Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Anna La

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2024
Hallo, du Schöne
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


sehr gut

Als William Julia kennenlernt, eine von vier Schwestern, verändert sich dadurch sein Leben. Er selber ist in eher ärmlichen, wenig liebevollen Verhältnissen groß geworden, die Padovano Schwestern wachsen behütet und eng miteinander auf. William ist davon erst einmal etwas überfordert, kann sich bald dieser besonderen Familienkonstellation nicht mehr einziehen und bleibt über Jahre mit der Familie verbunden.

Familiengeschichten, insbesondere Geschwisterbeziehungen, üben schon immer eine ganz besondere Faszination auf mich aus. Vor allem wenn man die Mitglieder über so lange Zeit begleiten darf. In diesem Fall gelingt es Ann Napolitano sehr gut, nur wenige Längen in ihrer Erzählung entstehen zu lassen. Manche Zeitspannen waren mir zu ausführlich erzählt während andere m.M.n wichtigen Erlebnisse in wenigen Sätzen abgehandelt wurden. Das tat dem Sog, den die Familie Padovano auf mich ausgeübt hat, jedoch keinen Abbruch. Durch die lockere Erzähweise und den angenehmen Schreibstil war es leicht der Handlung zu folgen. Thematisch war eher schwere Kost dabei. Suizid, Depressionen, Schicksalsschläge werden behandelt und verarbeitet und so tragisch die Geschichte auch ist, so authentisch ist sie auch. Denn sie beschreibt das Leben in allen Facetten und stellt die besondere Bedeutung von Familie und deren Werten und die Bereitschaft, einander beizustehen, in den Vordergrund.
Trotz einiger Längen war Hallo, du Schöne eine großartige, fast schon epische Familiengeschichte bei der ich mitgefiebert und -gelitten habe und am Ende traurig war mich von den Charakteren verabschieden zu müssen.

Übersetzt von Werner Löcher-Lawrence

Bewertung vom 17.05.2024
Geordnete Verhältnisse
Lux, Lana

Geordnete Verhältnisse


ausgezeichnet

Cover und Titel von Lana Lux' neuestem Roman "Geordnete Verhältnisse" kommt erst einmal sehr unscheinbar daher. Was dann allerdings inhaltlich auf den Seiten passiert ist eine Wucht. Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen, mich durch die Seiten fliegen lassen und am Ende sprachlos und zerstört zurückgelassen.

Es ist so schwer angemessen etwas über dieses Buch zu schreiben ohne zu viel vom Inhalt zu verraten. Denn einerseits finde ich entfaltet es sein volles Potential vor allem dann wenn man möglichst wenig darüber weiss und gleichzeitig braucht dieses Buch mehr als eine Triggerwarnung. Denn die Geschichte die erzählt wird ist heftig und verstörend und gleichzeitig so wahnsinnig realistisch weil sie tagtäglich immer wieder passiert.

Das Buch erzählt von Philipp und Faina, die seit ihrer Kindheit eine dramatische, vollkommen dysfunktionale Freundschaft verbindet, deren Fundament gegenseitige Abhängigkeit ist. Sie beginnt mit Besitzansprüchen und endet in Obsession und Kontrollwahn.
Wie sehr ein kaputtes Elternhaus und psychische Probleme das Ganze noch verschlimmern und ein ganzes Leben lang Einfluss haben können zeigt sich im Laufe der Geschichte. Diese wird in drei Teilen erzählt aus Sicht von Faina, Philipp und einer neutralen dritten Person. So taucht man beim lesen immer tiefer ein in die Geschichte, sie entwickelt einen Sog der mich nicht mehr losgelassen hat. Vor allem durch die Dialoge bekommt man einen sehr tiefen Einblick in die dunkle Seele der Figuren.

Ein wahnsinnig gut geschriebenes, düsteres und wichtiges Buch das man nur schwer aushalten, dem man sich aber genauso nur schwer entziehen kann.

Bewertung vom 07.05.2024
Und alle so still
Fallwickl, Mareike

Und alle so still


sehr gut

Es ist so eine Sache mit großen Erwartungen. Ich habe vor 2 Jahren Mareike Fallwickls Buch "Die Wut die bleibt" gelesen und sehr geliebt. Natürlich hatte ich die Hoffnung, dass es mir mit ihrem neuen Werk "Und alle so still" genauso geht. Und vielleicht konnte die Geschichte diesen hohen Erwartungen gar nicht gerecht werden.

Ich hatte anfangs einige Schwierigkeiten ins Buch hineinzufinden. Es war mir zu verwirrend, zu unklar wer welche Perspektive erzählt und wie das im besten Fall am Ende alles zusammen laufen soll.
Der Schreibstil ist rotzig und roh, man wird direkt hinein geworfen in die Story. Daran musste ich mich erst gewöhnen.

Durch das erste Drittel des Buches musste ich mich also richtig durchkämpfen, danach zeigte sich allerdings wieder Fallwickls großes Talent: den Finger in die Wunde legen. Und Gedankenexperimente - was wäre wenn? Und mit welchen Konsequenzen?
Denn was wäre, wenn Frauen plötzlich streiken, sich einfach auf den Boden legen und nicht mehr aufstehen? Stiller Protest, keine Forderungen, einfach ihre Arbeit die sie tagtäglich verrichten nicht mehr erledigen? Was passiert mit unserem täglichen Leben?
Dann läuft plötzlich nichts mehr und das so drastisch und ungeschönt vor Augen zu gehalten zu bekommen hat beim Lesen ein ganz beklemmendes Gefühl in mir ausgelöst.
Vor allem die Geschichte von Ruth, meiner heimlichen Heldin des Romans, zeigt sehr realistisch auf wie kurz vor dem Kollaps unser Pflegesystem ist.

Und ja, um das zu erreichen muss der Text so drastisch geschrieben sein, so überspitzt und extrem, die Charaktere so überzeichnet ausgearbeitet. Trotzdem hab ich es leider nicht so gefühlt denn ich bin mit den meisten Protagonist*innen nicht warm geworden.
Doch obwohl mich das Buch emotional nicht so erreicht hat wie ich mir erhofft habe ist es dennoch ein wahnsinnig wichtiges Werk, feministisch und stark, über Solidarität und Widerstand. Darauf muss man sich einlassen.
Und alle die "Die Wut die bleibt" gelesen haben werden sich über ein kleines easter egg freuen.

Bewertung vom 30.03.2024
Klarkommen
Hartmann, Ilona

Klarkommen


gut

In ihrem 2. Werk "Klarkommen" schreibt Ilona Hartmann über das grosse Abenteuer Erwachsenwerden und darüber, wie weit Vorstellung und Realität manchmal auseinandergehen. Die Freunde Mounia, Leon und eine namenlose Erzählstimme haben gerade ihr Abitur gemacht, können es kaum erwarten aus vom Dorf in die Grossstadt zu ziehen, stürzen sich ins Studium und in ihre erste eigene Wohnung. Sie träumen von WG Partys, hippen Cafés etc, bekommen allerdings hauptsächlich Baustellenlärm und Rechnungen.
Die grossen Abenteuer bleiben aus, das Leben plätschert so vor sich hin. Weder die Partys noch das Unileben ist so spektakulär wie sie es sich vorgestellt haben.

Die meisten von uns die dieses Alter zwischen achtzehn und Anfang zwanzig hinter sich haben, werden dieses Gefühl kennen. Grosse Erwartungen dass etwas Besonderes passieren muss, doch dann bleiben diese entweder weit dahinter zurück oder erfüllen sich gar nicht.

Dieses Lebensgefühl fängt Ilona Hartmann sehr gut ein. Episodenhaft und fast tagebuchartig erzählt sie in kurzen Abschnitten vom Verlorensein, vom sich treiben lassen durchs Leben, immer auf der Suche und immer irgendwie leicht enttäuscht.
"Klarkommen" ist witzig, ironisch und kurzweilig aber gefühlt auch schon x-mal da gewesen und nichts Neues. Es lässt sich zwischendurch gut weglesen ohne allzu sehr in die Tiefe zu gehen und bei mir einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Bewertung vom 30.03.2024
Wellness
Hill, Nathan

Wellness


sehr gut

Nachdem ich Nathan Hills Debütroman "Geister" 2017 sehr mochte war ich gespannt auf sein neues Werk.
Auch in "Wellness" bleibt er seinem Stil treu, sowohl inhaltlich als auch stilistisch.
Hill schreibt einen Beziehubgs- und Gesellschaftsroman über die Fragen unserer Zeit, die sich wahrscheinlich jedes Paar irgendwann stellt. Warum sind wir zusammen, ist es das was ich möchte? Was treibt uns an, was wartet noch auf uns?
Jack und Elizabeth stellen sich genau diese Fragen. Als sie sich mit Anfang 20 kennenlernen ist die Brille rosarot, das Leben scheint unbeschwert und voller Möglichkeiten. Im Laufe der nächsten 20 Jahre schleicht sich allerdings der Alltag,ä ein, sie kaufen eine Wohnung, bekommen ein Kind, leben nebeneinander her, verlieren sich aus den Augen. Ist die Liebe vielleicht nur eine biochemische Reaktion, ein Placebo Effekt mit dem sich Elizabeth auch beruflich ausführlich beschäftigt?

Hill greift so viele Themen in diesem Buch auf und schafft es trotzdem mit einem roten Faden durch die Geschichte zu führen. Auch wenn er wieder sehr metaphorisch und vor allem sehr ausführlich In die Tiefe geht, gelingt es ihm immer wieder zum Ausgangspunkt zurückzukommen. Sämtliche Details, die scheinbar nichts mit der Geschichte zu tun haben, ergeben am Ende Sinn und sind nötig für den Zusammenhang und das Verständnis. Das ist die große Stärke des Autors. Es hätten zwar auch 200 Seiten weniger sein können, jedoch macht es unterm Strich großen Spaß Jack und Elizabeth über so langen Zeitraum zu begleiten.

Bewertung vom 27.01.2024
Wieso? Weshalb? Warum?, Band 26: Komm mit zum Schwimmen
Erne, Andrea

Wieso? Weshalb? Warum?, Band 26: Komm mit zum Schwimmen


ausgezeichnet

Wieder sehr gelungen

Wie alle anderen Büchern der Serie Wieso Weshalb Warum lieben wir auch "Komm mit zum Schwimmen" sehr. Auf kindgerechte und einfache Art und Weise liefert es viele Informationen zu einem alltäglichen Thema das alle Kinder früher oder später betrifft: Schwimmen lernen. Wir begleiten eine Familie ins Schwimmbad, erfahren etwas über Schwimmabzeichen, Schwimmregeln und die unterschiedlichen Gewässer wie Schwimmbad, Meer und Seen. Welche Wassersportarten gibt es und welche Tiere leben im Meer? All das können Große und kleine Leser*innen auf bunten Seiten mit kurzen Texten entdecken. Die Texte eignen sich sowohl zum vorlesen als auch zum selber lesen für ältere Kinder.
Da es ein Pappbuch ist verbergen sich unter Klappen noch weitere spannende Informationen.
Fazit: ein Wieder rund um gelungenes Buch für die ganze Familie zu einem spannenden Alltagsthema.

Bewertung vom 24.01.2024
Himmelwärts
Köhler, Karen

Himmelwärts


ausgezeichnet

Karen Köhler, Autorin von "Miroloi" und "Wir haben Raketen geangelt", hat ihr erstes Kinderbuch geschrieben und meiner Meinung nach hat sie das ganz zauberhaft gemacht. Sie erzählt von Toni und YumYum, zwei zehnjährigen Mädchen, die eine innige Freundschaft verbindet. Toni macht gerade eine schwere Zeit durch da sie vor kurzem ihre Mutter verloren hat und Yum Yum ist zuverlässig wie ein Fels in der Brandung an ihrer Seite. Natürlich ist sie deshalb auch direkt Feuer und Flamme als Toni versuchen will mit einem selbstgebastelten Funkgerät Kontakt zu ihrer Mutter aufzunehmen.

"Himmelwärts" wird getragen von der besonderen Beziehung der beiden Mädchen. Auf jeder Seite spürt man was Freundschaft in so jungem Alter Menschen bereits bedeuten kann.
Tonis Trauer um ihre Mutter nimmt natürlich großen Raum ein und ist das zentrale Thema der Geschichte ohne dabei jedoch zu schwer und deprimierend zu wirken. Immer wieder blitzen Erinnerungen auf, schöne Momente die sie als Familie erlebt haben und die Toni sicher im Herzen verwahrt. Komplizierte gefühle wie Trauer, Wut und Angst werden auch für Kinder nachvollziehbar erklärt und mit eingebunden.
Der freche Schreibstil, Wortneuschöpfungen, interaktive Elemente wie z.b ein Freundschaftsbuch und nicht zuletzt die wunderschönen Illustrationen von Bea Davies, die sich teilweise mit dem Text verbinden, machen Himmelwärts zu einem ganz besonderen Leseerlebnis für Leser*innen ab ca. 10 Jahren.

Bewertung vom 23.01.2024
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


sehr gut

Emily Henry schreibt in "Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen" über die Literaturagentin Nora Stephens, die von ihrer Schwester Libby in den beschaulichen kleinen Ort Sunshine Falls verschleppt wird um dort nochmal Urlaub zu machen bevor Libbys 3. Kind auf die Welt kommt. In Sunshine Falls trifft Nora zufällig wieder auf Charlie Lastra, einen Lektor den sie bereits aus New York City kennt und den sie eigentlich so gar nicht leiden kann.

Und damit sind wir auch schon mitten drin in der klassischen aber doch sehr süßen und auch spannenden Enemies-to-Lovers Geschichte denn natürlich ist Charlie irgendwann doch nicht mehr so doof wie Nora anfangs dachte und obwohl ihre Liebesgeschichte zu Scheitern verurteilt scheint mochte ich es sehr die beiden beim Kennenlernen zu begleiten. Und auch Libbys Geheimnis und der wahre Grund für ihren Besuch in Sunshine Falls war spannend zu verfolgen und war ein Grund dafür dass Book Lovers zwar anfangs sehr vorhersehbar schien, ich aber dennoch immer wissen wollte wie es weiter geht und die Geschichte mich richtig gefesselt hat. Das lag auch an den durchweg sympatischen Charakteren die man einfach mögen muss und nicht zuletzt am angenehmen Schreibstil und an den lockeren und witzigen Dialogen. An dem Punkt auch ein ganz großes Lob an die Übersetzerin Katharina Naumann.

Fazit: eine süße und überraschend tiefgründige Geschichte über Familie, Großstadtleben vs. Kleinstadtidylle und die Frage wie weit stelle ich meine eigenen Bedürfnisse hinten an um Menschen die ich liebe glücklich zu machen? Und schon alleine für ihre Liebe zu Büchern muss man die Protagonist*innen lieben.

Bewertung vom 22.01.2024
Dieses schöne Leben
Brammer, Mikki

Dieses schöne Leben


sehr gut

Die 36 jährige Clover wurde schon früh mit dem Tod konfrontiert. Als Fünfjährige sieht sie zum ersten Mal wie ein Mensch stirbt, mit sechs verliert sie ihre Eltern bei einem Unfall. Daraufhin kommt sie zu ihrem Großvater, der sie liebevoll großzieht. Als dieser Jahre später alleine stirbt während sie im Ausland ist beschließt sie Sterbe - Doula zu werden und Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Manche nur einige Stunden, manche wochenlang. Dann lernt sie Claudia kennen, eine lebensfrohe aber todkranke ältere Dame und Clover lernt, dass es nie zu spät ist um Träume zu verwirklichen.

"Dieses schöne Leben" von Mikki Brammer, übersetzt von Carolin Müller, besticht durch ein buntes, fröhliches Cover das so gar nicht zum Inhalt zu passen scheint. Der klingt nämlich erstmal recht düster. Doch die Autorin schafft es relativ schnell durch einen lockeren Schreibstil, dem Thema die Schwere nehmen. Ich konnte beim Lesen schon sehr schnell eine Verbindung zu Clover aufbauen und auch alle anderen Charaktere sind so liebevoll gezeichnet dass man sie einfach mögen muss. Clover ist relativ einsam und durch Rückblenden in ihre Vergangenheit erfährt man auch warum es ihr schwer fällt sich Menschen zu öffnen. Im Laufe der Zeit gelingt es aber auch ihr Vertrauen zu fassen und mutig zu sein. Auch wenn mir die Geschichte anfangs etwas vorhersehbar erschien gab es einige Twists und Überraschungen und vor allem immer wieder die Erinnerung jeden Moment auszukosten, Chancen zu nutzen um am Ende des Lebens möglichst wenig zu bereuen.

Bewertung vom 22.01.2024
Lichtungen
Wolff, Iris

Lichtungen


ausgezeichnet

Lev und Kato. Kato und Lev. Als Kinder lernen sie sich kennen und sind fortan eng miteinander verbunden. Auch wenn sie sich zwischendurch immer mal wieder kurz aus den Augen verlieren, Missverständnisse dazwischen kommen und nicht zuletzt die politischen Umstände in ihrem Land. Denn beide wachsen auf im Rumänien der 1980er Jahre. Während u.a. auch Levs Großvater die Gelegenheit zur Flucht nutzt gibt es für Lev keinen Grund zu gehen.

"Man ist, einmal gegangen, immer ein Gehender." (S. 27)

Kato dagegen sieht wie so viele vor ihr die einzig logische Konsequenz im Gehen. Die stille aber selbstbewusste Kato, Freigeist und Künstlerin, will weg aus der Enge ihrer Heimat und nutzt die Gelegenheit als sie Tom kennenlernt. Mit ihm reist sie quer durch Europa, immer in Gedanken an Lev dem sie Postkarten schreibt mit Grüßen, oft belanglosen Beobachtungen bis sie ihm eines Tages die Frage stellt: "Wann kommst du?"

Iris Wolff erzählt in ihrem Roman "Lichtungen" die Geschichte von Lev und Kato rückwärts, beginnend am Ende, was vielleicht noch gar nicht das Ende ist. Sehr poetisch, sehr bildhaft schildert sie eine ganz besondere Beziehung die alle Widrigkeiten überdauert.

Ähnlich wie ihre Protagonistin Kato, die ihr Geld mit Straßenmalerei verdient, zeigt sich Iris Wolff als Künstleri der Sprache denn aus scheinbar alltäglichen Worten zaubert sie Sätze die mich beeindruckt haben.
"Er wartete in einer Schlange auf Butter und Brot. Er wartete auf den Frühling, auf den Regen, auf das Ende seiner Einsamkeit." (S.94)

Vieles scheinbar Wichtige wird nur angedeutet während an anderen Stellen winzige alltägliche Beobachtungen sehr eindrücklich beschrieben werden. Genau das machte für mich den Reiz der Geschichte aus.

Ein ruhiges, intensives Buch das mich auch ohne großen Spannungsbogen gefesselt und vor allem sprachlich überzeugt hat und schon jetzt im Januar eins meiner literarischen Highlights ist.