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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
smartie11
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In Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 888 Bewertungen
Bewertung vom 18.06.2024
Das Baumhaus
Buck, Vera

Das Baumhaus


ausgezeichnet

Eine Wildnis voller Schatten und Ängste

„Ein Wald und ein See, das sind die besten Brutstätten für Ungeheuer und Ängste aller Art.“ (S. 28)

Meine Meinung:
Ein kleines, in die Jahre gekommenes Ferienhaus am See mitten in den unwegsamen Weiten der Schwedischen Wälder. Für viele eine Blaupause für einen Urlaubstraum, so auch für die kleine Familie Saunders. Doch schon bald häufen sich unerklärliche Vorfälle und schnell wird klar, dass über dem trügerischen Idyll ein tiefschwarzer Schatten liegt…

Bereits der Prolog hat mich schockiert und auch das darauf folgende Auffinden eines Kinderskeletts tief in den schwedischen Wäldern hat dafür gesorgt, dass mich dieser Thriller von Beginn an tief in seinen Bann gezogen hat. Durch das geschickte Erzählen dieser Geschichte aus der Perspektive diverser Charaktere mit einer unbestimmten Zeitzuordnung türmen sich beim Lesen sehr schnell sehr viele Fragen auf. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Antworten auf einzelne davon, aber dafür tauchen auch stetig neue Fragezeichen auf. So steigert Vera Buck den Spannungsbogen wie ein Cresceno. Ist es zu Beginn eher ein unspezifisches Unwohlsein, dass latent im Bauch grummelt, wird die Bedrohungslage erst nach und nach immer greifbarer und wächst sich zu einem waschechten Thrillerplot aus. Dass die drei Handlungsstränge dabei über weite Teile des Buches weitgehend parallel verlaufen und erst gegen Ende zueinander finden, sorgte dafür, dass mich die Autorin das ein oder andere Mal geschickt auf eine falsche Fährte gelockt hat.

Zum großen Finale überschlagen sich dann die Ereignisse regelrecht und man muss beim Lesen schon aufpassen, was wo und wann passiert. So ergibt sich auf den letzten Seiten ein Gesamtbild, das in seinen Ausmaßen schockiert und erschüttert. Lediglich ein kleines Detail wirkte etwas überflüssig und unbeholfen eingebaut in dieser ansonsten sehr geschickt konstruierten und erzählten Story.

TRIGGERWARNUNG: Dieses Buch enthält diverse Szenen, in denen Kinder gequält werden.

FAZIT:
Ein Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat.

Bewertung vom 14.06.2024
Der Gesang der Wale - Teil 2 / Alea Aquarius Bd.9.2
Stewner, Tanya

Der Gesang der Wale - Teil 2 / Alea Aquarius Bd.9.2


ausgezeichnet

Eine packende Fortsetzung von Teil 1 – unbedingt lesen!

„Die Massen von Müll, die täglich im Wasser landen, sind einfach verheerend und müssen unbedingt gestoppt werden. Das Meer ist keine Abfalldeponie!“ (S. 23)

Meine Meinung:
Ich habe schon so viel Gutes über diese wirklich ganz besondere Reihe geschrieben, dass ich mich langsam nur noch selbst wiederholen kann: „Alea Aquarius“ gehört für mich definitiv zu den allerbesten Kinder- und Jugendbuchreihen aus dem deutschsprachigen Raum! Warum?
 Weil diese Geschichte einfach nur so sprüht vor Fantasie, atmosphärischen Schauplätzen über & unter Wasser sowie tollen Einfällen!
 Weil es in jedem Band Neues, Spannendes und Faszinierendes zu entdecken gibt!
 Weil die Charaktere so außergewöhnlich, so sympathisch und auch so vielfältig sind – ganz im Sinne des erst in den letzten Jahren aufgekommenen Diversity-Gedankens. Nur dass dies bei Alea Aquarius seit nunmehr fast 10 Jahren der Fall ist!
 Weil die Abenteuer der AlphaCru nicht nur ganz, ganz tolle Unterhaltung bieten, sondern insbesondere auch, weil das Thema Umweltschutz hier absolut großgeschrieben wird. Müllteppiche auf unseren Ozeanen. Todeszonen in den Meeren. Massensterben von Tieren. Auf all diese (und noch viel mehr) Probleme weist Tanya Stewner ganz vehement hin, ohne dabei dogmatisch zu werden. Und so trägt sie dazu bei, den Gedanken des Tier- und Umweltschutzes weiter zu verbreiten. Gut so!
 Weil es zu den Geschichten sogar wirklich tolle, eigens komponierte und aufgenommene Songs gibt, die das Leseerlebnis komplettieren und die Gefühle und die Atmosphäre des Buches musikalisch einfangen. Auch in diesem Band gibt es wieder einen QR-Code, der an der passenden Stelle zum Lied „Wings“ führt.
 Und natürlich - last but not least - wegen Tanya Stewners wunderbarem Schreibstil. Sie beherrscht die leisen wie die lauten Töne, schafft es immer wieder, mit ihren Worten eine unglaublich dichte Atmosphäre zu erschaffen. Und die vielen markanten Sprüche, die sie ihren Figuren in den Mund legt, grenzen oft schon an Poesie. (Zufälle gibt es nicht. Das Schicksal sorgt lediglich dafür, dass die Dinge genau zum richtigen Zeitpunkt zufallen!“ – S. 269)
Und das alles nicht nur in einem Buch, sondern über mittlerweile neun Bände. Dabei schafft Tanya Stewner es, liebgewonnene Details und Figuren weiterzuentwickeln und um neue Aspekte und Charaktere zu erweitern. So wird die Story um die AlphaCru nicht etwa langsam langweilig, sondern immer spannender. Versprochen!

FAZIT:
Ich bin einmal mehr restlos begeistert – was soll ich sonst noch schreiben?

Bewertung vom 07.06.2024
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


ausgezeichnet

Dornröschen und der Prinz - ein absolutes Thriller-Highlight!

„Mein Körper sehnt sich nach Schlaf. Mein Kopf fürchtet ihn. Im Schlaf kommt die Geisterstunde. Umnachtete Schatten. Das Reich des Es, des Animalischen, des Unbewussten. Meine eigene Psyche macht mir Angst. Todesgleicher Schlaf. Ach hätte ich ihn doch…“ (S. 195)

Meine Meinung:
Eine junge, erfolgreiche und privilegierte Frau, Anna Ogilvy, soll ihre zwei besten Freunde brutal erstochen haben. Doch war sie während der Tat wach oder war sie schlafgewandelt? Ist sie damit zurechnungsfähig oder nicht? Fest steht nur eines: Seit dieser Tag befindet sich Anna O. im durchgehenden Tiefschlaf - seit nunmehr vier Jahren. Diagnose: Resignationssyndrom. Doch nun soll sie der forensische Psychologe Dr. Benedict Prince von der renommierten Londoner Schlafklinik „The Abbey“ mit einer von ihm entwickelten Methode aufwecken, damit ihre Schuld oder Unschuld ein für alle Mal geklärt werden kann…

Schon die Grundidee zu dieser Story ist absolut faszinierend und das Buch braucht nur wenige Seiten, um seine Lesenden in seinen Bann zu ziehen. Geschickt erzählt Autor Matthew Blake aus diversen unterschiedlichen Perspektiven. Das sorgt zwar einerseits dafür, dass wir besser informiert sind als seine Protagonisten, aber gleichzeitig werden dadurch nur noch mehr Rätsel und offene Fragen aufgeworfen, was die Spannung und stellenweise auch die Verwirrung immer weiter erhöht. Nach und nach zieht Blake „die Daumenschrauben“ an und fesselt uns an seine Geschichte, die unaufhörlich immer mehr in einen Fiebertraum abzugleiten scheint.

Auch wenn ich im Verlauf der Story mit zwei, drei Vermutungen und Theorien recht behalten habe, tappte ich dennoch bis ganz zum Schluss vollkommen im Dunkeln und fragte mich ein ums andere Mal, wie ich alle Puzzleteile sortieren, wie ich ein schlüssiges Gesamtbild erhalten sollte. Passender Weise überrascht uns der Autor zum großen Finale noch einmal mit einem Wechsel des Schauplatzes, an dem wiederum eine unheimliche Metamorphose von Traum zu Albtraum stattfindet. Erst auf den letzten Seiten enthüllt Blake eine Auflösung, die mich überrascht, ja schon fast schockiert hat. So bekommt diese Geschichte ein Ende, von dem ich noch immer nicht weiß, ob es mir persönlich nun gefallen hat oder nicht. Aber es ist ein sehr passendes Ende für diese extrem geschickt und intelligent komponierte Geschichte. Ja, es scheint fast so, als sei es tatsächlich das einzig richtige Ende. Chapeau!

FAZIT:
Ein absolut intelligenter und raffiniert komponierter Psychothriller, der ganz tief unter die Haut geht.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2024
Mord stand nicht im Drehbuch
Horowitz, Anthony

Mord stand nicht im Drehbuch


ausgezeichnet

Der persönlichste Fall für Anthony Horowitz

„Obwohl alles, was mir bei den ersten drei Büchern passiert ist, schon schrecklich genug war, standen mir jetzt noch weitaus schlimmere Dinge bevor.“ (S. 17)

Meine Meinung:
Dies ist schon der vierte „Hawthorne ermittelt“-Band, aber er lässt sich auch problemlos ohne Kenntnis der ersten drei Bände lesen. Bestach der Vorgängerband noch durch die beschauliche und außergewöhnliche Kulisse der kleinen Kanalinsel Alderney, nimmt uns Anthony Horowitz diesmal mit in den nicht minder faszinierenden Mikrokosmos des Theaters. Sein Theaterstück „Mindgames“ wird erstmals in London aufgeführt, doch noch in der Premierennacht erscheint eine vernichtende, ja schon beleidigende Kritik der berüchtigten Theaterkritikerin Harriet Throsby. Keine 24 Stunden später wird sie in ihrem Haus erstochen aufgefunden und alle Indizien deuten auf Anthony…

Mit einem überschaubaren „Ensemble“ an potenziellen Verdächtigen, allesamt ausgefeilte und sehr eigene Charaktere, und einem anscheinend sehr eindeutigen Fall präsentiert uns Anthony Horowitz ein einmal mehr sehr gelungenes who-dun-it-Set-Up, durch das sich Hawthorne & Horowitz durchermitteln müssen. Dieses Ermittlerduo liebe ich inzwischen: den ehemaligen Polizisten Hawthorne, verschlossen, geheimnisvoll und blitzgescheit, und seinen Sidekick „Sportsfreund Tony“, Autor Anthony Horowitz himself, der sich augenzwinkernd selbst die Rolle des weitgehend ahnungslosen und treu hinterherdackelnden Ermittlungsgehilfen angedichtet hat. Dass er diesmal selbst in den Fokus der Ermittlungen rückt, macht das Ganze natürlich umso spannender.

Sehr gut gefallen haben mir an diesem Fall nicht nur der Schauplatz im Theater und die gewohnt spitz gezeichneten Charaktere, sondern auch, dass sich der Fall an sich als viel tiefgründiger erweist, als am Beginn zu erkennen war. Das sorgte sowohl für Neugier beim Lesen als auch immer wieder für Überraschungen und die Einladung an die Leserschaft, sich eigene Gedanken und Theorien zum Tathergang zu machen. Ausschnitte aus seinem Theaterstück „Mindgames“ (das es wirklich gibt!), die verhängnisvolle Rezension und ein Auszug aus einem weiteren, fiktiven Buch sorgen dabei für weitere Abwechslung. Kleine, feine Schnipsel für die Ermittlungsarbeit.

Last but not least möchte ich noch erwähnen, dass ich einmal mehr großen Lesespaß mit Horowitz´ Schreibstil hatte. Es gefällt mir einfach, wenn Autoren auch mal außergewöhnlichere Worte wie z.B. pueril, prätentiös oder auch indigniert einstreuen. Und allein wie Horowitz seine Charaktere beschreibt, ist immer wieder lesenswert, wie z.B. im Fall des undynamischen Polizistenduos DI Cara Grunshaw und DC Derek Mills: „Sie sahen aus wie zwei Hyänen, die über einen frischen Kadaver gestolpert sind“. (S. 62).

FAZIT:
Ein weiterer rundum gelungener Band dieser sehr unterhaltsamen und empfehlenswerten Reihe! Gerne mehr!

Bewertung vom 28.05.2024
Mit Kindern draußen in Berlin
Schunack, Gary

Mit Kindern draußen in Berlin


ausgezeichnet

Eine Fülle wirklich toller Ideen für Outdooraktivitäten in und um Berlin

„Mitten in Berlin gibt es viele, schnell erreichbare Naturabenteuer abseits der bekannten Spiel- und Sportplätze, bei denen Kinder auch in der Großstadt wirklich Zeit im Grünen verbringen können.“ (S. 11)

Meine Meinung:
Berlin ist ja immer eine Reise wert. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, tollen Museen, vielfältigen Kulturangebote und die rege Gastroszene sind wohl allen bekannt. Aber wer weiß schon, dass rund die Hälfte der Berliner Gesamtfläche Natur umfasst? „Raus ins Grüne“ ist in Berlin viel einfacher und naheliegender als in den meisten anderen Metropolen!

Autor Gary Schunack stellt in seinem sehr empfehlenswerten Reise- und Freizeitführer viele dieser „grünen Ziele“ vor. Speziell - aber nicht nur! - für Familien mit Kindern gibt es in diesem Buch jede Menge toller Angebote und Ziele zu entdecken! Das Buch verspricht „111 Tipps“, genaugenommen finden sich hier aber noch viel mehr Tipps, denn manche haben noch „Untertipps“ an verschiedenen Standorten oder in verschiedenen Variationen, wie z.B. die vielen „So grün ist…“-Tipps. Allerdings liegen auch rund 20 der 111 Tipps deutlich entfernt von Berlin mit einer Fahrtzeit von bis zu 2 Stunden, was gerade für Familien mit kleinen Kindern nicht so optimal ist. In meinen Augen sind diese schönen 20 „Extra-Tipps“ dennoch eine Bereicherung für dieses Buch.

Jede Attraktion wird auf mindestens einer Doppelseite mit stimmungsvollen Fotos und weiterführenden Informationen (z.B. Websites, Anfahrtsbeschreibungen, Kontaktdaten oder auch zielgenaue Geodaten) vorgestellt. Sehr erstaunlich ist die Vielfalt der Attraktionen, die sich hier finden. Neben den schönsten Spielplätzen, Badestellen und Aussichtspunkten finden sich z.B. auch „Geheimtipps“ wie etwa der „Seddiner Gespensterwald“, eine Nachtwanderung im Grunewald oder auch eine Halloween-Feier auf einem alten Friedhof. Sehr schön sind auch die umweltfokussierten Tipps z.B. die Greenkayak-Idee (Müll sammeln) oder auch die „Gieß den Kiez“-Initiative (Straßenbäume wässern). Alles in allem eine echt tolle Auswahl an Ausflugstipps, bei denen mit Sicherheit jeder etwas Spannendes für sich entdecken kann!

Kleiner Abzug in der B-Note: die Übersichtskarte! Schön, dass es sie gibt, aber schade, dass noch nicht mal die Hälfte der Tipps auf der Karte zu finden sind. Hier hätte sich vielleicht ein QR-Code angeboten, der auf eine interaktive Gesamtkarte führt. Dort dann natürlich ohne den redaktionellen Inhalt, aber vielleicht mit den Verweisen auf die entsprechende Seitenzahl im Buch. Das würde die Planung deutlich erleichtern! Vielleicht eine Idee für die nächste Auflage…

FAZIT:
Abenteuer- und Entdeckungslust – mit diesem Buch sieht man Berlin mit ganz anderen Augen, versprochen!

Bewertung vom 24.05.2024
Sprachkurs Hund von Martin Rütter (MP3-Download)
Rütter, Martin

Sprachkurs Hund von Martin Rütter (MP3-Download)


ausgezeichnet

Hunde verstehen leicht gemacht

Meine Meinung:
Dieses Hörbuch ist eine neue Produktion des Bestsellers von Martin Rütter, dem deutschen „Hundeversteher“ Nummer 1. Das Buch wurde im Herbst 2022 nochmal komplett überarbeitet und ist nun auch als Hörbuch verfügbar. Die gekürzte Lesung hat eine Spielzeit von knapp 4,5 Stunden.
Kernpunkt sind dabei, wie der Name schon andeutet, die Kommunikation zwischen Hund & Mensch und die typischen „Verständnisfallen“, in die wir Menschen dabei sehr leicht hineintappen können. Schwanzwedeln bedeutet beim Hund z.B. Erregung, die aber eben nicht immer positiv sein muss! Und sich vom (eigenen!) Hund im Intimbereich abschnuppern zu lassen, stärkt z.B. das soziale Selbstbewusstsein von Frauchen oder Herrchen aus sich des Hundes (wusste ich vorher auch noch nicht). Viele kleinere und größere Details, die Rütter hier erklärt, können uns (und unseren Hunden!) das Zusammenleben einfacher und unkomplizierter machen – man muss es halt nur wissen!
Genau hier setzt Martin Rütter an. Dabei reiht er nicht eine „Erziehungsweisheit“ an die nächste, sondern beginnt sowohl mit grundlegenden Informationen zur (menschlichen) Kommunikation als auch bei der Geburt der Welpen, wie sie zu erwachsenen Hunden heranreifen und was dabei wichtig ist. Wirklich fundiertes Wissen von der ersten bis zur letzten „Seite“! Aber nicht nur die verständlich erklärten wissenschaftlichen Erkenntnisse fließen in dieses Hörbuch ein, sondern auch die jahrzehntelange Erfahrung, die Rütter mit unzähligen Hunden gesammelt hat. Denn während manche Eigenschaften durchaus rassetypisch (und manchmal sogar physiologisch bedingt) sind, sind andere Eigenarten dann doch dem individuellen Charakter der Hunde geschuldet. Denn ein Hund ist schließlich auch nur ein Mensch… 😉
Wer dieses Hörbuch aufmerksam, vielleicht auch mehrfach, hört, wird einen riesengroßen Schritt in die Richtung zum guten Verständnis zwischen Hund und Mensch machen und dabei noch viele praktische Tipps für die Erziehung von und den Umgang mit Hunden bekommen. Aus meiner Sicht ist dies ein sehr wertvoller Ratgeber für alle Hundebesitzer!
Die Produktion des Hörbuches ist sehr gelungen. Etwas irritiert waren wir zu Beginn, dass das Hörbuch nicht von Martin Rütter selbst, sondern von Peter Veit gelesen wird. Das steht zwar auch so auf dem Cover, aber wir hattes es trotzdem nicht bemerkt. Nach der ersten Irritation war das aber auch überhaupt kein Problem, denn Peter Veit hat eine sehr angenehme Stimme, ein passendes Lesetempo und eine abwechslungsreiche Betonung, so dass uns das Hören dieses Hörbuches Spaß gemacht hat, auch wenn man dank des komprimierten und fundierten Inhaltes stets mit voller Aufmerksamkeit dabeibleiben sollte.

FAZIT:
Aus meiner Sicht ein sehr wertvoller Ratgeber für alle Hundebesitzer!

Bewertung vom 24.05.2024
ADAC Roadtrips - Dänemark und Südschweden
Pinck, Axel

ADAC Roadtrips - Dänemark und Südschweden


ausgezeichnet

Tolle & abwechslungsreiche Routen mit praktischer Ausarbeitung

„Die in diesem Band vorgeschlagenen Routen führen durchweg über landschaftlich schöne Straßen, häufig mit spektakulären Ausblicken. Fahrerisch sind sie manchmal spannend.“

Meine Meinung:
Dieser kompakte Reiseführer beinhaltet fünf verschiedene Touren (ausgearbeitet für PKW & Motorräder, nicht für Wohnmobile!), die sich auch gut kombinieren lassen und die jeweils in drei Etappen aufgeteilt sind. Alle Etappen liegen zwischen 152 und 350 km Distanz und können somit jeweils an einem Tag gefahren werden, auch wenn natürlich ein Zwischenstopp generell kein Problem ist, da immer wieder Ortschaften und Städte auf dem Weg liegen. Tour 1 startet gleich an der deutsch-dänischen Grenze bei Tönder, Tour 3 führt bis zur schwedisch-norwegischen Grenze hoch, während die Touren 4 & 5 bis nach Stockholm führen. Besonders gelungen finde ich, dass sich die einzelnen Touren und Etappen durch „Umsteigepunkte“ kombinieren lassen. Die Übersichtskarte zu Beginn liefert hierbei einen sehr praktischen und schnellen Überblick.

Dass unsere nördlichen Nachbarn nicht „nur“ mit fantastischer Natur aufwarten, sondern auch mit vielen spannenden Sehenswürdigkeiten, die mir z.T. zuvor noch gar nicht bekannt waren, wird beim Durchblättern des Reiseführers schnell deutlich. Beispielsweise lassen sich in Dänemark Runensteine aus dem 10. Jahrhundert bewundern, freilebende Wildpferde beobachten oder auch Wikingergräber besuchen, während Südschweden nicht nur mit dem „Mikrostaat“ Ladonien und seinen inzwischen mehr als 30.000 nomadischen Bürgern, einem sich über drei Inseln ausbreitenden Wasserschloss oder auch Trüffel & Weinanbau auf Gotland überrascht. Viele tolle Bilder wecken hierbei das Fernweh und machen beim Lesen große Lust, direkt loszufahren.

So bietet dieser Reiseführer eine tolle Mischung aus Natur, Kultur, Kulinarik und Geschichte. Die konkrete und individuelle Reiseplanung wird durch Übernachtungs- und Gastrotipps sowie zahlreiche weiterführende Tipps und Infos über QR-Codes unterstützt, was wirklich praktisch und durchdacht ist, gerade auch, wenn man dann vor Ort unterwegs ist.

Abgerundet wird dieser Reiseführer mit diversen praktischen Tipps für die Reise in Dänemark und Schweden, von der Anreise über z.B. Straßenverkehrsregeln bis hin zum Werksverkauf von Kosta Boda. Auch dass in Schweden eine „wachsende Zahl“ von Geschäften gar kein Bargeld mehr annimmt, ist sicherlich eine wertvolle Information für die Reiseplanung! Sehr praktisch ist aber auch, dass mit der Navigation in der „ADAC Trips“ App die Touren exakt abfahren werden können.

FAZIT:
Der perfekte Reiseführer für alle, die einen individuellen Trip nach Dänemark und / oder Südschweden planen!

Bewertung vom 10.05.2024
Donald Duck - Bitte lächeln!
Disney, Walt

Donald Duck - Bitte lächeln!


ausgezeichnet

Eine gelungene Sammlung klassischer und moderner Donald-Strips

Meine Meinung:
Donald Duck, dauer-ausgenutzt von Onkel Dagobert, zuverlässig vom Pech verfolgt und chronisch pleite - der ewige „Under-Duck“! Und dennoch - nein! - gerade deswegen einer DER Helden meiner Kindheit!
Dieser wunderbare kleine Comic-Band liefert uns auf 112 Seiten 210 kurze, eigenständige Comic-Strips und damit typische Einblicke in Donalds Leben, der hier den Protagonisten gibt. Selbstverständlich sind aber auch die anderen Entenhausener mit von der Partie, wie etwa Daisy, Micky oder auch die Panzerknacker. Selbst Donalds Erzfeind, Nachbar Zorngiebel, und die kultige Hexe Madam Mim haben hier ihre Auftritte.
So finden wir hier also die ganze, wunderbare Vielfalt Entenhausens im Cartoon-Format. Kleine Schätze zum Schmunzeln und zum Lachen, die mich sehr wohlig an meine Kindheit erinnern. An die Zeiten, als ich die Lustigen Taschenbücher verschlungen und jede Woche aufs Neue auf das Mickey Maus-Magazin gewartet habe. Ein moderner Klassiker für mich!
Dass ein Cartoon gleich doppelt abgedruckt ist, ist ein kleiner Fehler, der wohl jedem hätte passieren können - insbesondere unserem lieben Donald! 😊

FAZIT:
Jede Menge Humor mit den Lieblingen aus Entenhausen – wer hier nicht lächelt, ist selber schuld!

Bewertung vom 07.05.2024
Sepia und das Erwachen der Tintenmagie / Sepia Bd.1
Bell, Theresa

Sepia und das Erwachen der Tintenmagie / Sepia Bd.1


ausgezeichnet

Zauberhaft und spannend

„Jede Geschichte ist wie eine Tür in eine neue Welt. Du kannst sie öffnen, einen Blick hineinwerfen und sogar durch sie hindurchtreten. Manche Geschichten werden dir gefallen, und du wirst sie vielleicht sogar lieben, andere machen dir Angst oder machen dich wütend. Vielleicht schließt du die Tür dann wieder, das liegt ganz bei dir. Geschichten können uns retten und uns die Möglichkeit geben, jemand anderes zu sein. Sie geben dir Flügel, wenn du in Ketten liegst, oder eine Stimme, wenn andere sie dir nehmen wollen. Sie zeigen dir neue Wege, denen du folgen kannst. Sie bleiben Welten, die auf dich warten.“ (S. 140)

Meine Meinung:
Zu ihrem zwölften Geburtstag erhält die Waise Sepia unverhofft die geheimnisvolle Einladung, eine Ausbildung in der Werkstatt des berühmten Meistes Silbersilbe anzutreten. Ein Weg für Sepia, dem Waisenhaus zu entrinnen und in ein unglaubliches Abenteuer einzutauchen, das zu den dunkelsten Geheimnissen der berühmten Stadt Flohall und zu ihr selbst führen wird…

Schon von den ersten Seiten an mochte ich die sympathische und bescheidene Sepia in ihrer klassischen Underdog-Rolle und das latent geheimnisvolle Setting der Stadt Flohall mit den Meister-Werkstätten. Dass hier ein ganz besonderer Zauber lauert, macht ja schon der Untertitel des Buches deutlich. So ist es auch kein Wunder, dass Sepia sich in der neuen Heimat von schillernden Gestalten und mysteriösen Ereignissen umgeben sieht. Sukzessive wird es immer spannender und geheimnisvoller, je tiefer Sepia und ihre Freunde in das große Geheimnis der Stadt hineintauchen und auf Spurensuche gehen. Dabei erwarten uns einige wirklich tolle und sehr atmosphärische Schauplätze, wie der Mondmarkt, der Schleich oder auch das eiserne Schloss, genauso wie mysteriöse und einzigartige Wesen, von Bleiläusen bis hin zu Aschegeistern.

Natürlich erinnert diese Geschichte an manchen Stellen an Cornelia Funkes „Tintenwelt“, Kai Meyers „Die Seiten der Welt“ oder auch Mary E. Garners „Chronik der Bücherwelt“. Dennoch haben Sepias Geschichte und Flohall einen ganz eigenen Zauber, der sich schnell entfaltet und mich beim Lesen gefangen genommen hat. Besonders gut gefallen hat mir dabei Sepias einzigartiger Sidekick: Theresa Bell hat es tatsächlich geschafft, dass ein kleiner Blei-Buchstabe mit geheimnisvollem Eigenleben zu meinen liebsten Figuren in diesem Buch geworden ist!

Sehr gefreut habe ich mich auch über das Ende dieser abenteuerlichen und zauberhaften Geschichte, denn es ist endlich mal wieder ein Buch, dass eine in sich abgeschlossene Geschichte erzählt und uns nicht mit einem Cliff-Hanger überrascht. Dennoch bieten die Charaktere und die Welt um Flohall sehr viel Potenzial für weitere Abenteuergeschichten – über ein Wiederlesen würde ich mich daher sehr freuen!

FAZIT:
(Nicht nur) für Fans von Cornelia Funkes „Tintenwelt“ und Kai Meyers „Die Seiten der Welt“ genau das Richtige!

Bewertung vom 03.05.2024
Quanten-Bullshit
Ferrie, Chris

Quanten-Bullshit


sehr gut

Quantenphysik – anspruchsvoll, aber verständlich und humorvoll erklärt

„Mit Quantenbullshit meine ich dabei die nicht enden wollenden, lächerlichen Versuche mancher Leute, das Wort Quanten- vor allerlei zweifelhafte Produkte zu packen, die sie ihnen verkaufen wollen, und sie so davon überzeugen, dass das Produkt gleichzeitig irgendwie rätselhaft mystisch und wissenschaftlich anerkannt ist.“ (S. 10)

Meine Meinung:
Schon die „klassische Physik“, die uns in der Schulzeit Themen wie Elektrizitätslehre und Optik beschert hat, ist in ihren Modellen und Denkansätzen sehr theoretisch und abstrakt. Die dagegen noch relativ junge „Quantenphysik“ legt in Sachen Theorie und Abstraktion allerdings noch mal eine ganze Schippe obendrauf und ist alles andere als „leichte Kost“. Das ist ein bisschen so, als würde man ein klassisches Landschaftsgemälde mit einem Werk des Suprematismus vergleichen. Bitte was? Genau!
Kein Wunder also, dass diesem theoretischen Gedankenmodell mit dem coolen Namen sein „geheimnisumwittertes“ Präfix gerne geklaut wird, um damit die unterschiedlichsten Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. Quantenkristalle, Quantenliebe & Co – alles Bullshit, meint Autor Chris Ferrie, Professor an der University of Technology in Sydney, und klärt uns in seinem Buch auf, was die Quantenphysik denn eigentlich ist.
Ja, es wird in diesem Buch theoretisch. Sehr theoretisch. Genaugenommen sehr, sehr theoretisch. Und auch abstrakt. Ziemlich abstrakt. Nein, eher sehr, sehr abstrakt („Quantenphysik ist nicht nur superverwirrend, sondern auch superwichtig“, S. 10). Ich sage nur: Psi und seine gigantische Superposition. Wer nun aber glaubt, sich dieses Buch als zuverlässige Einschlafhilfe zulegen zu können, der sei gewarnt: Egal, wie kompliziert und theoretisch die Modelle der Quantenphysik sind, schafft es Chris Ferrie doch, fachlich fundiert und zugleich absolut unterhaltsam zu schreiben. Stellenweise kam es mir fast so vor, als hätte Terry Pratchett unter dem Pseudonym „Chris Ferrie“ ein Fachbuch geschrieben. „Geht nicht, der ist doch schon verstorben!“ denken Sie jetzt vielleicht, aber dann haben Sie anscheinend noch nichts von Multiversen gehört… 😉
Das Buch ist unterhaltsam, wirklich! Wenn Ferrie über Pytahgoras´ dreckige Unterhose philosophiert oder mich als Leser mit „Sie, Sie wunderschönes Biest“ direkt anredet (S. 143), dann muss ich schon grinsen (ja, Schmeicheleien funktionieren immer). Aber es ist trotzdem inhaltlich trotzdem anspruchsvoll – auch eine Superposition, irgendwie. Man muss schon mit seiner Aufmerksamkeit dabeibleiben und sollte es auch so gut es geht am Stück lesen. Wenn Sie aber jeden Abend vor dem Schlafengehen nur fünf bis zehn Seiten lesen, werden Sie wahrscheinlich dennoch gut unterhalten, aber von der zugrundeliegenden Theorie am Ende doch nicht viel mitbekommen haben. So würde es zumindest mir ergehen. Doch wenn Sie sich an einem freien Tag vier, fünf Stunden auf dieses Buch einlassen mögen, wird sicherlich auch das „Gesamtkonstrukt“ der Quantenphysik hängenbleiben und Sie können zuverlässig jeden Nicht-Physiker, der Ihnen was von „Quanten-BlaBla“ vorschwafelt, mit „Bockmist““ oder „Bullshit““ kontern und – wie es Chris Ferrie mehrfach selbst empfiehlt – ihn oder sie vors Schienenbein treten und wegrennen. Quanten-Bullshit-Detektor erfolgreich installiert, Mission beendet!

p.s.: einen Stern Abzug gibt es von mir, da ich mir doch mehr Bilder und Illustrationen gewünscht hätte.

p.p.s.: Nein, den Stern gibt es wieder obendrauf, da Chris Ferrie mich als „wunderschönes Biest“ bezeichnet hat.

p.p.s.: Kann ich das wirklich so machen? Nein, ich lass´ mich in meiner unvoreingenommenen Meinung doch nicht von Schmeicheleien beeinflussen (auch wenn diese natürlich in diesem Fall der Wahrheit entsprechen). Sorry, Chris!

p.p.p.s.: Und wenn Ihnen diese Rezension in meinen Formulierungen viel zu Quanten-flapsig sein sollte, sollten Sie lieber nicht zu diesem Buch greifen! 😉

FAZIT:
Alles andere als leichte Kost, aber dennoch absolut unterhaltsam und (so gut es bei diesem Thema geht) verständlich erklärt