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Rosendorn
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Hainburg

Bewertungen

Insgesamt 47 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2020
Die Geheimnisse meiner Mutter
Burton, Jessie

Die Geheimnisse meiner Mutter


ausgezeichnet

Ich habe von "Jessie Burton" vorher noch kein Buch gelesen und auch das Cover hat mich nicht unbedingt angesprochen, dennoch habe ich mich von Anfang an, geschuldet durch die Leseprobe, für diese Geschichte interessiert.

Auf den ersten Seiten spürt man sofort die warmherzige Sprache und den Umgang der Autorin mit den liebevollen Figuren. Durch die Zeitensprünge und der Erzählart könnte man daraus schließen, dass es sich bei "Die Geheimnisse meiner Mutter" um ein typisches Klischeebuch handelt und schon zigmal zu Papier gebracht wurde.
Aber nein, keinesfalls, an keiner Stelle, in keinem Kapitel habe ich dies so empfunden. Für mich persönlich hat mir diese Geschichte gezeigt, dass es wirklich wichtig im Leben ist, sich selber zu finden. Auch auf die Gefahr hin, alles hinter sich zu lassen. Eine kluge Message verbinde ich immer mit einem hervorragenden Roman und das ist hier absolut gegeben.

Ich fand Connie, obwohl sie ein sehr schwieriger Charakter war, äußerst inspirierend und Laura alias Rose musste man ja sofort in sein Herz schließen. Nur mit Elise wurde ich nicht so richtig warm, obwohl sie ja eine der Hauptpersonen spielte.

Der Schreibstil, die warme Atmosphäre und die Dialoge konnten mich absolut begeistern. Ich habe mir aufgrund meiner Euphorie schon ein anderes Werk der Autorin bestellt und freue mich darauf.

Dennoch blieb mir ein kleiner, ganz kleiner Wermutstropfen, denn ich hätte zu gerne am Ende des Romans erfahren, was nun tatsächlich mit der Mutter von Rose geschah und ob sie noch am Leben ist. Da wird es für einen Leser sehr schwierig, dies herauszufinden, aber man kann ja spekulieren. Dennoch wird mir dieses Buch noch lange in Erinnerung bleiben und deswegen vergebe ich auch gerne

4,5 Sterne !

Bewertung vom 02.03.2020
Die Königin von Berlin
Roth, Charlotte

Die Königin von Berlin


gut

Ich war extrem gespannt auf dieses doch außergewöhnliche Buch und da ich den Schreibstil von Charlotte Roth sehr gerne mag, habe ich mich gleich in die Welt von Carola Neher fallen lassen.

An sich ist die Geschichte und ihr Werdegang, gespickt von Einblicken zu Berthold Brecht und anderen kleineren Charakteren auch höchst interessant, doch muss ich zugeben, dass ich mich sehr oft auch gelangweilt habe. Das lag daran, dass ich vom Theater an sich nicht sehr begeistert bin und die vielen Szenen in und um der früheren Stücke nicht Herr wurde. Die Konzentration ließ dann jedesmal nach und ich habe sogar schon überlegt nicht mehr weiter zu lesen. Dann kamen aber wieder Stellen, in denen Alfie Henschke (Klabund) mit eingebunden wurde und schon befand ich mich wieder im Sog des Buches.

Klabund war mir von Anfang an sehr sympathisch und mir erschien es so, als wäre er der Einzige mit Herz und Verstand. Bei seinem Schicksal kamen mir sogar sehr oft die Tränen und durch seine Sichtweise erschienen mir der sogenannte Berthold Brecht sowie leider auch Carola Neher sehr kaltherzig. Während Brecht nur seine eigenen Interessen im Kopf hatte, wurde Carola wenigstens im Laufe der Jahre ein wenig herzlicher und mitfühlender. Das hatte sie sicher Klabund zu verdanken und sein Abschied fiel mir unglaublich schwer.

Am Schreibstil der Autorin gibt es nichts zu bemängeln, einzig und allein die vielen Theaterszenen und die benutzten Begriffe, die ich vorher noch nie gehört hatte, hinterließen bei mir einen bitteren Beigeschmack. Daher kann ich auch nur

3 Sterne

vergeben !

Bewertung vom 20.02.2020
Abgefackelt / Paul Herzfeld Bd.2
Tsokos, Michael

Abgefackelt / Paul Herzfeld Bd.2


ausgezeichnet

Inhalt:

Nachdem der Pathologe Petersen bei einem Brand umgekommen ist, soll Rechtsmediziner Herzfeld für ihn die Pathologie übernehmen. Doch schon nach einigen Tagen und merkwürdigen Vorkommnissen zweifelt Herzfeld an der Tatsache, dass sein Vorgänger Selbstmord begangen haben soll. Jegliche Untersuchungsunterlagen des ehemaligen Pathologen sind nicht mehr auffindbar, seine Kollegen verstricken sich in Ungereimtheiten und niemand scheint sich für diesen Fall zu interessieren. Und ganz schnell gerät der Rechtsmediziner deswegen in den Fokus einer skrupellosen Killerin.


Meine Meinung:

Ich finde einen True Crime Thriller zu lesen verleiht noch einen zusätzlichen Kick, denn in jeder Zeile, in jedem Abschnitt kommen Fragen auf, was denn nun auch tatsächlich wahr sein könnte und was erfunden wurde. Allein diese Tatsache lässt mich immer und immer wieder zu Büchern des Autors "Michael Tsokos" greifen, denn er legt auch einen Schreibstil an den Tag, dem man sich nicht entziehen kann. Man möchte einfach nicht mehr aufhören und das Buch am Besten noch am gleichen Tag beenden.

Ich finde es auch sehr interessant nach dem Prolog den Worten des Autors noch mal folgen zu können und detailliert zu erfahren, welche Szenen genau so geschehen sind und welche er dazu gedichtet hat. Doch steckt sehr viel Wahres in diesen Büchern.

Natürlich ist das Ende nicht wirklich überraschend und eigentlich gibt es immer ein Happy End, aber dennoch sind die Seiten vorher einfach extrem spannend und sehr leicht zu lesen. Auch wenn manche Begriffe der Rechtsmedizin mir nicht bekannt waren, kann man danach ja gerne im Internet auf die Suche gehen.

Paul Herzfeld, muss ich aber zugeben, ist kein besonders im Gedächtnis verbleibender Charakter, man hat ihn schon zu Hauf in Thrillern erlebt. Wäre schön gewesen wenn man ihn von vornherein einmalig gezeichnet hätte, vielleicht mit einigen liebenswürdigen Makeln oder einer Sprache, die nicht jeder Ermittler eines x-beliebigen Romans besitzt.


Fazit:

Wer gerne True Crime Thriller mag, sollte bei "Michael Tsokos" immer zuschlagen, denn ein leichter lockerer Schreibstil, eine hohe Spannung und undurchsichtige Personen sind im jedem seiner Bücher anzutreffen. Mir hat "Abgefackelt" eine Menge Spaß beim Lesen bereitet und deswegen vergebe ich gerne ganze


4,5 Sterne !!

Bewertung vom 10.02.2020
Die Frauen von Richmond Castle
Rees, Tracy

Die Frauen von Richmond Castle


gut

Der Klappentext des Buches verspricht eine kluge, mitreißende Geschichte um Blue und einem großen Geheimnis. Angeregt dadurch habe ich mich auf diesen Roman eingelassen. Man lernt gleich zu Anfang Blue kennen,die sich gerne verlieben möchte und ihr Vater den Vorschlag wählt, ihre Verehrer könnten ja in Briefen ihre Avancen bereiten. Kurze Zeit später lernt sie Delphine kennen, die sich ihrem gewalttätigen Ehemann entzieht und nicht weiß, wo sie unterkommen könnte.

Bis dahin dachte ich noch, welch eine interessante Grundidee und der Schreibstil der Autorin ließ auf vieles hoffen. Doch von Kapitel zu Kapitel gestaltete sich der Spannungsbogen immer mehr in die falsche Richtung. Die Sprachwahl der damaligen Zeit löste sich auch immer wieder mit der modernen Literatur ab und ich hatte oftmals das Gefühl, dass versucht wurde nach Jane Austen zu klingen, aber zu wenig Kenntnis der richtigen Rhetorik besteht.

Wäre es nur dieser eine Fauxpas gewesen, hätte ich noch lieber weitergelesen aber von Seite zu Seite wurde die Story immer langweiliger und bis das angeblich so große Geheimnis gelüftet wurde musste man sich tatsächlich durch ganze 370 Seiten quälen. Und die Offenbarung dessen war natürlich auch kein Knaller. Alles schon zu Hauf da gewesen, alles schon zu oft erzählt. Da man dann auch sofort mit dem Ende rechnen kann, werden einem die langgezogenen Sichtweisen der einzelnen Charaktere schnell überdrüssig.

Die Zeichnung der mitgestalteten Personen sind auch nicht ausreichend gewesen um mir ein vollständiges Bild von ihnen machen zu können. Die führte auch dazu, dass ich keinerlei Beziehung zu einem der Charaktere aufbauen konnte.

Für mich eine einfache, schlicht gestaltete Geschichte, die man zwar lesen kann aber nicht unbedingt muss. Der erste Roman der Autorin konnte mich sehr begeistern, die Nachfolgewerke leider nicht mehr. Schade, denn ich denke manchmal, wenn man sich nur intensiv und vielleicht ein wenig mehr Zeit beim Schreiben solcher Werke nehmen würde, könnten eher Bestseller entstehen.

Da ich ab und an den Schreibstil doch wiedererkannt habe und manche Stellen lesenswert erschienen, gebe ich dem Buch doch noch

3 Sterne !

Bewertung vom 24.01.2020
Die Frauen vom Alexanderplatz
Schneefuß, Elke

Die Frauen vom Alexanderplatz


gut

Hanna, Fritzi und Vera. Drei Frauen die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch muss man jede von ihnen in sein Herz schließen. Während Hanna um ihre lesbische Liebe mit Cora kämpft, versucht Fritzi ihren lang verschollenen Verlobten Benno zu finden, um ihm von seiner Tochter zu erzählen. Vera hingegen hat nicht nur ihren Vater verloren, nein auch ihre Werkstatt, in der sie so gerne ihre Schneiderei eingerichtet hätte. Dann läuft ihr eines Tages ein Mann über den Weg, und dieser Mann nennt sich Benno.

Eigentlich dachte ich ja gerade deswegen, dass die nächsten Zeilen wohl wahnsinnig aufregend werden würden. Zumindest dass sich Hanna, Fritzi und Vera bald gegenüberstehen könnten. Aber keiner meiner Wunschgedanken ging in Erfüllung. Die Geschichte an sich dümpelt so langsam vor sich hin. Alles Geschriebene ist irgendwo schon zigfach da gewesen und absolut nichts besonderes.

Mir fehlten die gesamten Hintergrundinfos, die detaillierten Zeichnungen der einzelnen Charaktere und das gewisse Etwas. Elke Schneefuss hat natürlich einen sehr angenehmen, langsamen und netten Schreibstil und auch die Protagonisten waren liebenswürdig, aber das war es auch schon. Mir fehlte einfach das gewisse Sahnehäubchen. Im Endeffekt ist dieses Buch nur ein weiterer Frauenroman, welcher hauptsächlich in Berlin spielt und zum x-ten Male zum Happy End führt. Leider war das Ende auch relativ schnell erzählt.

Ich hätte mir mehr erwartet und mir mehr erwünscht, aber da "Die Frauen vom Alexanderplatz" mir dennoch meine Langeweile vertreiben konnten und ich mich ab und an wohlfühlte in gewissen Kapiteln, vergebe ich gerne noch

3, 5 Sterne !

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Bewertung vom 10.01.2020
Diabolic - Fatales Vergehen / Wyoming Bd.2
Jackson, Lisa;Bush, Nancy;Noonan, Rosalind

Diabolic - Fatales Vergehen / Wyoming Bd.2


sehr gut

Da ich noch nie einen Thriller von Lisa Jackson gelesen habe, war ich natürlich umso neugieriger auf ihren neuesten Roman. Hochgelobt und schon immer sehr beliebt ihr Schreibstil und ihre Plots. Und ich muss sagen, dass ich schon recht begeistert von ihrer Art bin, wie sie es schafft Charaktere und Situationen so zu beschreiben, dass man sich vorkommt als wäre man mitten im Geschehen. Auch die Sprache, die sie benutzt hat die Aufgabe einem sofort in ihren Bann zu ziehen.

Die eigentliche Story und die eigentlichen Taten des Täters kamen aber dennoch viel zu kurz, diabolisch kann ich daher weder den Thriller noch das Drumherum bezeichnen. Im Grunde beschrieb sie zu sehr und zuviel um den Kern der Geschichte herum und man hatte oftmals das Gefühl als hätte sich ein reiner Erzählroman eingeschlichen. Die 3 Protagonisten kamen in verschiedenen Abschnitten sehr ausführlich zu Wort und deren Leben wurde immens unter die Lupe genommen. Dennoch kann ich an keiner Stelle des Buches von Langeweile reden, denn wie ich schon oben erwähnt habe, hält der Schreibstil von Lisa Jackson einem absolut bei der Stange. Es macht großen Spaß ihren Ausführungen zu folgen und da erst ganz zum Schluss die Aufklärung erfolgt, hat man diesen Thriller in ganz schneller Zeit verschlungen.

Jeder Protagonist wurde so gut ausgearbeitet, dass man ihn sich bildlich vorstellen konnte. Die Umgebungsbeschreibungen waren auch ganz hervorragend.

Leider hat mir ein wenig mehr Action gefehlt, ein paar mehr Gänsehaut- und Gruselmomente und dieser Thriller wäre ein klares Highlight für mich geworden. Doch das hat mir im Gesamten ein wenig aufgestoßen und deswegen kann ich nur

4 Sterne

vergeben !!

Bewertung vom 06.01.2020
Die englische Gärtnerin - Blaue Astern / Die Gärtnerin von Kew Gardens Bd.1
Sahler, Martina

Die englische Gärtnerin - Blaue Astern / Die Gärtnerin von Kew Gardens Bd.1


sehr gut

Angesprochen vom wunderschönen Cover des Romans und auch der Leseprobe ließ ich mich in eine Welt voller Blumen und Pflanzen fallen und konnte förmlich den Duft der botanischen Umgebung riechen. Trotz meiner Befürchtung, dass es bei "Die englische Gärtnerin" fast ausschließlich um die Arbeit in Kew Gardens gehen oder zuviel über Fachbegriffe geschrieben werden würde, wollte ich unbedingt mit Charlotte und ihrer Familie Bekanntschaft machen.

Der Schreibstil der Autorin ist recht locker, leicht und angenehm zu verfolgen. Aber dadurch hatte ich auch das Gefühl, dass die einzelnen Charaktere und deren Ausarbeitung darunter litten. Leider konnte ich zu keinem einen wirklichen Bezug spüren, da ich mir einfach keinen der Protagonisten wirklich vorstellen konnte. Ich muss sogar zugeben, dass ich Charlotte gar nicht wirklich ernst nehmen konnte und sie teilweise mich genervt hat. Ich habe ihr fast nichts von dem geglaubt, was sie von sich gab. Denn vieles wie sie sich benahm oder was sie sprach, kam mir irreal vor. Ihren Victor, den sie dann auf einmal doch zu lieben schien, fand ich ebenfalls oder besser gesagt schon fast richtig unsympathisch.

Der einzig für mich interessante und nachvollziehbare Charakter des Romans hingegen war Robert. Ich hätte mir von ihm noch viel mehr Erzählungen gewünscht. Aber dies geschieht ja vielleicht im nächsten Teil, den ich mir dennoch sicher kaufen würde, da ich beim Lesen des Buches doch recht vertieft sein konnte und die Geschichte an sich mir auch gut gefiel.

Alles in allem ein recht angenehmer Wohlfühlroman, der seine Macken hinterlässt aber dennoch auch im Mittelpunkt zu stehen scheint.

Deswegen vergebe ich auch gerne noch ganze

4 Sterne !!

Bewertung vom 05.07.2019
Die Frau aus Oslo
Dahl, Kjell Ola

Die Frau aus Oslo


gut

nhalt:

Im Jahre 1942 in Oslo lernt die junge Jüdin Ester den Widerstandskämpfer Gerhard kennen. Er wird des Mordes an seiner Frau verdächtigt und noch Jahrzehnte später beschäftigt Ester sich mit der Frage, ob er tatsächlich den Mord begangen hat. Denn plötzlich war er verschwunden und taucht erst Jahre später in ihrem Leben wieder auf.
Ester musste ebenfalls fliehen und ihre Eltern zurücklassen, die deportiert wurden. Auch dies macht der jungen Widerstandskämpferin zu schaffen und sie versucht die Schuldigen zu finden, die dies ihrer Familie angetan haben.


Meine Meinung:

Gleich zu Beginn wird man sofort in die Story hineingeworfen und man hat das Gefühl, ein wenig überfordert zu werden. Alleine die Tatsache, dass viele Gegenden wie Straßennamen, Gebäude für einen Nicht Schweden schwierig sind im Gedächtnis verankert zu werden.
Hinzu kommen dann noch die über etliche Seiten hinweg detailliert beschriebenen langweiligen Handlungen, die nicht Storyrelavant sind. Ich muss nicht wissen, wie man oder was man sich anzieht, wieviele Straßen man überquert oder wie man eine Stubenfliege mit einer Klatsche erledigt. Dadurch zieht sich meiner Meinung nach enorm die Handlung, die auch deswegen an Spannung verliert. Hinzu kommen dann Konzentrationslücken, die durch die vielen und schnellen Zeitsprünge ebenfalls entstehen.

Zur Verdeutlichung hier mal ein Beispiel:

"Sie fährt den Kirkeveien hinauf, kommt am Eisentor des Vigelandparks vorbei. Sie bleibt vor der roten Ampel an der Kreuzung mit der Middelthuns gate stehen, schaut in den Spiegel. Jetzt müsste sie normalerweise geradeaus fahren, zum Makrellbekken und der Njardhalle ....."


Im Grunde ist diese Geschichte schnell erzählt und nur am Anfang empfand ich sie eigentlich recht ungewöhnlich und interessant. Aber dieses Gefühl verschwindet rasch und die Lust am Weiterlesen wird getrübt. Schade, denn ich denke, hier wurde großes Potenzial verschenkt, obwohl der Schreibstil der Autorin leicht und locker durch die Seiten glitt.

Ich konnte mich auch mit keinem der Protagonisten besonders anfreunden und die Empathie blieb leider aus. Woran das genau gelegen haben könnte, kann ich gar nicht mal richtig erklären. Vielleicht einfach die Tatsache, dass gerade alle Personen im Gegensatz zu den anderen Dingen, nie wirklich beschrieben wurden. Ich konnte keinerlei Bezug zu ihnen aufnehmen und die Emotionen, die sie hätten empfinden müssen, wurden auch nur lapidar ausgedrückt oder waren gar nicht vorhanden. Oftmals empfand ich die Dialoge recht kalt, schwach und zusammenhanglos.

Bis zum Ende haben sich für mich keinesfalls alle offenen Fragen beantworten lassen und deswegen ist für mich weder die Aufklärung noch die Sichtweise einiger Protagonisten schlüssig. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, mit welchem Gefühl ich zurückgelassen werde. Auf jeden Fall mit Unverständnis und Unglaubwürdigkeit der dargestellten Geschehnisse.


Fazit:

Für mich einer der wenigen schlechteren Schweden Krimis. Viel zu viel lag der Fokus auf Nichtigkeiten und die eigentliche Story litt stark darunter. Auch die Schreibweise der Autorin konnte hierüber nicht hinwegtrösten. Schwach ausgereifte Geschichte, kaum klar gezeichnete Charaktere und eine mir nicht ganz schlüssige Auflösung des Ganzen vermiesten mir den Lesespaß. Daher kann ich keine klare Empfehlung aussprechen und vergebe auch nur gerade so

3 Sterne !!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2018
Der Schatten
Raabe, Melanie

Der Schatten


ausgezeichnet

Von rosendorn

Ich habe schon viel von Melanie Raabe gehört und dass ihre Thriller etwas ganz besonderes sein sollen. Nun ja, man glaubt ja erstmal nicht, dass eine deutsche Autorin besser schreiben könnte wie ein schwedischer Autor, dennoch muss ich sagen, dass ich sehr überrascht bin. Vor allen Dingen von dem sehr leichten Schreibstil, der aber ganz und gar nicht spannungslos scheint sondern mysteriös wirkt.

Natürlich gibt es wie in jedem Roman ein paar Ungereimtheiten oder Stellen, mit denen man sich nicht identifizieren kann. Oft auch stelle ich mir Fragen, die nicht beantwortet werden, aber das ist hier gar nicht unbedingt ein negativer Aspekt. Einzig und alleine der Plot ist es schon wert in das Werk hinein zu lesen, obwohl man auch hier mit wenig Action rechnen muss. Aber ich mag es sachte und deicht und ich bin nicht enttäuscht worden.

Mir haben vor allen Dingen die vielen Zwischenfälle unglaublich gut gefallen, in denen man sich immer wieder erwischt selbst mit zu rätseln wer denn nun unbedingt möchte, dass ein Mord geschieht oder was es mit diesem Arthur Grimm auf sich haben könnte.

Ich jedenfalls habe sehr viel Spaß am diesem Thriller haben dürfen und ich werde mit Sicherheit noch viel mehr von dieser außergewöhnlichen Autorin lesen, und das in naher Zukunft.

Bewertung vom 04.07.2018
Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1
Schweikert, Ulrike

Hoffnung und Schicksal / Die Charité Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:



Als Elisabeth im Jahre 1831 ihren Dienst im berühmten Krankenhaus "Charité" in Berlin antritt, lernt sie kurz darauf Alexander kennen. Doch schon bald muss sie sich wieder von ihm verabschieden und ihre Liebe zu ihm lässt sie in eine Schwesternschaft flüchten. Als Diakonisse hegt und pflegt sie liebevoll ihre Patienten und auch ihre Freundinnen Martha und Katharina.



Durch Dr. Dieffenbach, erfolgreicher Arzt und Chirurg an der Charité lernt sie viel über Medizin und wird durch ihre Beliebtheit bei den Patienten sehr geschätzt.



Während Dr. Dieffenbach zärtliche Gefühle für eine Gräfin verspürt, weiß Elisabeth nicht wohin mit ihren Gefühlen, als nach endlosen Jahren ihr Alexander wieder in ihre Arme flüchtet.



Im wohl bekanntesten Krankenhaus Deutschlands erleben wir Hoffnung, Liebe, Sorgen, schreckliche und wundervolle Schicksale.





Meine Meinung:



Sehr interessante Geschichten schüren sich in diesem Roman. Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, dass viele der Figuren nicht erfunden sind und man sie hocherfreut kennen lernen darf. Ich finde es bewundernswert wie unglaublich schnell sich die Medizin von Jahr zu Jahr entwickeln konnte. Schauderhaft lesen zu müssen, dass man im 19.Jahrhundert meist noch bei Bewusstsein operiert wurde. Oder an vielen kleinen Wunden schon rasch sterben konnte. Auch wenn ich gerne diese Zeit erlebt hätte, solche Schilderungen halten mich dann doch davon ab.



Elisabeth war mir eine große Stütze im Fortgang der Geschichte. Sie hat mich sehr berühren können und ich fand sie von Anfang an sehr sympathisch. Auch zu Dr. Dieffenbach kann man sich hingezogen fühlen. Obwohl ich gestehen muss, dass ich nicht glauben kann, dass er nicht der Versuchung erlag seine platonische Liebe zu verführen. Ihn gab es übrigens, nach Recherchen der Autorin, wirklich und er starb mit nur fünfundfünzig Jahren viel zu früh.



Der Schreibstil von Ulrike Schweikert ist angenehm, locker, leicht und einfach zu genießen. Ich konnte wirklich in die Welt der Charité eintauchen ohne meine Umwelt wahr zu nehmen und dies bezeichne ich als große Erzählkunst. Mein Lob dafür!



Obwohl das Gesamtpaket noch ein paar richtig gute Szenen hätte bieten können, war es mir ein richtiges Vergnügen in diesen Roman hinein zu schnuppern und ich werde ihn sicher nicht so schnell vergessen.





Fazit:



Ulrike Schweikert schafft es mit ihrer angenehmen Erzählart einen tollen historischen Roman zu erschaffen, in dem Figuren zum Leben erweckt werden die schon lange kein Thema mehr sind. Aber es gab sie und ebenso dieses Buch, welches ich jedem, der gerne in der Vergangenheit Einzug hält, empfehlen möchte. Ich selber habe dieses Abenteuer sehr genossen und vergebe gerne



4,5 Sterne !