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Claudias Bücherregal
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Schleswig-Holstein
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Ich liebe Bücher und habe deshalb auf Instagram und Facebook den Account "Claudias Bücherregal".

Bewertungen

Insgesamt 2205 Bewertungen
Bewertung vom 08.06.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


sehr gut

Die ungeplante „Nebenwirkung“ eines Medikaments sorgt bei vier Menschen dafür, dass sie sich plötzlich verjüngen. Der 16-jährige Jakob verliert seine „Lust“, dabei hat er gerade eine neue Freundin, Wenger stand schon mit einem Bein im Sarg, ist nun aber wieder taufrisch, Jenny wird nach Jahren des Probierens völlig überraschend schwanger und Verena ist eine ehemalige Profisportlerin, die plötzlich wieder alle Rekorde bricht. Als bekannt wird, dass ein Medikament diese Auswirkungen hat, überschlagen sich die Ereignisse und die Welt dreht durch.

Mehr Zeit auf dieser Welt und mit seinen Lieben zu haben, klingt verlockend. Vielleicht sogar ewiges Leben? Ist das auch erstrebenswert? Welche Auswirkungen hätte das? Dürften dann keine Kinder mehr geboren werden, da die Welt eh schon überbevölkert ist? Könnten nur Reiche dieses Medikament beziehen? Welche ethischen Folgen müsste man bedenken?

Maxim Leo nimmt sich diesem spannenden Thema an, das wahrscheinlich viel realistischer ist, als man es zunächst vermutet. Er ein interessantes, aber auch sehr erschreckendes Szenario anhand von vier ganz unterschiedlichen Figuren. Zahlreiche Folgen wurden mir erst durch diesen Roman bewusst und somit regt der Autor definitiv zum Nachdenken an.

Das Ende der Geschichte hätte ich mir anders gewünscht. Irgendwie verpufft die Romanidee, auch wenn jeder Protagonist noch einmal abgehandelt wird. Vielleicht wäre ein Zukunftsszenario noch interessant gewesen? Von den Figuren hätte ich mir teilweise noch mehr Gedankengänge gewünscht, wodurch diese sicherlich zusätzliche Tiefe erhalten hätte.

Das Hörbuch wird von Simon Jäger gesprochen, von dem ich mir schon einige Thriller hab vorlesen lassen. Auch hier brilliert er wieder mit seinem Können und sorgt für tolle Unterhaltung

Fazit: Ein Roman zum Nachdenken, denn die Thematik ist aktuell und brisant: die Frage über den Sinn des Lebens und eine Diskussion, was wir Menschen machen würde, wenn wir tatsächlich bald die medizinischen Möglichkeiten haben sollten, das Altern zu überlisten und welche Auswirkungen dieses auf die einzelnen Menschen und die gesamte Welt haben würden.

Bewertung vom 08.06.2024
Krähentage
Cors, Benjamin

Krähentage


sehr gut

Jakob Krogh und Mila Weiss leiten gemeinsam eine neu gegründete Abteilung innerhalb der Polizei, die sich um Serienverbrechen kümmern soll. Bereits der erste Fall hat es in sich: Eine alte Frau wird tot aufgefunden, allerdings gibt es glaubwürdige Zeugen, die sie nach ihrem Ableben noch gesehen haben. Kurz darauf wird die Leiche eines Studenten gefunden, aber auch er wurde nach seinem Tod noch an der Universität gesehen. Die Ermittler wissen bisher lediglich, dass es sich dabei um den gleichen Täter handelt, da dieser an den Tatorten Krähen hinterlassen hat. Sie tappen jedoch komplett im Dunkeln, wer er sein könnte oder warum die Menschen nach ihrem Ableben noch gesehen wurden. Um ihre neue Abteilung rechtzufertigen, werden dringend schnelle Erfolgsergebnisse benötigt.

Benjamin Cors hat bereits zahlreiche Romane geschrieben. Für mich war „Krähentage“ das erste Buch des Autors, das ich gelesen haben und ich habe es nicht bereut.

Die neue Polizeiabteilung besteht aus sechs interessanten Ermittlern. Teilweise bedient sich Cors dabei zwar klischeehaft an ein paar Stereo-Typen, aber das hat mich nicht wirklich gestört. Es ist eine interessante Truppe geworden und ich bin neugierg, ob sie vielleicht sogar noch einen weiteren Fall erhalten werden.

Ich war überrascht, dass ein großes Spannungspotential gleich zu Beginn des Romans gelüftet wurde. Das hätte für meinen Geschmack gerne noch länger mysteriös bleiben können. Die Ermittlungen und die Spekulationen machen Spaß. Genauso interessant ist es den Täter in seinen Kapiteln zu begleiten. Vieles wirft zwischendurch Fragen auf, aber gegen Ende werde diese gut aufgelöst. Gerade die letzten 100 Seiten sind extrem spannend, ich habe niemandem mehr getraut und beinahe alles für möglich gehalten. Das war einfach richtig fesselnd und großartig geschrieben.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass meiner Meinung nach nicht alles realistisch ist bzw. in der Art und Weise, wie es beschrieben wird, umgesetzt werden könnte. Ich hatte leider des Öfteren das Gefühl, dass sich so etwas nicht im tatsächlichen Leben abspielen würde. Das Ende mochte ich leider auch nicht besonders und den Epilog fand ich ebenfalls an den Haaren herbeigezogen.

Fazit: Ein spannender Thriller mit einer interessanten Spezialeinheit der Polizei für Serienverbrechen, der oft extrem zu fesseln vermag, dem es meiner Meinung nach aber des Öfteren an realistischer Umsetzung fehlt. Trotzdem sehr lesenswert und ich werde gespannt verfolgen, ob dieser Roman evtl. der Auftakt zu einer Reihe werden wird.

Bewertung vom 07.06.2024
Triff mich im tiefen Blau
Babendererde, Antje

Triff mich im tiefen Blau


ausgezeichnet

Dieses Jugendbuch ist (vor allem in der ersten Auflage mit dem zauberhaften Farbschnitt) ein absolutes Schmuckstück, aber bei Antje Babendererde kann man sicher sein, dass der Inhalt ebenso wunderschön sein wird – und so war es auch!

Leonie hält es in Berlin nicht mehr aus. Sie möchte sich für die Natur einsetzen, hat aber langsam das Gefühl, dass Demonstrationen, Klimakleben und andere Aktionen überhaupt nichts bringen und eh alles den Bach hinuntergeht. Als dann noch ein Unglück geschieht, wird sie endgültig aus der Bahn geworfen. Um wieder zu sich selbst zu finden, zieht sie für eine Weile zu ihrer Mutter, die auf der kleinen Hebrideninsel Orasay (Schottland) ein neues Zuhause gefunden hat. Dort trifft sie auf den Inseljungen Tam und „seinen“ Delfin Kila. Langsam holen sie Leonie ins Leben zurück. Doch als Meeresschützer auf Orasay auftauchen, erkennt Leonie, dass es auch in dem vermeintlichen Idyll ebenfalls große Umweltprobleme gibt. Will sie sich wieder für die Natur einsetzen? Gegebenenfalls sogar mit drastischen Maßnahmen? Damit könnte sie jedoch Tam und den anderen Inselbewohnern extrem vor den Kopf stoßen. Erneut ist Leonie hin- und hergerissen.

Ich lese die Bücher von Antje Babendererde schon seit vielen Jahren und mag sie sehr, da sie immer eine Mischung aus schönen und ernsten Themen beinhalten. In „Triff mich im tiefen Blau“ verzaubert die Autorin mit der wunderschönen Insel, der besonderen Beziehung zwischen Tam und dem Delfin, aber auch mit einer zarten Liebesgeschichte. Man spürt jedoch auch, wie wichtig ihr der Klimaschutz ist. Als Leser erfährt man, wie der Fischfang und der Klimawandel das Leben auf der Insel beeinflusst haben, wie geplante Schutzmaßnahmen wieder in das Leben der Inselbewohner eingreifen würden und wo gutgemeinte Aktionen vielleicht auch über das Ziel hinausschießen.

Leonie ist eine tolle Protagonistin und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Sie will etwas erreichen, sie erkennt, dass es nicht mehr 5 vor 12, sondern eher 5 nach 12 ist, ist aber von der Situation, den Möglichkeiten, den Auswirkungen der Aktionen und ihrer Angst vor der Zukunft erschlagen. Es ist schön zu erleben, wie sie dank Tams Hilfe wieder zu sich findet. Babendererde beschreibt dieses gewohnt einfühlsam und sehr authentisch.

Fazit: Ein typischer Jugendroman von Antje Babendererde: Tolle Protagonisten, ein einfühlsamer Schreibstil, eine zarte Liebesgeschichte und viel Natur. Eine perfekte Mischung für einen atmosphärischen Roman, der das Herz berührt, aber auch die aktuelle Klimakrise nicht aus den Augen lässt.

Bewertung vom 03.06.2024
Syltseeliebe
Schrenk, Michelle

Syltseeliebe


ausgezeichnet

Seitdem ihr Vater verstorben ist, versucht Lina mit ihren Geschwistern den Syltseehof weiterzuführen. Obwohl sie mit Herzblut und Engagement dabei sind, steht es finanziell mehr schlecht als recht um ihr Zuhause. Ihr Bruder Piet packt eine Gelegenheit beim Schopf und bewirbt sich mit dem Hof für einen Filmdreh. Tatsächlich wird der Syltseehof als Drehort ausgewählt, doch Lina ist alles andere als begeistert. Für den Dreh muss einiges verändert werden, was ihr widerstrebt, aber man meisten nervt sie Hendrik. Der Starschauspieler taucht bereits eine Woche früher auf, um sich in seine Rolle einfinden zu können und bringt nicht nur das Hofleben, sondern vor allem Linas Herz durcheinander.

Mit „Verliebt auf Sylt“ beginnt eine neue Reihe von Michelle Schrenk. Die Romane der „Syltseeliebe“ spielen – wie es der Name bereits verrät – auf Sylt. Mittelpunkt des Treibens ist der schöne Hof der Familie Sörens. Alle drei Geschwister haben ihre Eigenarten, die sie sympathisch und authentisch machen. Dazu kommen noch ihre Mutter, Freunde, Inselbewohner und natürlich Hendrik. Er hat bei Lina tatsächlich keinen einfachen Start, obwohl er sich als Aushilfe versucht und gar nicht mal so dumm anstellt. Das Geplänkel zwischen den beiden fand ich jedenfalls sehr amüsant und süß.

Teilweise ist der Roman etwas kitschig, aber das darf er bei diesem Genre, dieser Story und diesem Setting auch sein. Das Buch bietet sehr gute Unterhaltung mit Wohlfühlatmosphäre, einem flüssigen Schreibstil und natürlich mit einem Happy End.

Fazit: Michelle Schrenk hat mich mit ihren tollen Figuren sehr gut unterhalten und ich bin mehr als bereit im Juli für Band 2 („Syltseeglück“) auf den Hof zurückzukehren. Denn es gibt dort ja noch weitere einsame Herzen ;) Ich vergebe 4,5 Sterne.

Bewertung vom 03.06.2024
Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13
Carter, Chris

Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13


ausgezeichnet

Die Detectives Robert Hunter und Carlos Garcia von der Ultra Violent Crimes Unit des LAPD sind verwirrt. Warum ruft Gerichtsmedizinerin Dr. Hove sie zu einem Verkehrsunfall? Selbst Fahrerflucht mit tödlichem Ausgang fällt nicht in ihren Bereich. Doch Dr. Hove ist sich sicher, das Opfer wurde über einen langen Zeitraum brutal gefoltert und ist nicht an den Verletzungen des Unfalls gestorben. Erste Ansätze ergeben schnell, dass das die Tat eines Serienkillers sein könnte, der seine sadistischen Morde wie Unfälle und Suizide aussehen lässt und deshalb vielleicht sogar schon seit Jahren unentdeckt mordet.

Ich habe den neuen Roman von Chris Carter sooo herbeigesehnt und obwohl meine Erwartungen sehr hoch waren, konnte der Autor diese komplett erfüllen. Ich war sofort in der Geschichte gefangen. Carter fesselt die kompletten 430 Seiten und zwar durchgängig. Verschnaufen ist da nicht. Der Fall ist brutal und spannend. Ich habe die Ermittlungen genossen, vor allem wie Hunter und Garcia sich gegenseitig die Bälle zuwerfen und versuchen wie der Täter zu denken und wie sie sich eine Strategie überlegen endlich eine Spur von ihm zu finden. Die Auflösung war toll, das Motiv passte und generell war es einfach ein super Thriller-Lesevergnügen.

Ich bin gerade nicht sicher, ob ich schon einmal eine Thriller-Reihe mit 13 Bänden und einer Kurzgeschichte gelesen habe, wovon 13 eine 5-Sterne-Rezension erhalten haben und das andere eine 4,5 Sterne-Bewertung war. Es ist unglaublich auf welch hohem Spannungsniveau Chris Carter seit Jahren schreibt und wie er zu fesseln vermag.

Fazit: Chris Carter halt! Mehr muss ich eigentlich gar nicht schreiben. Eine meiner Lieblingsautoren und auch mit „Der Totenarzt“ konnte er mich wieder großartig unterhalten. Hier passt erneut alles: Ermittlerteam, spannender Fall, fesselnder Schreibstil, interessantes Motiv und gute Auflösung. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.06.2024
Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Endlich hat der Berliner Strafverteidigers Rocco Eberhardt wieder einen Fall an Land gezogen, für den er brennt. Er verteidigt Chefärztin Dr. Sasha Müller. Bei einer Routine-Operation verstarb ihr Patient. Die Obduktion legt einen Behandlungsfehler als Todesursache nahe, doch Müller beruft sich darauf, alles richtig gemacht und sich an die Informationen, die ein KI-System gesammelt und ausgewertet hat, gehalten zu haben. Falls dieses zutrifft, sollte dann nicht auch die KI bzw. deren Entwickler dafür haften?

Ich habe bisher alle Fälle aus der Reihe „Eberhardt & Jarmer ermitteln“ gelesen und mag das Zusammenspiel von Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer sehr. Man merkt, dass die beiden Autoren aus genau diesen Bereichen stammen und daher wissen, wovon sie reden. Wie gut, dass Schwiecker außerdem Experte im Bereich "Medical KI" ist. Fachlich kam mir alles sehr fundiert vor und hatte Hand und Fuß.

Bei den Justiz-Krimis spielt die Rechtsmedizin zwar eine Rolle, aber im Vordergrund steht der Fall, das Beweise-Sammeln sowie die Verhandlungen vor Gericht. Ich fand den Kriminalfall durchgehend spannend und flüssig geschrieben. Es hat Spaß gemacht die Strategien der Verteidigung und der Anklage kennenzulernen, wie Aussagen in der Luft zerrissen werden und wie die Verteidigung nichts unversucht lässt, um der Mandantin zu helfen.

Fazit: Für mich war der vierte Band dieser Kriminalreihe der bisher Beste. Der Fall ist spannend, hochaktuell und kontrovers. Die Einblicke in die Rechtsmedizin, das Justizsystem und die Medizin haben mich perfekt unterhalten. Gerne mehr davon.

Bewertung vom 30.05.2024
Tote schweigen nie
Turner, A. K.

Tote schweigen nie


sehr gut

Mit dem Auftakt einer Pathologie-Thriller-Reihe kann man doch nichts falsch machen, oder?

Cassie Raven arbeitet als Assistentin der Rechtsmedizin in London. Sie liebt ihren Job, geht sehr respektvoll mit den Toten um und ist überzeugt, dass diese sogar manchmal mit ihr „sprechen“. So auch Mrs Edwards, ihre ehemalige Mentorin. Cassie ist sich sicher, dass an ihrem Tod irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Die kleine Untersuchung ergab jedoch keine Hinweise darauf, weshalb eine umfangreiche Obduktion abgelehnt wurde. Vielleicht könnte Cassie DS Phyllida Flyte dazu animieren den Fall zu untersuchen, allerdings hat die Ermittlerin gerade einen ganz anderen Vorgang auf dem Tisch: aus Cassies Leichenhalle ist der Körper eines Mannes verschwunden…

Dieses Buch lebt vor allem durch die starken Protagonisten. Ich fand sowohl Cassie, als auch Phyllida einfach toll ausgearbeitet, liebenswert und mochte ihre Art, wie sie versuchen sich durchzusetzen und an etwas dranbleiben, wenn sie der Meinung sind, dass sich das lohnt. Von den beiden möchte ich unbedingt noch mehr lesen und bin froh, dass Band 2 hier schon liegt und Band 3 im Juli erscheinen wird.

Die Kombination aus Rechtsmedizin und Polizeiarbeit hat mir ebenfalls super gefallen. Ich mochte die Einblicke in beide Bereiche und war sowohl auf die Auflösung im Fall des Leichenraubs gespannt, als auch darauf, ob Cassies Mentorin tatsächlich ermordet wurde oder nicht. Zwischendurch empfand ich einige Kapitel als etwas langatmig, auch wenn ich den Roman durchgängig sehr gerne gelesen habe.

Fazit: Dieser Thriller bietet Einblicke in die Pathologie und die Polizeiarbeitet, beinhaltet mindestens zwei spannende Fälle und zwei großartige Protagonistinnen. Auch wenn ein paar Passagen Längen beinhaltet, ist der Roman durchgängig interessant und oft spannungsgeladen. Ich werde die Reihe definitiv fortsetzen.

Bewertung vom 29.05.2024
Spy Coast - Die Spionin / Martini Club Bd.1
Gerritsen, Tess

Spy Coast - Die Spionin / Martini Club Bd.1


ausgezeichnet

Seit 16 Jahren arbeitet Maggie Bird nicht mehr als Spionin der CIA. Sie hat sogar seit Kurzem im idyllischen Purity in Maine ein neues Zuhause gefunden und dort mit anderen Ex-Agenten einen Buchclub gegründet. Ihr Leben verläuft ruhig und geordnet, bis plötzlich in der Auffahrt der Sechzigjährigen eine tote Frau aufgefunden wird. Kurz darauf wird auf Maggie geschossen und es scheint klar zu sein, dass ihr altes Leben sie eingeholt hat. Also erinnern sich Maggie und ihre Freunde an ihre früheren Fähigkeiten, ihre ehemaligen Feinde und versuchen herauszufinden, wer Maggie nach dem Leben trachtet. Doch der Gegner ist auch nicht eingerostet und so beginnt ein gefährlicher Wettlauf mit der Zeit.

„Spy Coast - Die Spionin“ ist der Auftakt einer neuen Thrillerreihe um ehemalige CIA-Spione, die der lokalen Polizei unter die Arme greifen bzw. hinter deren Rücken ermitteln. Man kann (zumindest den Auftakt) nicht mit den rasanten Thrillern der Rizzoli & Isles Reihe vergleichen, denn gerade die ersten Bände wie „Die Chirurgin“ oder „Der Meister“ waren einfach Extraklasse, aber dieser Roman, ganz für sich betrachtet, weiß auch zu überzeugen.

Die ehemaligen Spione und der kleine Ort Purity vermitteln eine gewisse cozy Atmosphäre. Teilweise ist der Roman vielleicht auch etwas ruhig, aber dann gibt es unglaublich viele Passagen, die ihn zu einem spannungsgeladenen Actionthriller werden lassen. Die Autorin springt zwischen der Gegenwart und verschiedenen Einsätzen in der Vergangenheit hin und her. Außerdem wechselt sie auch die Erzählerperspektive, so dass man vor allem zu Beginn des Romans gut aufpassen muss, um alle Handlungsstränge ergreifen zu können. Es ist mir aber gut gelungen und die Geschichte hat mich durchgehend gefesselt. Ich bin bereit für weitere Abenteuer der rüstigen Ex-CIA-Spione.

Fazit: Ein toller Auftakt zu einer neuen Thrillerreihe. Die Rentner-Clique als „Ermittler“ haben es mir angetan und die Geschichte baut sich zu einem spannenden Actionthriller auf. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und vergebe 4,5 Sterne.

Bewertung vom 27.05.2024
Die Burg
Poznanski, Ursula

Die Burg


gut

Milliardär Nevio hat ein neues Lieblingsspielzeug: die Burg Greiffenau. Dieses Gebäude hat er zu einer riesigen Escape-Welt ausgebaut, welche durch künstliche Intelligenz jeder Besuchergruppe einen individuellen, unvergesslichen Besuch garantiert. Kurz vor der Eröffnung findet ein letzter Testlauf statt. Nevio hat dafür Experten aus verschiedenen Bereichen eingeladen, die das System auf Herz und Nieren prüfen sollen. Doch die KI übernimmt plötzlich die Macht, entscheidet selbst über die Geschehnisse. Die Menschen sind nur noch die Spielbälle der KI, haben keine Verfügungsgewalt mehr über das Spiel und selbst die Verantwortlichen können nur noch sprachlos zu schauen, was sich Grauenvolles in der Burg abspielt.

Ich mag die Bücher von Ursula Poznanski sehr und da ich Escape Rooms ebenso toll finde, klang die Kombination mehr als verlockend, zumal die Autorin schon oft bewiesen hat, dass sie spannend zu aktuellen Themen schreiben kann. Zunächst war ich vom Setting und der Grundidee sehr angetan. Die Vorstellung ein Escape-Spiel durch viele Räume zu spielen und dieses vorher nach eigenen Wünschen zu gestalten (Ist uns heute nach Mittelalter oder darf es lieber Fantasy sein? Soll der Gruselfaktor hoch oder niedrig sein? …) fand ich großartig. Als das Spiel beginnt, hat es zunächst eine tolle Atmosphäre und ich konnte mir direkt vorstellen, dass die Teilnehmer sich vielleicht doch etwas weniger Grusel gewünscht hätten.

Leider verliert sich dann meine Begeisterung nach und nach. Die Teilnehmer bleiben alle blass, so dass man sich zwischendurch immer wieder in Erinnerung rufen muss, wer überhaupt wer ist. Ich konnte keine Bindung zu ihnen aufbauen, daher hat mich deren Leiden auch nicht extrem bewegt.

Gefallen haben mir die verschiedenen Ideen, wie die KI die Räume gestaltet und die Wünsche der Gäste miteinbezieht. Die Szenen scheinen sich jedoch in jedem Raum zu ähneln, wodurch es manchmal langatmig wird, und dann greift die Autorin auf einige abstoßende Ideen zurück, die für meinen Geschmack übertrieben waren. Es kam mir teilweise wie ein Horrorfilm vor, der so dermaßen übertrieben ist, dass man diesen Horror nicht mehr spürt, sondern es eher lachhaft findet. Diese angespannte Stimmung und die gruselige Atmosphäre habe ich dann jedenfalls nicht mehr gespürt.

Ich habe die Geschichte abwechselnd gelesen und gehört. Das Hörbuch wird von Rainer Strecker gesprochen, dem ich gerne zugehört habe.

Fazit: Die Grundidee und das Burg-Setting fand ich großartig. Leider haben mich dann aber weder die Figuren noch die Atmosphäre richtig überzeugen können.

Bewertung vom 20.05.2024
Fake Out – Homerun für zwei (MP3-Download)
Finley, Eden

Fake Out – Homerun für zwei (MP3-Download)


ausgezeichnet

Auf der Leipziger Buchmesse bin ich auf den Rainbow Romance Verlag aufmerksam geworden – ein Hörbuchverlag für queere Lovestories. „Fake out“ hat mich sofort neugierig gemacht, denn es ist eine Geschichte zu der Trope „Fake Dating“, aber doch anders, als ich es bisher kannte ;)

Maddox hat vor Jahren in seiner Kleinstadt fälschlicherweise behauptet schwul zu sein, um seiner Highschoolfreundin zu „entkommen“. Als er zu ihrer Hochzeit eingeladen wird, erwartet alle, dass er einen festen Freund mitbringt – aber woher nehmen, wenn nicht stehlen? Kurzerhand „leiht“ er sich den homosexuellen Bruder seiner besten Freundin aus. Die beiden geben sich als verliebtes Pärchen aus, was ihnen ziemlich gut gelingt. Doch als sie sich mitten auf der Tanzfläche küssen, müssen sich beide fragen, ob das tatsächlich noch „fake“ ist.

Mir hat die Geschichte total viel Spaß gemacht. Die Liebesgeschichte ist süß, das Kribbeln der „Fake“-Beziehung spürbar und Eden Finley bringt auch stets etwas Humor mit ein. Genauso werden aber auch ernste Themen angesprochen. Es ist einfach ein schönes Gesamtkonzept.

Gelesen werden die beiden Boys von Alexander Kalff und Tiziano Renz und ich weiß jetzt schon, dass es ein Wieder“hören“ mit den beiden geben wird, denn ich freue mich auf die vor kurzem erschienene Fortsetzung „Trick Play - Touchdown ins Herz“, wo die Zwei ebenfalls die Erzähler sind.

Fazit: Eine queere Liebesgeschichte mit Fake-Dating und einem besonderen Twist, die definitiv Spaß macht und mich sehr gut unterhalten hat.