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Benutzername: 
locke22
Wohnort: 
Falkensee
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 31 Bewertungen
Bewertung vom 26.12.2017
Das Licht der Insel
Pendziwol, Jean E.

Das Licht der Insel


gut

Der Roman "Das Licht der Insel" schildert die Geschichte einer Familie zu Beginn der 20-er Jahre auf Porphyry Island. Hauptsächlich erfahren wir von den Ereignissen auf der Insel von der Protagonistin Elisabeth durch ihre Erinnerungen oder durch die Tagebücher ihres verstorbenen Vaters. Der andere Schauplatz des Romans spielt in der Gegenwart. Die zweite Protagonistin Morgan trifft auf die ältere Dame Elisabeth in der Jetzt-Zeit. Beide ergründen die Familiengeschichte von Elisabeth und stoßen dabei auf mehrere Geheimnisse, welche beide miteinander zu verknüpfen scheinen.

Jean E. Pendziwol weiß Ihre Leser mit der Handlung mitzureißen und ihre Neugier zu schüren. Geschickt verbindet sie die Gegenwart mit den Ereignissen der Vergangenheit. Die Orte und Personen erschafft die Autorin durch ihre bildhaften Beschreibungen zum Leben.
Leider fehlt es Pendziwol an manchen Stellen an Authentizität. So wird die Autorin etwas unrealistisch, wenn es um die Beziehung der beiden Protagonisten zueinander geht. Verbindung hin oder her, aber die treffsichere gegenseitige Einschätzung des Charakters des jeweils anderen wirkt vermehrt absurd.

Alles in allem ist "Das Licht der Insel" ein generationübergreifender Roman, der die Leben seiner Protagonisten geschickt miteinander verknüpft.

Bewertung vom 27.09.2017
Die Klasse
Rettinger, Dominik W.

Die Klasse


gut

Packender Reißer mit zu viel Inhalt

Die Klasse packt den Leser von der ersten Minute an. Dominik W. Rettinger spannt ein Gebilde mit skrupellosen Großkonzernen, korrupten Politikern und mächtigen Medien.

Der Thriller besticht mit einer Story die alles hat, vielleicht sogar zu viel.
Der Erzählstil ist ohne Frage mitreißend und hält den Leser bei der Stange. Die Protagonisten sind starke Persönlichkeiten und tragen die Handlung.
Der Autor trumpft mit einer Reihe von Protagonisten auf, die es dem Leser nicht leicht machen den Überblick zu behalten. Der Inhalt wirkt spätestens ab der Mitte des Buches überladen. Hier und da eine Entführung weniger hätte der Story ganz sicher nicht geschadet.
Rettinger rundet seinen Thriller mit einem überraschenden Ende ab und gibt seinem Leser die Genugtuung, dass es sich gelohnt hat am Ball zu bleiben.
Weniger Handlung wäre aber wünschenswert gewesen. Man hat das Gefühl der Autor wollte seinem Leser so viel wie möglich bieten und hat dabei das Wesentliche aus den Augen verloren.

Bewertung vom 05.07.2017
Als wir unbesiegbar waren
Adams, Alice

Als wir unbesiegbar waren


weniger gut

Die Erzählung "Als wir unbesiegbar waren" von der Autorin Alice Adams beschreibt das Erwachsen werden einer Gruppe enger Freunde, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln, entfremden und doch wieder zueinander finden.

Die Autorin hat einen frischen und authentischen Schreibstil, welcher sich schnell und flüssig liest.
Adams weiß, wie sie ihre Leser kurzerhand von Anfang bis Ende ihres Buches führt.
Es ist schon interessant die Veränderungen der Figuren zu beobachten und sie als Leser auf ihrem Lebensweg zu begleiten.
Leider hatte ich während des Lesens das Gefühl, dieses Buch würde hauptsächlich von den Liebesbeziehungen der Protagonisten nähren, was die Geschichte an für sich gar nicht nötig hätte. Auch fallen die vielen vorhersehbaren Zufälle auf, die immer wieder im Roman auftauchen, was mich persönlich schon ab einem gewissen Punkt genervt hat. Zu guter Letzt der unglaubwürdige Hauptcharakter Eva, der einfach nicht für den Rezipienten greifbar wird. Eigentlich sehr schade, da die Autorin einen wirklich lesenswerten Schreibstil zu Tage bringt. Vielleicht wäre ein Genre-Wechsel angebracht.

Bewertung vom 18.04.2017
Die Geschichte der Bienen / Klima Quartett Bd.1
Lunde, Maja

Die Geschichte der Bienen / Klima Quartett Bd.1


ausgezeichnet

Ich war erst sehr skeptisch, was dieses Buch angeht. Ich lese zwar gern mal quer durch verschiedene Genre aber "Die Geschichte der Bienen" weckte nicht sofort mein Interesse. Nach den ersten paar Seiten war diese Einstellung schnell pas­sé. Die Autorin weiß ihren Leser durch interessante Geschichten und starke Protagonisten mitzureißen. Im Zentrum jeder Geschichte und jedes Jahrhunderts steht die Biene. Besonders das Zunkunfts-Szenario hat mich eingenommen. Die Autorin versucht nicht übertrieben und unrealistisch eine Welt ohne Bienen zu erschaffen. Sie beschreibt einen realistischen ungeschmückten Blick in die Zukunft und gibt somit diverse Denkanstöße.

Was ich anfangs etwas schwierig fand, war es die Orientierung zwischen den drei Stroylines zu behalten. Letzten Endes war dies aber die sinnvollste Lösung das Buch so aufzubauen. Hätte die Autorin alle Geschichten am Stück hintereinander laufen lassen, wäre das Ende jeder Geschichte im Zusammenhang verloren gegangen.

Eine tolle Autorin die es schafft drei Jahrhunderte mit einer bestimmten Thematik zu verknüpfen und sich darüber hinaus gesellschaftskritisch zu äußern.

Bewertung vom 08.04.2017
Molly Monster - Der Kinofilm
Diverse

Molly Monster - Der Kinofilm


ausgezeichnet

Heutzutage ist es gar nicht mehr so einfach die richtigen Filme oder Unterhaltungssendungen für Kinder zu finden, die sowohl eine Botschaft als auch eine nachvollziehbare Geschichte vermitteln.

Molly Monster der Film bietet sogar beide Komponenten. Auch wenn ich gerne auf Unterhaltung ala Grimms Märchen zurückgreife, kann ich diesen Film nur wärmstens empfehlen. Die Geschichte oder besser gesagt die Reise ist kindgerecht erzählt. Zudem überzeugt er durch seine durchziehenden Botschaften. Die Charaktere sind stark skizziert und unterstützen die Geschichte. Ein großes Plus, ist die Einfachheit der zeichnerischen Darstellung, vor allem im Zeitalter der Animation und digitalen Übertreibung.

Bewertung vom 02.02.2017
Das Gedächtnis der Insel
Buder, Christian

Das Gedächtnis der Insel


sehr gut

"Das Gedächtnis der Insel" besticht vor allem durch seine spannende Handlung.

Yann, ein Pariser Archäologe kehrt nach vielen Jahren auf seine bretonische Heimatinsel zurück, zur Beerdigung seines Vaters, mit dem er lange keinen Kontakt hatte. Auf der Insel angekommen muss er nun erkennen, dass hinter dem Unfalltod seiner Mutter vor dreißig Jahren, viel mehr steckt als er ahnte. Nach und nach kommt er hinter die Geheimnisse, welche dieses Ereignis betreffen.

Christian Buder versteht es den Leser mitzureißen. Sein Buch wird von Kapitel zu Kapitel spannender. Die Insel, auf dem die Handlung spielt, weiß der Autor bildhaft darzustellen. Auch die Charaktere stellt Buder als starke Persönlichkeiten dar, wenn auch die weiblichen Figuren etwas zu "männlich" in ihrer Art sind. Besonders positiv empfand ich die Entwicklung der Handlung, da bis zum Ende nicht abzusehen war, was nun tatsächlich dahinter steckt. Auch wenn das Ende dann doch etwas zu viel des Guten ist, kann sich dieser Roman sehr wohl als spannend und vor allem überraschend bezeichnen. Ein besonderes Lesevergnügen für diejenigen, die gerne Vermutungen über den Ausgang der Handlung anstellen und dann doch eines Besseren belehrt werden.

Bewertung vom 01.10.2016
Alte Schule
Hodges, Charles

Alte Schule


sehr gut

Der Protagonist Tom Knight versteht es seine Leser zu amüsieren. Mit über 70 Jahren lernt der Engländer eine Dame wesentlich jüngeren Alters kennen und lieben. Um sie zu halten schwindelt er bezüglich seines Alters, was einige komische Szenen herbei führt. Natürlich wird der Schwindel entlarvt und die Dame ergreift die Flucht. Als dann auch noch drei Morde, in dem Altenheim in dem Toms Angebetete arbeitet, statt finden, wird diese auch noch kurzerhand zur Tatverdächtigen. Tom beschließt kurzerhand sich selbst auf die Suche nach dem Täter zu machen. Eine urkomische Story, die nicht nur durch Spannung weiß ihren Leser in den Bann zu ziehen.

Charles Hodges hat mit seinem 368-seitigen Werk "Alte Schule" ein hinreißenden Roman verfasst, der vor allem bei der älteren Generation aber nicht ausschließlich Anklang findet. Hodges amüsiert seinen Leser durch einfach gestrickten Humor ohne unnötige Übertreibungen.

Bewertung vom 12.04.2016
Wolfsburg!
Grote, Tom

Wolfsburg!


sehr gut

Der Schreiberling Jan wohnt in Berlin. Seine Freundin Line in Wolfsburg. Um mit ihr zusammen sein zu können, beschließt Jan nach Wolfsburg zu ziehen, da er von überall aus schreiben kann. Dennoch eine Herausforderung, da er über Wolfsburg nur weiß, dass dort das VW-Werk seinen Ursprung hat. Seine Freunde sind entsetzt, als sie von seinem Umzug erfahren, unbegreiflich dass er die Metropole der Metropolen verlassen will. Nur schwer kann er sich an die dortigen Eigenheiten gewöhnen und rutscht von einer Unannehmlichkeit in die nächste, nur seine Liebe zu Line hält ihn zunächst vor Ort. Im Hinterkopf immer den Gedanken an seine Berliner Wohnung, zu der er immer noch den Schlüssel hat.

Zum Cover:
Die himmelblaue Aufmachung mit dem roten Schriftzug des Titels ist einfach aber passend. Der VW-Golf in Frontalansicht darunter passt zum Inhalt allerdings hat dieser die gleiche Farbe wie der Hintergrund und wird dadurch nicht wirklich in den Vordergrund gerückt.

Mein Eindruck:
Die Geschichte wird leicht locker und flockig erzählt. Von Langeweile keine Spur. Also definitiv ein Buch zum tatsächlichen ununterbrochenen Durchlesen. Mit ausreichend Humor und Witz gespickt, bietet es viele Stellen zum Schmunzeln und Lachen. Ich finde zwar, dass die Liebesgeschichte etwas in den Hintergrund gerät, da die Stadt Wolfsburg und seine Eigenheiten eher thematisiert werden aber das muss kein Manko sein. Sehr realistisch schildert Tom Grote über 319 Seiten eine Geschichte, die der Realität gar nicht so fern zu sein scheint. Die skurrilen Figuren die den Weg der Hauptfigur des öfteren kreuzen, fügen sich sehr gut in die Handlung ein und spiegeln ebenfalls Menschen wieder, die wohl so ziemlich jedem von uns schon einmal über den Weg gelaufen sind.

Mein Fazit:
Meiner Ansicht nach eignet sich der Roman ideal als Urlaubslektüre, durch seine lockere und spritzige Erzählweise. Definitiv ein Buch für Erwachsene, die vom Alltag mal abschalten und amüsiert werden wollen.