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Bewertungen
Insgesamt 50 BewertungenBewertung vom 25.04.2024 | ||
Stephan Schäfers "25 letzte Sommer" stellt eine zentrale Frage in den Raum: Wie viel Zeit widmen wir unserem eigenen Leben? Der namenlose Ich-Erzähler führt ein hektisches Dasein, ohne sich je die Zeit zu nehmen, über die Tiefe seiner Existenz zu reflektieren. Doch als er auf den bedächtigen Karl trifft, der seine Tage mit dem Sortieren von Kartoffeln verbringt und dabei über die Essenz des Lebens sinniert, beginnt sich alles zu ändern. Karls Einsicht, dass er nur noch etwa 25 Sommer erleben wird, öffnet dem Erzähler die Augen. Diese Offenbarung stößt eine Selbstreflexion über das eigene Leben an. Schäfer präsentiert in seinem Werk eine eindringliche Auseinandersetzung mit der permanenten Eile und dem Drang zur Hast, die unsere Zeit charakterisieren – und das auf bemerkenswert wenigen Seiten. Die Entscheidung, den Erzähler anonym zu halten, ermöglicht es dem Leser, sich in dessen Gedankenwelt besser einzufinden. "25 letzte Sommer" ist sicherlich kein Buch für leichte Unterhaltung zwischendurch, doch es lädt dazu ein, über die Prioritäten im eigenen Leben und die Wichtigkeit von Ruhe und Gelassenheit nachzudenken. |
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Bewertung vom 21.04.2024 | ||
"Nachspielzeiten" ist ein großartiges Buch für Fußballnostalgiker (und solche, die es werden wollen). Lucas Vogelsang erzählt von den ganz Großen und von Randfiguren der Fußballgeschichte, von ihren außergewöhnlichen Karrieren als Fußballer und ihrem Leben danach. Dabei lässt er die Protagonisten überaus menschlich erscheinen, überlässt die Wertung den Leser*innen und schreibt ähnlich wie Nick Hornby einst eine Liebeserklärung an den Fußball. Bei aller menschlichen Tiefe insb. im Kapitel über die Freundschaft zwischen Vinnie Jones und Paul Gascoigne lässt sich das Buch in kürzester Zeit lesen. Es hat in mir Erinnerungen an meine Kindheit wieder aufleben lassen - mit Mehmet Scholl und Oliver Bierhoff noch auf dem Rasen - und dürfte jedem Fußballfan ein paar wunderbare Stunden bereiten. Daher eine klare Leseempfehlung. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 15.04.2024 | ||
Mir hat das neueste Buch von Jens Corssen und Stephanie Ehrenschwendner zunehmend gut gefallen. Im Laufe des Buches und der sechs Treffen des Freude-Kreises habe ich die Teilnehmer*innen ins Herz geschlossen und mich mehr und mehr mit ihren Herausforderungen identifizieren können. Dabei fand ich es nicht leicht, ins Buch hineinzufinden. Einerseits, weil ich mich an die Mischung aus erzählter Geschichte und Sachinformationen gewöhnen musste. Andererseits, da mich die häufige Nennung des Autoren durch die (fiktiven) Teilnehmer*innen störte. Gewissermaßen spiegelt mein eigenes Herantasten an das Buch die Lernerfahrung der Gruppe wieder, die sich auch durch ihre individuellen Lebensherausforderungen in der Gruppe wiederfinden. Das Buch hat insb. für Menschen, die sich neu mit Positiver Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung beschäftigen, großes Potential. Ich werde es sicherlich häufig verleihen. |
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Bewertung vom 06.04.2024 | ||
Das Buch ist ein wunderschön gestaltetes Kunstwerk und eine frohe Botschaft für alle Sinnsuchenden und jene, die es nicht werden möchten. In meinen Augen sind es genau die richtigen sieben Türen, die geöffnet werden und die das Wesen unseres Lebens enthalten. Überragend sind für mich die Illustrationen, die Intensität der Dunkelheit und der Schatten. Durch und durch ist das Buch liebevoll geschrieben und gestaltet und wird dadurch einen prominenten Platz in meinem Zuhause einnehmen. |
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Bewertung vom 06.04.2024 | ||
Schattenspiel / Die Zauberkicker Bd.5 Der Autor entführt uns mitten in die Geschichte, da dies der fünfte Band einer fortlaufenden Erzählung über die Zauberkicker ist. Protagonisten sind ein sympathisches Trio junger FußballerInnen und zwei magische Tiere, natürlich gibt es auch mehrere Antagonisten innerhalb des Fußballteams. Die Charaktere werden schön erarbeitet und werden auch in der Kürze des Buches kennengelernt. Bedauerlich finde ich, dass sich die Story doch recht wenig entwickelt innerhalb der gut 110 Seiten Text und dann mit einem Cliffhanger endet. Die fortlaufende Geschichte funktioniert besser als die abgeschlossene Handlung dieses Buchs, die doch recht überschaubar und unspektakulär ist. Vielleicht könnten zumindest zwei Folgen zu einem Buch gebündelt werden. Als Gesamtwerk inklusive der Illustrationen und Covergestaltung gefällt mir das Buch gut. |
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Bewertung vom 03.04.2024 | ||
Eine spannende und skurrile Geschichte, in die Liz Webb uns mit ihrem Kriminalroman entführt. Durch die Erzählung ziehen sich viele wiederkehrende Elemente wie der Quittenbaum im Garten oder einfallslose Zitate aus Reece's Serien. Dieses einfache wiederkehrende Element passt gut zur Protagonistin, die wir im Laufe des Buches mehr und mehr kennenlernen. Die Geschichte hat alle Elemente eines guten Kriminalromans, für meinen Geschmack ist sie jedoch zu simpel und schnörkellos erzählt. Das ist zwar äußerst passend zum Charakter Hannahs, doch dieser wird mit der Zeit (wohl gewollt) anstrengend. Einige weitere Charaktere finde ich durchaus gut gelungen, auch das Cover gefällt mir sehr gut. Insgesamt eignen sich die Geschichte und ihre Hauptcharaktere hervorragend für eine Fortsetzung. Für einen Debütroman gelungen. |
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Bewertung vom 12.03.2024 | ||
"Mutter ohne Kind" ist ein großartiges Plädoyer für einen offeneren und empathischeren Umgang mit Fehl- und Stillen Geburten in unserer Gesellschaft. Eva Lindner teilt ihre eigenen Erfahrungen und die anderer Mütter und liefert wissenschaftliche Daten und Erkenntnisse, um aufzuzeigen, wie realitätsfern wir heute mit dem Thema umgehen. Dieses Buch verdient es nicht nur, gelesen zu werden - für viele Menschen sollte es zur Pflichtlektüre werden. Die Autorin formuliert sehr stark und fordernd, was sich im Gesundheitssystem, in Gesetzen, im Miteinander und in unserem Mitgefühl unseren Mitmenschen gegenüber ändern sollte. Der gesamte Aufbau des Buches ist für mich überaus passend, die Länge ebenso wie die Aufteilung in statistische und historische Daten sowie Erzählungen von Einzelfällen, die dabei unterstützen, die besprochenen Menschen nicht als Zahlen sondern empathisch wahrzunehmen. Toll, dass es dieses Buch gibt. |
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Bewertung vom 07.03.2024 | ||
Eine schöne Kurzgeschichte über eine sehr ungleiche und nicht ganz freiwillige Freundschaft zwischen Jimmy, dessen Familie seit einem offenbaren Betrug seines Vaters gemieden wird, und Tristan, der mit seiner Großfamilie aus dem Kosovo in die Niederlande geflohen ist und dort mit offenen Armen empfangen wird. Der Außenseiter Jimmy geht in seiner Rolle als Tutor für Tristan völlig auf, zwängt ihm dabei jedoch auch seine Interessen auf und sieht nicht oder spät, in welchem Maße Tristan traumatisiert ist von Kriegserlebnissen. Die Geschichte zeigt viele schöne menschliche Züge auf - allen voran Gerechtigkeit, Empathie und Hilfsbereitschaft - zugleich jedoch auch unschöne wie Neid. Der Protagonist tut so viel für seinen Freund und kommt doch, wenn man in seine Gedankenwelt eintaucht, nur bedingt sympathisch rüber. |
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Bewertung vom 03.03.2024 | ||
Grimmwald: Lasst die Felle fliegen! - Band 2 "Lasst die Felle fliegen" ist die Fortsetzung einer ziemlich irrwitzigen Geschichte mit verrückten Charakteren, Dialogen und Handlungen. Das Buch ist gespickt mit sympathischen (und wenigen unsympathischen) Charakteren aus der Tierwelt, die überwiegend friedlich miteinander wohnen. Das Buch hat (ein wenig an Monty Python erinnernd) Unterbrechungen, Lieder und Spiele und ist eigentlich voller Quatsch, wie eben auch die Charaktere. Dazu passen auch die witzigen und teils rührenden Illustrationen. Leider sind diese durchweg in schwarz-weiß. Wenn ich etwas bemängeln würde, dann ist es am ehesten die Druckqualität. Insgesamt ist dies eine hochamüsante Geschichte und ein Buch das anders ist als alle Bücher, die ich zuvor gelesen habe. Und das ist für ein Kinderbuch ein gelungenes Kunststück und wird sicher für gute Unterhaltung sorgen. |
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Bewertung vom 27.02.2024 | ||
Maxim Leo ist wieder ein Roman mit einem Protagonisten gelungen, der sich etwas unverhofft im medialen Ruhm wiederfindet und - wie hier auch einige andere Charaktere - nun mit dieser Situation umzugehen hat. Wie in seinem letzten Roman gelingt dies dem Autor auch hier mit ordentlich Humor. Die Geschichte passt so gut in die aktuelle Forschung zum Thema Langlebigkeit und sie bereichert die Diskussion um einen humorvollen wie nachdenklichen Ansatz, ähnlich dem Stile der "Achtsam" Reihe. Das Buch habe ich in wenigen Stunden verschlungen, der Schreibstil lädt förmlich dazu ein. Auch wenn ich mir an mancher Stelle gewünscht hätte, das Buch bestünde aus 100 weiteren Seiten und einer stärkeren Entwicklung der Charaktere und der Storyline, so habe ich das Buch mit großer Freude gelesen und für mich macht auch das einen guten Roman aus. |
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