können, was der eigenen Phantasie viel Raum lässt. Fazit: Ein rundherum gelungenes Buch, das Lust auf mehr macht.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.03.2009
Fluch der Finsternis
Rayne, Sarah

Fluch der Finsternis


weniger gut

Dieser Roman hat Atmosphäre, und das ist auch das Beste an ihm. Man spürt die Hand der Autorin deutlich, die Geschichte ist völlig überkonstruiert (die Hälfte aller handelnden Personen ist wahnsinnig, und die Wege aller Wahnsinnigen kreuzen sich an einem Ort). Die Personen kommen klischeehaft - weil eindeutig wahnsinnig gleich böse und gesund gleich gut (eine an sich schon fragwürdige Darstellung) - daher. Ihre Gedanken werden anhand von Fragen aufgeblättert, die sie sich stellen. Weil alle Figuren gleichermaßen in Fragen denken, fehlen ihnen die individuellen Züge, sie machen einen sehr gleichförmigen Eindruck. Und sie handeln allesamt sehr vorhersehbar. Die Sprache ist behäbig und unterstreicht den bemühten Eindruck des Romans noch.

Fazit: Ein klischeehaftes, überkonstruiertes , aber atmosphärisches Werk, welches man zwischendurch mal lesen kann, das ich jedoch auf keinen Fall ein zweites Mal zur Hand nehmen werde.

Bewertung vom 09.03.2009
Unsterblich wie die Nacht
Hepsen, Mina

Unsterblich wie die Nacht


weniger gut

Gemessen daran, dass dieser Roman das Debüt von Mina Hepsen ist, ist er nicht schlecht. Doch er prägt sich auch nicht ein. Die Geschichte an sich ist simpel und ebenso einfach erzählt - und leider nicht ganz logisch. So frage ich mich zum Beispiel, woher man wissen will, wie das Mal, das die Auserwählten zeichnet, aussieht, wenn es nie zuvor einen Auserwählten gab? Doch das nur am Rande. Die Geschichte plätschert so vor sich hin, ohne an Fahrt aufzunehmen oder steigende Spannung aufzubauen. Mit Ausnahme von Angelica bleiben die Figuren blass und konturlos, und ihre Tante macht gegen Ende eine Wandlung durch, die wohl erschreckend wirken soll, jedoch einen überaus konstruierten Eindruck macht und das zu schnelle, letztendlich lieblose Abspulen des Endes noch forciert. Angelica ist sympathisch und greifbar durch ihre Liebe zu Büchern und ihre Sorge um ihren Bruder. Ihre Gedanken werden ausführlich geschildert, weniger ihre Gefühle, und dadurch wie durch ihre literarischen Zitate - die die Handlung mehr beleben als ihre Person an sich - wirkt sie sehr "kopflastig". Die Sprache ist gehoben, jedoch nicht schön, sondern trotz der geschraubten Ausdrucksweise eher alltäglich. Fazit: Ein Roman zum Entspannen für Zwischendurch, der sich leicht und schnell liest, jedoch weder sprachlich noch erzählerisch anspruchsvoll.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2009
Stadt des Wahnsinns
Bishop, Kirsten J.

Stadt des Wahnsinns


sehr gut

Dieses Buch ist außergewöhnlich in seiner Struktur. Die Hauptfiguren Gwynn - um den es in der Hauptsache geht - und Raule kennen sich, leben in derselben Stadt und existieren dennoch nebeneinander her, ohne dass ihre Leben eng verzahnt sind. Es gibt keinen echten Anfang, Schluss und Mittelteil, auch wird keine Geschichte im üblichen Sinne erzählt. Vielmehr ist die Geschichte eine Plattform zur Diskussion von Ideen über das Wesen des Universums und der Funktion der Göttlichkeit darin. Wenn sich jemand für solche Fragen interessiert, dürfte er bei diesem Roman richtig sein. Zur Entspannung ist er nicht geeignet, da der Leser zum Nachdenken, zum Mitdenken gezwungen ist. Doch genau das hat mir sehr, sehr gut gefallen, hebt es den Roman doch aus der Masse heraus. Die Welt, für deren Beschreibung sich die Autorin viel Zeit nimmt, ist dreckig und brutal, doch inmitten dessen findet sich eine teilweise verstörende Schönheit. Die Figuren haben einen gut ausgearbeiteten Hintergrund, der sie glaubwürdig macht und der philosophischen Diskussion einen zwar gewöhnungsbedürftigen, aber glaubwürdigen Rahmen verleiht. Denn das ist der Roman: Eine Diskussion. Inhalte sind Transformation und Religion. Einen Punkt Abzug gebe ich dem Roman dennoch, da der Schluss - sofern man ihn denn als solchen bezeichnen kann - nicht gerade zur Klärung der Situation beiträgt. Jedenfalls habe ich ihn nicht bis ins letzte Detail verstanden. Fazit: Ein nicht ganz einfaches, dabei aber überaus lohnenswertes Buch, jedoch keines, das zum Abschalten geeignet ist.

Bewertung vom 03.01.2009
In die Wildnis / Warrior Cats Staffel 1 Bd.1
Hunter, Erin

In die Wildnis / Warrior Cats Staffel 1 Bd.1


ausgezeichnet

Dieser rundherum gelungene Roman versetzt einen unmittelbar in die Welt der Katzen, mit denen man in jeder Zeile mitfühlt. Die sinnliche, "kätzische" Sprache malt nuancierte, eindringliche, aber nie aufdringliche Naturbilder und schafft Figuren, die klangvolle, ihr Wesen widerspiegelnde Namen tragen und die zutiefst eindrücklich sind. Die Katzengesellschaft ist ebenso stimmig wie die Beschreibungen des Verhaltens der Tiere. Während des Lesens sieht man wahrlich durch ihre Augen. Viel Herz und viel Phantasie steckt in diesem Roman, und mir als Katzenliebhaberin ist beim Lesen das Herz aufgegangen. Die Reihe wird als "Jugendbuch" verkauft, doch auch mich als Erwachsene begeistert sie auf ganzer Linie. "In die Wildnis" ist originell, stimmungvoll und stimmig. Erzählt wird von Würde, Unabhängigkeit, Treue und Freundschaft, und die Botschaft schleicht sich einem ins Herz, das heißt, sie wird vermittelt, doch nie aufdringlich oder gar schulmeisterisch. Man verliert sich völlig im Clanleben und in der Welt der Katzen und vergisst alles um sich herum. Ganz großartig!
Kristina König aus Herford

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2008
Star Trek in Deutschland
Hillenbrand, Mike; Höhl, Thomas

Star Trek in Deutschland


ausgezeichnet

Dieses Sachbuch beleuchtet überaus informativ und wunderbar humorvoll die Entwicklung der Star Trek-Serien sowie die der Fanbasis. Es ist ein Buch von Fans für Fans - kenntnisreich und voller Leidenschaft für das Thema, das in seiner ganzen Vielfalt aufgearbeitet wird. Kaum ein Thema, das nicht angesprochen wird: Star Trek Romane (Tops und Flops), die Vermarktung auf Video und DVD, "Star Trek" in der DDR, die Wanderung der Serien von Sender zu Sender, die Aktivitäten der Fans und deren Auswirkungen auf das Franchise. Die Autoren haben sich tief in das Thema eingearbeitet, und man hat den Eindruck, sie hätten noch ein zweites Buch gleichen Themas veröffentlichen können, so viel wird angesprochen, und selbst der eingefleischte Fan erfährt noch viel Neues. Dieses Buch ist eine runde Sasche und jedem Star Trek-Fan ans Herz zu legen.
Kristina König aus Herford

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.