Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Jennifer

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 18.07.2022
City on Fire Bd.1
Winslow, Don

City on Fire Bd.1


ausgezeichnet

„City on Fire“ ist der neue grandiose Thriller von Don Winslow. Der Auftakt der Trilogie entführt den Leser nach Rhode Island im Jahre 1986. Das Buch wird damit beworben, dass es um Ehre, Betrug, Korruption und Loyalität geht und das hätte man kaum besser zusammenfassen können. Danny, sein bester Freund Pat und ihre irische Gang leben in friedlicher Koexistenz mit der italienischen Mafia, der Moretti Familie. Doch eine junge, wunderschöne Frau droht diesen Frieden zu zerstören. Obwohl es sich in „City on Fire“ um organisierte Kriminalität handelt, ist die Geschichte deutlich von der Iliad inspiriert und Pam tritt als Helen of Troy auf, die den Frieden in Rhode Island zum Einsturz bringt. Ich fand es spannend zu sehen wie Don Winslow die griechische Geschichte rund um den Trojanischen Krieg mit der Mafia der Neuzeit in Amerika verbinden.

Don Winslow hat einen unglaublich mitreißenden Schreibstil, der einen tief in die Geschichte eintauchen und alles um einen herum vergessen lässt. Die Handlung ist komplex und erfordert die volle Aufmerksamkeit des Lesers. Es gibt eine Vielzahl an Charakteren und man muss aufpassen, dass man nicht den Überblick erliert. „City on Fire“ ist eine anspruchsvolle Geschichte und daher nicht für jeden Leser geeignet. Es ist nicht der typische Thriller, sondern behandelt viele tiefgründige Themen. Der Leser erlebt hautnah das Leben der Mafia mit und die damit verbundenen Tode, die Trauer, die Korruption und die Emotionen, die mit so einem Leben verbunden sind.

Ich denke es wird nicht lange dauern bis Hollywood einen Blockbuster aus diesem Buch macht. Beim lesen hat man das Gefühl bereits im Kino zu sitzen und Don Winslow ist ein großartiger Geschichtenerzähler, dem es perefkt gelingt im Hintergrund alle Stricke zu ziehen und interessante Charaktere zu erschaffen. Wer nach einem anspruchsvollen Thriller sucht ist hiermit genau richtig bedient. Absolute Herzensempfehlung!

Bewertung vom 17.07.2022
Ein unendlich kurzer Sommer
Pfister, Kristina

Ein unendlich kurzer Sommer


ausgezeichnet

„Ein unendlich kurzer Sommer“ lockt mit dem Versprechen einer perfekten Sommerlektüre. Bereits das Cover vermittelt Sommer gefühlte und man bekommt einen ersten Eindruck für die melancholische Stimmung der Geschichte. Diese Art Romane sind etwas außerhalb meiner comfort zone und daher war ich unglaublich gespannt darauf in die Handlung abzutauchen. Das Buch dreht sich um Lale, die aus ihrem alten Leben flüchtet und einfach nur noch weg will. Ihr Weg führt sich zu einem Campingplatz mitten im Nirgendwo.

Wie bereits angedeutet ist die Geschichte wesentlich melancholischer und trauriger, als der Klappentext einen zunächst vermuten lässt. Die seichte Sommergeschichte, die ich erwartet hatte, nahm daher eine Wandlung in eine ganz andere Richtung. Trotzdem gibt einem die Geschichte durch das Setting und die Atmosphäre richtige Sommerfeelings und es ist eine gute Lektüre für einen lauen Sommerabend.

Die Geschichte folgt Lale, doch es gibt noch weitere wichtige Charaktere. Wir lernen den mürrischen Campingbesitzer Gustav kennen, seinen besten Freund James, den wundervollen Flo und natürlich Christophe, der auf der Suche nach seinem biologischen Vater ist. Alle Charaktere haben ihr eigenes Päckchen mit sich herumzutragen und es ist sehr spannend die einzelnen Personen besser kennenzulernen und herauszufinden was sie antreibt. Besonders Flo ist mir sehr ans Herz gewachsen und auch Hippie James sorgt für einige tolle Momente.

Die Charaktere machen auch den Charme der Geschichte aus und es wundervoll zu sehen wie sie zueinander finden und sich unterstützen und helfen. Mit Lale und Christophe kommt auch eine leichte Romanze in die Geschichte, die aber gelungen eingebaut wird. In Lale konnte ich mich allerdings nur schlecht hineinversetzen und ihr Verhalten fand ich oft viel zu egoistisch, als das ich sie wirklich ins Herz schließen konnte.

Der Schreibstil war mir leider zu nichtssagend und hat mich oftmals etwas aus dem Konzept gebracht. Die Autorin neigt zu kurzen Sätzen, die sich stark aneinander reihen. Und obwohl die Story im Gesamten keine neuen, bahnbrechenden Ideen liefert, ist es eine schöne Lektüre, die ich besonders für den Sommer gut empfehlen kann.

Bewertung vom 17.07.2022
Skandar und der Zorn der Einhörner / Skandar Bd.1
Steadman, A. F.

Skandar und der Zorn der Einhörner / Skandar Bd.1


sehr gut

„Skandar und der Zorn der Einhörner“ wurde in England als der nächste Harry Potter und Percy Jackson angeworben und die Veröffentlichung wurde von Waterstones als regelrechter Hype geteasert. Daher wollte ich mir unbedingt selber ein Bild davon machen und habe mich unheimlich gefreut, als das Buch endlich bei mir eingetroffen ist. Und die große Frage, die mich beim lesen begleitet hat war, ob das Buch dem Hype gerecht wird.

Die Geschichte spielt in einer alternativen modernen Welt, in der Einhörner existieren, die auf einer Insel – vermutlich zwischen England und Irland – geboren werden. Als ein mysteriöses Böses auftritt, liegt es an Skandar die Welt zu retten. Bereits dieser kurzen Zusammenfassung merkt man an, dass in dem Buch sehr viele Tropes vereint werden. Wir haben den ‚Chosen One‘ und eine magische Schule. Das klingt alles erstmal recht bekannt. Und tatsächlich merkt man Skandar an, dass seine Figur von Percy Jackson und Harry Potter inspiriert wurde. Trotzdem macht es Spaß ihm auf seinem Abenteuer zu folgen und seine Figur dürfte besonders bei Tweens sehr gut ankommen.

Das Magiesystem bietet erstmal wenig neues, wir haben die bekannten Elemente: Feuer, Wasser, Erde und Luft ...und als fünftest Element Spirit. Leider bleibt das Magiesystem auch sehr basic und bietet wenig neues. Das fand ich sehr schade und da hätte ich mir tatsächlich mehr erwünscht als einen W.I.T.C.H. Abklatsch. Dafür ist im Gegenzug das Worldbuilding aber sehr gelungen und es macht unheimlich viel Spaß die Insel zu erkundigen und mehr über die Einhörner herauszufinden sowie über die Regeln und Traditionen der Insel.

Die Einhörner sind der wohl wichtigste Part der Geschichte und hier versucht sich die Autorin an einer neuen Interpretation, der beliebten magischen Wesen. Einhörner sind hier blutrünstig und wild und müssen durch den Menschen erst gebändig werden. Zwar ist es interessant mal eine andere Sichtweise auf die beliebten Einhörner zu gewinnen, aber wirklich überzeugen konnte es mich nicht. Vorallem sind mir die Einhörner leider zu farblos geblieben.

Auf Grund der Elemente und der Gestaltung des Buches gehe ich davon aus, dass die Reihe auf fünf Bücher hinauslaufen wird und ich bin gespannt, ob es der Autorin gelingen wird, die Geschichte so lange zu strecken und interessant zu halten.
Mir hat „Skandar und der Zorn der Einhörner“ viel Spaß gemacht, aber es definitiv eher eine Geschichte für Tweens. Ältere Leser werden sich wohl vielleicht etwas zu sehr an Percy Jackson und Co erinnert fühlen. Trotzdem würde ich das Buch weiterempfehlen, besonders für jüngere Leser, die sich von dem Hype bestimmt mitreißen lassen!

Bewertung vom 09.05.2022
Der letzte Schrei
Sagiv, Yonatan

Der letzte Schrei


schlecht

„Der letzte Schrei“ konnte mich leider nicht überzeugen. Ich denke die Zielgruppe wird von dem Buch bestimmt begeistern sein, aber ich fand das Gesamtpaket leider nicht gut und musste mich regelrecht dazu zwingen das Buch endlich zu beenden. Vermarktet wird das Buch als Krimi und das Buch hat auch Krimi Elemente, aber die entsprechende Storyline steht irgendwie sehr im Hintergrund und konnte mich nicht fesseln. Ich war den Großteil der Handlung gelangweilt und habe mich immer wieder dabei erwischt wie meine Gedanken abgedriftet sind. Ich konnte immer nur wenige Seiten am Stück lesen und habe richtig gemerkt wie es mich dazu gezogen hat ein anderes Buch anzufangen. Kein gutes Zeichen!

Bereits auf dem Cover steht ‚Kriminalroman‘, aber für mich ist es eher ein queerer Roman. Denn es geht eigentlich nur um das Thema Queerness und dementsprechend auch um den eigenwilligen Ermittler. Ich finde es toll wie facettenreich die Buchwelt wird und möchte daran auch gar nichts aussetzen. Mein einziges Problem war einfach, dass ich mich gar nicht in die Charaktere hineinversetzen konnte und sie mir komplett fremd waren. Ich hatte das Gefühl eine Handlung von außen zu betrachten, ohne mich tatsächlich ganz in der Geschichte verlieren zu können.

Das wohl größte Problem für mich war aber der Schreibstil, der überhaupt gar nicht meins war. In meinen Augen ist es kein sehr schöner und ausgearbeiteter Schreibstil, was auch einer der Gründe war weshalb ich einfach nicht in die Handlung hineinfinden konnte. Ich bin mit dem Buch ein Risiko eingegangen, denn bereits bei der Leseprobe hatte ich leichte Zweifel, aber wollte dem Buch unbedingt eine Chance geben. Das ist leider nicht aufgegangen.

FAZIT
Krimifans würde ich das Buch definitiv nicht empfehlen und der Schreibstil war leider gar nicht meins. Die Charaktere waren mir nicht gut genug ausgearbeitet und auch die Handlung fand ich nicht mitreißend. Wer ein queeres Buch sucht wird hiermit vielleicht glücklich, aber andernfalls kann ich das Buch nicht empfehlen.

Bewertung vom 09.05.2022
Du bist mehr als genug
Desai, Sarah

Du bist mehr als genug


ausgezeichnet

Selbstwert. Selbstliebe. Selbstvertrauen. Diese drei Themen stehen im Mittelpunkt von „Du bist mehr als genug“. Ich habe mich bereits ein paar Mal an Ratgeber herangetraut und bisher keine guten Erfahrungen damit gemacht. Umso gespannter war ich auf das Werk von Sarah Desai, die unglaublich sympathisch herüberkommt und deren Internetpräsenz mir auch sehr gut gefällt. Der erste Eindruck hätte nicht besser sein können, denn das Cover ist ein absoluter Traum. Der Farbverlauf ist wunderschön gestaltet und das Buch ist ein echter Hingucker. Zudem ist es nicht zu dick und lässt sich gut nebenbei lesen. Man wird nicht mit Informationen überhäuft, was ich ebenfalls gut fand.

Das Buch eignet sich perfekt um ein wenig dazu zu lernen wie man sich selbst besser wertschätzt. Anstatt sich dabei selbst zu ernst zu nehmen und feste Regeln aufzustellen, ist das Buch vielmehr eine Quelle voller Hinweise und ein Begleiter auf der Reise zur Selbstliebe. Die Autorin bietet Anleitungen und Übungen, die den Leser auf den richtigen Weg leiten sollen.

Gegliedert ist das Buch in die drei Oberthemen Selbstwert, Selbstliebe und Selbstvertrauen Alle Themen sind dabei ähnlich aufgebaut und es finden sich immer wieder verschiedene Übungen. Mit Meditationen tue ich mir eher schwer, aber es war interessant die einzelnen Punkte durchzugehen und auszuprobieren. Die Autorin gibt zudem viele hilfreiche Tipps und führt den Leser mit einem sehr angenehmen Schreibstil durch das Buch.

Während andere Ratgeber sich auf wie komplizierte Fachbücher lesen oder so theoretisch geschrieben sind, dass sie sich nicht in die Praxis umsetzen lassen, setzt „Du bist mehr als genug“ auf praktische Hinweise und Übungen und die Autorin kommt dabei gleichzeitig sehr sympathisch herüber.

Das Buch ist nicht darauf angelegt, dass man sein Leben schlagartig ändert. Vielmehr ist es eine Hilfe dabei sich selbst mehr wertzuschätzen, indem man kleine Dinge im Alltag ändert. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen, der sich näher mit den Schlagpunkten Selbstwert, Selbstliebe und Selbstvertrauen auseinander setzen möchte.

Bewertung vom 09.05.2022
Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
Wendt, Lena

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.


ausgezeichnet

„Danke, Afrika“ kann mit einem lockeren Schreibstil überzeugen und es kommt beim lesen keinerlei Langeweile auf. Lena Wendt nimmt uns mit in das atemberaubende Afrika mit seinen vielen Facetten. Es ist ein wilder und wunderschöner Kontinent mit einer reichen Kultur, aber auch voller tragischer Schicksale. Ich finde Afrika unglaublich faszinierend und war selber schon dort und habe um so mehr Respekt vor der Autorin, die nach Afrika ausgewandert ist. Trotz all der Schönheit, die dieser Kontinent zu bieten hat, könnte ich mir nicht vorstellen selber dahin auszuwandern. Zu schwer ist das Leben dort und die meisten Afrika sind vom Schicksal gebeutelt. Ich fand es spannend Lena auf ihren Reisen zu begleiten und es gelingt ihr wunderbar dem Leser verschiedene Länder vorzustellen und gleichzeitig die menschlichen Schicksale in ihre Geschichte einzubringen.
Spannend fand ich auch zum ersten Mal in einem Buch den aktuellen Bezug zur Corona Pandemie zu sehen, denn diese hat Lena Wendt dazu gezwungen in Marokko ihre Reise zu unterbrechen. Doch anstatt nach Deutschland zurück zu kehren hat sie beschlossen Corona in Afrika auszusitzen. Eine Entscheidung, die wohl nur wenige Leute nachvollziehen könnten.
Als jemand, der selber schon in Afrika war muss ich zugeben, dass ich das Buch zwar toll fand, aber mir dieses Feeling für Afrika doch noch etwas gefehlt hat. Ich weiß nicht, ob jemand der noch nie dort war nur durchs lesen dieses Buches wirklich ein Gefühl für die Atmosphäre bekommen würde. Für Reiseliebhaber ist das Buch dennoch ein absolutes Muss! Bei mir ist direkt Fernweh aufgekommen und ich hätte am liebsten sofort meine Koffer gepackt, um zu meinem nächsten Abenteuer aufzubrechen.
Der Schreibstil ist wie bereits zu Anfang erwähnt gelungen und man hat das Buch viel schneller durch als man denkt, einfach weil es so leicht fällt in die Geschichte abzutauchen. Begleitet wird die Geschichte durch Fotos, die über das Buch verteilt zu finden sind. Für mich ein absolutes Muss bei Reisebüchern!

FAZIT
„Danke, Afrika!“ und danke Lena, dass du uns mit auf die Reise auf diesen wunderschönen und wilden Kontinent genommen hast. Ich fand es spannend Afrika gemeinsam mit der Autorin zu erkunden und es kam direkt Fernweh auf.

Bewertung vom 19.04.2022
Die Wächterinnen von New York
Jemisin, N. K.

Die Wächterinnen von New York


schlecht

N.K. Jemisin war mir vorher nicht bekannt, aber das Cover und die Inhaltsangabe haben mich direkt angesprochen. Das Cover ist zwar schlicht gestaltet, wirkt allerdings ein wenig futuristisch und auch der Titel hat mich neugierig gemacht. Vom Inhalt her versprach es ein großartiges Buch zu werden und ich war neugierig wie die Verkörperung der Städte umgesetzt werden würde. Voller Spannung habe ich mich daher auf die Geschichte gestürzt aber wurde recht ernüchternd zurück gelassen. Die Umsetzung ist sehr woke und verliert sich komplett daran das Thema Rassismus und Diskriminierung unter dem Deckmantel einer Sci-Fi Geschichte umzusetzen.

„Die Wächterinnen von New York“ ist ein ziemlich schlechter Liebesbrief an New York selbst. Es wimmelt nur so vor Witzen und Bemerkungen, die wohl nur ein echter New Yorker verstehen kannund so fühlt sich der Leser schnell recht verloren und ich habe gemerkt wie mein Interesse immer wieder abgedriftet ist. New York wird regelrecht auf ein Podest gehoben und das war mir manchmal fast schon etwas zuviel. Auch der Schreibstil hat da wenig geholfen, da die Autorin einen recht ungewöhnlichen Stil hat und ich daher nicht so ganz in die Geschichte hineingefunden habe. Ein paar Anspielungen finde ich noch okay, aber wenn es so viele werden, dass es den Leser stört dann ist definitiv etwas falsch gelaufen. Es wirkt fast so als wollte die Autorin den Leser absichtlich außen vor lassen, wenn man die Stadt nicht gut genug kennt. Einige Dialoge strotzen nur so von Stereotypen und obwohl ich schon immer nach New York wollte, hat die Autorin mir irgendwann fast schon die Lust daran genommen selber mal nach New York zu reisen.

Wie bereits erwähnt spielt das Thema Rassismus und Diskriminierung eine wichtige Rolle, was ich grundsätzlich großartig finden würde, da es ein Thema ist das uns alle betrifft und als solches auch unbedingt angesprochen werden sollte. Allerdings ist die Darstellung von N.K. Jemisin so voller Klischees und Vorurteile, das es mir den Spaß am lesen genommen hat. Die Bewohner von Staten Island werden als kleingeistige Republikaner dargestellt. Zudem ist es mehr als auffällig, dass alle weißen Charaktere in der Geschichte schlecht sind und alle PoC Charaktere gut sind. Allgemein spielt das Thema Hautfarbe eine unglaublich große Rolle und ads erste was bei jedem Charakter erwähnt wird ist eben dies. Und das wird dann auch bis aufs kleinste Detail ausgeführt. Und es wird natürlich immer wieder erwähnt wie schlecht und rassistisch und böse jeder einzelne der weißen Charaktere ist. Damit zeigt sich die Autorin genau so ignorant wie die Leute, die sie selber mit ihren Aussagen kritisieren will.

N.K. Jemisin versucht eine tiefgründige Geschichte zu schreiben und scheitert daran. Die Geschichte geht nur sehr langsam voran und es passiert sehr lange gar nichts, wodurch ich mich mehrmals gelangweilt gefühlt habe und mich zwingen musste weiter zu lesen. Ich hatte auch das Gefühl als würde sie einige Charaktere im Laufe der Geschichte aus den Augen verlieren, nur um sich dann am Ende wieder daran zu erinnern um sie dann zwanghaft mit einzubringen. Der Bösewicht der Geschichte ist ein klassicher Bilderbuch Bösewicht. Sie ist abgrundtief böse, hat keinerlei Tiefe und wird dadurch einfach unglaublich blass und nichtssagend. Auch das Magiesystem ist nichtssagend und wenig durchdacht und macht teilweise tatsächlich einfach überhaupt keinen Sinn.

Show, Don’t Tell ...das dürfte mittlerweile jedem ein Begriff sein, aber die Autorin hat davon offensichtlich noch nichts gehört. Das fällt bereits nach wenigen Kapiteln auf und steigert sich immer weiter. Ich fand den Schreibstil wirklich sehr durchschnittlich. Zudem greift die Autorin sehr auf Umgangssprache zurück wenn es zu den Dialogen etc. kommt und das war mir stellenweise auch etwas zu viel.

Alles in einem ist die Grundidee wirklich super, aber die Umsetzung konnte mich leider nicht überzeugen. N.K. Jemisin hätte so viel mehr aus dieser Idee raus

Bewertung vom 17.03.2019
Gold und Schatten / Buch der Götter Bd.1
Licht, Kira

Gold und Schatten / Buch der Götter Bd.1


gut

Griechische Mythologie. Die Stadt der Lichter. Und die erste große Liebe. Scheinbar die perfekten Zutaten für ein großartiges Young Adult Buch. Ich bin sofort schwach geworden, als ich auf das Buch aufmerksam geworden bin. Nicht zuletzt wegen dem schönen Cover, welches ein absoluter Hingucker ist. "Gold und Schatten" ist definitiv unterhaltsam und es macht Spaß Livia und Maél auf ihrem Abenteuer zu begleiten, allerdings fehlt es der Geschichte an Tiefe und bleibt definitiv nicht in Erinnerung. Mich hat es ein wenig an "Starcrossed" von Josephine Angelini erinnert, wobei sich lange keine Spannung aufbaut und auch die mythologischen Aspekte hier nicht so gut umgesetzt wurden. Zwar begegnen wir im Laufe der Geschichte vielen bekannte Figuren, allerdings hätte es für meinen Geschmack alles noch weiter ausgebaut werden müssen. Stattdessen wird vieles nur angeschnitten und sich stattdessen auf die Liebesgeschichte konzentriert. "Gold und Schatten" arbeitet mit vielen Klischees und bleibt ziemlich oberflächlich, weshalb ich es eher jüngeren Leser empfehlen würde. Das mag sich nun alles erstmal negativ anhören, aber ich hab mich trotzdem gut unterhalten gefühlt und zwischendurch ist es auch mal schön eine seichte Geschichte zu lesen, besonders wenn die Grundidee selbst so vielversprechend ist.

Ein großer Schwachpunkt war für mich die Darstellung von Livia, mit der ich mich einfach nicht anfreunden konnte. Sie ist ein liebes und sympathisches Mädchen, welches Kräfte entwickelt und sich in einer neuen Welt zurecht finden muss. Mir erschien sie allerdings leider oftmals viel zu unreif und es gab mehrere Momente in denen ich einfach nur den Kopf schütteln musste. Obwohl sie mit Pflanzen sprechen kann, macht sie keinerlei Anstalten mehr darüber hinauszufinden oder ihre Kräfte zu hinterfragen und akzeptiert ihr Schicksal einfach. Das hat mich in den Wahnsinn getrieben. Mag sein, dass es im zweiten Band aufgeklärt wird, aber bisher wirkt sie einfach nur wie ein naives Mädchen. Wer interessiert sich schon dafür warum man plötzlich mit Pflanzen sprechen kann, wenn man stattdessen einen geheimnisvollen Bad Boy anhimmeln kann?

Maél selber konnte mich direkt überzeugen. Er ist geheimnisvoll, ambitioniert und wirkt mehr wie ein Antiheld als ein Traumprinz. Den Großteil der Geschichte war ich begeistert von ihm und wollte unbedingt mehr erfahren. Eine überraschende Offenbarung in der Mitte der Handlung wirft noch mal ein ganz neues Licht auf ihn und alles hätte so gut sein können. Doch dann kam das Ende und hat meine rosarote Blase mit einem großen Knall zersprengt. Die raue, geheimnisvolle Fassade war letztendlich nur aufgesetzt, um die Herzensdame zu beschützen. Was für eine Enttäuschung. YA Trope vom allerfeinstes. Hier war ich wirklich enttäuscht, denn sein Charakter hatte so viel Potential, welches komplett verschwendet wurde. So hat sich ganz überraschend Maéls Halbbruder Enko in mein Herz gespielt und ich hoffe sehr darauf mehr von ihm im zweiten Teil zu lesen. Der Wikingerprinz nimmt kein Blatt vor den Mund, hat seine Ecken und Kanten und erobert den Untergrund von Paris als Rockstar. Ich bin gespannt auf seine Entwicklung und hoffe sein Potential wird besser ausgebaut. Große Stärke der Geschichte liegt in seinen Nebencharakteren, von Livias Freundinnen über diverse Götter bis hin zu bekannten Sagengestalten. Für meinen Geschmack hätten die Nebencharaktere aber noch mehr Aufmerksamkeit verdient.

Bewertung vom 07.10.2018
Das Mädchen aus Feuer und Sturm / Mariko Bd.1
Ahdieh, Renée

Das Mädchen aus Feuer und Sturm / Mariko Bd.1


sehr gut

Wer sich für YA und Fantasy interessiert hat es schwer um Renee Ahdieh herumzukommen. Sie zählt zu den neuen Stars der Autorenszene und nachdem sich ihre erste Reihe im orientalischen Bereich abgespielt hat und locker auf "One Thousand and One Nights" basierte, wagt sich die Autorin diesmal in den asiatischen Raum und bedient sich der bekannten Geschichte um die kriegerische Mulan, welche sich als Junge ausgibt um die Ehre ihrer Familie zu bewahren. Weltweit wurde "Flame in the Mist" als Neuerzählung von Mulan angepriesen und hat mich so auch erst auf sich aufmerksam gemacht. Ich liebe den gleichnamigen Disneyfilm und konnte mir das Buch daher nicht entgehen lassen. Zugegeben hatten "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" und ich einige kleine Startschwierigkeiten, denn so ganz konnte mich die Handlung nicht fesseln. Ich kann nicht einmal genau benennen woran das nun eigentlich gelegen hat. Mir waren die Charaktere und deren Beweggründe etwas zu blass und auch das Worldbuilding hat für mich zu viele Fragen offen gelassen. Allerdings hat sich dies nach der ersten Hälfte langsam gebessert und nach guten 200 Seiten hatte ich tatsächlich zum ersten Mal das Gefühl, dass mich die Handlung wirklich fesselt.

Vielleicht liegt es daran, dass Mulan immer eine meiner liebsten Disney Prinzessinnen war, aber Mariko konnte mich als Leserin nicht ganz überzeugen. Es mag vielleicht nicht ganz fair sein, weil sie mit einer meiner Kindheitshelden konkurrieren musste, aber ich kann es einfach nicht schön reden. Mariko bringt durchaus alles mit was eine starke Protagonistin braucht. Ich finde es beispielsweise großartig, dass sie nicht die klassische reiche Tochter ist, sondern überall als etwas seltsames, vorlautes Mädchen bekannt war. Zudem stellt sie ihre eigenen Erfindungen her und beweißt mehrmals wie intelligent sie eigentlich ist, was man auch nicht von jeder Protagonistin behaupten kann. Dann wiederum ist sie aber vollkommen blind wenn es um den Schwarzen Clan geht. Bereits wenige Seiten nachdem man den Clan und seine Anführer kennenlernt, stellt man als Leser ihre Vermutung bereits in Frage. Mariko allerdings bleibt von ihren Vorurteilen gelenkt und das hat für mich nicht zu der starken, intelligenten Heldin gepasst, die uns am Anfang vorgestellt wird.

Wenn die weibliche Protagonistin einem Kopfschmerzen bereitet, kommt ein tragischer, leidender Antiheld gerade rechtzeitig. Okami hat es mir wirklich angetan, ich versuche es erst gar nicht zu leugnen. Am Anfang fällt es noch sehr schwer ihn zu durchschauen und selbst nachdem ich das Buch beendet habe, sind für mich noch so viele Fragen offen und er bleibt geheimnisvoll und spannend. Ich kann es nicht erwarten seine Vergangenheit im nächsten Band näher zu beleuchten und ihn hoffentlich besser kennenzulernen und mit ihm auch seine Fähigkeiten. Für mich ist er bisher definitiv nicht der klassische Held, weshalb ich gespannt bin zu sehen welche Richtung Renee Ahdieh im zweiten Teil der Reihe einschlagen wird. Und wenn man von Okami spricht, darf man Ranmaru natürlich nicht einfach übergehen. Ihn kann ich bisher ebenfalls schlecht einschätzen und bei beiden habe ich das Gefühl sie haben bisher einfach noch nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Ich mö

Bewertung vom 03.06.2018
Die letzte erste Nacht / First Bd.3
Iosivoni, Bianca

Die letzte erste Nacht / First Bd.3


sehr gut

REVIEW
"Die letzte erste Nacht" ist der dritte Teil der "First" Reihe und nachdem ich davon schon soviel Gutes drüber gehört habe, musste ich mir einfach selbst ein Bild davon machen. Und obwohl das Buch nicht um die ein oder anderen New Adult Klischees herum kommt, konnte mich Bianca Iosivoni doch überzeugen und ich werde mir definitiv auch die anderen Bände der Reihe kaufen. In "Die letzte erste Nacht" folgen wir Tate und Trevor oder auch liebevoll TNT genannt. Dieser Spitzname sagt schon alles, denn die beiden sind ein äußerst explosives Duo. Ich fand die beiden sehr gelungen dargestellt, wenngleich ich mit Tate am Anfang kleine Startschwierigkeiten hatte. Eine besondere Stärke der Autorin liegt in der Gestaltung der Nebencharaktere, die einem richtig ans Herz wachsen und besonders die Gruppendynamik macht einen großen Teil des Charmes der Geschichte aus. Die Handlung selbst überzeugt mit Gefühl und Spannung und wenngleich man einige Aspekte durchaus vorhersehen kann, macht es doch Spaß den beiden zu folgen und auf ein Happy End zu bangen.

CHARAKTERE
In keinem anderen Genre habe ich so oft Probleme mit den weiblichen Hauptcharakteren wie im New Adult. Das liegt oftmals daran, dass sie mir zu überzogen dargestellt sind oder ihnen einfach die charakterliche Stärke fehlt. Von daher war ich unheimlich froh, dass dies in "Die letzte erste Nacht" nicht der Fall war. Ganz im Gegenteil habe ich mich Tate direkt verbunden gefühlt und es fällt unheimlich leicht sich in sie hineinzuversetzen. Man fühlt und leidet mit ihr und Bianca Iosivoni gelingt es wunderbar die innerliche Zerrissenheit ihrer Protagonistin darzustellen. Tate ist ehrgeizig, eine gute Studentin und doch gleichzeitig ein absolutes Partygirl, stets geplagt von den Geistern der Vergangenheit. Ich mag diese Gegensätzlichkeiten und obwohl sie eine unglaublich starke Protagonistin ist, merkt man doch wie sie innerlich sehr verletzlich und angreifbar ist.

Trevor hat es neben so einer starken Frau also gar nicht mal so leicht und gerade am Anfang hatte ich manchmal das Gefühl er würde fast schon in ihrem Schatten stehen. Das soll allerdings weniger ein negativer Punkt sein, sondern vielmehr ein Kompliment für Tate. Der Latino mit Köpfchen lässt Frauenherzen ohne Frage höher schlagen und ich habe ihn im Verlauf der Geschichte auch ins Herz geschlossen. Ich mag seine beschützerische Art gegenüber Tate und seinen Freunden. Er trägt ein Geheimnis aus der Vergangenheit mit sich herum, welches ihn charakterlich stark geprägt hat und dies wird in der Handlung gelungen ausgearbeitet. Ich konnte ihn allerdings nicht immer ganz nachvollziehen.

Die "First" Reihe überzeugt mit einer großartigen Freundesgruppe, die ihren ganz eigenen Charme hat und die Geschichte erst zu etwas besonderem macht. Ich habe mich ein wenig in die Clique verliebt und bin daher sehr gespannt auf die Geschichten der anderen Paare. Luke und Dylan fand ich besonders großartig, was wohl auch der Grund ist weshalb Trevor trotz all seiner Vorzüge doch ein wenig in ihrem Schatten stand. Mason, der im abschließenden Teil der Reihe im Mittelpunkt steht, hat ebenfalls schon eine größere Rolle eingenommen und mich neugierig auf seine Geschichte gemacht.

BEWERTUNG
4 von 5 Sternen