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Benutzername: 
katthi
Wohnort: 
Leipzig
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 52 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2019
Das Erbe
Sandberg, Ellen

Das Erbe


ausgezeichnet

Ein sehr gutes Buch, das ich gerne weiterempfehle und das sich dank des wunderbaren Schreibstils der Autorin von Anfang bis Ende mühelos lesen lässt – trotz der „schweren Kost“, um die es sich dreht. Anfangs war ich unsicher, ob es gelingen kann, das derart tragische Thema der Enteignung zu Beginn und während des 2. Weltkriegs unterhaltsam zu verpacken. Aber der Autorin ist das so gut gelungen, dass der Leser fast schon vergisst, dass es sich um reale Gegebenheiten aus unserer Geschichte und nicht um reine Fiktion handelt. Neben einer gewissen Spannung waren auch die verschiedenen Erzählstränge gut getaktet, ohne zu verwirren. Fazit: Mir hat der Roman so gut gefallen, dass mittlerweile auch seine Vorgänger ganz oben auf meiner Wunschliste stehen.

Bewertung vom 07.05.2019
Bleib doch, wo ich bin
Keil, Lisa

Bleib doch, wo ich bin


gut

Wie schon das Cover verspricht, handelt es sich bei diesem Debüt um einen romantisch verspielten Frauenroman. Kaya, die sympathische Protagonistin, lebt zusammen mit ihrem Zwergpony in einem kleinen Dörfchen ein Stück entfernt von Köln. Um ihrer geliebten Nichte einen Gefallen zu tun, gibt sie sich in der Schule als deren Mutter aus und schon ist das kleine Chaos perfekt, denn Lasse, der erst vor Kurzem aus der Großstadt ins Dorf gezogene Aushilfslehrer, verdreht ihr schon bald den Kopf. Dieser ist aber eigentlich noch gar nicht bereit für eine neue Beziehung und stark am Zögern, denn da ist ja auch noch Rob, der langjährige, beste und unverschämt gut aussehende Freund von Kaya ...

Ein bisschen nervig ist in meinen Augen das ständige Zögern, Grübeln und Zurückrudern von Lasse. Er weiß nicht, was er will, und wirkt so auf die Dauer recht unmännlich. Ansonsten aber erzählt der Roman auf locker leichte Art eine Geschichte mit Witz und natürlich mit ganz viel Herz.

Bewertung vom 29.01.2019
Mein Jahr mit Dir
Whelan, Julia

Mein Jahr mit Dir


ausgezeichnet

Dieser tragisch-romantische, berührende und unterhaltsame Roman geht ans Herz und ist genau das Richtige für Träumerinnen und Fans von Cecilia Ahern, Jojo Moyes & Co.

Ella aus Ohio erhält ein Stipendium und somit Gelegenheit, ein Jahr in Europa, genauer gesagt in Oxford, zu leben und zu studieren. Ihr größter Traum! Schon kurz nach ihrer Ankunft, sie will gerade die erste Portion Fish & Chips ihres Lebens probieren, stößt sie auf Jamie ... einen „schwachköpfigen Schnösel“ ... der jedoch verdammt attraktiv und, wie sich am nächsten Tag herausstellt, noch dazu ihr Literatur-Dozent ist ...

Die Protagonisten wachsen dem Leser schnell ans Herz und nehmen ihn mit auf eine fesselnde, berührende Reise rund um das Schicksal, das unerbittlich zuschlägt, den Mut, den das Leben erfordert, und natürlich die Liebe, die stärker ist als alle Widrigkeiten, die sich ihr in den Weg stellen. Eine wunderbare Geschichte zum Schmökern, die uns ermahnt, jeden einzelnen Tag in vollen Zügen zu genießen.

Bewertung vom 04.01.2019
Juli verteilt das Glück und findet die Liebe
Kokoska, Tanja

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe


sehr gut

Eine rührende Geschichte über die verschiedenen kleinen, manchmal auch skurrilen Ängste, die ein jeder von uns in sich trägt, über die Schatten der Vergangenheit, über Schuld und Vergebung und natürlich über Freundschaft und Liebe.

Juli, Besitzerin eines kleinen Blumenladens, sondiert ihre Mitmenschen gerne auf ihre geheimen Ängste und sammelt diese in einem Notizbuch. In ihrem Alltag hält sie – neben besonders kunstvollen Staubflocken – zudem Ausschau nach Menschen, die sie glücklich machen kann, und dabei begegnet sie schließlich Oskar ...

Dieser Roman zeigt, welche Wirkung die Vergangenheit auf unsere Zukunft hat, wie sehr uns unsere Ängste behindern und wie wichtig das zwischenmenschliche Glück doch ist. Er regt den Leser zum Nachdenken an und führt ihm vor Augen, dass das Leben doch eigentlich viel zu kurz ist, um nicht aufeinander zuzugehen, kleine Wünsche zu erfüllen und jeden einzelnen Tag in vollen Zügen zu genießen.

Bewertung vom 25.10.2018
Neujahr
Zeh, Juli

Neujahr


gut

Henning – Ehemann und Vater zweier Kinder – verbringt über Silvester mit seiner Familie einen Urlaub auf Lanzarote. Er sinniert und verzweifelt in seiner Rolle als Partner einer emanzipierten Frau. Am Neujahrsmorgen macht er sich schließlich auf den Weg, mit einem durchaus ungeeigneten Fahrrad einen sehr steilen Berg zu „erklimmen“. Angetrieben von seiner Verzweiflung und dem unstillbaren Verlangen, den Gipfel zu erreichen, schafft er es schließlich und weckt eine tief vergrabene und verdrängte schreckliche Erinnerung an einen Urlaub, den er zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester einst auf genau diesem Berg verbracht hat ...

Dieser Roman beginnt zunächst etwas schleppend und der Leser weiß nicht so recht, wohin er führen soll. Geht es um Emanzipation, die Rolle des Mannes in der heutigen Zeit, Burnout, Depressionen? Irgendwann aber gewinnt das Ganze dann an Spannung und die unglaubliche Kindheitserinnerung von Henning hallt noch lange nach.

Bewertung vom 24.07.2018
Das Mädchen, das in der Metro las
Féret-Fleury, Christine

Das Mädchen, das in der Metro las


sehr gut

Ein zauberhafter Roman über das Leben, die Fantasie und vor allem die Literatur – zart wie ein Schmetterling.

Dieser Roman ist, wie der Einband schon verspricht, nichts für Freunde von Action oder Drama, wohl aber für Liebhaber der zarteren Töne, die zum Träumen und Nachdenken anregen. Jede Leseratte wird sich selbst sowie den beschriebenen Zauber (teils auch im wahrsten Sinne des Wortes), der von Büchern – ungeachtet ihres Genres – ausgeht, an der ein oder anderen Stelle in diesem Roman wiedererkennen.

Der Leser taucht ein in die Welt von Juliette, einer einsamen jungen Frau inmitten der hektischen Großstadt Paris. Auf dem Weg zur Arbeit nimmt sie jeden Tag dieselbe Metro, sitzt stets in dieselbe Richtung blickend, beobachtet immer wieder dieselben Mitfahrer ... Ihr Leben, das in immer gleichen Bahnen verläuft und von einer gewissen Tragik geprägt ist, ändert sich grundlegend, als sie eines Tages auf dem Weg ins Büro an einer anderen Station als üblich aussteigt und durch Zufall der kleinen Zaïde und schließlich auch deren Vater Soliman begegnet, der sie mit einer Mission beauftragt, die alles verändert – nicht nur ihr eigenes, sondern auch das Leben anderer Menschen.

Bewertung vom 18.05.2018
NACHTWILD
Phillips, Susan Elizabeth

NACHTWILD


sehr gut

Wenn sich eine Idylle zum Albtraum verwandelt ...

Als Joan und ihr 4-jähriger Sohn nach einem entspannten Nachmittag den Zoo verlassen wollen, bemerkt sie am Ausgang Tote und flüchtet – ihrem Instinkt folgend – gemeinsam mit ihrem Sohn in ein leeres Tiergehege, um sich vor den Attentätern zu verstecken, die den Zoo für ihre ganz eigene Treibjagd ausgewählt haben ...

Der Leser erlebt Spannung pur und erfährt, dass Mutterliebe keine Grenzen kennt, denn Joan ist bereit, alles zu tun, um das Leben ihres Sohnes in dieser ausweglos scheinenden Situation zu schützen.

Da Amokläufe dieser Art gerade in der heutigen Zeit ein brisantes Alltagsthema darstellen, ist die Autorin mit ihrem Werk am Puls der Zeit und schafft in ihrem Roman eine beklemmende Atmosphäre, mit der sich leider jeder von uns auseinandersetzen muss. Wie sinnlos das Handeln der Täter ist, erfährt der Leser in Kapiteln, die aus Sicht der Attentäter geschrieben sind und verdeutlichen, was in deren Köpfen vor sich geht. Alles in allem ein Thriller, den man nicht so leicht aus der Hand legen kann. In meine Augen absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 08.05.2018
Für immer ist die längste Zeit
Fabiaschi, Abby

Für immer ist die längste Zeit


sehr gut

Zuerst einmal muss ich sagen: Ganz großes Kompliment für das Cover! Das ist absolut bezaubernd und macht Lust, in diesem Buch zu schmökern.

Nun aber zum Inhalt: Hier findet sich eine ergreifende Geschichte über den Verlust eines geliebten Menschen und die Zweifel, die bei den Hinterbliebenen bleiben. Die Frage nach den Gründen, der eigene Schuld und dem unmöglich scheinenden Weg zurück in ein „normales“ leben quälen sowohl Brady, den Ehemann, als auch Eve, die Tochter von Maddy. Und so entspinnt sich eine – sowohl berührende als auch amüsante – Geschichte, die abwechselnd aus der jeweiligen Perspektive der drei Protagonisten erzählt wird.

Kurzum: Eine sanft erzählte Geschichte, die den Blick wieder zurück auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben lenkt.

Bewertung vom 23.01.2018
Nachtlichter
Liptrot, Amy

Nachtlichter


sehr gut

Dieser autobiografische Roman von Amy Liptrot beschreibt, neben ihrem Kampf gegen die Alkoholsucht, vorrangig die raue Natur und die faszinierende Tierwelt der abgelegenen Orkneyinseln. Der beeindruckende Schreibstil lässt den Leser schnell vergessen, dass es sich bei diesem Werk um eine Art „Tatsachenbericht“ handelt, und er taucht ein in eine fesselnde Schilderung des Lebens auf abgeschiedenen Inseln inmitten des unberechenbaren Ozeans im Norden Europas.

Ich muss zugeben, dass mich dieser Roman äußerst überrascht hat. In Erwartung einer dramatischen Schilderung der Sucht der Autorin war ich umso mehr erstaunt, wie wunderbar es ihr gelungen ist, dieses Thema eigentlich doch ein Stück weit in den Hintergrund zu rücken und der beeindruckenden Natur, den liebenswerten Bewohnern und der harschen Landschaft ihrer Heimat genau denselben Vorrang einzuräumen, den diese auch in ihrem heutigen Leben (wieder)gewinnen konnten.

Bewertung vom 19.10.2017
Sonntags in Trondheim / Die Lügenhaus-Serie Bd.4
Ragde, Anne B.

Sonntags in Trondheim / Die Lügenhaus-Serie Bd.4


weniger gut

Zwar kenne ich die ersten 3 Bände dieser Reihe nicht, dennoch konnte ich der Geschichte mühelos folgen. Etwas verwirrend fand ich aber die unzähligen Namen und familiären Verstrickungen der Protagonisten. Da war es gut, dass sich auf der Cover-Innenseite ein Stammbaum befand, in dem ich doch des Öfteren nachschlagen musste, wer nun mit wem wie zusammenhängt. Dann muss ich leider sagen, dass das Cover amüsanten, ja fast schon derben Humor verspricht, den man im Buch allerdings vergeblich sucht. Auch fand ich die Haupt-Erzählstränge doch zu weit voneinander entfernt und irgendwie gab es keinen Schluss. Fast scheint es, als würde man sich eine einzige Folge einer ganzen Serie im Fernsehen ansehen, die in sich zwar ein Stück weit rund wird, aber irgendwie willkürlich herausgegriffen scheint.

Der Stil der Autorin ist an sich locker zu lesen, nur irgendwie hatte ich mir mehr versprochen.