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bolie
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Langscheid

Bewertungen

Insgesamt 870 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2024
Böhmische Schicksalstage
Lindberg, Karin

Böhmische Schicksalstage


sehr gut

Das ist also der zweite Band dieser Saga. Noch wissen die Böhmen nicht, was auf sie zukommt. Die Familie Lemberg freut sich des Lebens. Sie genießen ihren Wohlstand und feiern die Feste, wie sie fallen. Alba liebt einen jungen Mann, der absolut nicht in ihre Familie passt. Der Hausherr vergnügt sich mit einer Geliebten in Prag und seine Ehefrau pflegt ihre Wehwehchen.
„Böhmische Schicksalstage“ punkten auch weiter mit unvorhersehbaren Ereignissen.

Auch wenn dieses zweite Buch der Saga mit einem Cliffhanger endet. Ich hoffe doch sehr, das es auch einen dritten Band gibt. Die Menschen in Böhmen sind in Aufruhr. Sie beobachten sehr genau, was sich im Deutschen Reich bewegt. Wie schwer die Umbrüche aber werden, damit rechnen sie mit Sicherheit nicht.

Der zweite Band dieser Sage hat mich sehr gut unterhalten. Ich konnte zwar recht schnell erkennen, wie sich der Weg für Alba entwickelt. Diese Überraschungen, welche einige Familienmitglieder betreffen, machten das Lesen dann doch spannend. Ich freue mich auf weitere Zeilen über das Leben der Familie Lemberg und hoffe, dass schon bald der nächste Band veröffentlicht wird.

Bewertung vom 17.11.2024
Juli, August, September (eBook, ePUB)
Grjasnowa, Olga

Juli, August, September (eBook, ePUB)


sehr gut

Rosa hängt sehr an ihrem Vater. Das muss ihre Mutter Lou zugeben. Ob sie aber eine glückliche Ehe führt? Nein, das weiß sie nicht wirklich. Ihr Mann, ein berühmter Pianist, ist ständig unterwegs. Zu Konzerten. Lässt seine Familie zurück. Als ihre Mutter sie zum 90. Geburtstag der Schwester einlädt, sagt sie zu. Sie fliegt mit Mutter und Tochter nach Gran Canaria, der Ehemann reist in die Schweiz. „Juli August September“ ist eine Mischung aus Familiengeschichte und Erfahrungsberichten über Vertreibung und Schoah.

Es war das zweite Buch, das ich von Olga Grjasnowa las. Die Autorin kam in einer russisch-jüdischen Familie zur Welt. Sie weiß also, wovon sie schreibt. Diese klare Sicht auf jüdisches Leben in Deutschland und gleichzeitig ein Blick nach Israel, das macht den Reiz dieses Buches aus. Die hier geschilderte Geschichte ist kompliziert. Sowohl die Familie von Lou als auch die Angehörigen des Ehemanns sind traumatisiert. Und trotzdem leben sie in einem Land, das ihre Angehörigen ermordete. Und das ohne Skrupel und mit unfassbarer Präzision.

Nein, so richtig anfreunden konnte ich mich mit diesem Buch nicht. Mir fehlte schlicht der rote Faden. Es bleiben Fragen offen und die Aktionen der Hauptperson konnte ich nicht so richtig nachvollziehen.

Bewertung vom 17.11.2024
Das Kind mit den stummen Augen
Rohn, Lena

Das Kind mit den stummen Augen


sehr gut

Theresa Dormbach hängt immer noch an ihrem Exmann. Mit Arbeit versucht sie ein wenig Normalität in ihren Alltag zu bringen. Da kommt ihr das Geschäft wie gerufen. Das ist ein Teeladen, der von ihrem Urgroßvater ins Leben gerufen wurde. Leider mangelt es momentan an Kunden und ein neues Konzept soll diesen Mangel aufheben. „Das Kind mit den stummen Augen“ erzählt aber auch die Geschichte eines vergessen Kindes.

Das kurzweilige Buch konnte mich recht gut unterhalten. Für mich besonders interessant waren die Erzählungen, die vom Kinderheim im Teutoburger Wald handelten. Immer mehr Bücher gibt es darüber und immer mehr Betroffene trauen sich an die Öffentlichkeit. Das ist gut so. Nein, hier kommt es nicht nur auf eine eventuelle Abfindung an. Viel wichtiger ist doch, dass solche unmenschlichen Aktionen nie mehr passieren dürfen.

Ich vermute, dass es sich bei dem hier beschriebenen Haus um das „Kinderkurheim Johannaberg“ in Berlebeck handelt. Wie aktuell das Thema ist zeigt auch, dass namhafte Sender es aufgriffen und Interviews mit Betroffenen machten. Diese wurden dann später veröffentlicht. Ein wenig kommt in diesem Buch auch zum Ausdruck, wie Medikamententests durchgeführt wurden. Mehr will ich aber nicht verraten. Lesen Sie selbst.

Bewertung vom 15.11.2024
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


ausgezeichnet

Anna ist Pastorin und zudem auch Notfallseelsorgerin. Sie wird an das Krankenbett von Raffaela gerufen. Die liegt im Koma und niemand weiß warum. Raffaela ist behindert. Das bedeutet, dass sie nicht den Maßstäben der Menschen um sie herum entspricht. Ihre Mutter kümmert sich rührend um sie. Dabei vergisst sie ihre eigenen Bedürfnisse.

Anna liebt ihren Job. Sie ist Pastorin in einer Kleinstadt am Niederrhein. Dass sie auch noch als Notfallseelsorgerin tätig ist, war für sie bisher kein Problem. Bisher. Das änderte sich schlagartig, als sie an das Krankenbett von Raffaela gerufen wurde. Dort saß die Mutter der Patientin mit einem Rosenkranz in ihren Händen. Völlig verzweifelt.

"Vielleicht hat das Leben Besseres vor" war mein erster Roman, den ich von dieser Autorin las. Er entführt mich an den Niederrhein. Dabei ist es nicht nur in dieser Gegend üblich, dass Klatsch und Tratsch von aufmerksamen Nachbarn als Ersatz von Tageszeitung und Nachrichten aus Funk und Fernsehen gibt. Etliche Charaktere finden sich hier zusammen und nicht alle waren mir sympathisch. Das ist aber auch nicht wichtig. Für mich tatsächlich von elementarer Bedeutung ist die Frage, wie in diesem kleinen Ort mit behinderten Menschen umgegangen wird.

Das Buch hat mich nicht nur gut unterhalten. Es zeigte mir auch, dass die Autorin nicht oberflächlich mit dem Thema umging und gefühlvoll auf die Probleme und Sorgen der Angehörigen von Behinderten einging. Meine Empfehlung zum Lesen des Buches gilt daher uneingeschränkt.

Bewertung vom 15.11.2024
Die Familienangelegenheiten der Johanne Johansen
Heldt, Dora

Die Familienangelegenheiten der Johanne Johansen


ausgezeichnet

Johanne Johansen verabschiedet sich von ihrem Chef. Sie wünscht ihm für die Zukunft alles Gute. Der stutzt und fragt sie, ob sie denn nicht mehr arbeiten wolle. Johanne erklärt ihm, dass sie ab sofort ihren wohlverdienten Ruhestand genießen möchte. Sowohl Chef als auch Kollegen sind entsetzt. Sie haben dieses Ereignis tatsächlich vergessen. Kein Blumenstrauß wartet auf die treue Mitarbeiterin. Aber es wäre nicht Johanne, würde sie nicht mit hanseatischer Ruhe mitteilen, dass es ihr egal sei. So beginnt das Hörbuch „Die Familienangelegenheiten der Johanne Johansen“.

Dass ihr Ruhestand dann tatsächlich zum Unruhestand wird, das hätte Johanne nie gedacht. Aber Jammern und Klagen helfen nicht. Sie überlegt nur wenige Stunden und setzt sich ans Pläne schmieden. Die Reederei ihrer Vorfahren soll verkauft werden? An einen unsympathischen Konkurrenten? Für Johanne steht fest: Das darf niemals geschehen. Innerhalb kurzer Zeit entwickelt sie einen Plan, der nicht nur gut durchdacht ist. Er hat auch Hand und Fuß.

Zur Seite steht ihr nicht nur Lydia, die sich von der Untreue ihres Ehemanns erholen muss. Auch weitere Frauen aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis sind begeisterte Helfer. Ein kurzweiliger Roman, der mich bestens unterhalten hat. Hanseatischer Humor und bildhaft erzählte Episoden ließen zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen. Und dass Vera Teltz eine Ausnahmesprecherin ist, konnte ich schon häufiger feststellen. Also gibt es von mir die uneingeschränkte Hörempfehlung.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2024
Der Schatten einer offenen Tür (eBook, ePUB)
Filipenko, Sasha

Der Schatten einer offenen Tür (eBook, ePUB)


sehr gut

Petja arbeitet in einer Hygienewarenfabrik und rollt Wattestäbchen. Das Werk gehört einem ehemaligen Strafgefangenen und der möchte noch mehr Fabriken bauen. Zu dem Zweck muss er viele Bäume fällen und das gefällt Petja überhaupt nicht. Er ist sehr naturverbunden und beobachtet nicht nur Vögel besonders gerne. Er will für den Erhalt „seiner“ Bäume kämpfen. Und dann gibt es in dem Ort noch das Waisenhaus. Das kommt in die Schlagzeilen, weil sich drei Kinder nacheinander das Leben nahmen. Keiner weiß warum.

„Der Schatten einer offenen Tür“ ist ein weiteres Buch von Sasha Filipenko. Seine eindringliche Art, die Gedanken der Akteure aufs Papier zu bringen, zeichnet ihn aus. Er hat einen Schreibstil, der nicht alltäglich ist. Klar zu erkennen ist seine Kritik an Russland. Hier wird sie anhand des Umgangs mit Waisenkindern verdeutlicht. Nein, sie kommt nicht mit direkten Vorwürfen, sondern recht subtil daher. Obwohl mir seine letzten Romane besser gefielen, gebe ich auch für dieses Buch eine Empfehlung.

Bewertung vom 02.11.2024
Helden / Jacop der Fuchs Bd.2
Schätzing, Frank

Helden / Jacop der Fuchs Bd.2


sehr gut

Jacops Geschichte geht also weiter. Nach „Tod und Teufel“ ist es das Buch "Helden", das mich sein Schicksal weiterverfolgen lassen. Gibt es jetzt Antworten auf die drängenden Fragen? Wer tötete seinen Vater, wer seinen Bruder? Wer zündete das Haus an? Ich war gespannt.

Jacop befindet sich auf dem Schiff „Maria Salmone“ und die schwimmt auf dem Ärmelkanal Richtung England. Ein verstecktes Riff bringt sie zum Kentern und nur mit Mühe kann Jakop sich retten.

Das Buch wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Es zeigt Jacops Weg zum Kaufmannsgehilfen auf und ist gleichzeitig ein Zeugnis der großen Umbrüche jener Zeit. Der Handel blühte und es gab unglaublich rasche Verbindungen zwischen den Kontinenten. Es wurde nicht mehr getauscht, Geld war die neue Zahlungsmethode.

Frank Schätzing zeigt einmal mehr, dass er ein Meister der Recherche ist. Sein Stil ist anfangs gewöhnungsbedürftig, ich konnte mich aber rasch darauf einstellen. Sowohl die Historie Kölns, als auch das Geschehen in Europa wird bildhaft vermittelt. Nicht nur die mächtige Eleonore kommt in diesem Buch zu Wort. Die Unstimmigkeiten zwischen Adel und einfachem Volk führten immer wieder zu kämpferischen Auseinandersetzungen.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.10.2024
Die Entscheidung
Bisky, Jens

Die Entscheidung


sehr gut

Für mich schlicht nicht nachvollziehbar, was damals vor aller Augen geschah. Wie konnte es sein, dass so viele Menschen sehenden Auges ins Verderben stürzten? Wer verhalf den Faschisten zur Macht und war mitverantwortlich für den Untergang des Reiches? Jens Bisky schlüsselt alle Fragen akribisch auf und zeigt deutlich, wie es zur Katastrophe kam. Er lässt viele Zeitzeugen sprechen. Dazu zählen unter anderem Politiker und Journalisten. Aber auch Schöpfer von guter Literatur und Juristen dürfen ihre Meinung vertreten.

Nicht alleine die Tatsache, welche Ereignisse in der Vergangenheit zum Untergang der Demokratie führte, machte mich sprachlos. Nein, es ist die Gegenwart. So viele Parallelen gibt es und ich habe Angst davor. Können wir unsere Demokratie vor diesen Demagogen schützen? Ist es der Anfang vom Ende oder doch nur eine kurze Episode, die rasch im Sande verläuft?

Das Buch „Die Entscheidung“ ist sehr dick und nein, es liest sich keineswegs wie ein kurzweiliger Roman. Wer sich allerdings tatsächlich für unsere Vergangenheit interessiert, der muss #DieEntscheidung mehrmals lesen oder hören. Das fällt nicht schwer, da der Sprecher Omid-Paul Eftekhari das Lesen des Buches perfekt vermitteln konnte.

Bewertung vom 30.10.2024
Der Weihnachtsmordclub (eBook, ePUB)
Tomasson, Ben Kryst

Der Weihnachtsmordclub (eBook, ePUB)


sehr gut

Okay, dass Kari Blom nicht auf der Insel ist, war eigentlich klar. Sie möchte Weihnachten mit ihren Liebsten feiern. Aber dass alle Verwandten der Häkeldamen ihr Kommen zum Fest absagten? Nein, das geht gar nicht. Hier ist schnelles Handeln angesagt. Die Damen möchten nicht alleine feiern und verabreden sich zum Beisammensein am Heiligen Abend. Dass sie vorher noch einen brisanten Fall lösen müssen, nun ja, damit haben sie nun wirklich nicht gerechnet. „Der Weihnachtsmordclub“ dreht zur Höchstform auf.

Die Proben zum Krippenspiel könnten nicht besser laufen. So harmonisch und ganz ohne Zank und Streit. Bis es dann tatsächlich eine Tote zu beklagen gibt. War es ein Unfall, oder doch Mord? Die Häkeldamen sind sich zunächst nicht sicher. Aber nur zunächst. Schon bald wissen sie, dass es Absicht war, die junge Frau zu töten.

Endlich kann die Häkelmafia selbstständig ermitteln. Kein Kriminaler ist vor Ort und nur die Damen müssen den Täter überführen. Es schneit auf Sylt und selbst die Polizei schafft es nicht, den Tatort zu begutachten. Wirklich traurig sind die Damen allerdings nicht. Sie ermitteln ganz ohne Hemmungen und kommen damit recht bald den Tätern auf die Spur.

Wenn ich auch die Mordermittlungen um Kari Blom lieber mag, so gefiel mir auch dieses Buch. Die Häkeldamen wuchsen über sich hinaus und können bei ihren Ermittlungen eigentlich auf die Hilfe von Fachleuten verzichten. Aber nur eigentlich.

Bewertung vom 25.10.2024
Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13 (13 Audio-CDs)
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13 (13 Audio-CDs)


ausgezeichnet

„Alles hört auf mein Kommando“ so, oder so ähnlich wird Kluftinger an diesem Morgen seine Mannschaft angesprochen haben. Immerhin ist er ja Polizeipräsident. Wenn auch nur vorübergehend, aber das spielt momentan keine Rolle. Er leitet eine Anti-Terrorübung in den Bergen und es läuft sehr gut. Bis, ja bis die Meldung kommt, dass ein Toter gefunden wurde. Ein Kollege, der wohl abgestürzt ist. Auch das neue Buch der Reihe „Lückenbüßer (Ein Kluftinger Krimi 13)“ konnte mich überzeugen.

Kluftinger hat nicht nur die Vertretung des Polizeipräsidenten am Hals. Er soll außerdem auch noch kandidieren. Für den Gemeinderat. Als Lückenbüßer. Wobei ihm die Kandidatur so gut gefällt, dass er sich sicher ist, selbst gegen Langhammer zu gewinnen. Es gibt also viel Aufregung und Stress für Klufti.

Niemand kann das Hörbuch so gut vortragen, wie die beiden Autoren und Martin Umbach. Ich habe mich nicht nur köstlich amüsiert. Die Story hat dieses Mal einen sehr ernsten Hintergrund und ich war von dem Kommissar echt beeindruckt. Das hätte ich ihm nicht zugetraut. Dass es dann zum Schluss noch einen Cliffhanger gibt, okay, damit muss ich leben. Aber für dieses Hörbuch gibt es trotzdem eine ausdrückliche Empfehlung von mir.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.