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Bewertungen
Insgesamt 55 BewertungenBewertung vom 15.04.2024 | ||
Margherita und der dunkle Widerschein der Welt Wie bereits im 1. Teil, darf ich Margherita im 2. Teil bei ihren Erinnerungen lesend begleiten. Der Krieg geht weiter, er wird grausamer, trotzdem werden erste zarte Liebesgefühle nicht nur in Margherita geweckt. Der Schreibstil ist wieder flüssig und eingehend. Besonders gefällt mir die Ichform - gewinne ich doch so den Eindruck, als würde ich neben der über 80jährigen Margherita auf dem Sofa sitzen und mir ihre Erinnerungen über das Geschehene anhören. Der Autor D.G. Ambronn versteht es, seine Leserschaft mitten in die Kriegswirren mit hineinzuziehen und lässt trotzdem Raum und Platz zum eigenen Nachdenken. Besonders erwähneneswert sind das Vorwort (hier ist es wieder Margherita, die in Kurzform den ersten Teil ihrer Geschichte erzählt), das Nachwort (das über "bewusste historische Verstöße" aufklärt) sowie das Personenregister. |
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Bewertung vom 09.03.2024 | ||
Gut 450 Seiten ist diese einzigartige, bewegende Geschichte (vollgepackt mit viel Herzschmerz und großen Hoffnungen) lang und keine der Seiten ist auch nur eine zu viel. In einem ausgezeichneten flüssigen Schreibstil darf ich Odile (in Ichform) durch dieses seltsame und ungewöhnliche Tal begleiten. Es ist ein Tal, in dem sich die Zeiten kreuzen - von Seite zu Seite ist alles 20 Jahre zeitversetzt und die Grenzen dürfen nur zu Trauerfällen überschritten werden. Könnte man sein eigenes Leben in zeitversetzten Zonen überblicken? Geschehenes ungeschehen machen oder gar Dinge voraussehen? Es ist ein starkes Thema, das wunderbar in einem glanzvollen Debüt von Scott Alexander Howard verpackt wurde. Im Anschluß dann noch ein Interview mit dem Autor, in dem er das feine Gespür für den Schmerz, den der Lauf der Zeit mit sich bringen kann, erklärt. |
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Bewertung vom 08.03.2024 | ||
Aufgrund der Leseprobe habe ich eine andere Geschichte erwartet. Leider ist diese, ich nenne es mal Erzählung, ziehmlich emotionslos und die vielen Figuren kommen teils sehr nüchtern, farblos und schlecht charakterisiert daher. Zum Inhalt: Marlene hat sich einen Job auf der Nordseeinsel Strand, mitten im Wattenmeer, in einem historisch, für Touristen ausgebauten Dorf gesucht. Mit ihr eine ganze Menge Leute aus unterschiedlicher Herkunft. Der Alltag wird kühl, pragmatisch und sachlich beschrieben und die Zeit plätschert dahin. Da lernt Marlene Janne kennen und fühlt sich zu ihr hingezogen. Es entwickelt sich eine nicht einfache Beziehung, dazu kommt, dass es Marlenes erste Bindung zu einer Frau ist... Der Schreibstil ist sachlich und kühl gehalten - er spiegelt sich im Cover wider. |
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Bewertung vom 07.03.2024 | ||
Auf gut 500 Seite nimmt mich Andreas Izquierdo mit zu der Umsetzung einer gewagten Idee, entsprungen aus dem Kopf eines Schelms und Hochstaplers. Zum Inhalt: Albanien sucht und bekommt einen König. Otto Witte hält sich Dank seiner enormen Ähnlichkeit mit dem eigentlichen Thronfolger als geeignet, begibt sich mit seinem treuen Freund Max auf die Reise nach Albanien, lässt sich dort angekommen zum König proklamieren und vom Volk bejubeln. Doch nicht lange und der Schwindel fällt auf. Otto und Max müssen fliehen. Die Reise endet in einer Heil- und Pflegeanstalt in Salzburg. |
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Bewertung vom 25.02.2024 | ||
Es sind 300 Seiten in einem flüssigen Schreibstil und einem kraftvollen vollmundigen Erzählton (teil in Dialektfärbung), die der Autor Jörg Hartmann füllt. Ich lerne diesen deutschen Charakterdarsteller mal von einer ganz anderen Seite kennen. Bisher war er für mich nur im Tatort als "Faber" präsent. Jörg Hartmann ist in seiner Erzählung sehr persönlich, mit einer großen Prise Humor, berührend und immer wieder sehr familiär. Was ist das Leben eigentlich? Was bedeuten Großeltern, Eltern, Kinder und Familie? Was hat es mit unseren Wurzeln und hier im Speziellen mit seinen zu tun? Ich bekomme als Leserin Einblicke in seinen Schauspielalltag, seine Studentenzeit und wie er so als Zivi war. Auch Rückblicke zum Zeitgeschehen (z.B. der Mauerfall) und der Fortgang mit der Krankheit seines Vaters spielen eine Rolle. Trotzalledem - so richtig gepackt hat mich diese teils Aneinanderreihung von Geschehen nicht. Der Lärm des Lebens ging an mir manchmal etwas leise vorbei. |
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Bewertung vom 18.02.2024 | ||
Ein Cover, das an Sommer, Sonne und an romantische Bauernidylle erinnert - da wurde ich neugierig. Dieser Roman mit seinen 330 Seiten entwickelt sich beim Lesen zu eine Roman mit Seele. Und genau so habe ich diesen Wohlfühlroman auch "in Angriff genommen". Zum Inhalt: Die berufstätige Maria ist mit ihren Töchtern auf dem Weg zu einem langen Wochenende in die Berge, da erreicht sie ein Anruf der Mutter. Marias Vater hatte einen Unfall und die Mutter braucht dringend Hilfe auf dem Bauernhof ... Ab jetzt beginnen zwei Erzählstränge - einmal Maria in der Gegenwart und einmal die nicht immer sorgenfreien und unbeschwerten Erinnerungen der Kindheits- und Jugendtage auf dem Land, fernab der Stadt, mit Eltern, Bruder und Großmutter. Selbst Landkind (und in der Nähe der Autorin aufgewachsen) kann ich Vielem nur zustimmen. Ich kenne die Gegebenheiten auf dem Land, rieche den selbst gebackenen Apfelkuchen und das frische Heu und rümpfe bei den Erzählungen im Schweinestall die Nase. Martina Bogdahn bringt mich mit ihrem flüssigen Schreibstil, der oft mit einer Prise Humor gewürzt ist, wieder zurück in die Kindheit. |
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Bewertung vom 11.02.2024 | ||
Zwei Leben, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten - und doch so gleich. Philipp, der Außenseiter, ungeliebt, mit einer alkoholsüchtigen Mutter, der "etwas ander Junge", bemüht sich seit Kindheitstagen um einen besten Freund oder eine beste Freundin. Da kommt Faina, das Kind ukrainischer Eltern, gerade zum richtigen Zeitpunkt in seine Schulklasse. Auch bei ihr ist alles anders: Das neue Leben in Deutschland, die Sprache, die Eltern, ja sogar die Feiertage. Philipp sieht seine Chance gekommen, doch die weicht stark vom normalen Empfinden ab - er will Faina beherrschen... Es wird eine toxische Beziehung, die ausartet, wenn Philipp ausrastet. |
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Bewertung vom 05.02.2024 | ||
In über 250 Seiten wird in diesem Roman Afrika in all seinen Facetten beschrieben. Kraftvoll, detailliert, gewaltig, ehrlich, grausam, brutal und mystisch. Die Ausdruckskraft ist enorm und der Schreibstil feuert mit seinem flüssigen Stil beim Lesen an. Die oft sehr kurzen Sätze sitzen perfekt und der Leserhythmus kann gut gehalten werden. Kurz zum Inhalt: Hunter White (dibioser amerikanischer Geschäftsmann, steinreich, verheiratet, passionierter Jäger und Abenteuerer) erzogen und in der Jagd unterwiesen vom Großvater will seine Big Five vollmachen. Unerwartet kommt alles ganz anders als man denkt und ihm wird ein neuer Deal vorgeschlagen. Die Versuchung mit den Big Six ist übermächtig ... |
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Bewertung vom 22.01.2024 | ||
Die Hoffnung der Chani Kaufman Selten ist eine Fortsetzung so gelungen. Dieser intensive Roman rund um Chani Kaufman und ihr außergewöhnliches religiöses Leben fasziniert vom ersten Augenblick an. Diesem wunderbaren, für einander geschaffenen Paar wird das allergrößte versagt - ein Kind zu bekommen. Undenkbar für die streng nach Regeln lebende jüdisch-orthodox Familie und die gesamte Gemeinde. Chani und Baruch suchen sich unter anderem Hilfe in einer Kinderwunschklinik. Hier beginnt eine Geschichte, die die Verzweiflung, die Angst, die Hilflosigkeit und die Not des Paares förmlich spüren lässt. Der Schreibstil ist mehr als genial, die Recherchen sind unglaublich gut und die Beschreibungen sehr detailgenau - fast schon detailverliebt beschreibt die Autorin Situationen, Gefühle und Gegebenheiten. Schnell wird klar: Nicht jeder in dieser religiösen Gemeinde hegt die gleichen Gedanken und manche versuchen sogar zu entkommen. |
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Bewertung vom 13.01.2024 | ||
Ein zartes und wunderschön gezeichnetes Cover - eingebettet ein Roman der sich vom Ende bis zum Anfang erlesen lässt - d.h. der beim Ende mit Kapitel 9 beginnt und sich bis Kapitel 1 erstreckt, daran musste ich mich erst gewöhnen. Die ersten beiden Kapitel gaben noch Rätsel auf, doch der flüssige Schreibstil und die poetische, fast liebevolle Sprache vereinfachten das immer weiter lesen. Und es hat sich gelohnt. Je weiter ich mich in die Vergangenheit lese, um so genauer werden die gewonnenen Eindrücke. Die Autorin versteht es mich als Leserin zu fesseln. In gut 250 Seiten begegne ich Lev samt seiner großen Familie. Ebenso bekomme ich Einblicke in seine Freundschaften, seine Erlebnisse in der Vergangeheit, seine Ängste und seine eine große Liebe, die mir immer vertrauter wird. Ich lerne den Vielvölkerstaat Rumänien mal von einer ganz anderen Seite kennen. Zu wenig weiss man von diesem wunderschönen Land und seinen Menschen. Und gerade dies macht diesen Roman besonders lesenswert. |
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