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Tänja

Bewertungen

Insgesamt 36 Bewertungen
Bewertung vom 15.01.2024
Die Verletzlichen
Nunez, Sigrid

Die Verletzlichen


weniger gut

Laut Klappentext erzählt dieses Buch, "was passiert, wenn Fremde bereit sind, ihr Herz füreinander zu öffnen, und was selbst kleine Gesten der Fürsorge bewirken können." Dabei soll es um die Erzählerin, einen jungen Mann und einen Papagei gehen, den es zu beaufsichtigen gilt. Bis die Erzählerin zum Papagei kommt, ist allerdings schon das halbe Buch gelesen und der junge Mann erscheint erst in der zweiten Hälfte. Die Beziehung zwischen den beiden nimmt dann auch nur etwas die Hälfte der restlichen Seiten ein. Also dieser Teil ist in vielleicht 50 Seiten erzählt.

Spoiler: Es passiert auch nicht viel zwischen den beiden außer ein Gespräch im Drogenrausch.

Ich finde daher den Klappentext höchst irreführend und hatte eine völlig andere Geschichte erwartet. Tatsächlich geht es im Roman hauptsächlich um die Erzählerin, ihre Erlebnisse und Gedanken vor und während der Pandemie. Ich vermute, es handelt sich um eine autofiktionale Erzählung. Die ersten 60 Seiten gefiel ich diese Erzählung auch noch Recht gut. Es sind schon ein paar gute Gedanken dabei. Auf Dauer wurde die Aneinanderreihung von Anekdoten aber doch immer weniger unterhaltsam und erscheinen zusammenhangslos. Die Ereignisse über die berichtete wurde, fand ich teilweise vollkommen belanglos. Ich habe mich mehr und mehr durch viele Längen hindurch gequält. Und das bei einem Buch, das nur knapp 220 Seiten hat.

Für mich, die ich eine emotionale Geschichte geschmückt mit ein paar Anekdoten über das Schreiben erwartet hatte, ein absoluter Fehlgriff.

Bewertung vom 08.09.2023
Die Lügnerin
Karig, Friedemann

Die Lügnerin


weniger gut

In diesem Roman geht es um eine Frau bei der die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge verschwimmen. Im Roman erzählt sie auf diese Art von den letzten Jahren ihres Lebens einer Therapeutin in einer vermutlich psychatrischen Klinik.

Ich habe leider nicht wirklich Zugang zur Geschichte bekommen. Mir war es oft zu sprunghaft und ziellos erzählt. Ich habe es mir phantastischer vorgestellt und würde in dieser Hinsicht enttäuscht. Dadurch, dass mich die Erzählung dann nicht fesseln konnte, habe ich mich teilweise durch den Roman gequält.

Ein wenig aufrecht erhalten wurde die Spannung durch die Frage, wohin das alles führt. Aber auch die Auflösung war mir zu diffus. Für mich hätte der Roman mehr Beschreibungen aus der Klinik gebraucht. Ein paar Seiten um mich dort einzufinden, hätten mir geholfen, auch in die Geschichte zu finden.

Sehr passend zum Roman finde ich das Cover gewählt. Die verschwommene Darstellung passt gut zur diffusen Erzählung. Ich hoffe, es greifen anhand des Covers mehr Menschen zum Roman, die mit diesem auch etwas anfangen können. Für mich war es leider nichts.

Bewertung vom 07.09.2023
Kleine Probleme
Pollatschek, Nele

Kleine Probleme


ausgezeichnet

In diesem Roman geht es um Lars, der am letzten Tag des Jahres endlich einmal alles richtig machen will. Das ganze Buch handelt intensiv von den letzten Stunden des Tages und der To-do-Liste der ewig vor sich her geschobenen dinge, die Lars endlich erledigen will.

Jeder Punkt und Vorgang wird detailliert beschrieben. Dabei ist das Buch aber keineswegs mit Details überladen. Nele Pollatschek gelingt es Müßiggang und Prokrastination authentisch darzustellen. Die Geschichte ist oft sehr traurig und dann auch wieder extrem lustig. Trotzdem Lars mich im wahren Leben wahnsinnig machen würde, entwickelte ich Sympathie für den Protagonisten. Er wirkt mit der Zeit wie ein liebenswerter Taugenichts. Einer, der so gerne würde, aber nicht kann. Oder vielleicht doch? In jedem Fall kämpft er mit sich und diesen Kampf macht Nele Pollatschek für die Lesenden spürbar. Erst nach und nach wird sichtbar, worum es eigentlich geht und mit welcher Verzweiflung Lars so gerne ein anderer wäre.

Besonders ist im Buch auch der Schreibstil, der poetisch und tiefgründig aber doch auch locker leicht ist. Dieser macht die Geschichte über die Unerträglichkeit der kleinen Probleme zu einem unterhaltenden und doch nicht rein belletristischen Roman.

Bewertung vom 22.08.2023
Zippel macht Zirkus / Zippel Bd.3
Rühle, Alex

Zippel macht Zirkus / Zippel Bd.3


ausgezeichnet

Zippel macht Zirkus ist das dritte Kinderbuch über das einzig wahre Schlossgespenst namens Zippel und den Jungen Paul. Es sollte auch ohne Vorkenntnisse der anderen Bücher zu lesen sein. Die sollte man sich aber nicht entgehen lassen.

Dieser Band ist wieder sehr spannend und lustig. Pauls Familie spielt diesmal nur eine randständige Rolle, dafür kommen viele neue Personen dazu. Sonst ist alles beim Alten, was bei dem Zippel Büchern einfach gut ist. Mein Sohn hatte wieder viel zu lachen und auch Erwachsenen macht das Vorlesen Spaß. Die Illustrationen sind bunt und liebevoll. Die Kapitel haben eine gute Länge, sodass wir je nach Zeit ein oder zwei Kapitel am Abend lesen konnten.
Es gab auch wieder einige Überraschungen. Nebenbei wird das Thema verliebt sein kindgerecht behandelt.

Die Zippel Reihe ist einfach eine rundum gute Kinderbuch Reihe.

Bewertung vom 21.08.2023
Mein schrecklich schönes Leben
Smale, Holly

Mein schrecklich schönes Leben


ausgezeichnet

Hinter diesem hübschen buntem Cover versteckt sich ein Zeitreise-Roman. Er beginnt damit , dass die Protagonistin Cassandra den schrecklichsten Tag ihres Lebens noch einmal durchleben muss. Aus diesem altbekannten Plot hat Holly Smale allerdings etwas ganz besonderes gemacht.

Zum einen haben wir hier eine Protagonistin mit Einschränkungen. Sie sieht zum Beispiel Gefühle in Farben, weshalb das Cover extrem gut zum zum Inhalt passt.
Außerdem kann Cassandra innerhalb der Zeitschleifen immer wieder ein Stück zurück reisen. Das macht die Zeitschleifen-Idee frisch und interessant. Abgesehen davon, dass eine Zeitreise mit persönlichen Einschränkungen nochmal eine spezielle Herausforderung ist. Dieses Idee hat mich begeistert.

Cassandra ist mit ihrer skurrilen Art eine einnehmende und extrem sympathische Protagonistin. Durch sie entwickelt sich das Buch schnell zu einem, das ich weder zur Seite legen konnte noch wollte, dass es zu Ende geht. Die Zeitreisen werden immer mehr eine Reise zur Protagonistin selbst. Die Entwicklung, die sie dabei durchläuft hat mich beim Lesen glücklich gemacht.

Ein Pageturner, für den ich gerne die Zeit zurück drehen würde, um ihn noch einmal zum ersten Mal zu lesen.nich habe so lange nach einem unterhaltsamen Glücksroman gesucht und in hierin gefunden.

Bewertung vom 14.08.2023
Paradise Garden
Fischer, Elena

Paradise Garden


sehr gut

Der Debütroman von Elena Fischer dreht sich um die 14jährige Billie, deren Mutter während des Sommers verstirbt.

Dabei lernen die Lesenden zuerst die Situation kennen, in der Billie und Ihre Mutter zuvor lebten. Elena Fischer stellt die Armut der beiden radikal da. Trotz des Bewusstseins, dass ich einer ganz anderen Blase lebe, waren die Zustände für ich häufig erschütternd. Gleichzeitig ist es schön, was Billies Mutter aus der Situation macht. Die Gemeinschaft um Billie herum macht einen wirklich netten Eindruck. Dabei ist nahezu jede der nahestehenden Personen von sozialen Problemen betroffen.

Mit dem Tod der Mutter ist der Schrecken der Geschichte auf Ihrem Höhepunkt. Billies darauffolgender Roadtrip war anders, als ich ihn erwartet hatte. Ich fühlte mich als Lesende im diffusen Schock nach dem Verlust mitgerissen. Allerdings wurde es mir an manchen Stellen zu pathetisch. Für eine 14jährige verhält sich Billie aber durchaus authentisch.

Ich kann nicht genau sagen, woran es lag, dass ich dieses Buch fast nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich glaube, es liegt an dem unheimlich leicht lesbaren Schreibstil der Autorin und der authentischen Protagonistin, die einen nicht mehr loslässt. Auf jeden Fall ein interessanter Roman mit Sogwirkung.

Bewertung vom 28.07.2023
DC Superhelden: Batman im Kampf für Gerechtigkeit

DC Superhelden: Batman im Kampf für Gerechtigkeit


sehr gut

Dieses Kinderbuch enthält zwei Batman Geschichten. Es ist eine gute Mischung aus Bildern und Text. Leider sind die Bilder schwarz-weiß, was bei meinem kleinen Leser immer zu Punktabzug führt.
Die Sätze sind nicht zu lang und außer den bekannten Helden und Schurken sind alle Worte leicht zu lesen. Auch die Kapitel haben eine gute Länge. Ich denke, dass es für Kinder im Lauf des zweiten Schuljahrs gut lesbar ist.

Trotz kurzer Sätze kommt schnell Spannung auf. Mir gefällt, dass beide Geschichten sich mit Natur und den menschlichen Eingriff darauf beschäftigen. Die Kinder lernen bei der spannenden Geschichte auch noch etwas und merken es gar nicht.

Frauenrollen sind im Buch nur sehr gering besetzt und tragen nicht viel zur Handlung bei. Das ist natürlich schade, bei Batman aber auch zu erwarten.

Alles in allem empfehlen wir dieses Buch gerne als Lektüre für die Sommerferien!

Bewertung vom 26.07.2023
Nachts erzähle ich dir alles
Landsteiner, Anika

Nachts erzähle ich dir alles


sehr gut

Dieser Roman greift viele aktuelle Themen auf. Das sind unter anderem Abtreibung und Elternschaft, Queerness und Partnerschaft. Es ist von Anfang an sehr fesselnd.
Die Protagonistin Léa fährt in das Urlaubsziel ihrer Kindheit und trifft dort Alice, die am nächsten Tag tot ist.

Mit dem Grund für Alice Tod kommen viele interessante Themen auf. Die Gründe sind tragisch und doch gibt es nicht die großen Emotionen. Obwohl Léa den Bruder der Verstorbenen trifft, ist seine Trauer oft randständig, obwohl sie immer präsent ist. Die Hauptrollen des Buches bleiben bei den Frauen.

Es ist zu merken, dass der Autorin der Fokus auf den Botschaften lag, die im Roman stecken. Es ist ihr gelungen diese in einen wirklich gutes Buch zu packen. Wer allerdings einen Roman über den Schicksalsschlag und mit großer emotionaler Tiefe erwartet, wird hier wahrscheinlich enttäuscht werden. Gefallen wird er Lesenden, die sich für Frauenrechte und neue Arten der Liebe beschäftigen.

Ich mochte den Roman, weil die feminischte Haltung darin stark ist. Er fühlt sich nach einer neuen Art an, Geschichten zu erzählen und mir gefällt diese Weise sehr gut.

Bewertung vom 10.06.2023
Idol in Flammen
Usami, Rin

Idol in Flammen


sehr gut

In diesem kurzen Roman geht es um die Ich-Erzählerin und deren Fanbeziehung zu ihrem Idol.

Der Roman ist leicht geschrieben und durch die Kürze nochmal umso leichter zu lesen.

Er ist spannend, weil er wirkt, als stelle er die japanische Popkultur authentisch da. Dieses wirkte auf mich wie eine ganz andere und extrem kommerzielle Welt.
Auch die Protagonistin ist interessant erzählt. Die Erzählung teigt doch deutlich, dass das Leben nicht nur aus dem Fan Dasein besteht. Auch psychischen Probleme von Jugendlichen werden gut dargestellt.

Der Roman kommt trotz einschneidender Ereignisse für die Protagonistin ziemlich ruhig daher. Dadurch entwickelt er sich nicht zu einem großen Pageturner, aner zu einem interessanten Gesellschaftsbild. Einen Roman, den man, wenn man sich für japanische Literatur oder Popkultur interessiert gut lesen kann.

Bewertung vom 02.05.2023
Sieben Männer später
Vine, Lucy

Sieben Männer später


gut

Solider Unterhaltungsroman
In diesem Buch geht es um Esther, die endlich die große Liebe finden will. Dazu begibt sie sich -inspiriert von einem alten Zeitschriftenartikel - auf die Mission ihre sieben Exbeziehungen aufzusuchen.

Der Schreibstil ist leicht und damit ist das Buch schnell lesbar. Ich kam mit der Protagonistin nicht so ganz klar, weil sie auf mich ziemlich unreflektiert wirkt und eine schlechte Selbstwahrnehmung hat. Die Entwicklung, die sie im Roman durchläuft, reicht mir ebenfalls nicht. Das Thema Selbstentwicklung hätte größer sein können. Der Plottwist ist gut, es kommt zu vielen ungeahnten Überraschungen, aber ein bisschen mehr Tiefgang hätte dem Roman hier gut getan.

Es gibt viele witzige Momente, die mich an meine eigene Schulzeit und die Zwanziger erinnert haben. An diesen Stellen ist es ein richtiges Wohlfühlbuch mit hoher Identifikation. Aber es wird auch viel Alkohol konsumiert, was ich nicht begrüße.

Der Roman hat durchaus feministische Ansätze. Die Autorin verfolgt diese allerdings zu schwach. Ähnlich wie bei der Entwicklung der Protagonistin hätte es hier für mich noch etwas mehr sein können.

Als Unterhaltungsroman finde ich es allerdings insgesamt ein solides Buch.