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Bewertungen
Insgesamt 59 BewertungenBewertung vom 14.05.2024 | ||
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Das Glück geht eigene Wege - ein Satz, der Anfang und Ende dieses Wohlfühlromans sehr gut umschreibt. Dieser lebendige Roman zeichnet sich durch seinen flüssigen Schreibstil aus und lässt sich gut weglesen. Wunderbar beschriebene Landschaften wechseln sich mit gut ausgearbeiteten Charakteren ab. Man muss die Protagonisten einfach mögen - sie sind wie im täglichen Leben, ganz normale Menschen wie du und ich. Da werden aus Unbekannten Freunde die vom Ankommen und Wiedergewinnen träumen, sowie von familiären und finanzellen Sorgen geplagt werden. Auch wenn es oft ganz schön stur, beharrlich, aufbrausend, konsequent und altmodisch auf dem Moorhof zugeht - es findet sich zusammen was zusammen soll ... aber das sollte man am besten selbst lesen. Alle zusammen schaffen, was fast als unmöglich galt, durch Hartnäckigkeit und viel Liebe zu Umwelt und Tieren. |
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Bewertung vom 12.05.2024 | ||
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Die Schönheit der Rosalind Bone Es sind nur 160 Seiten doch die Autorin versteht es ab dem ersten Satz mich mit ihrem Roman in ihren Bann zu ziehen und sie hält die Sprach- und Wortgewalt bis zum letzten Satz durch. Was für ein Debüt! Mit nur wenigen Andeutungen versteht sie es eine dichte Atmosphäre zu schaffen - wortgewaltig und schonungslos. |
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Bewertung vom 29.04.2024 | ||
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Fast schon ein wenig Scheu hatte ich vor diesem Roman wegen des sperrigen Titels. Aber einmal begonnen ... Bereits auf den ersten der über 450 Seiten fühlt man sich den sehr gut ausgearbeiteten und hervorragend beschriebenen Protagonisten verbunden und man ist ganz schnell mitten in der Geschichte. Zum Inhalt: In den Unruhen des Bürgerkriegs flieht der Vater mit seinen beiden Söhnen nach England. Die Mutter lassen sie zurück, um sie später nachzuholen. Viele Jahre später kehrt Saba in das Land seiner Kindheit und seiner Vorfahren zurück und begibt sich auf die Spurensuche nach Vater, Mutter und Bruder. Ab jetzt beginnt sich diese Geschichte wie ein Krimi aufzubauen: Spannend, nicht vorhersehend und immer wieder mit neuen Wendungen. Der flüssige und gewinnende Schreibstil (manchmal werde ich als Leserin direkt angesprochen) lässt mich den Roman nicht mehr aus der Hand legen. Hier geht es um Menschlichkeit, Wahrheit, Erinnerungen, Kontrolle, Verlust und ganz viel Liebe zu Familie und Georgien. |
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Bewertung vom 15.04.2024 | ||
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Nach "Der Gesang der Berge" gelang der Autorin ein zweites Meisterwerk. Dieser neue Roman (vortrefflich übersetzt von Claudia Feldmann) der vom bewegenden Schicksal der Kinder vietnamesischer Frauen mit amerikanischen Soldaten vor dem Hintergrund des Vietnamkrieges handelt, ist ergreifend und einfach nur überwältigend. Einmal angefangen fällt es schwer ihn aus der Hand zu legen. Erzählt wird in drei Handlungssträngen, die miteinander verwoben sind. Es sind drei bewegende Geschichten, die auf wahre Begebenheiten zurück und Stück für Stück und Seite für Seite ineinander greifen, wenn auch die sehr gut beschriebenen Protagonisten darin fiktiv sind. Der flüssige und eingehende Schreibstil trägt dazu bei, dass dieser historische Zeitraum unvergesslich bleibt. Durch tragische gewollte und ungewollte Umstände wurden die meisten dieser Kinder von Vätern und auch Müttern später getrennt. Dieser Roman verleiht (durch seine ausgezeichnete Recherche) diesen unzähligen Kindern eine Stimme - sie, die als Staub des Lebens und als Bastards bezeichnet wurden, sind es wert! |
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Bewertung vom 15.04.2024 | ||
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Margherita und der dunkle Widerschein der Welt Wie bereits im 1. Teil, darf ich Margherita im 2. Teil bei ihren Erinnerungen lesend begleiten. Der Krieg geht weiter, er wird grausamer, trotzdem werden erste zarte Liebesgefühle nicht nur in Margherita geweckt. Der Schreibstil ist wieder flüssig und eingehend. Besonders gefällt mir die Ichform - gewinne ich doch so den Eindruck, als würde ich neben der über 80jährigen Margherita auf dem Sofa sitzen und mir ihre Erinnerungen über das Geschehene anhören. Der Autor D.G. Ambronn versteht es, seine Leserschaft mitten in die Kriegswirren mit hineinzuziehen und lässt trotzdem Raum und Platz zum eigenen Nachdenken. Besonders erwähneneswert sind das Vorwort (hier ist es wieder Margherita, die in Kurzform den ersten Teil ihrer Geschichte erzählt), das Nachwort (das über "bewusste historische Verstöße" aufklärt) sowie das Personenregister. |
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Bewertung vom 09.03.2024 | ||
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Gut 450 Seiten ist diese einzigartige, bewegende Geschichte (vollgepackt mit viel Herzschmerz und großen Hoffnungen) lang und keine der Seiten ist auch nur eine zu viel. In einem ausgezeichneten flüssigen Schreibstil darf ich Odile (in Ichform) durch dieses seltsame und ungewöhnliche Tal begleiten. Es ist ein Tal, in dem sich die Zeiten kreuzen - von Seite zu Seite ist alles 20 Jahre zeitversetzt und die Grenzen dürfen nur zu Trauerfällen überschritten werden. Könnte man sein eigenes Leben in zeitversetzten Zonen überblicken? Geschehenes ungeschehen machen oder gar Dinge voraussehen? Es ist ein starkes Thema, das wunderbar in einem glanzvollen Debüt von Scott Alexander Howard verpackt wurde. Im Anschluß dann noch ein Interview mit dem Autor, in dem er das feine Gespür für den Schmerz, den der Lauf der Zeit mit sich bringen kann, erklärt. |
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Bewertung vom 08.03.2024 | ||
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Aufgrund der Leseprobe habe ich eine andere Geschichte erwartet. Leider ist diese, ich nenne es mal Erzählung, ziehmlich emotionslos und die vielen Figuren kommen teils sehr nüchtern, farblos und schlecht charakterisiert daher. Zum Inhalt: Marlene hat sich einen Job auf der Nordseeinsel Strand, mitten im Wattenmeer, in einem historisch, für Touristen ausgebauten Dorf gesucht. Mit ihr eine ganze Menge Leute aus unterschiedlicher Herkunft. Der Alltag wird kühl, pragmatisch und sachlich beschrieben und die Zeit plätschert dahin. Da lernt Marlene Janne kennen und fühlt sich zu ihr hingezogen. Es entwickelt sich eine nicht einfache Beziehung, dazu kommt, dass es Marlenes erste Bindung zu einer Frau ist... Der Schreibstil ist sachlich und kühl gehalten - er spiegelt sich im Cover wider. |
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Bewertung vom 07.03.2024 | ||
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Auf gut 500 Seite nimmt mich Andreas Izquierdo mit zu der Umsetzung einer gewagten Idee, entsprungen aus dem Kopf eines Schelms und Hochstaplers. Zum Inhalt: Albanien sucht und bekommt einen König. Otto Witte hält sich Dank seiner enormen Ähnlichkeit mit dem eigentlichen Thronfolger als geeignet, begibt sich mit seinem treuen Freund Max auf die Reise nach Albanien, lässt sich dort angekommen zum König proklamieren und vom Volk bejubeln. Doch nicht lange und der Schwindel fällt auf. Otto und Max müssen fliehen. Die Reise endet in einer Heil- und Pflegeanstalt in Salzburg. |
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Bewertung vom 25.02.2024 | ||
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Es sind 300 Seiten in einem flüssigen Schreibstil und einem kraftvollen vollmundigen Erzählton (teil in Dialektfärbung), die der Autor Jörg Hartmann füllt. Ich lerne diesen deutschen Charakterdarsteller mal von einer ganz anderen Seite kennen. Bisher war er für mich nur im Tatort als "Faber" präsent. Jörg Hartmann ist in seiner Erzählung sehr persönlich, mit einer großen Prise Humor, berührend und immer wieder sehr familiär. Was ist das Leben eigentlich? Was bedeuten Großeltern, Eltern, Kinder und Familie? Was hat es mit unseren Wurzeln und hier im Speziellen mit seinen zu tun? Ich bekomme als Leserin Einblicke in seinen Schauspielalltag, seine Studentenzeit und wie er so als Zivi war. Auch Rückblicke zum Zeitgeschehen (z.B. der Mauerfall) und der Fortgang mit der Krankheit seines Vaters spielen eine Rolle. Trotzalledem - so richtig gepackt hat mich diese teils Aneinanderreihung von Geschehen nicht. Der Lärm des Lebens ging an mir manchmal etwas leise vorbei. |
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Bewertung vom 18.02.2024 | ||
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Ein Cover, das an Sommer, Sonne und an romantische Bauernidylle erinnert - da wurde ich neugierig. Dieser Roman mit seinen 330 Seiten entwickelt sich beim Lesen zu eine Roman mit Seele. Und genau so habe ich diesen Wohlfühlroman auch "in Angriff genommen". Zum Inhalt: Die berufstätige Maria ist mit ihren Töchtern auf dem Weg zu einem langen Wochenende in die Berge, da erreicht sie ein Anruf der Mutter. Marias Vater hatte einen Unfall und die Mutter braucht dringend Hilfe auf dem Bauernhof ... Ab jetzt beginnen zwei Erzählstränge - einmal Maria in der Gegenwart und einmal die nicht immer sorgenfreien und unbeschwerten Erinnerungen der Kindheits- und Jugendtage auf dem Land, fernab der Stadt, mit Eltern, Bruder und Großmutter. Selbst Landkind (und in der Nähe der Autorin aufgewachsen) kann ich Vielem nur zustimmen. Ich kenne die Gegebenheiten auf dem Land, rieche den selbst gebackenen Apfelkuchen und das frische Heu und rümpfe bei den Erzählungen im Schweinestall die Nase. Martina Bogdahn bringt mich mit ihrem flüssigen Schreibstil, der oft mit einer Prise Humor gewürzt ist, wieder zurück in die Kindheit. |
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