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schmoekerstunde

Bewertungen

Insgesamt 128 Bewertungen
Bewertung vom 06.09.2024
Unsere Liebe war unerhört
Müller, Eva

Unsere Liebe war unerhört


ausgezeichnet

Ein fesselnder Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite tief berührt hat. Die Autorin erzählt eine Geschichte, die nicht nur die dramatischen Folgen des Zweiten Weltkriegs aufzeigt, sondern auch die Stärke der menschlichen Seele und die Kraft der Liebe in den Vordergrund stellt.
Die Protagonisten Marga und Henryk sind unglaublich authentisch und glaubwürdig. Margas unerschütterlicher Glaube an ihre Liebe zu Henryk, trotz der widrigen Umstände, ist inspirierend und ermutigend. Henryks tiefe Verletzungen und seine anfängliche Resignation werden so eindrucksvoll beschrieben, dass man als Leser förmlich mit ihm leidet und sich gleichzeitig über seine Entwicklung freut.
Besonders beeindruckend ist, wie die verschiedenen Zeitebenen miteinander verwoben sind. Die Gegenwartsgeschichte verleiht dem Buch eine zusätzliche Tiefe. Hier zeigt sich, wie die Traumata und Vorurteile von Generation zu Generation weitergetragen werden und wie schwer es ist, sich von diesen zu befreien.
Man spürt, dass die Autorin viel Zeit in die Recherche investiert hat und ihr die Geschichte am Herzen liegt. Die Tatsache, dass der Roman auf wahren Begebenheiten beruht, macht ihn umso eindrucksvoller.
Der Roman ist ein berührendes Werk, das zeigt, dass Liebe keine Grenzen kennt und die Vergangenheit uns zwar prägt, aber nicht bestimmen muss. Ein Buch, das noch lange nachhallt.

Bewertung vom 28.08.2024
Wintersturm / Dark Iceland Bd.6
Jónasson, Ragnar

Wintersturm / Dark Iceland Bd.6


ausgezeichnet

Einen atmosphärisch dichter und spannender Kriminalroman, der die rauen Naturgewalten Islands hervorragend in die Handlung integriert. Die Charaktere sind vielschichtig und glaubwürdig beschrieben, insbesondere Ari Arason, dessen private und berufliche Herausforderungen den Leser emotional mitreißen. Der Schneesturm wird zu einer Metapher für die wachsende Bedrohung und die Isolation, die der Protagonist Ari Arason empfindet, sowohl in seiner beruflichen als auch in seiner privaten Situation. Die klaustrophobische Stimmung einer von der Außenwelt abgeschnittenen Stadt lässt den Leser die erdrückende Kälte und Isolation förmlich spüren.
Der Leser wird bis zur letzten Seite im Unklaren gelassen und wird mit einer Wendung,überrascht, die das Geschehen in einem neuen Licht erscheinen lässt.
Eine klare Leseempfehlung für Fans dieses Genres.

Bewertung vom 26.08.2024
Der Plan zur Rettung der Welt
Googins, Nick Fuller

Der Plan zur Rettung der Welt


ausgezeichnet

Der Roman beginnt mit einer intensiven Spannung: Bombenanschläge auf Politiker während der großen Paraden, die zu Ehren der freiwilligen Helfer abgehalten werden, erschüttern die Welt. Inmitten dieses Chaos geraten Emi und ihr Vater selbst in Lebensgefahr und entkommen nur knapp. Der Schock vertieft sich, als die Polizei an ihre Tür klopft und Emis Mutter Kristina als Hauptverdächtige für die Anschläge festgenommen wird. Diese unerwartete Wendung setzt eine abenteuerliche und emotionale Reise in Gang, auf der Emi und Larch nach Antworten suchen und dabei tief in die Geheimnisse einer neuen Welt eintauchen.
Goggins schafft es, eine düstere, aber faszinierende Welt zu kreieren, die durch die Folgen des Klimawandels und die verzweifelten Versuche der Menschheit, diesen aufzuhalten, geformt wurde. Die Beschreibungen der Landschaften, von Grönland über New York bis hin zu einer neuen, grünen Welt, sind bildgewaltig und vermitteln ein starkes Gefühl der Entfremdung und gleichzeitig der Hoffnung. Diese Welt ist sowohl vertraut als auch fremd, was dem Leser ein tiefes Gefühl von Unbehagen und Neugierde verleiht.
Die Charaktere, insbesondere Emi, sind vielschichtig und nachvollziehbar. Emis Entwicklung von einem jungen Mädchen, das die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit nur aus Erzählungen kennt, zu einer mutigen und entschlossenen Figur, die bereit ist, alles zu riskieren, um die Wahrheit zu finden, ist beeindruckend. Larch, als liebender Vater und ehemaliger freiwilliger Helfer, kämpft mit seiner eigenen Schuld und dem Wunsch, seine Familie zu schützen, was ihn zu einem ebenso faszinierenden Charakter macht.
Ein zentraler Aspekt des Romans ist die Frage nach Moral und Verantwortung. Wie weit darf man gehen, um die Welt zu retten? Ist es gerechtfertigt, unschuldige Menschen zu opfern, um das größere Wohl zu erreichen? Diese ethischen Dilemmata ziehen sich durch die gesamte Handlung und geben dem Leser viel Stoff zum Nachdenken.
Die Spannung bleibt bis zur letzten Seite hoch, und die unvorhersehbaren Wendungen sorgen dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. "Der Plan zur Rettung der Welt" ist nicht nur ein Thriller, sondern auch eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Konsequenzen menschlicher Entscheidungen und den komplexen Herausforderungen, vor denen die Menschheit im Angesicht des Klimawandels steht.
Insgesamt ist Nick Fuller Goggins' Werk ein eindrucksvoller und nachdenklich stimmender Roman, der aktuelle Themen aufgreift und in eine fesselnde Geschichte verpackt. "Der Plan zur Rettung der Welt" ist eine klare Leseempfehlung für alle, die dystopische Erzählungen mit Tiefgang schätzen.

Bewertung vom 16.08.2024
Der Ire
Mann, Peter

Der Ire


ausgezeichnet

Peter Manns Schreibstil ist alles andere als konventionell und verlangt vom Leser eine gewisse Anpassung. Der Autor nutzt eine ungewöhnliche narrative Struktur, die durch die Gegenüberstellung der beiden Manuskripte das Bild des Protagonisten ständig in Frage stellt. Die beiden Erzählstränge sind nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch sehr unterschiedlich, was den Leser dazu zwingt, immer wieder seine eigenen Erwartungen und Interpretationen zu hinterfragen.
Das Tagebuch von Adrian de Groot ist in einer dichten, introspektiven Prosa verfasst, die stark von seinen inneren Konflikten und seiner widersprüchlichen Beziehung zu Pike geprägt ist. Demgegenüber steht die Darstellung von Pike als Finn McCool, die stark an keltische Epen erinnert. Die stilistische Vielschichtigkeit macht das Lesen von "Der Ire" zu einer Herausforderung, aber auch zu einer Bereicherung. Es erfordert vom Leser die Bereitschaft, sich auf unterschiedliche Erzählweisen und Perspektiven einzulassen. Wer sich auf diesen literarischen Balanceakt einlässt, wird mit einem tiefgründigen und facettenreichen Werk belohnt.
Die kontrastreiche Gestaltung des Buchcovers betont die Dualität und das Rätselhafte der Geschichte, während das reduzierte Farbkonzept die melancholische Stimmung des Buches unterstreicht.

Bewertung vom 14.08.2024
Wenn sie lügt
Geschke, Linus

Wenn sie lügt


ausgezeichnet

Die Geschichte um Norah, die als "Die Freundin des Killers" stigmatisiert wird, ist nicht nur eine spannende Erzählung über Schuld, Vergebung und die Frage, wie weit man für die Wahrheit gehen würde, sondern auch ein fein gesponnenes Netz aus Intrigen und unerwarteten Wendungen.
Der Leser ist von der ersten Seite an gefesselt von dem Rätsel um David, den plötzlich auftauchenden Drohbriefen und die schockierenden Geheimnisse der Vergangenheit.
Diese Mischung aus psychologischer Tiefe und nervenaufreibender Spannung macht das Buch zu einem echten Pageturner.
Ein besonderes Highlight dieses Buches ist der bedruckte Farbschnitt, der nicht nur ein optisches Schmuckstück darstellt, sondern auch perfekt die düstere Atmosphäre des Buches widerspiegelt. Die hervorragende Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart, die detaillierte Charakterzeichnung und die dichte Atmosphäre sorgen dafür, dass dieses Buch den Leser bis zur letzten Seite nicht loslässt.

Bewertung vom 13.08.2024
Das Band der Brüder
Carsta, Ellin

Das Band der Brüder


ausgezeichnet

"Das Band der Brüder" ist mehr als nur ein historischer Roman. Es ist eine Geschichte über Mut, Loyalität und den unermüdlichen Kampf für das, was richtig ist. Die sorgfältig recherchierte historische Kulisse, kombiniert mit fesselnden persönlichen Geschichten, macht dieses Buch zu einem eindrucksvollen Leseerlebnis. Die Protagonistin Wilhelmine von Falkenbach ist eine starke, unabhängige Frau, die sich nicht mit der Rolle zufriedengibt, die ihr von der Gesellschaft ihrer Zeit zugeschrieben wird. Sie nutzt ihre Zeit in München, um sich dem Widerstand anzuschließen und knüpft Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten. Ein schreckliches Familiengeheimnis verleiht dem Roman eine düstere, fast mysteriöse Note und lässt die Leser über die verborgenen Schattenseiten der Familie nachdenken. Insgesamt ein Muss für Liebhaber historischer Romane, die sowohl Wert auf historische Authentizität als auch auf spannende, emotionale Erzählungen legen.

Bewertung vom 11.08.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


ausgezeichnet

Das zentrale Thema des Romans – die Frage nach der Wahrheit über den mysteriösen Tod von Hannahs Mutter – ist geschickt mit den Erinnerungen und dem verwirrten Geist des Vaters verwoben. Die Autorin beschreibt ein intensives Bild einer Frau, die nicht nur mit der Krankheit ihres Vaters, sondern auch mit ihren eigenen, verdrängten Ängsten und Unsicherheiten konfrontiert wird. Die verschwimmenden Grenzen zwischen Realität und Wahnvorstellungen lassen Hannah in die Rolle ihrer Mutter schlüpfen, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die düstere Atmosphäre des Hauses und dessen Geheimnisse halten die Spannung aufrecht. Ein packender Thriller, der sich mit den tiefsten Abgründen der menschlichen Seele auseinandersetzt.
Das Buch ist in zwei Versionen erhältlich – mit und ohne Farbschnitt –, was ein kleiner, aber feiner Unterschied ist, der den Lesegenuss noch verstärken kann. Das Cover von "Das Waldhaus" ist ein echter Blickfang und passt perfekt zur düsteren, mysteriösen Atmosphäre des Buches.

Bewertung vom 11.08.2024
Ein Garten über der Elbe
Lagoda, Marion

Ein Garten über der Elbe


ausgezeichnet

Ein eindrucksvoller Roman über Hedda, eine entschlossene und leidenschaftliche Obergärtnerin, die ihren Platz in der von Männern dominierten Welt behaupten muss. Die Atmosphäre und die gesellschaftlichen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Stellung der Frau und die aufkommenden antisemitischen Spannungen, die in den 1930er Jahren ihren düsteren Höhepunkt finden, sind beeindruckend geschildert.
Hedda ist eine faszinierende Protagonistin, deren Liebe zur Natur und ihre Hingabe an die Gärtnerei in jeder Seite spürbar sind. Beeindruckend ist die Beschreibung des prachtvollen Gartens oberhalb der Elbe, der zu einem Symbol für Heddas Träume wird. Die Blumen, Bäume und kunstvollen Gartenanlagen sowie den Anblick des Amphitheaters im römischen Stil kann man sich lebhaft vorstellen. Das Buchcover ist ebenso bemerkenswert wie der Inhalt selbst. Die gedeckten Farben und die liebevollen Details des Covers passen perfekt zur erzählten Geschichte. "Ein Garten über der Elbe" ist ein wunderbar geschriebenes Buch für alle Leser, die sich für starke Frauenfiguren und detailreiche, atmosphärische Erzählungen interessieren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2024
Xenogenesis
Butler, Octavia E.

Xenogenesis


ausgezeichnet

"Xenogenesis" ist eine literarische Herausforderung, die den Leser zwingt, über die grundlegenden Fragen der Menschlichkeit, Ethik und Veränderung nachzudenken. Butlers Schreibstil in "Xenogenesis" ist präzise und eindringlich. Sie verwendet eine klare, direkte Sprache, um komplexe und oft verstörende Themen zu vermitteln. Die endlosen Gespräche über Fortpflanzung und genetische Veränderung können ermüdend erscheinen, aber sie sind zentral für die Erzählung und das Verständnis der Charaktere und ihrer Motivationen. Der erste Eindruck, dass das Thema auch kürzer abgehandelt werden könnte, ist verständlich. Die langen Diskussionen über Fortpflanzung und die genetischen Veränderungen erscheinen monoton. Doch diese Wiederholung dient dazu, die ethischen und emotionalen Tiefen derSituation zu unterstreichen.
Ein Meilenstein in der Science-Fiction-Literatur, die zu Diskussionen anregt. Eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.07.2024
Mitternachtsschwimmer
Maguire, Roisin

Mitternachtsschwimmer


ausgezeichnet

Ein bezaubernder Roman, der die Seele berührt und die Herzen der Leser im Sturm erobert. In dem kleinen Dorf Ballybrady an der malerischen irischen Küste entfaltet sich eine Geschichte voller Tiefe, Emotionen und Hoffnung.
Die Protagonistin Grace ist eine wunderbar komplexe Figur. Ihre sture und manchmal ruppige Art verbirgt ein großes Herz und eine verletzliche Seite, die sie durch ihre täglichen Rituale des Schwimmens, Quiltens und die Gesellschaft ihres treuen Hundes ausbalanciert.
Es ist mehr als nur eine Geschichte über Verlust und Wiederfinden – es ist eine Ode an die Menschlichkeit, an die unerwarteten Wendungen des Lebens und an die Kraft der zwischenmenschlichen Verbindungen.
Ein Buch für alle, die an die heilende Kraft der Liebe und der Gemeinschaft glauben und dass es immer einen Weg nach vorne gibt. Das Buch lässt den Leser mit einem Lächeln und einem warmen Gefühl im Herzen zurück.
Das Buch ist wunderschön gestaltet, angefangen vom Cover bis zum farblich passenden Lesebändchen.