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Sternzauber
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Düren

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2024
Velvet Winter
Baumgärtner, Theresa

Velvet Winter


ausgezeichnet

Wintergenuss auf allen Ebenen
Dieses Buch ist einfach zauberhaft und wunderschön!

Es beginnt bereits mit dem sehr stilvollen Cover, das, in Leinen gebunden, eine sehr hochwertige und haptisch angenehme Präsents zeigt und mit einem stimmungsvollen Winterwald versehen ist. Besonders passend finde ich das dunkelrotte und an Samt erinnernde Schriftband mit dem Titel und den goldenen Applikationen. Eine schöne Ergänzung zum Buch ist ein Bogen hochwertiges Geschenkpapier.

Noch schöner geht es dann im Inneren weiter, denn das Buch ist mit zauberhaften, sehr viel Stimmung transportierenden und authentischen Bildern bestückt. Und zwar nicht nur ab und zu, sondern auf fast jeder Seite! Die Gestaltung der Seiten ist dabei ganz unterschiedlich und bietet angenehme Abwechslung ohne unruhig zu wirken. Die Farben sind wunderbar aufeinander abgestimmt und das Buch ist in 3 große Bereiche unterteilt, die Rezepte und Eindrücke gliedern. So beginnt es mit „early bird“ und allem rund um den Start in den Tag, verweilt bei „alles fein aufgetischt“ mit herrlich einfachen Wintergerichten und schließt unter dem Motto „velvet christmas“ mit Leckereien und Dekoideen zum Fest der Feste.

Kleine Reisebeschreibungen aus Oxford oder den Cotswolds fand ich genau so hinreißend wie die Anekdoten aus Theresa Baumgärtners Heim in Luxemburg. Ich konnte in den Texten die Liebe der Autorin zu den Dingen, die sie vorstellt, erahnen und bilde mir ein ihre Freude am Reisen und Entdecken, aber auch am Gastgeben und Schmücken zu spüren.

Eine Suppe aus dem Buch habe ich bereits ausprobiert und war ganz begeistert, so dass sicherlich viele weitere Rezepte auf unserem Speiseplan ihren Platz finden werden. Ich freue mich aufs Ausprobieren und Kennenlernen, denn viele der enthaltenen Gerichte kenne ich noch nicht.

Ein wunderbares Buch zum Schmökern, Genießen, um Anregungen zu sammeln, Rezepte auszuprobieren oder einfach in herrlich britischem Wohlgenuss zu schwelgen. Mir gefällt es rundum sehr gut und ich werde es sicherlich oft zur Hand nehmen um einen gemütlichen „Velvet Winter“ zu zelebrieren!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2024
Die Abende in der Buchhandlung Morisaki
Yagisawa, Satoshi

Die Abende in der Buchhandlung Morisaki


ausgezeichnet

Eine sehr gelungene Fortsetzung
Ich mag das Cover von „Die Abende in der Buchhandlung Morisaki“ sehr und es passt hervorragend zum Buchinhalt. Die sichtbare Buchhandlung, die warmen Farben und die beiden Personen spiegeln viele Details der Geschichte, was mir sehr gefällt und ich mag es auch, dass man gleich erkennt, dass es sich um den zweiten Band handelt, wenn man das erste Buch des Autors bereits kennt.

Die Geschichte ist die Fortsetzung des Bestsellers „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ und handelt von Takako, die uns erneut in ihre Welt rund um die Buchhandlung ihres Onkels entführt. Sie hat inzwischen Fuß gefasst in ihrem Leben, besucht ihre Verwandten und das Antiquariat aber regelmäßig und lässt uns daran teilhaben.

Satoshi Yagisawa erzählt auf eine wunderbar leichte und besondere, eindringliche, aber schnörkellose Art von einer ganz außergewöhnlichen Gemeinschaft rund um den Buchladen. Takako steht im Mittelpunkt der Geschichte, aber auch einige andere Charaktere, die sehr individuell gezeichnet sind, bevölkern das Geschehen und bilden einen wunderbaren Rahmen. Mir erschienen die ProtagonistInnen authentisch, wenn auch teilweise herrlich außergewöhnlich und ich mag die Bücherliebe, durch die alle Personen vereint sind, ausgesprochen gerne.

Dieses Buch wartet nicht mit actiongeladenen Handlungen auf, sondern ist eher ein Buch der leisen Töne und der nachdenklichen Betrachtungen. Takako hält Innenschau, hinterfragt Dinge und beobachtet die Geschehnisse ihrer Umgebung intensiv. Ich mag diesen ruhigen Rhythmus sehr und fühlte mich ganz von ihm „davon getragen“, hinein in die ganz eigene Welt der Buchhandlung Morisaki.

Für mich ist dieses Buch, genau wie der erste Teil, ein wunderbar leises, aber nachhaltig wirkendes Leseerlebnis, das mir schöne Lesestunden beschert und mich berührt hat. Daher empfehle ich es sehr gerne allen LeserInnen, die Bücher über Buchliebe und die leisen Töne mögen – viel Freude beim Eintauchen!

Bewertung vom 15.10.2024
Die Goldene Schreibmaschine
Henn, Carsten Sebastian

Die Goldene Schreibmaschine


sehr gut

Büchermagie und viel Spannung!
Das Cover des Jugendbuches „Die goldene Schreibmaschine“ von Carsten Henn ist für mich einfach nur zauberhaft! Ich liebe die erdig-bibliophilen Farben der gesamten Gestaltung, die mit dem Gold einfach perfekt harmonieren. Zudem strahlt das Bild mit den tanzenden Goldpunkten viel Magie aus, etliche Bücher sind zu sehen und das Mädchen wirkt äußerst sympathisch - das alles passt hervorragend zur Geschichte. Und auch die Kapitel-Vignetten in Form einer Schreibmaschine gefallen mir sehr.

Das Buch erzählt von der Außenseiterin Emily, die hinter der Bibliothek, in der sie viel Zeit verbringt und in der ihre Oma arbeitet, eine zweite magische Bibliothek entdeckt. Dort befindet sich eine ganz besondere goldene Schreibmaschine, mit der man die Handlung von Büchern und damit auch die Welt verändern kann. Doch auch der gemeine und skrupellose Lehrer Dr. Dresskau kommt hinter dieses magische Geheimnis und will die Schreibmaschine für seine Interessen nutzen. Ob es Emily gelingen wird, seine gefährlichen Pläne zu verhindern?

Carsten Henn ist mit „Die goldene Schreibmaschine“ eine wunderschöne Geschichte gelungen, die den Zauber und die Magie von Büchern wunderbar einfängt! Er schreibt in sehr flüssiger Weise, so dass sich der Text angenehm liest und manche Formulierungen sind wirklich besonders gut gelungen. Besonders ein paar der Vergleiche im Text haben es mir angetan. Zudem scheut er nicht davor zurück der Handlung individuelle und bedeutsame Details zuzufügen und das gefällt mir sehr. So weist Emily z. B. ganz besondere Charakterzüge auf, ihr Opa leidet offensichtlich an Demenz und die auftauchende Partei des grausamen Lehrers zeigt Parallelen zu einem historisch relevanten Pendant. Diese Dinge verleihen der Geschichte meiner Meinung nach eine wohltuende Tiefe und zusätzliche Ebene.

Aber auch die Charaktere sind zu einem großen Teil gut gelungen. Ich mochte Emily und ihre Freunde, sowie ihre Großeltern von Beginn an sehr. Die Eltern bleiben jedoch extrem abwesend, was ich schade finde und ein sehr schwieriger Punkt in diesem Buch ist für mich der grausame Lehrer Dr. Dresskau. Natürlich braucht eine spannende Geschichte einen Bösewicht, doch dieser Lehrer ist für meinen Geschmack zu extrem gezeichnet. Er schikaniert die Jugendlichen permanent und niemand aus dem (Schul-)Umfeld bietet ihm Einhalt. Mir war das einfach zu viel und zu radikal einseitig.

Die Geschichte an sich wird sehr zügig erzählt, was sicherlich vielen Jugendlichen entgegenkommt, denn ein Ereignis jagt das nächste und es gibt keine großen Längen. Mir ganz persönlich ging es manchmal glatt fast ein wenig zu schnell und so mochte ich in Kombination ganz besonders die stillen Momente der Geschichte, beispielweise wenn Emily sich nachts mit ihrem Großvater austauscht oder nachdenkt.

Abgesehen von der überzogen grausamen Figur des Dr. Dresskau, liebe ich die Ideen dieser Geschichte und vor allem die spürbare Liebe zum Buch. Es wird deutlich, welche Macht Wörter und Bücher haben, es gibt viel Spannung, aber auch andere wesentliche Themen und tolle Freundschaften. Ich habe die Lektüre jedenfalls genossen und wünsche allen anderen jungen oder junggebliebenen LeserInnen viel Freude beim Eintauchen in eine magische Welt!

Bewertung vom 07.10.2024
Christmas Cake und Glitzerschnee
Breidenbach, Ursi

Christmas Cake und Glitzerschnee


ausgezeichnet

Weihnachtliche Liebesgeschichte zum Wohlfühlen und Genießen!
Schon das Cover von „Christmas Cake und Glitzerschnee“ versetzt mich in wunderbar weihnachtliche Stimmung, denn die herrlich geschmückten Häuser und der Schnee bilden, gemeinsam mit dem glitzernden Titel und den Sternen, eine herrlich festliche Atmosphäre. Und auch das abgebildete Pärchen passt perfekt zu diesem Liebesroman.

Das Buch erzählt von der 33-jährigen Wissenschaftlerin Jenny, die für die Vorbereitungen eines Forschungsprojektes nach Edinburgh geschickt wird. Da Dezember ist, wird Jenny von lauter weihnachtlichen Dingen schier erschlagen, denn sie kann diesem Fest überhaupt nichts abgewinnen und so flüchtet sie sich in das ruhige Viertel Morningside, in dem auch ihre unbekannte Großmutter lebt. Eigentlich möchte sie ihr nicht begegnen und doch stehen sich die beiden plötzlich gegenüber und Jenny beginnt ihr bisheriges Wissen über sie zu hinterfragen… Dabei trifft sie auch auf den Schotten Callum, der sich zum Ziel setzt, Jenny ihr „Grinchtum“ auszutreiben und sie von der Schönheit des Weihnachtsfestes zu überzeugen. Ob ihm das gelingt?

Uris Breidenbach gelingt es in diesem Buch ganz wundervoll eine Liebesgeschichte mit anderen Themen so zu verknüpfen, dass eine rundum gelungene Wohlfühl-Geschichte entsteht, die mir zauberhaft weihnachtliche Lesestunden beschert hat! Neben den romantischen Inhalten spielt die Familie, mit all ihren möglichen und unmöglichen Stärken und Komplikationen, eine ganz wesentliche Rolle und bietet der Geschichte einen sehr realistisch-authentischen Rahmen. Dabei sind die einzelnen Charaktere meiner Meinung nach hervorragend individuell gezeichnet und bieten der Handlung lebendige Farbigkeit. Ich konnte mich gut in die ProtagonistInnen hineinversetzen und intensiv mit ihnen fühlen – was unter anderem dafür gesorgt hat, dass ich neben herzhaften Lachern, Ganzkörper-Gänsehaut hatte und die ein oder andere Träne verdrücken musste.

Außerdem ist dieses Buch ein absoluter Sehnsuchtsstifter – denn ich würde am liebsten gleich in den Zug steigen und ins weihnachtliche Edinburgh reisen! Die Beschreibungen der Stadt und der Umgebung überhaupt sind so gelungen, dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte und mich wirklich dort hin träumen durfte – herrlich! Überhaupt ist die Geschichte so flüssig und angenehm geschrieben, dass ich förmlich durch die Seiten geflogen bin und eigentlich viel zu schnell am Ende angelangt war… ich hätte sehr gerne einfach immer weiter gelesen!

Mehr will ich gar nicht verraten, denn ihr solltet dieses Buch einfach selber lesen! Taucht ein in die zauberhafte Weihnachtsgeschichte rund um Jenny, Callum und ihre Familien im wunderschönen Edinburgh – viel Freude dabei und schon mal „frohe Weihnachten“!

Bewertung vom 07.10.2024
Für immer und ein Jahr
Hansen, Stefanie

Für immer und ein Jahr


ausgezeichnet

Berührend, weise und absolut wunderschön!
Ich bin so begeistert und berührt von dieser Geschichte, dass ich gar nicht weiß, wie ich all das Gefühl und die Euphorie in Worte fassen soll…

Das Cover von „Für immer und ein Jahr“ passt meiner Meinung nach unglaublich gut zum Buchinhalt und außerdem finde ich es wunderschön! Das Unendlichkeitszeichen begleitete mich durch das ganze Buch und schmückt auch das Cover und sowohl die Farben, als auch der angedeutete Ausblick durch das Fenster auf dem Bild sind für mich sehr stimmig.

Die Geschichte erzählt von einem großen Verlust, denn Jan hat seine Ehefrau Kaya an den Krebs verloren. Nun steht er alleine mit seinen beiden Kindern da und muss ein Versprechen erfüllen, dass er Kaya gegeben hat: ein Jahr lang soll er alle Menschen aus ihrem Geburtstagskalender anrufen und ihnen gratulieren. Dabei redet Jan nicht gerne, mag telefonieren noch viel weniger und fühlt sich ohnehin komplett verloren. Doch dieses Versprechen zwingt ihn dazu aktiv zu werden, sein Leben zu verändern und sich seiner Trauer zu stellen…

Ich habe es zu Beginn meiner Rezension schon verraten: ich liebe dieses Buch! Und zwar in allen Bereichen! Da sind zum einen die unglaublich authentischen Charaktere, in die ich mich sehr gut hineinversetzen konnte. Sie sind, jeder und jede für sich sehr individuell gezeichnet und machen die Geschichte dadurch angenehm vielschichtig und bunt, bieten vielfältige Identifikationsmöglichkeiten und ein lebendiges „Personal“ für die Geschichte. Ganz besonders begeistert hat mich, dass ich die Gefühle der ProtagonistInnen so präsent wahrnehmen konnte und diese so „echt“ bei mir ankamen. Ich konnte mitfühlen, mitleiden, weinen, aber auch lachen und hatte oft Gänsehaut ob der Intensität des Gelesenen. Auch die Gedanken der verstorbenem Kaya werden in eigenen Passagen in die Geschichte eingeflochten, aber was im ersten Moment vielleicht nach übersinnlichem Kitsch klingt, fühlte sich für mich beim Lesen nach purem Gefühl und absolut passend an (es geht nicht um einen Geist!).

Ein Highlight war für mich definitiv die Sprachschönheit deren sich Stefanie Hansen in dieser Geschichte bedient hat. Überhaupt liest sich der Text meiner Meinung nach wunderbar leicht und flüssig, begeistert haben mich aber vor allem ganz besonders schön formulierte Sätze, passgenaue Metaphern, Vergleiche, oder Ähnliches. Immer wieder ist es mir so ergangen, dass ich eine Zeile erneut gelesen habe, um die Schönheit des Satzes zugenießen oder mir einen Ausdruck hoffentlich zu merken – so toll!

Und zudem empfinde ich diese Geschichte als unglaublich weise! Es gibt innerhalb des Textes so viele Anregungen für das eigene Handeln, so Vieles, was ich für mein Leben und Sterben als wertvoll erachte und so gute Szenen, die zum Nachsenken anhalten, dass der Mehrwert, neben dem reinen Leseerlebnis, unglaublich groß ist und so manchen Denkanstoß bieten kann ohne den erhobenen Zeigefinger zu zücken.

Was soll ich noch sagen? Ich bin rundum begeistert, beseelt, berührt und habe dieses Buch bereits mehreren meiner Herzensmenschen empfohlen, denn in meinem Bücher-Herzen hat es einen sicheren Platz eingenommen. Wäre es möglich, so würde diese Geschichte auch 10 Sterne von mir erhalten! Traut euch, euch diesem schweren und doch so wichtigen Thema anzunehmen und lest dieses wundervolle Buch – viel Freude dabei!

Bewertung vom 01.10.2024
Weihnachten mit Tony
Lucas, Stella

Weihnachten mit Tony


sehr gut

Winterlich tierische Liebesgeschichte mit Stolpersteinen
Ich mag das Cover von „Weihnachten mit Tony“ von Stella Lucas, denn es strahlt ein herzerwärmendes Wintergefühl, ein wenig Weihnachtsstimmung und ganz viel Tierliebe aus. Das Wallaby ist wirklich niedlich und es passt sehr gut zur Geschichte!

Diese erzählt von Carrie und Marc. Die beiden waren in ihrer Jugend ein Paar, haben sich jedoch vor 7 Jahren auf sehr schmerzhafte Weise getrennt und wollten sich eigentlich nie wiedersehen. Doch dann erkrankt Carries Dad und die schottischen Wallabys, für die er sich immer eingesetzt hat, werden bedroht. Daher kommt Carrie, die bis nach Australien geflohen war, zurück nach Hause und muss sich ausgerechnet gegen Marc durchsetzen, der auf der Gegenseite steht. Wird sie ihn auf ihre Seite ziehen können und die Wallabys retten?

Stella Lucas erzählt die Geschichte in sehr angenehmer, flüssiger und lebendiger Sprache, was mir gut gefallen hat. Auch mag ich es sehr, dass die Geschichte aus zwei Blickwinkeln „gespeist“ wird, denn so war ich sowohl an Carrie als auch an Marc sehr nah dran und konnte mich gut in beide hineinversetzen. Zudem gibt es kurze Kapitel, die aus der Sichtweise von verschiedenen Tieren Szenen erzählen. Ich finde, dass diese gut zu der tiervernarrten Geschichte passen, hätte sie für mich persönlich jedoch nicht unbedingt gebraucht – bis auf eine, die für mich unverzichtbar und sehr berührend war.

Carrie und Marc haben, genau wie die anderen Charaktere des Buches, sehr eigene Persönlichkeiten und das finde ich äußerst gelungen! Beim Lesen haben mich manche Eigenschaften immer wieder aufgeregt und es gab durchaus Stellen, an denen ich die ProtagonistInnen gerne geschüttelt und auf „den richtigen“ Weg gebracht hätte – das hat mich teilweise etwas genervt, war von der Autorin aber sicherlich so gewollt und diese Gefühle passen hervorragend zum Ausgang der Geschichte. Überhaupt finde ich es immer toll, wenn ein Text Emotionen in mir weckt!

Ich muss gestehen, dass mir die Handlung an zwei Stellen zu plötzlich die Richtung wechselte, ansonsten konnte ich der Geschichte aber immer gut folgen und ich mag es sehr, dass die Autorin in einem Nachwort den Realitätsbezug des Buches erläutert – das rundet, in Kombination mit den angehängten Rezepten, das Leseerlebnis für mich perfekt ab!

Auch, wenn es für mich ruhig noch etwas weihnachtlicher hätte sein dürfen, hatte ich eine sehr angenehme und schöne Lesezeit und kann dieses Buch allen tierlieben LeserInnen, die Lust auf ein verschneite Schottland und süße Wallabys, sowie eine nervenaufreibende Liebesgeschichte haben, empfehlen – viel Freude beim Schmökern!

Bewertung vom 24.09.2024
Tage mit Milena
Burseg, Katrin

Tage mit Milena


ausgezeichnet

Eine unglaublich emotionale Wucht!

Das Cover von „Tage mit Milena“ finde ich wunderschön, meiner Meinung nach passt es jedoch nicht so richtig zur Geschichte. Denn trotz aller Dramatik des Sonnenuntergangs wirkt es auf mich lieblich und nach heiler Idylle, und die findet sich im Buch wirklich nicht. Ähnlich geht es mir mit dem Titel, der mich sehr angesprochen hat, für mich jedoch nicht so richtig mit der Geschichte harmoniert. Doch beides tut diesem tollen Buch zum Glück keinen Abbruch!

Der Text erzählt von Annika, die in Lübeck ein ruhiges Leben mit ihrem Mann führt und die traumatischen Ereignisse aus der Hausbesetzerzeit ihrer Jungend vollkommen verdrängt hat, bis die junge Klimaaktivistin Luzie ihr Leben völlig auf den Kopf stellt. Annika möchte sie vor sich selbst schützen und gräbt immer mehr Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit und an ihre Freundin Milena aus. Sie geht sogar so weit wieder Kontakt zu Matti aufzunehmen, ihrem Freund von damals, und muss erkennen, dass all dass, was sie zu wissen glaubte, eine Lüge war….

Ich hatte von diesem Buch in erster Linie eine Freundschaftsgeschichte erwartete und bin sehr davon überrascht worden, wie vielschichtig und vor allem wie mitreisend und unglaublich emotional dieses Buch für mich war. Katrin Burseg schreibt in sehr klarer Sprache und recht schnörkellos, was dem Text einen ganz eigenen Charakter verleiht. Ihr gelingt es aber dennoch, die Geschehnisse und Empfindungen der ProtagonistInnen so zu beschreiben, dass sie mich unglaublich erreicht haben und starke Gefühle in mir auslösten. Oft habe ich mich ganz beklommen gefühlt, wenn Annika mit ihren Gefühlen harderte und sich schuldig fühlte oder blieb nach einem sehr rasanten Abschnitt atemlos zurück – eine tolle schriftstellerische Leistung!

Ganz verschiedene Themen werden in dieser Geschichte zur Sprache gebracht. Ein ganz aktuelles und mit das präsenteste ist sicherlich der Klimaschutz sowie das Handeln von Aktivisten in dessen Namen. Mir hat diese Aktualität sehr gefallen und ich bin begeistert davon, dass das Thema durchaus kontrovers und aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet wurde. Aber auch die Hausbesetzerszene aus den Achtzigerjahren in Hamburg wird sehr intensiv beschrieben und Themen wie Freundschaft, Liebe, Verantwortungsgefühl, Schuld, Verlust, Traumata und viele andere kommen zur Sprache.

Nicht so glücklich bin ich dagegen mit dem Ende der Geschichte, das mir einfach viel zu plötzlich kam – so zu sagen mitten im Geschehen – und für meinen Geschmack viel zu offen gehalten worden ist. Ich muss zwar gestehen, dass diese Offenheit wunderbar zur Geschichte passt und auch viele Möglichkeiten innerhalb des gesteckten Rahmens offen lässt, ich mag Enden, die mich gefühlt mit einer „unfertigen Geschichte“ zurück lassen, jedoch grundsätzlich nicht. Ich hätte sehr gerne einfach noch weiter gelesen…

Trotzdem bin ich ganz begeistert von diesem Buch, denn es hat mich unglaublich positiv überrascht mit seiner dichten Intensität und noch mehr berührt! Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung und wenn nicht das Ende so abrupt gekommen wäre, hätte diese Geschichte von mir auch alle verfügbaren Sterne bekommen!! Viel Freunde beim Eintauchen!

Bewertung vom 18.09.2024
Midsummer House
Lucas, Rachael

Midsummer House


ausgezeichnet

Ein wunderbarer Wohlfühlroman

Das Cover von „Midsummer House – Das Erbe von Applemore“ von Rachael Lucas mag ich sehr. Es strahlt eine heitere Stimmung aus, zeigt Elemente der Geschichte und passt hervorragend zu den anderen Titeln dieser Reihe (denn dies ist bereits der 3. Teil der Reihe rund um Gut Applemore).

Das Buch erzählt die die Geschichte der ältesten Schwester der Applemore-Geschwister – Charlotte. Sie erlebt eine, für sie völlig untypische und aufregende, Nacht in Edinburgh und glaubt, dass sie den dazugehörigen Mann nie wieder sehen wird. Doch dann taucht er ganz unverhofft in Applemore auf und wirbelt das sehr strukturierte und fokussierte Leben Charlottes gehörig durcheinander. Sie setzt alle Energie in den Kauf des idyllischen Midsummer House, doch Robs Ankunft könnte ihren Plan zunichtemachen, denn er ist der Neffe der Verkäuferin…

Wie auch in anderen Geschichten der Autorin, ist es Rachael Lucas hier wunderbar gelungen einen absoluten Wohlfühlroman zu schreiben, der mich genüsslich ins Sofa sinken und die Geschichte einfach genießen lässt. Sie schreibt auf eine sehr eingängige, leichte Art und Weise, was wunderbar zum Inhalt passt und neben humorigen Passagen, gibt es Romantik, Lebensträume, durchaus auch ernste Themen und ein Wiedersehen mit den HauptprotagonistInnen der vorherigen Bände. Für mich ist dies eine super Mischung und ich mag auch die Geschichte an sich sehr.

Rachel Lucas zeichnet mit Charlotte einen Charakter, dem es schwer fällt etwas dem Zufall zu überlassen. Sie ist eine Listenschreiberin und eine Kontrollliebhaberin, womit sie von ihren Lieblingsmenschen liebevoll aufgezogen wird, was sie jedoch auch sehr sympathisch macht. Sie wirkt auf mich authentisch und ich mochte es, ihr bei ihrer Entwicklung über die Schulter schauen zu dürfen.

Ein wunderbarer Wohlfühlroman für gemütliche Stunden, den ich absolut empfehlen kann – viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 16.09.2024
Mord in der Charing Cross Road
Hamilton, Henrietta

Mord in der Charing Cross Road


ausgezeichnet

Nostalgie, Spannung und eine zarte Liebesgeschichte

Ich mag das Cover von „Mord in der Charing Cross Road“ von Henrietta Hamilton sehr, denn für mich strahlt es eine wunderbare Nostalgie und Bücherliebe aus, hat durch den matt-natürlichen Charakter aber auch etwas Modernes.

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Kriminalroman und den ersten Fall von Sally und Johnny. Die beiden arbeiten in der antiquarischen Buchhandlung in der Charing Cross Road 200 und eigentlich könnte alles seinen gewohnten Gang gehen, doch plötzlich geschehen merkwürdige und erschreckende Dinge: Bücher werden gestohlen, ein Mord geschieht und ein Geist wird gesichtet….

In letzter Zeit lese ich eigentlich sehr wenige Krimis, dieser hat mich jedoch so gereizt, dass ich mich ihm angenommen habe und ich habe es nicht bereut! Die Originalausgabe der Geschichte stammt von 1956 und somit versprüht der Text einen ganz eigenen nostalgischen Charme. Wer viel Action und blutrünstige Mörder erwartet, ist hier definitiv an der falschen Adresse, aber für alle LeserInnen, die die leisen Töne schätzen und Freude daran haben mit zu rätseln, dem Gang der Dinge zu folgen und nebenher auch noch Zeuge einer zarten Liebesgeschichte zu werden, ist dieses Buch genau das richtige! Spannend ist es allerdings dennoch und es gab mehrere Wendungen die das Mitfiebern wunderbar aufrechterhalten haben sowie eine befriedigende Auflösung des Falls.

Sprachlich ist dieses Werk von einer sehr wertschätzenden, stillen und nostalgisch höflichen Art und Weise, was mir sehr gefallen und wunderbar zum Charme des ganzen Buches gepasst hat. Ich habe die Lesestunden mit diesem Kriminalroman wirklich sehr genossen und freue mich bereits auf Teil 2, der im März 2025 erscheinen wird! Eine absolute Leseempfehlung für alle Nostalgiker und Freunde zarter Geschichten mit Spannung!

Bewertung vom 16.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


ausgezeichnet

Viel Fantasy und Magie, aber auch tiefgründige Lebensweisheiten

Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass das Cover von „Die Unmöglichkeit des Lebens“ von Matt Haig nicht so ganz meinem Geschmack entspricht, aber ich finde, dass es hervorragend zur Geschichte passt und daher wunderbar gewählt wurde.

Das Buch erzählt von der ehemaligen Mathelehrerin Grace, die von einer früheren Freundin ein heruntergekommenes Häuschen auf Ibiza erbt und kurz entschlossen beschließt, sich dieses anzuschauen. Da sie Zuhause ohnehin nichts hält und sie die Zeit nur absitzt, bucht sie einen Flug ohne Rückflugticket und macht sich auf die Suche nach Antworten über das Leben und Sterben ihrer Freundin, kommt dabei aber auch sich selber immer näher…

Mir war vor der Lektüre nicht klar, dass sich diese Geschichte weit entfernt von der allgemeingültigen Realität entspinnt und es sehr viele fantastische Elemente gibt. Mit übersinnlichen Stoffen tue ich mich meistens etwas schwer und auch in diesem Buch muss ich gestehen, dass ich teilweise damit gehadert habe, doch ich habe versucht mich darauf einzulassen, ganz dem Zitat entsprechend „Was aussieht wie Magie, ist einfach ein Teil des Lebens, den wir noch nicht verstehen“ - und ich wurde belohnt!

Matt Haig schreibt den Taxt in einer sehr angenehmen und für sich einnehmenden Art und Weise, die mir sehr zugesagt hat und ich mag auch sein Vorgehen im Hinblick auf den Einbau von tiefgründigen Erkenntnissen und Wahrheiten in seine Geschichte. Es gab einen Moment, in dem mich die Handlung fast verloren hätte und für meinen Geschmack eine gewisse Länge aufwies, doch mit dem folgenden Teil konnte er dies für mich alles wieder wett machen. Zum Ende der Lektüre war ich regelrecht berauscht von all den Weisheiten, den lebensbejahenden Erkenntnissen und dem positiven Gefühl, welches der Geschichte letztlich innewohnt – einfach wunderbar!

Das Buch hat mich viel zum Nachdenken angeregt, dafür gesorgt, dass ich Dinge hinterfrage und ich liebe die tollen sprachspielerischen Vergleiche, Metaphern und bildlichen Erklärungen seiner Ansichten. Trotz all der magischen Elemente ist dieses Buch für mich ein seelischer Balsam, der dazu anregt das Leben zu feiern! Viel Freude beim Abtauchen!