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hereforbooksandcoffee

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2023
Über Leben in der Klimakrise
Glimbovski, Milena

Über Leben in der Klimakrise


sehr gut

Unaufhaltsam

Über Leben in der Klimakrise ist das Sachbuch der Original Unverpackt Gründerin Milena Glimbovski und beschäftigt sich mit dem sehr interessanten Thema, wie wir Menschen uns an die unaufhaltsame Realität des Klimawandels anpassen können und auch müssen.
Es vertieft Themen, die im gleichnamigen Podcast der Autorin diskutiert werden.

Mich hatte die Autorin bereits beim Wortspiel des Titels: „Über Leben“ oder „Überleben“.
In 12 Kapiteln geht es vor allem darum, wie der Mensch sich an die unumgehbaren Folgen des Klimawandels anpassen kann. Stichworte sind: Wasserversorgung, Energie und deren Verfügbarkeit, extreme Wetter-Ereignisse und damit verbundener Katastrophenschutz, sowie Nahrungsmittelversorgung.

Über Leben in der Klimakrise ist kein rein auf Fakten basiertes Sachbuch, es fließt auch viel Persönliches der Autorin ein. Dies macht den Text zu einer guten Mischung und schafft einen angenehm lesbaren Text, der mich auch nach der Lektüre noch sehr beschäftigt.

Ein wichtiges Buch!

Bewertung vom 13.05.2023
Idol in Flammen
Usami, Rin

Idol in Flammen


gut

Akari und die Obession

Idol in Flammen von Rin Usami, aus dem Japanischen übersetzt von Luise Steggewentz, ist eine 125-seitige Novelle.

Wir folgen der Schülerin Akari, die von Masaki Ueno, seines Zeichens Mitglied einer J-Pop Band, besessen ist. Sie investiert ihre gesamte Zeit und Energie sowie ihr hartverdientes Geld in diese Liebe und führt einen Blog, in dem sie ihr gesammeltes Wissen mit anderen Fans teilt.
Als Masaki beschuldigt wird einen weiblichen Fan geschlagen zu haben, folgt ein Shitstorm und mit seinem sinkenden Stern wird auch Akaris Leben immer weiter aus der Bahn geworfen.

Idol in Flammen wirft einen Blick auf die Fankultur, die von der J-Band Maschinerie immer weiter befeuert wird. Akari verliert sich immer mehr in den Details des Lebens und Schaffens von Masaki. Er wird immer mehr zu ihrem einzigen Lebensinhalt, über dem sie alles andere vergisst.

Fankultur kann zwanghaft sein, das wissen wir spätestens seit z.B. BTS.
Schockiert hat mich viel mehr das Versagen jeglicher sozialen Bindungen, die Akari hat oder hatte. Sie rutscht immer weiter in ein Loch und wird damit komplett allein gelassen.

Idol in Flammen hat keinen großen Plot, der den Leser durch die Seiten zieht. Wir befinden uns in verschiedenen Episoden in Akaris Kopf und den Großteil des Buches machen ihre Gedanken aus. Und doch ist es faszinierend ihr in den verschiedenen Episoden der Geschichte zu folgen.

Mir hat der Plot gefehlt und auch wenn ich die Entscheidung der Autorin nachvollziehen kann, die Geschichte so eng begrenzt auch Akari und ihre Gedankenwelt und Gefühle zu erzählen, bin ich der Meinung, dass dem Buch ein etwas breiterer Blickwinkel gutgetan hätte.

Bewertung vom 01.05.2023
Happy Place
Henry, Emily

Happy Place


sehr gut

Und was ist dein Happy Place?

Happy Place – Urlaub mit dem Ex von Emily Henry ist der mit Spannung erwartete 4. Roman der Autorin. Übersetzt wurde von Katharina Naumann aus dem amerikanischen Englisch.

Harriet und Wyn lernten sich bei einem gemeinsamen Urlaub des Freundeskreises kennen und lieben. Es folgten acht gemeinsame Jahre – seit 6 Monaten ist alles aus. Nur den Freunden hat es keiner von beiden gesagt. Als die beiden bei der Überraschungs-Hochzeit ihrer Freunde wieder aufeinandertreffen, scheint es keinen schlechteren Zeitpunkt zu geben, um die Trennung bekannt zu geben und die Partystimmung zu trüben. Also beschließen sie es für sich zu behalten – eine Woche werden die beiden doch locker das verliebte Paar spielen können…

Wenn Emily Henry ein neues Buch veröffentlicht, erwarte ich Großes! Ich habe fest mein nächstes 5 Sterne Buch erwartet.

Leider wurde ich enttäuscht – in meinem persönlichen Ranking liegt Happy Place nun gleich auf mit People We Meet on Vacation, kommt aber bei weitem nicht an Beach Read oder Book Lovers heran.

Es ist ein gutes Buch, ohne Frage. Ich war durchgehend dabei, habe mit Harriet mitgelitten und die Daumen gedrückt, dass sie und Wyn eine zweite Chance bekommen.
In den Rückblenden zum Start ihrer Beziehung ist die Chemie der beiden auch auf den Seiten lebendig geworden, aber leider hat sie sich für mich dann verloren. Auch die Trennung der beiden und deren Begründung war für mich (nach 8 Jahren Beziehung!!!) nicht nachvollziehbar. Ich verstehe vollkommen, dass beide ihr Päckchen zu tragen haben, kann aber diese Begründung? Nee!
Ebenfalls ist der gesamte Freundeskreis, um den sich die Geschichte aufbaut, in meinen Augen sehr blass und klischeehaft geblieben.

Das Ganze ist Meckern auf hohem Niveau, natürlich werde ich auch das nächste Buch von Emily Henry lesen. Vielleicht hatte ich nach den bisherigen Büchern der Autorin einfach zu hohe Erwartungen.

Fazit: Guter Roman mit Urlaubsfeeling, ich würde trotzdem immer eher Book Lovers oder Beach Read empfehlen.

Bewertung vom 30.04.2023
Malibu Rising
Reid, Taylor Jenkins

Malibu Rising


ausgezeichnet

Bis alles in Flammen steht

Malibu Rising von Taylor Jenkins Reid, aus dem amerikanischen Englisch von Babette Schröder, ist Urlaubslektüre vom Feinsten:

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt: Wir folgen der Beziehung von Sänger Mick Riva und June, wie sie zusammen, getrennt und dann doch wieder zusammen sind und bekommen Einblick in die Kindheit der 4 Riva-Geschwister. 1983 steht die legendäre Sommerparty der Riva-Geschwister in Malibu kurz bevor und es brodelt gewaltig unter der Oberfläche. Noch weiß keiner, dass die Nacht in einem Flammenmeer enden wird.

Nachdem ich einmal angefangen hatte das Buch zu lesen, konnte ich es har nicht mehr aus der Hand legen. Taylor Jenkins Reid schreibt auf eine Art und Weise, bei dem jedes Wort mich in den Bann zieht – ich habe mit den Riva-Geschwistern gefeiert und gelitten, habe die Momente von großem Verrat aber auch die kleinen Momente zwischen stolzen Geschwistern miterlebt. Ich mochte besonders die Dynamik unter den Geschwistern, so dysfunktional sie auch war, denn schlussendlich stehen dann diese vier doch gegen die ganze Welt, wenn es darauf ankommt.

Als Leser von Evelyn Hugo, Daisy Jones und Carrie Soto habe ich mich besonders über die Gastauftritte und bekannten Gesichter gefreut – und dass dieses Buch nun das letzte in diesem Universum sein soll, ist wirklich sehr traurig.

Fazit: Große Empfehlung! Wer das eine Buch für den Sommerurlaub sucht, sollte unbedingt hier zugreifen!

Bewertung vom 15.04.2023
Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3


sehr gut

Wer war es?

Wenn Worte töten von Anthony Horowitz, aus dem Englischen von Lutz-W. Wolff ist der dritte Teil der Reihe um den Ex-Polizisten und Privatdetektiv Daniel Hawthorne sowie seinen „Assistenten“, den Autoren Anthony Horowitz.

Das erste Buch über die Ermittlungen von Hawthorne und Horowitz steht kurz vor der Veröffentlichung und das Literaturfestival auf der beschaulichen Kanalinsel Alderney scheint der perfekte Ort für den ersten gemeinsamen PR-Auftritt zu sein.
Die Runde, die sich dafür versammelt hat, ist breit gefächert: ein Fernsehkoch, ein blindes Medium, eine französische Dichterin, eine Kinderbuchautorin und ein Historiker. Und auch unter den Einwohnern der Insel sorgt eine geplante Hochspannungsleitung für Meinungsverschiedenheiten.
Und als dann der erste Mord geschieht, kann sich das Duo Hawthorne und Horowitz nicht aus den Ermittlungen heraushalten…

Vorab muss ich anmerken, dass ich die ersten beiden Teile der Hawthorne ermittelt Reihe nicht gelesen habe. Ein Einstieg mit dem dritten Band war aber gar kein Problem.
Das Setting auf der Insel Alderney ist gut gewählt und das Wissen, dass der Mörder unter den Anwesenden ist, die besagte Insel nicht verlassen können, sorgt für extra Spannung und erinnerte mich beim Lesen an Agatha Christies „And then there were none“.
Ich fand großartig, dass der Autor hier eine Version von sich selbst mit auf die Ermittlungen schickt, denn das Buch lebt zu einem großen Teil von der Beziehung zwischen Hawthorne und Horowitz: Die beiden mögen sich nicht wirklich, Hawthorne ist ein Buch mit sieben Siegeln und trotzdem macht es Spaß dem Duo beim Ermitteln zu folgen – also Hawthorne ermittelt, Horowitz läuft mit vielen falschen Ideen hinter ihm her.

Wenn Worte töten ist ein wirklich guter Krimi mit einer ordentlichen Prise Humor, der mich unterhalten hat und bei dem ich stetig mitgeraten habe, wer es denn nun war.

Die zwei vorherigen Teile sind bestellt und ich freue mich auf neue Abenteuer mit Hawthorne und Horowitz.

Bewertung vom 04.04.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


gut

Urlaubsfeeling und Mord

Die Stuttgarter Polizistin Ria Almeida ist für die Beerdigung ihres Großvaters im portugiesischen Küstenort Torreira, als die Leiche einer jungen Frau gefunden wird. Erst vermutet niemand etwas anderes als einen schrecklichen Unfall, doch dann verschwindet die Leiche über Nacht aus dem Bestattungsinstitut und Ria wird schnell in die Ermittlungen hineingesogen.

„Südlich von Porto lauert der Tod“ von Mariana da Silva ist ein solider Krimi mit viel Portugal-Feeling. Wer hier spritzendes Blut und „Ich-muss-wissen-wie-es-weitergeht“-Spannung erwartet, wird enttäuscht.
Das Buch liefert aber ab, was es verspricht: Einen Portugal-Krimi.
Die Autorin verwendet viel Zeit darauf, die Kulisse lebendig werden zu lassen und lokale Gepflogenheiten, Geschichte, Kultur und Leute auf die Seite zu bringen.
Die Charaktere sind alle etwas nach Schablone gezeichnet, aber passen in meine Vorstellung eines portugiesischen Dorfes an der Atlantikküste. Die Handlung hat Zug und ich hatte nicht das Gefühl, dass sich das Buch auf seine 330 Seiten zieht. Nur der Schreibstil war an manchen Stellen etwas unbeholfen und unrund.

Fazit: Solider Krimi, gut für den Urlaub oder zum Lesen auf dem Balkon geeignet, wird mir aber nicht im Gedächtnis bleiben.

Bewertung vom 14.03.2023
Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3


sehr gut

Pageturner
„Der Donnertagsmordclub und die verirrte Kugel“ von Richard Osman ist Band 3 der Reihe um den Donnerstagsmordclub und wirklich unterhaltsamer Pageturner.

Wie auch in den zwei vorherigen Bänden folgen wir vier Senioren, die in der Seniorenresidenz Coopers Chase leben, und zusammen den Donnerstagsmordclub bilden. Erklärtes Ziel sind eigentlich ungelöste Mordfälle und Cold Cases, allerdings schafft der Club es immer wieder in tatsächliche Ermittlungen zu schlittern und ist mittlerweile per du mit den lokalen Mordermittlern.

Ich hatte viel Spaß mit diesem Buch! Die Seiten sind nur so dahingeflogen und die Mischung aus Spannung und Humor ist großartig. Die Charaktere sind mir mittlerweile so ans Herz gewachsen, dass ich mich auch über Entwicklungen abseits der Ermittlungen gefreut habe.

Für mich persönlich kommt dieses Buch nicht an Band 2 heran, ist aber perfekt für einen regnerischen Sonntag auf dem Sofa.

Bewertung vom 14.03.2023
Dead Romantics
Poston, Ashley

Dead Romantics


sehr gut

Geister sehen

„The Dead Romantics“ von Ashley Poston, übersetzt von Dr. phil. Yola Schmitz, ist ein Romance Roman mit einem leichten Hauch Fantasy, denn die Protagonistin kann Geister sehen.

Florence Day ist Ghostwriter für eine der erfolgreichsten Romanautorinnen aller Zeiten – nur leider hat sie aktuell gar keine Idee, wie sie die Deadline zur Abgabe des aktuellen Buches einhalten soll. Ihr neuer Lektor Ben ist absolut nicht entgegenkommend, was eine Erweiterung der Deadline angeht. Kurz darauf erfährt Florence, dass ihr Vater verstorben ist, und sie kehrt in ihre kleine Heimatstadt zurück. Dort trifft die auf den Geist von Ben und die Geschichte nimmt ihren Lauf…

Als Fan der Serie Ghost Whisperer war ich sehr gespannt auf dieses Buch und darauf, wie Ashley Poston es schafft, eine Liebesgeschichte zwischen einem Menschen und einem Geist zu schreiben.
Sie schafft es eine wirklich solide Geschichte rund um Florence, ihre sehr eigenwillige Familie, und Ben zu erzählen. Dabei erfindet sie das Rad nicht neu: die Plottwists sind alle vorhersehbar, große Überraschungen sind beim Lesen ausgeblieben und auch die beiden Hauptcharaktere Florence und Ben halt man schon mal gesehen.
Aber in meinen Augen braucht es das nicht immer für gute Unterhaltung. Ich hatte mit „The Dead Romantics“ ein sehr schönes Wochenende, mochte die Geschichte und freue mich auf mehr von der Autorin.

Bewertung vom 14.03.2023
Morgen, morgen und wieder morgen
Zevin, Gabrielle

Morgen, morgen und wieder morgen


sehr gut

Morgen, morgen und wieder morgen von Gabrielle Zevin, übersetzt von Sonia Bonné, ist mein erstes Lesehighlight im Jahr 2023 und das, obwohl ich mit Gaming und Programmieren echt nicht viel am Hut habe.

Die Geschichte folgt Sam und Sadie. Die beiden sind Kindheitsfreunde, deren gemeinsame Sprache Gaming und Programmierung war, und die sich nach einem Streit aus den Augen verloren haben. Nun treffen sie sich in den 90ern in Harvard wieder und beginnen schnell die gemeinsame Arbeit an einem Independent-Videospiel, dessen Erfolg ihr Leben aus den Bahnen lenkt.
Die Jahre verfliegen mit den gelesenen Seiten und wir sehen Arbeit, Liebe, Streit und die Konstante: Videospiele.

Zevins Schreibstil, nicht zuletzt in der Übersetzung von Sonia Bonné, zieht den Leser regelrecht in den Bann: Man ist so verbunden mit den Figuren, dass man bei den Erfolgen mitfliegt und bei Rückschlägen ebenfalls am Boden zerstört ist. Man liest Seite um Seite von Figuren, von denen man niemanden so wirklich mag (denn hier haben alle Charaktere menschliche Ecken und Kanten), die aber trotzdem so interessant sind, dass es weh tut, das Buch aus den Fingern zu legen.

Klare Leseempfehlung – und nicht von Thema Gaming abschrecken lassen!

Bewertung vom 20.08.2022
Dieser Beitrag wurde entfernt
Bervoets, Hanna

Dieser Beitrag wurde entfernt


sehr gut

Soziale Medien:
Dieser Beitrag wurde entfernt von Hanna Bervoets, aus dem Niederländischen von Rainer Kersten, ist ein unter 150 Seiten langes Buch, das sich mit dem immer wieder aktuellen Thema von Inhaltsprüfungen in sozialen Netzwerken beschäftigt.
Wir erleben das Buch als eine Art Geständnis, das die Protagonistin Kayleigh schriftlich zur Unterstützung einer Sammelklage einem gewissen Herrn Stitic zukommen lässt. Es geht um schlechte Arbeitsbedingungen und die psychischen und physischen Auswirkungen der Arbeit beim sozialen Netzwerk HEXA (die Anlehnung an unser Meta bzw. Facebook ist offensichtlich).
Das Buch hat mich grade mit seiner Kürze begeistert. Wir sehen alles aus Kayleighs Blickwinkel, wollen doch aber so viel mehr wissen und sind also gezwungen, die Lücken selbst zu füllen.
Durch die 100 Seiten hinweg, hat die Autorin es geschafft mir durchgehend ein ungutes Gefühl zu verschaffen.
Ein kurzes Buch mit Tiefgang, dass ich weiterempfehlen kann.