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Bücherschlinger

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2024
Kidstory
Weiss Gabbay, Tamar

Kidstory


ausgezeichnet

„Kidstory“ von Tamar Weiss Gabbay geschrieben und Shiraz Fuman illustriert erschien im Mai 2024 und ist ein Sachbuch ab dem Grundschulalter.
Dieses Buch präsentiert unsere Weltgeschichte aus der Sicht der Kinder. Es lässt unsere Geschichte dadurch viel lebendiger wirken und verändert auch den Blickwinkel der erwachsenen Leser/innen. Man begleitet 20 Kinder in ihrer jeweiligen Epoche von der Steinzeit bis in die heutige Zeit und erfährt, wie sie (über)lebten, spielten und wovon sie träumten. Jedes Kapitel erzählt von einem Tag.
Mit gesicherten Sachinformationen verwoben erleben Grundschulkinder ab 7 Jahren wie auf einer Zeitreise Schlüsselmomente der Menschheitsgeschichte hautnah und anschaulich mit. Ein toller Vorleseschatz für die Familienbibliothek, der Kinder und Erwachsene gleichermaßen fesselt.

Die Illustrationen von Fuman sind modern und farbenfroh, was das Buch visuell ansprechend macht und die Geschichten lebendig werden lässt. Jede Illustration unterstützt die jeweilige Geschichte und hilft den jungen Lesern/Leserinnen, sich in die verschiedenen historischen Epochen hineinzuversetzen. Um die Szenen zum Leben zu erwecken, werden starke Farben sowie klare Linien genutzt. Die Bilder sind dekorativ, wie auch informativ, da sie viele Details des täglichen Lebens der Kinder in den verschiedenen Epochen zeigen. Die Bilder vermitteln die Emotionen auf eine Weise, die Kinder leicht nachvollziehen können.

Insgesamt ist „Kidstory“ ein gelungenes Werk, das Geschichte auf eine kindgerechte und spannende Weise präsentiert. Es ist ein wertvolles und fortwährendes Geschenk, das in keiner Bibliothek fehlen sollte.

Bewertung vom 26.08.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


ausgezeichnet

„Alles, was ich geben kann - The Last Letter“ erschien im August 2024 von Rebecca Yarros und ist mehr als nur ein Liebesroman auf 576 Seiten.

Ryans Schwester Ella schreibt seinem besten Freund Chaos, einem Soldaten einen Brief. In diesen Briefen kann sie so ehrlich sein und fühlt sich ihm recht schnell nah, würde ihn gern auch persönlich kennenlernen. Als junge Mutter von Zwillingen hat sie mit ihrem eigenen Geschäft, Luxushütten, alle Hände voll zu tun. Schicksalsschläge treffen sie schwer und Chaos antwortet nicht mehr. Sie fühlt sich allein, doch ist sie es nicht.
Beckett, der in der Armee als „Chaos“ betitelt wird, schreibt einer eher unbekannten Frau Briefe und verliebt sich in sie. Als Pflegekind hat er nie irgendwo dazugehört und wollte schnellst möglichst zur Armee, aber er hatte immer das Gefühl, dass er außerhalb davon keine Familie hat. Ryan stirbt und bitte Becket, sich um Ella zu kümmern. Diese Bitte nimmt er zu 100 % Ernst, doch er sagt ihr lange nicht, wer er wirklich ist und Ella hasst Lügen. Begleitet wird er stets von seiner Hündin, die mit ihm in der Armee arbeitet, mit der sie gemeinsam in den Ruhestand geht.
Doch beide haben noch schlimme Schicksale zu ertragen.

Jeweils im Wechsel wird aus der Ich-Perspektive von Ella oder Becket geschrieben. Ihre Briefe werden immer wieder zu Beginn verschiedener Kapitel eingefügt und das auch nicht in der richtigen Reihenfolge, aber das passt inhaltlich sehr gut, denn Zusammenhänge werden dadurch auch geschaffen.
Des Öfteren gibt es kursiv geschriebene Sätze, meist nach wörtlicher Rede, die die Gedanken der Beiden noch verdeutlichen.
Der Epilog wird aus einer anderen Perspektive geschrieben und finde ich einen sehr gelungenen Abschluss.

Das Cover ist wunderschön und spricht mich sehr an.

Die Figuren finde ich sehr sympathisch, jeder hat seine Stärken und Schwächen und sie holen einen ab. Man konnte sich dank dem wunderbaren Schreibstil sehr gut in sie hineinversetzen. Auch die Nebenfiguren passen gut zur Geschichte und in den Roman. Manchmal erscheinen mir die Zwillinge von ihrer Wortwahl etwas erwachsen, kann natürlich auch daran liegen, dass sie eigentlich nur mit Erwachsenen zusammen zu sein scheinen. Auch die Hündin ist immer wieder schön zu erleben in dem Roman.

Rebecca Yarros Schreibstil ist sehr gefühlvoll, detailliert und nimmt den Leser/die Leserin sehr mit. Es wird nicht langweilig, die Spannung bleibt stets erhalten. Die letzten 20% dachte ich schon, was soll denn jetzt noch passieren und dann „BAM“. Noch nie hat mich ein Buch so gefesselt und emotional so mitgenommen, von Anfang bis zum Schluss. Meine Tochter ist 2 Jahre und ich habe noch nie so viel beim Lesen geweint, wie bei diesem. Ich habe sehr mitgefiebert, nachts lieber weitergelesen, statt zu schlafen.

Ich habe bereits ein Buch von ihr gelesen, welches ich ebenfalls sehr gut fand, aber dieses hier, ist ein emotionales, einprägendes Meisterwerk!
Dieses Buch wird sich sehr in meinem Herzen verankern und ich nehme vor allem daraus mit, die Zeit zu nutzen, sie ist so kostbar. Mit den Liebsten genießen und ihnen immer zu zeigen, wie sehr man sie liebt. Eine klare Leseempfehlung, eine hinreißende Liebesgeschichte, aber auch sehr emotional die Geschichte der Zwillinge.

Bewertung vom 26.08.2024
Und dahinter das Meer
Spence-Ash, Laura

Und dahinter das Meer


gut

„Und dahinter das Meer“ ein historischer Roman von Laura Spence-Ash erschien im August 2024.

London im Jahr 1940 ist im Krieg. Um ihre elfjährige Tochter vor den Luftangriffen zu schützen, treffen die Thompsons die schwierige Entscheidung, Beatrix für eine ungewisse Zeit zu einer Gastfamilie in die USA zu schicken. Nach der langen Schiffsreise trifft Bea wütend und verängstigt in Boston ein, doch schon bald fühlt sie sich bei den Gregorys zu Hause. Während ihre Erinnerungen an das Leben in England allmählich verblassen, teilt sie mit ihren Gasteltern und deren Söhnen William und Gerald nicht nur den neuen Alltag, sondern verbringt auch unvergessliche Sommer im Ferienhaus der Familie in Maine. Doch als Bea sich fragt, ob William vielleicht mehr für sie sein könnte als nur ein Bruder, naht der Tag, an dem sie nach London zurückkehren muss, der Krieg nähert sich dem Ende.

Dieser Roman wird aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, in der Er- bzw. Sie-Erzählerperspektive. Das macht ihn sehr abwechslungsreich und interessant. Schnell findet man sich in die Geschichte und die Gedanken der vielen Personen ein. Zum einen Bea und ihre Eltern, sowie die ganze Familie Gregory. Das macht die Thematik, die Entwicklung der Leben beider Familien interessant und hält die Spannung. Natürlich erfährt man von Bea am meisten. Man fiebert mit dem jungen Mädchen mit, dass aufgrund des Krieges zu völlig Fremden ziehen muss und freut sich, wie ihr Leben dort verläuft. Es fehlen jedoch aufgrund dieses häufigen Wechsels tiefere Einblicke in die wahren Gefühle, aber man kann sie sich durch die Beschreibungen ihrer Gedanken erahnen.
Gelungen sind auch die Zeitsprünge und man erlebt noch einige kurze Passagen aus Beas späterer Zeit wieder in London und auch danach, als sie bereits über 30 Jahre und älter ist.
Die Autorin verwebt geschickt historische Details mit emotionalen Momenten. Der Schreibstil ist einfühlsam und lässt den Leser tief in die Gedankenwelt der Figuren eintauchen. Die Beschreibungen der Landschaften ,sei es das stürmische Meer vor der Küste Maines oder das hektische London, sind lebendig und atmosphärisch.

„Und dahinter das Meer” ist eine Geschichte über Verlust, Familie und die Suche nach Zugehörigkeit. Es zeigt, wie Menschen in Zeiten des Krieges und der Unsicherheit zusammenfinden und sich gegenseitig Halt geben und darüber hinaus noch Kontakt im Leben haben.

Das Cover des Romans finde ich schön und passend zu dem Mädchen und später der jungen Frau, die zwei verschiedene Leben auf zwei verschiedenen Kontinenten lebt, welches durch das Meer getrennt wird.

Prinzipiell hat mir der Roman gut gefallen. Wer jedoch eine Liebesgeschichte, mehr Fakten vielleicht zum Krieg erhofft, ist hier eher falsch. Das sind eher Nebenthemen. Es fehlt leider auch der nötige Tiefgang und geht phasenweise in recht großen Sprüngen voran. Daher leider etwas Abzug.

Bewertung vom 26.08.2024
Flieg, Hummelchen, flieg!
Beier, Judith;Imlau, Nora

Flieg, Hummelchen, flieg!


ausgezeichnet

„Flieg, Hummelchen, flieg!“ ist ein Bilderbuch für Kinder ab 2 Jahren von Judith Baier, Nora Imlau geschrieben und Lisa Rammensee wunderschön illustriert.

Die kleine Hummel sehnt sich danach, fliegen zu können, doch das gestaltet sich schwierig mit einem dicken Pflaster und einem Schlauch am Bauch. Zum Glück hat sie eine großartige Familie – Papa, Mama und ihre beiden großen Geschwister. Manchmal ist die Hummel im Krankenhaus, dann wieder zu Hause. Sie erkundet den Wald, klettert auf Bäume, spielt Fangen und tanzt zur Musik. Quatsch machen und lachen gehören ebenso dazu wie Spaziergänge. Gemeinsam mit ihrer Familie und Dr. Nektar setzt sie alles daran, ihren großen Wunsch, fliegen zu können, zu verwirklichen.

Wunderbar gelungen finde ich die Reime, die die Kleinsten so gut abholen und die sprachliche Fähigkeit zudem noch fördern.
Die Texte passen sehr gut zu den schönen Illustrationen. Gelungen und sehr aussagekräftig finde ich die extra Sätze auf den Doppelseiten oder manchmal auf jeder Seite, die einem sagen, was einem Kraft gibt bspw.

Die Bilder sind niedlich. Auf den ersten Blick erinnert es an die bekannte Hummel Bommel, was sicher einige Leser/innen irritieren kann.

Die Botschaft des Buches ist klar: Liebe und Zusammenhalt können auch in schweren Zeiten Berge versetzen. Es zeigt, dass Mut und Träume wichtig sind, egal welche Hindernisse auftauchen. Die kleinen Leserinnen und Leser können mit der Hummel lachen, mutig sein und sich vielleicht auch in ihr wiedererkennen. Ein Buch, das Herzen berührt und zum Vorlesen wie Kuscheln einlädt.

Es wurde für alle kranken Kinder geschrieben, aber auch für alle anderen Familien. Man möchte das Thema Kinderkrankheiten in den Fokus rücken, dafür sensibilisieren, zumal es vermutlich kaum Bilder- bzw. Kinderbücher zu dem Thema schwere Krankheiten, die sicher auch zum Tod führen können, gibt.
Von Nora Imlau habe ich bereits Bücher gelesen, schön, dass sie ihr Wissen in diesem Bilderbuch mit eingebracht hat. Von der Bloggerin habe ich durch die letzten beiden Seiten im Buch erfahren, ein tragisches Schicksal.

Bewertung vom 14.08.2024
Warte auf mich am Meer
Neff, Amy

Warte auf mich am Meer


gut

„Warte auf mich am Meer“ von Amy Neff erschien im Juli 2024. Ein Liebesroman auf 480 Seiten, über eine Liebe, die sich in der Jugend fand und bis zum Tod und darüber hinaus anhielt.
Evelyn und Joseph wohnen nebeneinander und verbringen viel Zeit zu dritt, mit Evelyns Bruder Tommy, bis die Jungs entscheiden zur Armee zu gehen. Den Verlust ihres Bruder kann Evelyn nur schwer verkraften. Joseph gewinnt sie dennoch für dich. Gemeinsam ziehen sie ihre drei Kinder groß und betreiben das Oyster Shell Inn von Josephs Eltern, einer Pension direkt am Meer. Nach 60 turbulenten Ehejahren erhält Evelyn eine traurige Diagnose und sie möchte nur noch ein Jahr leben, in vollen Zügen, und nicht der Krankheit ausgeliefert sein. Joseph liebt Evelyn so sehr, dass er sich ebenfalls nach einem Jahr mit ihr gemeinsam umbringen möchte. Sehr unterschiedlich nehmen ihre drei Erwachsenen Kinder und natürlich auch ihre Enkel, die bis auf Rain eher Randfiguren sind, diese Nachricht auf. Und so wird man in die Liebesgeschichte über die verschiedenen Jahrzehnte und das letzte gemeinsame Jahr als Leser/in mitgenommen.
Das Cover und den Titel finde ich sehr schön und passend zur Geschichte.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, man kann den einzelnen Zeitabschnitten/ Ereignissen gut folgen. Schön ist die Abwechslung der beiden Protagonisten, und auch wird mal aus der Perspektive der Kinder geschrieben als sie erwachsen sind und wie sie mit der Verkündung ihrer Eltern umgehen. Die Sprache ist bildhaft, emotional, ich konnte mich gut in die Figuren und ihre Lebenssituationen einfühlen.
Nachdem mich die ersten Seiten sehr bewegt haben, war ich von vielen Passagen des Buches sehr enttäuscht, gelangweilt und irgendwie nahmen die Seiten kein Ende. Das Ende hingegen war für mich ebenfalls sehr emotional.
Evelyns Entscheidungen und ihr plötzliches Umdenken erscheinen mir nur schwer nachvollziehbar, daher ist sie mir nicht so sympathisch. Man weiß manchmal nicht, was genau sie nun eigentlich wirklich denkt oder fühlt. Joseph hingegen liebt sie bedingungslos, aber so manches Mal dachte ich, ich lese die Gedanken einer Frau, bis ich merkte, dass ich jetzt ins Josephs Passage bin. Es war manchmal, meiner Meinung nach, etwas übertriebene Liebesbekundungen und es wiederholt sich viel seiner Gedanken und Gefühle.
Es ist beneidenswert, dass zwei Menschen sich so lange kennen, lieben und nahezu ihr ganzes Leben miteinander teilen. Es hat mir auch gezeigt, dass das Leben einfach auch viele Schwierigkeiten bereit hält und damit auch die Ehe immer wieder „leidet“ und doch sind die beiden beieinander geblieben. An Trennung oder Weglaufen war hier nicht denken. Das finde ich einen schönen Ansatz, denn ihre Liebe war da, bis zum letzten Tag.
Dennoch war ich nach den ersten Kapitel enttäuscht von dem Roman, auch wenn er viele gute Passagen enthielt.

Bewertung vom 12.08.2024
Wir treffen uns im nächsten Kapitel
Bickers, Tessa

Wir treffen uns im nächsten Kapitel


sehr gut

„Wir treffen uns im nächsten Kapitel“ von Tessa Bickers erschien im August 2024. Diese romantische Komödie ist ein sehr schöner Roman für alle Bücherliebhaber, der die Leser/innen zum Nachdenken, Lachen und Weinen bringen kann.
Erin und James schreiben sich gegenseitig Randnotizen in verschiedene Bücher, die sie in einem öffentlichen Bücherregal austauschen, ohne sich scheinbar zu kennen. Mit der Zeit kommen persönliche Fragen dazu und auch immer mehr Gefühle für den anderen. Werden sie sich auch begegnen? Beide öffnen sich dem anderen „Fremden“ gegenüber. Erin leidet noch sehr nach dem Tod ihrer besten Freundin, unter ihrer Kündigung und was sie eigentlich machen will. Probleme mit den Eltern haben beide. James leidet ebenfalls unter seinem Job und das er nicht seiner eigentlichen Leidenschaft nachgeht. Mit dem Austausch ermutigen sich beide jedoch mehr ihr Leben zu leben.
Beide Figuren und auch viele der Randfiguren finde ich sympathisch. Manchmal kann ich Erins Gedankengänge nicht nachvollziehen. Sie sieht ihre tote Freundin in ihrem Sessel, hat eine eigenartige Beziehung zu ihrem Mitbewohner, ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter und einiges aus der Jugend noch aufzuarbeiten. So wie die meisten wohl ihr Päckchen zu tragen haben.
James tut mir sehr leid, gemobbt in der Jugend, seine depressive Mutter, die ihm die Schuld an seinem Leiden gibt, sein bester Kumpel, der Workaholic ist, seine Jugendliebe, der er immer noch immer nachtrauert, ein Bruder, den er scheinbar vermisst, aber der vor der Familie geflohen ist. Zudem geht er nicht seiner eigentlichen Berufung nach.
Die Passagen wechseln stets zwischen Erin und James, was ich sehr gelungen finde.
Ich finde den Austausch und die gegenseitigen Buchempfehlungen wirklich schön. Zudem erfährt man immer wieder Passagen aus den Jahren davor, erfährt dadurch noch mehr von den Beweggründen der beiden Protagonisten. Die Nebenhandlungen sind schön, abwechslungsreich. Das Buch vergeht wie im Flug.
Das Cover und auch der Titel sind sehr passend und sprechen mich als Bücherliebhaberin sehr an.
Die Sprache war klar, verständlich und Bickers beschreibt sehr bildhaft, sodass ich mir bspw. den Bücherschrank oder auch Erins Zimmer gut vorstellen konnte.
Es regt den Leser/ die Leserin zum Nachdenken an, was ist wirklich wichtig im Leben und ich sollte mein Leben auch selbst leben. Als Komödie würde ich den Roman jedoch nicht bezeichnen. Er greift so viele Themen auf, die eher etwas zum Grübeln sind.

Bewertung vom 09.08.2024
Von Eintagsfliege bis Grönlandwal
Murray, Lily

Von Eintagsfliege bis Grönlandwal


sehr gut

„Von Eintagsfliege bis Grönlandwal - Wie lange Tiere leben“ wurde von Lily Murray geschrieben und Jesse Hodgson illustriert und erschien im Juli 2024. Auf 64 Seiten beeindrucken viele verschiedene Tiere mit spannenden Fakten und interessanten Altersangaben. Hierbei handelt es sich um ein Tiersachbuch, welches die Lebenszeit sehr unterschiedlicher Tiere aufzeigt.
Einige Tiere waren mir noch unbekannt und bei manchen Altersangaben staune ich noch immer und finde es faszinieren, wie Menschen auch diese Informationen herausbekommen und diese Tiere erforschen.
Das Buch ist in einem großen Format erschienen. Auf dem Cover sind einige der Tiere abgebildet. Die Illustrationen gefallen mir sehr gut. Sie sind so schön gezeichnet und sehr ansprechend.
Die Texte sind wirklich informativ, abwechslungsreich mit vielen spannenden Fakten und gut zum Vorlesen geeignet. Das Buch wird für Kinder ab 5 Jahren empfohlen. Zum Selbstlesen finde ich die Schrift für Anfänger als zu klein.
Tierinteressierte Kinder bzw. Familien kann ich das Buch sehr empfehlen. Es ist ein besonderes Tiersachbuch.

Bewertung vom 09.08.2024
Abenteuer im Herbstwald / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.4
Goldfarb, Tobias

Abenteuer im Herbstwald / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.4


ausgezeichnet

„Spekulatius und das Abenteuer im Herbstwald“ geschrieben von Tobias Goldfarb und illustriert von Milla Kerwien erschien im Juli 2024. Das Buch ist aus der Reihe „Spekulatius der Weihnachtsdrache“ und für Kinder ab 6 Jahren. Auf 176 Seiten verzaubert Specki die ganze Familie bereits im Herbst, statt wie sonst im Advent.

Der Drache Spekulatius erfährt, dass seine Freunde Mats und Matilda in Schwierigkeiten stecken. Somit erscheint er bereits im Herbst, statt wie sonst zur Adventszeit, bei ihnen. Ein grimmiger Freiherr von Freysinn kauft ein Waldstück, um dort bei einem großen Fest auf die Jagd zu gehen. Die Kinder versuchen mithilfe von Specki, Traudi, der Försterin und Frau Kramer die Tiere zu retten und den Freiherrn von seinem Vorhaben abzubringen.

Das Buch ist in 24 Kapitel geteilt, eventuell eine Verbindung zur Adventszeit, von der Länge her schön zum Vorlesen. Die viele wörtliche Rede, der Humor und die angenehme kindgerechte Sprache machen das Lesen zu einem gemütlichen Vorlesevergnügen. Etwas ungewöhnlich, aber niedlich ist Speckis Aussprache. Für kleinere Kinder vielleicht schwerer verständlich, aber man kann es ja weglassen oder erklären. Aufgrund der großen Schrift und auch wenigem Text auf jeder Seite eignet sich das Buch auch gut zum Selbstlesen für ältere Kinder.

Die Illustrationen finde ich sehr gelungen, farbenfroh und passend zum Text und der Jahreszeit. Gut gefällt mir auch der herbstliche Rahmen auf jeder Seite. Das Cover ist auffallend, ganz bunt und in Herbstfarben gehalten. Darauf ist Spekulatius im Herbstlaub zu sehen, als Kontrast ein blauer Schirm. Auch die Geschwister Mats und Matilda sind zu sehen. Sehr ansprechend meiner Meinung nach für Kinder.

Ich finde sowohl Specki, als auch die Geschwister sowie die weiteren Figuren im Buch sehr charmant und sympathisch. Der Freiherr wird ebenfalls gut dargstellt.

Das Thema Wald und Tiere sowie der Herbst machen Lust wieder mehr in Wälder zu gehen und der nächsten Jahreszeit mit Freude entgegen zu gehen.

Ich kannte den bezaubernden Drachen und die anderen Figuren bisher noch nicht. Dieses Buch habe ich allerdings so gern gelesen, dass ich auch die anderen Teile, vor allem die Bilderbücher für meine Tochter und andere Kinder besorgen werde. Auch für jemanden, der neu in die Reihe einsteigt, kann man die Figuren und die Tatsache, dass der Drache immer zur Weihnachtszeit kommt, gut nachvollziehen.

Bewertung vom 01.08.2024
Das Verrückte Orakel / Die magische Bibliothek der Buks Bd.1
George, Nina;Kramer, Jens J.

Das Verrückte Orakel / Die magische Bibliothek der Buks Bd.1


ausgezeichnet

„Die magische Bibliothek der Buks - Das Verrückte Orakel“ erschien im Juli 2024 von Nina George und Jens J. Kramer. Illustriert wurde es von Hauke Kock. Es ist der erste Teil der Dilogie und für Kinder ab 10 Jahren geschrieben, bietet aber auch Erwachsenen ein echtes Lesevergnügen.
Die Buks sind Geister, die sich dem Schutz von Büchern verschrieben haben und in einer alten Villa verborgen leben. Ihre Mission ist es, die einzigartigen Bücher ihrer Bibliothek zu bewahren, die in der normalen Welt längst verschwunden sind. Doch die verbliebenen Bücher sind in großer Gefahr, da sie von einer mysteriösen Krankheit befallen sind. Als das Verrückte Orakel vorhersagt, dass Menschenkinder die Rettung bringen werden, sind die Buks erstaunt. Und tatsächlich erscheinen Finn, Nola, Mira und Thommy in der magischen Bibliothek und stellen das bisher geordnete Leben der Buks auf den Kopf.
Nina George und Jens J. Kramer sind ein Autorenduo, das bereits erfolgreiche Bücher veröffentlicht hat. Ihre Zusammenarbeit in diesem Buch zeigt ihre Fähigkeit, eine fantasievolle und spannende Welt zu erschaffen.
Das Cover ist ein echter Hingucker. Es zeigt die sogenannten Buks (Buchschutzgeister) mit leuchtenden Augen, versteckt in den Regalen einer großen Bibliothek. Die fantasievolle Zeichnung macht neugierig und lädt zum Lesen ein.
Der Schreibstil des Autorenduos ist flüssig. Die Sprache ist kindgerecht, aber dennoch anspruchsvoll genug, um auch ältere Leser zu fesseln. Die Autoren schaffen es, eine Welt zu zeichnen, in der Bücher als gefährlich gelten und durch moderne Technologien wie Tablets und Hologramme ersetzt wurden.
Die Hauptfiguren sind die Kinder Finn, Nola, Mira und Thommy, die in die magische Bibliothek der Buks geraten und deren geordnetes Leben durcheinanderbringen. Die Buks selbst sind skurrile und liebenswerte Charaktere mit Namen wie Sherlokko, Algebra, Rebella und Reimling. Diese Figuren sorgen für viele unterhaltsame Momente und wachsen dem Leser schnell ans Herz.
Die Intention des Buches ist es, die Bedeutung von Büchern und Fantasie zu betonen. Es zeigt, was mit einer Gesellschaft passieren kann, die das Lesen vernachlässigt und sich nur noch auf moderne Technologien verlässt. Die Geschichte ist ein Plädoyer für das Lesen und die Fantasie, verpackt in ein spannendes und unterhaltsames Abenteuer.
Insgesamt ist “Die magische Bibliothek der Buks – Das Verrückte Orakel” eine fantasievolle und spannende Lektüre, die sowohl Kinder als auch Erwachsene begeistert. Der Spannungsbogen bleibt konstant und die liebevoll gestalteten Charaktere machen das Buch zu einem echten Lesevergnügen. Ich freue mich schon auf Teil 2. Das Ende hat den Leser neugierig zurück gelassen.

Bewertung vom 24.07.2024
Four Secrets to Share / Breaking Waves Bd.4
Moninger, Kristina

Four Secrets to Share / Breaking Waves Bd.4


ausgezeichnet

„Four Secrets to Share“ erschien im Juni 2024 von Kristina Moninger als vierter und finaler Teil der Breaking Waves Reihe.
Der letzte Band handelt von Lee. Diese war nach dem Verschwinden von Josie und dem letzten Sommer der fünf Mädchen nach Hawaii gegangen. Dort lebte sie eine Zeit lang ihre Liebe zum Surfen, bis zu einem tragischen Unfall, bei dem sie ihren Arm verlor. Am Tiefpunkt erreicht sie eine beunruhigende Nachricht aus Harbour Bridge. Lee kehrt zurück, obwohl sie sich nie davon erholt hat, dass Parker ihr vor zehn Jahren das Herz gebrochen hat. In ihrer alten Heimat quartiert Lee sich in Parkers vermeintlich leerem Ferienhaus ein, doch auf der Insel lauern nicht nur verletzte Gefühle, dort erwarten sie auch ihre Freundinnen von damals, denen sie nie gestanden hat, was in jenem Sommer, in dem Josie spurlos verschwand, wirklich passiert ist. Und so erfahren die Leser/innen das letzte fehlende Puzzleteil und was wirklich mit Josie noch geschehen ist.
Das Cover des Buches ist ansprechend gestaltet und spiegelt die Atmosphäre der Geschichte wider. Es zeigt eine malerische Küstenlandschaft, die perfekt zur Handlung passt und sofort Urlaubsgefühle weckt. Die Farbgebung und das Design sind harmonisch und laden zum Lesen ein.
Besonders gelungen finde ich die Zeitsprünge mit den Kapiteln. Man ist nie lange in einer Zeit und wechselt in die Gegenwart oder mal 12 oder mal 2 Jahre zurück, das macht es spannend und man lernt die Figuren besser kennen in den einzelnen Phasen ihrer Jugend und des Erwachsenwerdens. Ich finde, dass es der Autorin super gelungen ist, die Erkenntnisse aus den ersten drei Büchern mit neuen, aus Lees Sicht, zu erweitern, ohne dass es langweilig werden könnte. Das hat mir sehr gut gefallen. Vom Gefühl her empfinde ich es bei Lee so, dass ihre Geschichte mit am meisten in der Gegenwart spielt, natürlich auch, um den Fall aufzuklären. Ist aber vielleicht auch ein subjektives Empfinden.
Ich mag Bücher mit Krimi-Elementen und auch hier hat es mir sehr gut gefallen, dass Lee zurückgereist ist, und weiter für Aufklärung gesorgt hat.
Die Liebesgeschichte von Lee und Parker steht auch viel im Fokus. Allerdings hat mir Lee von allen vier Mädchen/Büchern am wenigsten sympathisiert. Ich schätze, dass sich eher weniger Leserinnen mit ihr identifizieren können. Ich empfand jedoch großes Mitgefühl, denn ihre Geschichte, eine kranke Mutter, ärmliche Verhältnisse, tun mir natürlich auch sehr leid.
Kristina Moninger überzeugt in “Four Secrets to Share” mit einem fesselnden und emotionalen Schreibstil. Die Autorin versteht es erneut, die Leser/innen durch lebendige Charaktere und tiefgründige Dialoge in den Bann zu ziehen. Die Sprache ist klar und prägnant, was die Geschichte leicht lesbar macht, ohne an Tiefe zu verlieren.
Kristina Moninger hat sich mit der “Breaking Waves”-Reihe einen Namen gemacht. Ihre Fähigkeit, komplexe Charaktere und emotionale Geschichten zu erschaffen, zeigt sich auch in diesem vierten Band. Moninger gelingt es, die Leser/innen tief in die Welt ihrer Protagonistinnen eintauchen zu lassen und eine Verbindung zu ihnen aufzubauen.
Die Intention des Buches ist es, Themen wie Freundschaft, Liebe und Geheimnisse zu erkunden. Die Autorin zeigt, wie vergangene Ereignisse das Leben der Charaktere beeinflussen und wie sie mit ihren inneren Konflikten umgehen. Die Geschichte ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch eine Erzählung über die Stärke von Freundschaften und die Bewältigung von Vergangenem.
„Four Secrets to Share” ist ein gelungener Abschluss der “Breaking Waves”-Reihe und ein Muss für Fans von emotionalen und tiefgründigen Geschichten. Die lebendigen Charaktere und die fesselnde Handlung machen das Buch zu einem echten Lesevergnügen. Ich empfehle es allen, die eine Mischung aus Romantik, Spannung und Freundschaft schätzen.