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schmoekerstunde

Bewertungen

Insgesamt 134 Bewertungen
Bewertung vom 03.11.2024
Fritz und Emma
Leciejewski, Barbara

Fritz und Emma


ausgezeichnet

Ein berührender und tiefgründiger Roman, der die Schatten des Krieges und die psychologischen Narben zeigt, die ein Krieg hinterlässt. Der Schreibstil ist sehr einfühlsam, und die lebendigen Beschreibungen des Dorfbildes und der Charaktere machen das Buch zu einem interessanten Leseerlebnis. Die Handlung spielt in unterschiedlichen Zeitebenen, zwischen der Nachkriegszeit und 2018.
Der Erzählstrang über den Pfarrer und seiner Frau Marie war mir etwas zu dominant. Die eigentliche Geschichte von Fritz und Emma lief dadurch etwas nebenher.
Insgesamt ist "Fritz und Emma" nicht nur eine Geschichte über die Liebe, sondern auch über Verlust, Trauma und die Suche nach Vergebung.

Bewertung vom 02.11.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


ausgezeichnet

Ein spannender und fesselnder Roman in einer Mischung aus Krimi und Familiengeschichte.
Der Schreibstil ist fesselnd und so lebendig, dass man die Atmosphäre des Landgutes förmlich spüren kann.
Die Rückblicke in die 60er Jahre und die damit verbundene Intrigen und Tragödien sind eindrucksvoll beschrieben. Die Spannung des Romans steigt mit jedem Kapitel, wobei sich nach und nach alle offenen Fragen zusammenfügen, und der den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält.
Ein eindrucksvoller Roman, der seine Fans beim Krimi und auch beim Familienroman finden wird.

Bewertung vom 02.11.2024
Die Abschaffung des Todes
Eschbach, Andreas

Die Abschaffung des Todes


ausgezeichnet

Was für ein spannendes Werk! Fesselnd, unterhaltsam, aber auch tiefgründig. Die Ersten 300 Seiten sind eine Herausforderung an den Leser. Sie befassen sich hauptsächlich um Gehirnforschung, Unsterblichkeit usw., sowie vor allem um Nanotechnologie. Das regt zur Überlegung an: wie interessant ist es, ewig zu leben und was bedeutet es, überhaupt zu leben?
Vor allem: Welche Auswirkungen auf die Gesellschaft hat die Unsterblichkeit?
Nach ca. 300 Seiten kommt plötzlich eine Dynamik in den Roman, die an reisserische Verfolgungs-Thriller erinnern.
Der Schreibstil ist packend, gut und flüssig zu lesen, und die technischen Aspekte wirken ausserordentlich gut recherchiert.
Insgesamt eine gelungene Mischung aus Wissenschaft, Philosophie und Science- Fiction, die man unbedingt lesen sollte.

Bewertung vom 22.09.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


ausgezeichnet

Eine fesselnde Mischung aus Science-Fiction, Gesellschaftsdrama und philosophischer Reflexion.
Eine Gruppe von Menschen, die an einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité teilnimmt, erlebt plötzlich eine körperliche Verjüngung.
Besonders beeindruckend ist, wie Maxim Leo die gesellschaftlichen und medialen Auswirkungen dieses Phänomens beleuchtet. Als die Öffentlichkeit von der Verjüngung erfährt, explodiert die Situation, und der Roman nimmt eine spannende Wende an.
Es stellt sich die Frage: Was würde geschehen, wenn eine solche Möglichkeit in der realen Welt existierte? Der Roman wirft tiefgründige Fragen auf: Wie definieren wir Glück und Erfüllung, wenn das Altern außer Kraft gesetzt wird? Welche Verantwortung tragen Wissenschaft und Medizin gegenüber den Menschen, die ihre Grenzen überschreiten wollen?
Eine klare Leseempfehlung für alle, die sich sowohl unterhalten als auch zum Nachdenken anregen lassen wollen.

Bewertung vom 14.09.2024
Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2
Leciejewski, Barbara

Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Das Buch fängt die Tragik einer Zeit ein, in der Kriegsveteranen oft nicht als Helden, sondern als Mahnmale einer verlorenen Generation wahrgenommen wurden. August wird von den Menschen in seinem Heimatdorf Mühlbach nicht willkommen geheißen. Er wird verachtet, weil er überlebt hat, während viele andere junge Männer aus dem Dorf gefallen sind. Diese Unversöhnlichkeit und die Spannungen in der Dorfgemeinschaft spiegeln die sozialen Wunden wider, die der Krieg hinterlassen hat. Die Autorin schildert mit großer emotionaler Tiefe und Sensibilität die Herausforderungen jener Zeit.
Es zeigt sich, wie die Charaktere mit Verlust, Schuld und dem Gefühl der Entfremdung umgehen. Das Schicksal spielt eine große Rolle in dieser Geschichte, und oft scheinen die Ereignisse außerhalb der Kontrolle der Protagonisten zu liegen. Doch trotz aller Widrigkeiten bleibt die Liebe zwischen August und Lotte ein Hoffnungsschimmer, der sich gegen die Härten des Lebens behaupten muss.
Ein Roman über die Zerbrechlichkeit des Glücks in einer Welt, die von Krieg und Schmerz gezeichnet ist und ein Thema, das nicht nur historisch interessiert, sondern auch emotional tief bewegt.

Bewertung vom 08.09.2024
In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1
Leciejewski, Barbara

In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Ein dramatischer und zugleich berührender Roman, der sich in einem historischen Setting abspielt. Die Erzählung um Lina Borger, die zwischen Liebe, Schicksalsschlägen und dem Kampf um ihr eigenes Glück steht, ist voller emotionaler Tiefe und gesellschaftlicher Konflikte.
Die Autorin beschreibt eindrucksvoll Linas innere Zerrissenheit, als sie nicht nur von dem Mann verlassen wird, den sie liebt, sondern auch von ihrer Dorfgemeinschaft geächtet wird. Die ambivalente Beziehung zur Heimat – die Enge des Dorfes und gleichzeitig die Sehnsucht nach den eigenen Wurzeln – ist ein zentrales Motiv des Buches.
Leciejewski zeigt auch, dass das Leben jenseits der eigenen Vorstellungen nicht nur neue Chancen, sondern auch Herausforderungen birgt. Insgesamt ein packender und emotionaler Roman, der nicht nur von Liebe und Verlust handelt, sondern auch von den Herausforderungen, die das Leben in einer von Konventionen geprägten Gesellschaft mit sich bringt.

Bewertung vom 06.09.2024
Unsere Liebe war unerhört
Müller, Eva

Unsere Liebe war unerhört


ausgezeichnet

Ein fesselnder Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite tief berührt hat. Die Autorin erzählt eine Geschichte, die nicht nur die dramatischen Folgen des Zweiten Weltkriegs aufzeigt, sondern auch die Stärke der menschlichen Seele und die Kraft der Liebe in den Vordergrund stellt.
Die Protagonisten Marga und Henryk sind unglaublich authentisch und glaubwürdig. Margas unerschütterlicher Glaube an ihre Liebe zu Henryk, trotz der widrigen Umstände, ist inspirierend und ermutigend. Henryks tiefe Verletzungen und seine anfängliche Resignation werden so eindrucksvoll beschrieben, dass man als Leser förmlich mit ihm leidet und sich gleichzeitig über seine Entwicklung freut.
Besonders beeindruckend ist, wie die verschiedenen Zeitebenen miteinander verwoben sind. Die Gegenwartsgeschichte verleiht dem Buch eine zusätzliche Tiefe. Hier zeigt sich, wie die Traumata und Vorurteile von Generation zu Generation weitergetragen werden und wie schwer es ist, sich von diesen zu befreien.
Man spürt, dass die Autorin viel Zeit in die Recherche investiert hat und ihr die Geschichte am Herzen liegt. Die Tatsache, dass der Roman auf wahren Begebenheiten beruht, macht ihn umso eindrucksvoller.
Der Roman ist ein berührendes Werk, das zeigt, dass Liebe keine Grenzen kennt und die Vergangenheit uns zwar prägt, aber nicht bestimmen muss. Ein Buch, das noch lange nachhallt.

Bewertung vom 28.08.2024
Wintersturm / Dark Iceland Bd.6
Jónasson, Ragnar

Wintersturm / Dark Iceland Bd.6


ausgezeichnet

Einen atmosphärisch dichter und spannender Kriminalroman, der die rauen Naturgewalten Islands hervorragend in die Handlung integriert. Die Charaktere sind vielschichtig und glaubwürdig beschrieben, insbesondere Ari Arason, dessen private und berufliche Herausforderungen den Leser emotional mitreißen. Der Schneesturm wird zu einer Metapher für die wachsende Bedrohung und die Isolation, die der Protagonist Ari Arason empfindet, sowohl in seiner beruflichen als auch in seiner privaten Situation. Die klaustrophobische Stimmung einer von der Außenwelt abgeschnittenen Stadt lässt den Leser die erdrückende Kälte und Isolation förmlich spüren.
Der Leser wird bis zur letzten Seite im Unklaren gelassen und wird mit einer Wendung,überrascht, die das Geschehen in einem neuen Licht erscheinen lässt.
Eine klare Leseempfehlung für Fans dieses Genres.

Bewertung vom 26.08.2024
Der Plan zur Rettung der Welt
Googins, Nick Fuller

Der Plan zur Rettung der Welt


ausgezeichnet

Der Roman beginnt mit einer intensiven Spannung: Bombenanschläge auf Politiker während der großen Paraden, die zu Ehren der freiwilligen Helfer abgehalten werden, erschüttern die Welt. Inmitten dieses Chaos geraten Emi und ihr Vater selbst in Lebensgefahr und entkommen nur knapp. Der Schock vertieft sich, als die Polizei an ihre Tür klopft und Emis Mutter Kristina als Hauptverdächtige für die Anschläge festgenommen wird. Diese unerwartete Wendung setzt eine abenteuerliche und emotionale Reise in Gang, auf der Emi und Larch nach Antworten suchen und dabei tief in die Geheimnisse einer neuen Welt eintauchen.
Goggins schafft es, eine düstere, aber faszinierende Welt zu kreieren, die durch die Folgen des Klimawandels und die verzweifelten Versuche der Menschheit, diesen aufzuhalten, geformt wurde. Die Beschreibungen der Landschaften, von Grönland über New York bis hin zu einer neuen, grünen Welt, sind bildgewaltig und vermitteln ein starkes Gefühl der Entfremdung und gleichzeitig der Hoffnung. Diese Welt ist sowohl vertraut als auch fremd, was dem Leser ein tiefes Gefühl von Unbehagen und Neugierde verleiht.
Die Charaktere, insbesondere Emi, sind vielschichtig und nachvollziehbar. Emis Entwicklung von einem jungen Mädchen, das die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit nur aus Erzählungen kennt, zu einer mutigen und entschlossenen Figur, die bereit ist, alles zu riskieren, um die Wahrheit zu finden, ist beeindruckend. Larch, als liebender Vater und ehemaliger freiwilliger Helfer, kämpft mit seiner eigenen Schuld und dem Wunsch, seine Familie zu schützen, was ihn zu einem ebenso faszinierenden Charakter macht.
Ein zentraler Aspekt des Romans ist die Frage nach Moral und Verantwortung. Wie weit darf man gehen, um die Welt zu retten? Ist es gerechtfertigt, unschuldige Menschen zu opfern, um das größere Wohl zu erreichen? Diese ethischen Dilemmata ziehen sich durch die gesamte Handlung und geben dem Leser viel Stoff zum Nachdenken.
Die Spannung bleibt bis zur letzten Seite hoch, und die unvorhersehbaren Wendungen sorgen dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. "Der Plan zur Rettung der Welt" ist nicht nur ein Thriller, sondern auch eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Konsequenzen menschlicher Entscheidungen und den komplexen Herausforderungen, vor denen die Menschheit im Angesicht des Klimawandels steht.
Insgesamt ist Nick Fuller Goggins' Werk ein eindrucksvoller und nachdenklich stimmender Roman, der aktuelle Themen aufgreift und in eine fesselnde Geschichte verpackt. "Der Plan zur Rettung der Welt" ist eine klare Leseempfehlung für alle, die dystopische Erzählungen mit Tiefgang schätzen.

Bewertung vom 16.08.2024
Der Ire
Mann, Peter

Der Ire


ausgezeichnet

Peter Manns Schreibstil ist alles andere als konventionell und verlangt vom Leser eine gewisse Anpassung. Der Autor nutzt eine ungewöhnliche narrative Struktur, die durch die Gegenüberstellung der beiden Manuskripte das Bild des Protagonisten ständig in Frage stellt. Die beiden Erzählstränge sind nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch sehr unterschiedlich, was den Leser dazu zwingt, immer wieder seine eigenen Erwartungen und Interpretationen zu hinterfragen.
Das Tagebuch von Adrian de Groot ist in einer dichten, introspektiven Prosa verfasst, die stark von seinen inneren Konflikten und seiner widersprüchlichen Beziehung zu Pike geprägt ist. Demgegenüber steht die Darstellung von Pike als Finn McCool, die stark an keltische Epen erinnert. Die stilistische Vielschichtigkeit macht das Lesen von "Der Ire" zu einer Herausforderung, aber auch zu einer Bereicherung. Es erfordert vom Leser die Bereitschaft, sich auf unterschiedliche Erzählweisen und Perspektiven einzulassen. Wer sich auf diesen literarischen Balanceakt einlässt, wird mit einem tiefgründigen und facettenreichen Werk belohnt.
Die kontrastreiche Gestaltung des Buchcovers betont die Dualität und das Rätselhafte der Geschichte, während das reduzierte Farbkonzept die melancholische Stimmung des Buches unterstreicht.